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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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für sein Instrument meist in Tanzrhytmen.


Chopine (Schopihn), franz. Flüssigkeitsmaß = 113/4 par. Kubikzoll.


Choquiren (schokiren), deutsch-franz., anstoßen, ärgern; choquant, ärgerlich, anstößig, beleidigend.


Chor , derjenige Theil der Kirche, in welchem sich der Hochaltar befindet, einige Stufen höher als der übrige Raum der Kirche. C.dienst, C.gebet, officium divinum, heißt die feierliche Brevierandacht (s. Brevier) der Dom- und Collegiatstifte u. Klöster der meisten Orden, zu bestimmten Tageszeiten und nach bestimmten Abtheilungen des Breviers in der Art stattfindend, daß die Verpflichteten im C. ihrer Kirche als C. und Gegen-C. abwechselnd beten. Bei aller Gleichförmigkeit in der Hauptsache, herrscht doch große Verschiedenheit in Nebendingen.


Chor (Tanzplatz, Reigen), der tragische, ursprünglich aus Sängern und Tänzern bestehend, deren Schaar Feierlichkeiten erhöhte, Wiege und später wesentlicher Bestandtheil des griech. Schauspieles. Bei de vornehmsten Dichtern erscheint er als Zeuge aller Handlungen und als Theilnehmer, indem er sich zuweilen redend in die Handlungen selbst einmischt, den Verlauf und Ausgang derselben bedenkt und in Liedern gleichsam das sittliche Bewußtsein der Zuschauer ausspricht. Indem er von Zeit zu Zeit auseinander und sich gegenüber tritt, entstehen Strophen, Antistrophen, Epoden u. s. f., bis der C.führer, Koryphaios, Choragos ihn wieder einiget. Ursprünglich bestand der C. aus 50 u. mehr Personen, wurde jedoch sehr vermindert, denn die Stellung des C.s, die C.egie, war in Athen eine bürgerliche Ehrenlast (eine Leiturgie), welche mit der Zeit für die Betroffenen eine drückende Abgabe und ihnen durch das Loos zugetheilt wurde. Schillers Versuch, den C. der Alten zu restauriren, gilt als verunglückt, weil derselbe bei unseren ausgebildeten Zuständen mit seinen Betrachtungen nur langweilen könne; nicht minder wird hinsichtlich der Aufführung antiker Stücke, z. B. Antigone in Berlin, die musikalische Behandlungsweise der Chöre getadelt. - Im neuen musikalischen Drama, Oper u. dergl., ist C. ein mehrstimmiger Gesang, der die Gefühle einer Volksmenge etc. ausdrücken soll; C. bezeichnet auch eine Anzahl von Sängern oder Instrumentalisten, welche ein Tonstück gemeinschaftlich vortragen; bei den gemischten Orgelstimmen die zu einer Taste gehörenden Pfeifen, beim Klavier die gleichmäßig gestimmten Saiten, die einen Ton bilden.


Choral, einfache Melodie, in langsam sich fortbewegenden Noten, beim Gottesdienst gebräuchlich; C.buch, Sammlung von C.melodien.


Chorbischöfe waren 1) Landbischöfe (khora Gegend) des 3. Jahrh., die in Frankreich bis ins 9. Jahrh. vorkamen und wahrscheinlich eingingen, indem sie aus stellvertretenden wirkliche Bischöfe zu werden strebten; 2) C. (von chorus, Chor) hieß der Prälat, welcher in Stiftskirchen, z. B. Köln, Trier, Lyon, Chorgesang und Sänger überwachte, den früheren Choraulen (Tonangebern) und den heutigen Chorrectoren, Chorregenten entsprechend.


Chorde, Saite, Sehne; in der Mathematik die gerade Verbindungslinie zwischen den Endpunkten eines Bogens; Chordentafeln, Tafeln, worauf die Winkel von Sehnen mit Rücksicht auf einen Radius zusammengestellt sind; Chordometer, Saitenmesser, ein Stück Messing von größern u. kleinern Löchern durchbohrt, mit verschiedenen Graden bezeichnet, zur Messung von Saiten.


Chordienst, s. Chor.


Chordomelodion, ein von Kaufmann in Dresden erfundenes Tasten- u. Saiteninstrument, das keinen Eingang fand wie die Mehrzahl der neu erfundenen Instrumente.


Choregraphie, griech., Tanzschrift, die Darstellung eines Tanzes durch schriftliche Zeichen, 1588 von Thoinet Arbeau in Gang gebracht, 1701 durch le Feuillet, einen Pariser Tanzmeister, vervollkommnet; die C. hat Zeichen für den Weg, welchen der Tänzer beschreibt, für die Bewegung der Füße und Hände, für den Takt, die Stellung des Leibes etc.


Chorherren, s. Canonici.


Choriambus, in der Verskunst ein

für sein Instrument meist in Tanzrhytmen.


Chopine (Schopihn), franz. Flüssigkeitsmaß = 113/4 par. Kubikzoll.


Choquiren (schokiren), deutsch-franz., anstoßen, ärgern; choquant, ärgerlich, anstößig, beleidigend.


Chor , derjenige Theil der Kirche, in welchem sich der Hochaltar befindet, einige Stufen höher als der übrige Raum der Kirche. C.dienst, C.gebet, officium divinum, heißt die feierliche Brevierandacht (s. Brevier) der Dom- und Collegiatstifte u. Klöster der meisten Orden, zu bestimmten Tageszeiten und nach bestimmten Abtheilungen des Breviers in der Art stattfindend, daß die Verpflichteten im C. ihrer Kirche als C. und Gegen-C. abwechselnd beten. Bei aller Gleichförmigkeit in der Hauptsache, herrscht doch große Verschiedenheit in Nebendingen.


Chor (Tanzplatz, Reigen), der tragische, ursprünglich aus Sängern und Tänzern bestehend, deren Schaar Feierlichkeiten erhöhte, Wiege und später wesentlicher Bestandtheil des griech. Schauspieles. Bei de vornehmsten Dichtern erscheint er als Zeuge aller Handlungen und als Theilnehmer, indem er sich zuweilen redend in die Handlungen selbst einmischt, den Verlauf und Ausgang derselben bedenkt und in Liedern gleichsam das sittliche Bewußtsein der Zuschauer ausspricht. Indem er von Zeit zu Zeit auseinander und sich gegenüber tritt, entstehen Strophen, Antistrophen, Epoden u. s. f., bis der C.führer, Koryphaios, Choragos ihn wieder einiget. Ursprünglich bestand der C. aus 50 u. mehr Personen, wurde jedoch sehr vermindert, denn die Stellung des C.s, die C.egie, war in Athen eine bürgerliche Ehrenlast (eine Leiturgie), welche mit der Zeit für die Betroffenen eine drückende Abgabe und ihnen durch das Loos zugetheilt wurde. Schillers Versuch, den C. der Alten zu restauriren, gilt als verunglückt, weil derselbe bei unseren ausgebildeten Zuständen mit seinen Betrachtungen nur langweilen könne; nicht minder wird hinsichtlich der Aufführung antiker Stücke, z. B. Antigone in Berlin, die musikalische Behandlungsweise der Chöre getadelt. – Im neuen musikalischen Drama, Oper u. dergl., ist C. ein mehrstimmiger Gesang, der die Gefühle einer Volksmenge etc. ausdrücken soll; C. bezeichnet auch eine Anzahl von Sängern oder Instrumentalisten, welche ein Tonstück gemeinschaftlich vortragen; bei den gemischten Orgelstimmen die zu einer Taste gehörenden Pfeifen, beim Klavier die gleichmäßig gestimmten Saiten, die einen Ton bilden.


Choral, einfache Melodie, in langsam sich fortbewegenden Noten, beim Gottesdienst gebräuchlich; C.buch, Sammlung von C.melodien.


Chorbischöfe waren 1) Landbischöfe (χόρα Gegend) des 3. Jahrh., die in Frankreich bis ins 9. Jahrh. vorkamen und wahrscheinlich eingingen, indem sie aus stellvertretenden wirkliche Bischöfe zu werden strebten; 2) C. (von chorus, Chor) hieß der Prälat, welcher in Stiftskirchen, z. B. Köln, Trier, Lyon, Chorgesang und Sänger überwachte, den früheren Choraulen (Tonangebern) und den heutigen Chorrectoren, Chorregenten entsprechend.


Chorde, Saite, Sehne; in der Mathematik die gerade Verbindungslinie zwischen den Endpunkten eines Bogens; Chordentafeln, Tafeln, worauf die Winkel von Sehnen mit Rücksicht auf einen Radius zusammengestellt sind; Chordometer, Saitenmesser, ein Stück Messing von größern u. kleinern Löchern durchbohrt, mit verschiedenen Graden bezeichnet, zur Messung von Saiten.


Chordienst, s. Chor.


Chordomelodion, ein von Kaufmann in Dresden erfundenes Tasten- u. Saiteninstrument, das keinen Eingang fand wie die Mehrzahl der neu erfundenen Instrumente.


Choregraphie, griech., Tanzschrift, die Darstellung eines Tanzes durch schriftliche Zeichen, 1588 von Thoinet Arbeau in Gang gebracht, 1701 durch le Feuillet, einen Pariser Tanzmeister, vervollkommnet; die C. hat Zeichen für den Weg, welchen der Tänzer beschreibt, für die Bewegung der Füße und Hände, für den Takt, die Stellung des Leibes etc.


Chorherren, s. Canonici.


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[104/0105] für sein Instrument meist in Tanzrhytmen. Chopine (Schopihn), franz. Flüssigkeitsmaß = 113/4 par. Kubikzoll. Choquiren (schokiren), deutsch-franz., anstoßen, ärgern; choquant, ärgerlich, anstößig, beleidigend. Chor , derjenige Theil der Kirche, in welchem sich der Hochaltar befindet, einige Stufen höher als der übrige Raum der Kirche. C.dienst, C.gebet, officium divinum, heißt die feierliche Brevierandacht (s. Brevier) der Dom- und Collegiatstifte u. Klöster der meisten Orden, zu bestimmten Tageszeiten und nach bestimmten Abtheilungen des Breviers in der Art stattfindend, daß die Verpflichteten im C. ihrer Kirche als C. und Gegen-C. abwechselnd beten. Bei aller Gleichförmigkeit in der Hauptsache, herrscht doch große Verschiedenheit in Nebendingen. Chor (Tanzplatz, Reigen), der tragische, ursprünglich aus Sängern und Tänzern bestehend, deren Schaar Feierlichkeiten erhöhte, Wiege und später wesentlicher Bestandtheil des griech. Schauspieles. Bei de vornehmsten Dichtern erscheint er als Zeuge aller Handlungen und als Theilnehmer, indem er sich zuweilen redend in die Handlungen selbst einmischt, den Verlauf und Ausgang derselben bedenkt und in Liedern gleichsam das sittliche Bewußtsein der Zuschauer ausspricht. Indem er von Zeit zu Zeit auseinander und sich gegenüber tritt, entstehen Strophen, Antistrophen, Epoden u. s. f., bis der C.führer, Koryphaios, Choragos ihn wieder einiget. Ursprünglich bestand der C. aus 50 u. mehr Personen, wurde jedoch sehr vermindert, denn die Stellung des C.s, die C.egie, war in Athen eine bürgerliche Ehrenlast (eine Leiturgie), welche mit der Zeit für die Betroffenen eine drückende Abgabe und ihnen durch das Loos zugetheilt wurde. Schillers Versuch, den C. der Alten zu restauriren, gilt als verunglückt, weil derselbe bei unseren ausgebildeten Zuständen mit seinen Betrachtungen nur langweilen könne; nicht minder wird hinsichtlich der Aufführung antiker Stücke, z. B. Antigone in Berlin, die musikalische Behandlungsweise der Chöre getadelt. – Im neuen musikalischen Drama, Oper u. dergl., ist C. ein mehrstimmiger Gesang, der die Gefühle einer Volksmenge etc. ausdrücken soll; C. bezeichnet auch eine Anzahl von Sängern oder Instrumentalisten, welche ein Tonstück gemeinschaftlich vortragen; bei den gemischten Orgelstimmen die zu einer Taste gehörenden Pfeifen, beim Klavier die gleichmäßig gestimmten Saiten, die einen Ton bilden. Choral, einfache Melodie, in langsam sich fortbewegenden Noten, beim Gottesdienst gebräuchlich; C.buch, Sammlung von C.melodien. Chorbischöfe waren 1) Landbischöfe (χόρα Gegend) des 3. Jahrh., die in Frankreich bis ins 9. Jahrh. vorkamen und wahrscheinlich eingingen, indem sie aus stellvertretenden wirkliche Bischöfe zu werden strebten; 2) C. (von chorus, Chor) hieß der Prälat, welcher in Stiftskirchen, z. B. Köln, Trier, Lyon, Chorgesang und Sänger überwachte, den früheren Choraulen (Tonangebern) und den heutigen Chorrectoren, Chorregenten entsprechend. Chorde, Saite, Sehne; in der Mathematik die gerade Verbindungslinie zwischen den Endpunkten eines Bogens; Chordentafeln, Tafeln, worauf die Winkel von Sehnen mit Rücksicht auf einen Radius zusammengestellt sind; Chordometer, Saitenmesser, ein Stück Messing von größern u. kleinern Löchern durchbohrt, mit verschiedenen Graden bezeichnet, zur Messung von Saiten. Chordienst, s. Chor. Chordomelodion, ein von Kaufmann in Dresden erfundenes Tasten- u. Saiteninstrument, das keinen Eingang fand wie die Mehrzahl der neu erfundenen Instrumente. Choregraphie, griech., Tanzschrift, die Darstellung eines Tanzes durch schriftliche Zeichen, 1588 von Thoinet Arbeau in Gang gebracht, 1701 durch le Feuillet, einen Pariser Tanzmeister, vervollkommnet; die C. hat Zeichen für den Weg, welchen der Tänzer beschreibt, für die Bewegung der Füße und Hände, für den Takt, die Stellung des Leibes etc. Chorherren, s. Canonici. Choriambus, in der Verskunst ein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/105>, abgerufen am 04.12.2024.