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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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an. C. von Chile, ebenfalls Sierra Nevada genannt, bis 18000' hoch, mit thätigen und erloschenen Vulkanen, tief zerklüftet, mit wenigen Pässen. Die C. von Peru und von Quito, mit den höchsten Gipfeln, mächtige Hochebenen umschließend, sehr vulkanisch. C. von Neugranada, das Quellgebiet des Magdalenenstroms umfassend. Die Landenge von Panama bezeichnet zugleich eine Senkung des Gebirges, das in den C. von Guatemala wieder zu 15000' ansteigt und in der C. von Mexiko erreicht das Gebirge an Höhe und vulkanischer Natur beinahe die C. von Peru und Quito. Ein westl. Zweig zieht nordwärts bis in das russ. Amerika, wo er in dem Romanzoffgebirge endet; auch da kommen noch Berge bis 17000' Höhe vor. Eigenthümlich ist den C.: Sie haben ihre größte Höhe im Westen und verflachen sich gegen Osten; sie bilden mehr Hochflächen als jedes andere Gebirge; sie enthalten außerordentlich viele Vulkane und diese werfen nicht nur geschmolzene Massen, sondern auch Wasser- und Schlammströme aus; in ihrer größten Höhe sind sie durch Spalten bis zu 5000' Tiefe zerrissen; endlich übertrifft ihr Reichthum an Metallen den aller andern bekannten Gebirge.


Cordon (frz. Kordong), Band, Schnur, Ordensband; Cordon bleu, der Heiliggeistorden, C. noir, Michaelsorden, C. rouge, Ludwigsorden, Grand C., das Ordensband der Großkreuze. C., eine Militäraufstellung zur Gränzbewachung, Absperrung etc.; C., bei Festungswerken der steinerne Rand der Wälle.


Cordova, Provinz des span. Königreichs Andalusien, 195 #M. groß mit 350000 E.; C., Hauptstadt der Prov., am Quadalquivir, ehemals mit mehr als 300000, jetzt mit 57000 E., einiger Industrie in Posamentier-, Leder- u. Wollenwaaren; C. ist Bischofssitz, die prachtvolle Kathedrale war ehemals maurische Hauptmoschee. C. ist das röm. Corduba, eine blühende Kolonie, Geburtsort der beiden Seneca und des Lucanus, wurde später gothische Residenz und Bischofssitz. 711 fiel es in die Hände der Mauren und wurde Residenz der span. Ommajhaden; damals soll es 1 Mill. Einw., 600 Moscheen und 900 öffentliche Bäder gehabt haben; der arab. Philosoph Averrhoes wurde hier geb. 1236 nahmen es die Castilier ein; 1589 wurde C. durch ein Erdbeben verwüstet, sank seitdem immer mehr und wurde durch die letzten Bürgerkriege auf seine jetzige Verödung heruntergebracht, die nur durch den bedeutenden Pferdemarkt unterbrochen wird. C., Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in den La Plata-Staaten, am Pucara und Primero, Bischofssitz und Universität mit 14000 E., Maulthierhandel. C., Hauptstadt des gleichnamigen Partido im mexikanischen Staate Vera Cruz, mit 6000 E.


Cordova , Gonzalvo, geb. 1443, von hochadeliger Abkunft, einer der ersten Feldherrn seiner Zeit, von den Spaniern der gran Capitano genannt, leitete den Feldzug gegen Granada, durch welchen dieses letzte maurische Königreich in Spanien vernichtet wurde. 1501 wurde er Oberbefehlshaber des span. Heeres in Neapel, schlug die Franzosen bei Seminara, Cignola und am Garigliano, eroberte Neapel und Genua. Ferdinand der Katholische von Spanien faßte aber Argwohn gegen ihn und rief ihn nach Spanien zurück, wo C. 1515 in Ungnade gefallen st.


Cordova, Don Luis Ferandez de, geb. 1799, widersetzte sich 1820 zu Cadix als Offizier in dem nach Amerika bestimmten Corps der Ausrufung der Constitution von 1812, flüchtete nach Frankreich als 1822 der von ihm geleitete Aufstand der Garden gegen die Constitution mißlungen war, kam mit den Franzosen zurück, wurde Günstling Ferdinands VII. und bewies sich seitdem sehr geschmeidig zwischen der liberalen und absolutistischen Partei. Er wurde Gesandter in Dänemark und Preußen, 1832 in Lissabon, wo er für Dom Miguel thätig war. Als in Folge der Heirath Ferdinands VII. mit Christinen von Neapel das Verhältniß desselben mit seinem Bruder Don Carlos sich entschieden feindselig gestaltete, traf C. trotz aller Geschmeidigkeit die Ungnade des Königs und er ging zu den Liberalen über, die ihm indessen nie trauten.

an. C. von Chile, ebenfalls Sierra Nevada genannt, bis 18000' hoch, mit thätigen und erloschenen Vulkanen, tief zerklüftet, mit wenigen Pässen. Die C. von Peru und von Quito, mit den höchsten Gipfeln, mächtige Hochebenen umschließend, sehr vulkanisch. C. von Neugranada, das Quellgebiet des Magdalenenstroms umfassend. Die Landenge von Panama bezeichnet zugleich eine Senkung des Gebirges, das in den C. von Guatemala wieder zu 15000' ansteigt und in der C. von Mexiko erreicht das Gebirge an Höhe und vulkanischer Natur beinahe die C. von Peru und Quito. Ein westl. Zweig zieht nordwärts bis in das russ. Amerika, wo er in dem Romanzoffgebirge endet; auch da kommen noch Berge bis 17000' Höhe vor. Eigenthümlich ist den C.: Sie haben ihre größte Höhe im Westen und verflachen sich gegen Osten; sie bilden mehr Hochflächen als jedes andere Gebirge; sie enthalten außerordentlich viele Vulkane und diese werfen nicht nur geschmolzene Massen, sondern auch Wasser- und Schlammströme aus; in ihrer größten Höhe sind sie durch Spalten bis zu 5000' Tiefe zerrissen; endlich übertrifft ihr Reichthum an Metallen den aller andern bekannten Gebirge.


Cordon (frz. Kordong), Band, Schnur, Ordensband; Cordon bleu, der Heiliggeistorden, C. noir, Michaelsorden, C. rouge, Ludwigsorden, Grand C., das Ordensband der Großkreuze. C., eine Militäraufstellung zur Gränzbewachung, Absperrung etc.; C., bei Festungswerken der steinerne Rand der Wälle.


Cordova, Provinz des span. Königreichs Andalusien, 195 □M. groß mit 350000 E.; C., Hauptstadt der Prov., am Quadalquivir, ehemals mit mehr als 300000, jetzt mit 57000 E., einiger Industrie in Posamentier-, Leder- u. Wollenwaaren; C. ist Bischofssitz, die prachtvolle Kathedrale war ehemals maurische Hauptmoschee. C. ist das röm. Corduba, eine blühende Kolonie, Geburtsort der beiden Seneca und des Lucanus, wurde später gothische Residenz und Bischofssitz. 711 fiel es in die Hände der Mauren und wurde Residenz der span. Ommajhaden; damals soll es 1 Mill. Einw., 600 Moscheen und 900 öffentliche Bäder gehabt haben; der arab. Philosoph Averrhoes wurde hier geb. 1236 nahmen es die Castilier ein; 1589 wurde C. durch ein Erdbeben verwüstet, sank seitdem immer mehr und wurde durch die letzten Bürgerkriege auf seine jetzige Verödung heruntergebracht, die nur durch den bedeutenden Pferdemarkt unterbrochen wird. C., Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in den La Plata-Staaten, am Pucara und Primero, Bischofssitz und Universität mit 14000 E., Maulthierhandel. C., Hauptstadt des gleichnamigen Partido im mexikanischen Staate Vera Cruz, mit 6000 E.


Cordova , Gonzalvo, geb. 1443, von hochadeliger Abkunft, einer der ersten Feldherrn seiner Zeit, von den Spaniern der gran Capitano genannt, leitete den Feldzug gegen Granada, durch welchen dieses letzte maurische Königreich in Spanien vernichtet wurde. 1501 wurde er Oberbefehlshaber des span. Heeres in Neapel, schlug die Franzosen bei Seminara, Cignola und am Garigliano, eroberte Neapel und Genua. Ferdinand der Katholische von Spanien faßte aber Argwohn gegen ihn und rief ihn nach Spanien zurück, wo C. 1515 in Ungnade gefallen st.


Cordova, Don Luis Ferandez de, geb. 1799, widersetzte sich 1820 zu Cadix als Offizier in dem nach Amerika bestimmten Corps der Ausrufung der Constitution von 1812, flüchtete nach Frankreich als 1822 der von ihm geleitete Aufstand der Garden gegen die Constitution mißlungen war, kam mit den Franzosen zurück, wurde Günstling Ferdinands VII. und bewies sich seitdem sehr geschmeidig zwischen der liberalen und absolutistischen Partei. Er wurde Gesandter in Dänemark und Preußen, 1832 in Lissabon, wo er für Dom Miguel thätig war. Als in Folge der Heirath Ferdinands VII. mit Christinen von Neapel das Verhältniß desselben mit seinem Bruder Don Carlos sich entschieden feindselig gestaltete, traf C. trotz aller Geschmeidigkeit die Ungnade des Königs und er ging zu den Liberalen über, die ihm indessen nie trauten.

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[211/0212] an. C. von Chile, ebenfalls Sierra Nevada genannt, bis 18000' hoch, mit thätigen und erloschenen Vulkanen, tief zerklüftet, mit wenigen Pässen. Die C. von Peru und von Quito, mit den höchsten Gipfeln, mächtige Hochebenen umschließend, sehr vulkanisch. C. von Neugranada, das Quellgebiet des Magdalenenstroms umfassend. Die Landenge von Panama bezeichnet zugleich eine Senkung des Gebirges, das in den C. von Guatemala wieder zu 15000' ansteigt und in der C. von Mexiko erreicht das Gebirge an Höhe und vulkanischer Natur beinahe die C. von Peru und Quito. Ein westl. Zweig zieht nordwärts bis in das russ. Amerika, wo er in dem Romanzoffgebirge endet; auch da kommen noch Berge bis 17000' Höhe vor. Eigenthümlich ist den C.: Sie haben ihre größte Höhe im Westen und verflachen sich gegen Osten; sie bilden mehr Hochflächen als jedes andere Gebirge; sie enthalten außerordentlich viele Vulkane und diese werfen nicht nur geschmolzene Massen, sondern auch Wasser- und Schlammströme aus; in ihrer größten Höhe sind sie durch Spalten bis zu 5000' Tiefe zerrissen; endlich übertrifft ihr Reichthum an Metallen den aller andern bekannten Gebirge. Cordon (frz. Kordong), Band, Schnur, Ordensband; Cordon bleu, der Heiliggeistorden, C. noir, Michaelsorden, C. rouge, Ludwigsorden, Grand C., das Ordensband der Großkreuze. C., eine Militäraufstellung zur Gränzbewachung, Absperrung etc.; C., bei Festungswerken der steinerne Rand der Wälle. Cordova, Provinz des span. Königreichs Andalusien, 195 □M. groß mit 350000 E.; C., Hauptstadt der Prov., am Quadalquivir, ehemals mit mehr als 300000, jetzt mit 57000 E., einiger Industrie in Posamentier-, Leder- u. Wollenwaaren; C. ist Bischofssitz, die prachtvolle Kathedrale war ehemals maurische Hauptmoschee. C. ist das röm. Corduba, eine blühende Kolonie, Geburtsort der beiden Seneca und des Lucanus, wurde später gothische Residenz und Bischofssitz. 711 fiel es in die Hände der Mauren und wurde Residenz der span. Ommajhaden; damals soll es 1 Mill. Einw., 600 Moscheen und 900 öffentliche Bäder gehabt haben; der arab. Philosoph Averrhoes wurde hier geb. 1236 nahmen es die Castilier ein; 1589 wurde C. durch ein Erdbeben verwüstet, sank seitdem immer mehr und wurde durch die letzten Bürgerkriege auf seine jetzige Verödung heruntergebracht, die nur durch den bedeutenden Pferdemarkt unterbrochen wird. C., Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in den La Plata-Staaten, am Pucara und Primero, Bischofssitz und Universität mit 14000 E., Maulthierhandel. C., Hauptstadt des gleichnamigen Partido im mexikanischen Staate Vera Cruz, mit 6000 E. Cordova , Gonzalvo, geb. 1443, von hochadeliger Abkunft, einer der ersten Feldherrn seiner Zeit, von den Spaniern der gran Capitano genannt, leitete den Feldzug gegen Granada, durch welchen dieses letzte maurische Königreich in Spanien vernichtet wurde. 1501 wurde er Oberbefehlshaber des span. Heeres in Neapel, schlug die Franzosen bei Seminara, Cignola und am Garigliano, eroberte Neapel und Genua. Ferdinand der Katholische von Spanien faßte aber Argwohn gegen ihn und rief ihn nach Spanien zurück, wo C. 1515 in Ungnade gefallen st. Cordova, Don Luis Ferandez de, geb. 1799, widersetzte sich 1820 zu Cadix als Offizier in dem nach Amerika bestimmten Corps der Ausrufung der Constitution von 1812, flüchtete nach Frankreich als 1822 der von ihm geleitete Aufstand der Garden gegen die Constitution mißlungen war, kam mit den Franzosen zurück, wurde Günstling Ferdinands VII. und bewies sich seitdem sehr geschmeidig zwischen der liberalen und absolutistischen Partei. Er wurde Gesandter in Dänemark und Preußen, 1832 in Lissabon, wo er für Dom Miguel thätig war. Als in Folge der Heirath Ferdinands VII. mit Christinen von Neapel das Verhältniß desselben mit seinem Bruder Don Carlos sich entschieden feindselig gestaltete, traf C. trotz aller Geschmeidigkeit die Ungnade des Königs und er ging zu den Liberalen über, die ihm indessen nie trauten.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/212>, abgerufen am 23.11.2024.