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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Santiago de C., Trinidad, Cienfuegos, Cardenas. - C. wurde von Columbus den 28. Oct. 1498 entdeckt und aus dem indian. Namen der Insel "Cubanacan" wurde C.; 1508 wurde es erobert und seit 1511 sehr stark colonisirt, namentlich alsbald durch die Einfuhr von Negersklaven. Das rasche Aufblühen wurde durch das Sperr- und Monopolsystem Spaniens gehindert; erst seitdem dieses seine großen Besitzungen auf dem Festlande verloren hatte, schätzte es die Insel und gab den Verkehr ziemlich frei, wodurch C. zu der heutigen Bedeutung gelangte, die sich noch immer steigert. Negerverschwörungen bedrohten C. wiederholt bis in die neueste Zeit und jetzt machen die Nordamerikaner gar kein Hehl daraus, daß sie C. als nothwendige Ergänzung ihrer Union ansehen. Eine Freibeuterexpedition unter einem sog. General Narciso Lopez, die unter den Augen der Unionsregierung auf Subscription war ausgerüstet worden, scheiterte jedoch im August 1851 gänzlich und Lopez nebst anderen Anführern der Expedition wurde kriegsrechtlich erschossen.


Cubatur, lat., in der Mathematik die Berechnung des körperlichen Inhalts; die Erhebung zur dritten Potenz.


Cubeben sind die beerenförmigen Früchte eines auf den ostindischen Inseln und den Inseln des indischen Oceans einheimischen und kultivirten kletternden Strauches aus der Familie der Anonaceen (s. Anonaceae). Die dem schwarzen Pfeffer ähnlichen trockenen glatten Beeren von dunkelbrauner Farbe, von eigenthümlich balsamisch gewürzhaftem Geruche und Geschmacke enthalten viel ätherisches Oel und fettig harziger Materie, wegen welcher Bestandtheile das Pulver derselben in der Medicin, ähnlich dem Copaivabalsam, gegen Atonie der Schleimhäute, insbesondere des Urogenitaliensystems, angewendet werden.


Cubieres (Kübiähr), Amade Louis Despans de, geb. 1786, diente von frühe an und war bei Napoleons Sturz Oberst; 1829 wurde er Brigadegeneral, 1830 Divisionär, befehligte 1831 bei der Besetzung Anconas, wurde 1840 Kriegsminister, 1847 in den Proceß seines Collegen Teste verwickelt und wie dieser degradirt und zu einer Geldstrafe verurtheilt.


Cubit (Kiubit), die alte engl. Elle = 2022/3 Par. Linien.


Cubitus, lat., Elnbogen, Elle; cubital, sich auf den Elnbogen beziehend.


Cubus, lat., s. Würfel.


Cuculla, Cucullus, die Kopfbedeckung der gemeinen Römer an das Obergewand lacerna befestigt, konnte über Nacken und Schultern zurückgeschlagen werden; Kaputze.


Cucullaris, in der Anatomie ein Nackenmuskel.


Cucumis, lat., Gurke oder Melone.


Cucurbita, lat., Kürbis.


Cucurbitaceae, kürbisartige Gewächse, große, vorzugsweise in den warmen Klimaten einheimische Familie von krautartigen Pflanzen mit klimmendem Stengel und handnervigen ganzen od. gelappten Blättern u. häufig auch mit spiralförmig gerollten Ranken. Die meisten Gattungen gehören in die Monoecia Monadelphia nach Linne, und einer der bekanntesten Repräsentanten ist die Gurke oder der Kürbis. - Viele haben eßbare Früchte, wie die Gurke, Melone, Wassermelone und einzelne Kürbisarten; dagegen enthält die Spritzgurke, Momordica Elaterium, einen scharfen, drastisch purgirenden Fruchtsaft, und die Früchte der Coloquinthe sind erfüllt mit einem harzigen, sehr bitteren Extractivstoff, der sie zu einem sehr geschätzten Arzneimittel macht; auch die Bryoniawurzel wirkt heftig purgirend. - Die Ziergärtnerei verdankt den C. einige sehr bebeliebte Arten, die verschiedenen Zierkürbisse, als Türkenbund, Flaschenkürbis, Calabassen; ferner ein Rankengewächs zur Bekleidung von Lauben, Wänden u. dgl. m., Sicyos angulata, zwar nur einjährig, aber von merkwürdig schnellem Wuchse; ebenso die Cephalandria quinqueloba, deren ausdauernde Wurzel herausgenommen und frostfrei überwintert werden muß. Interessant ist ferner das Vorkommen einer baumartigen Pflanze mitten unter lauter krautigen Gewächsen in dieser Familie, nämlich des Papayabau-

Santiago de C., Trinidad, Cienfuegos, Cardenas. – C. wurde von Columbus den 28. Oct. 1498 entdeckt und aus dem indian. Namen der Insel „Cubanacan“ wurde C.; 1508 wurde es erobert und seit 1511 sehr stark colonisirt, namentlich alsbald durch die Einfuhr von Negersklaven. Das rasche Aufblühen wurde durch das Sperr- und Monopolsystem Spaniens gehindert; erst seitdem dieses seine großen Besitzungen auf dem Festlande verloren hatte, schätzte es die Insel und gab den Verkehr ziemlich frei, wodurch C. zu der heutigen Bedeutung gelangte, die sich noch immer steigert. Negerverschwörungen bedrohten C. wiederholt bis in die neueste Zeit und jetzt machen die Nordamerikaner gar kein Hehl daraus, daß sie C. als nothwendige Ergänzung ihrer Union ansehen. Eine Freibeuterexpedition unter einem sog. General Narciso Lopez, die unter den Augen der Unionsregierung auf Subscription war ausgerüstet worden, scheiterte jedoch im August 1851 gänzlich und Lopez nebst anderen Anführern der Expedition wurde kriegsrechtlich erschossen.


Cubatur, lat., in der Mathematik die Berechnung des körperlichen Inhalts; die Erhebung zur dritten Potenz.


Cubeben sind die beerenförmigen Früchte eines auf den ostindischen Inseln und den Inseln des indischen Oceans einheimischen und kultivirten kletternden Strauches aus der Familie der Anonaceen (s. Anonaceae). Die dem schwarzen Pfeffer ähnlichen trockenen glatten Beeren von dunkelbrauner Farbe, von eigenthümlich balsamisch gewürzhaftem Geruche und Geschmacke enthalten viel ätherisches Oel und fettig harziger Materie, wegen welcher Bestandtheile das Pulver derselben in der Medicin, ähnlich dem Copaivabalsam, gegen Atonie der Schleimhäute, insbesondere des Urogenitaliensystems, angewendet werden.


Cubières (Kübiähr), Amadé Louis Despans de, geb. 1786, diente von frühe an und war bei Napoleons Sturz Oberst; 1829 wurde er Brigadegeneral, 1830 Divisionär, befehligte 1831 bei der Besetzung Anconas, wurde 1840 Kriegsminister, 1847 in den Proceß seines Collegen Teste verwickelt und wie dieser degradirt und zu einer Geldstrafe verurtheilt.


Cubit (Kiubit), die alte engl. Elle = 2022/3 Par. Linien.


Cubitus, lat., Elnbogen, Elle; cubital, sich auf den Elnbogen beziehend.


Cubus, lat., s. Würfel.


Cuculla, Cucullus, die Kopfbedeckung der gemeinen Römer an das Obergewand lacerna befestigt, konnte über Nacken und Schultern zurückgeschlagen werden; Kaputze.


Cucullaris, in der Anatomie ein Nackenmuskel.


Cucumis, lat., Gurke oder Melone.


Cucurbita, lat., Kürbis.


Cucurbitaceae, kürbisartige Gewächse, große, vorzugsweise in den warmen Klimaten einheimische Familie von krautartigen Pflanzen mit klimmendem Stengel und handnervigen ganzen od. gelappten Blättern u. häufig auch mit spiralförmig gerollten Ranken. Die meisten Gattungen gehören in die Monoecia Monadelphia nach Linné, und einer der bekanntesten Repräsentanten ist die Gurke oder der Kürbis. – Viele haben eßbare Früchte, wie die Gurke, Melone, Wassermelone und einzelne Kürbisarten; dagegen enthält die Spritzgurke, Momordica Elaterium, einen scharfen, drastisch purgirenden Fruchtsaft, und die Früchte der Coloquinthe sind erfüllt mit einem harzigen, sehr bitteren Extractivstoff, der sie zu einem sehr geschätzten Arzneimittel macht; auch die Bryoniawurzel wirkt heftig purgirend. – Die Ziergärtnerei verdankt den C. einige sehr bebeliebte Arten, die verschiedenen Zierkürbisse, als Türkenbund, Flaschenkürbis, Calabassen; ferner ein Rankengewächs zur Bekleidung von Lauben, Wänden u. dgl. m., Sicyos angulata, zwar nur einjährig, aber von merkwürdig schnellem Wuchse; ebenso die Cephalandria quinqueloba, deren ausdauernde Wurzel herausgenommen und frostfrei überwintert werden muß. Interessant ist ferner das Vorkommen einer baumartigen Pflanze mitten unter lauter krautigen Gewächsen in dieser Familie, nämlich des Papayabau-

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[242/0243] Santiago de C., Trinidad, Cienfuegos, Cardenas. – C. wurde von Columbus den 28. Oct. 1498 entdeckt und aus dem indian. Namen der Insel „Cubanacan“ wurde C.; 1508 wurde es erobert und seit 1511 sehr stark colonisirt, namentlich alsbald durch die Einfuhr von Negersklaven. Das rasche Aufblühen wurde durch das Sperr- und Monopolsystem Spaniens gehindert; erst seitdem dieses seine großen Besitzungen auf dem Festlande verloren hatte, schätzte es die Insel und gab den Verkehr ziemlich frei, wodurch C. zu der heutigen Bedeutung gelangte, die sich noch immer steigert. Negerverschwörungen bedrohten C. wiederholt bis in die neueste Zeit und jetzt machen die Nordamerikaner gar kein Hehl daraus, daß sie C. als nothwendige Ergänzung ihrer Union ansehen. Eine Freibeuterexpedition unter einem sog. General Narciso Lopez, die unter den Augen der Unionsregierung auf Subscription war ausgerüstet worden, scheiterte jedoch im August 1851 gänzlich und Lopez nebst anderen Anführern der Expedition wurde kriegsrechtlich erschossen. Cubatur, lat., in der Mathematik die Berechnung des körperlichen Inhalts; die Erhebung zur dritten Potenz. Cubeben sind die beerenförmigen Früchte eines auf den ostindischen Inseln und den Inseln des indischen Oceans einheimischen und kultivirten kletternden Strauches aus der Familie der Anonaceen (s. Anonaceae). Die dem schwarzen Pfeffer ähnlichen trockenen glatten Beeren von dunkelbrauner Farbe, von eigenthümlich balsamisch gewürzhaftem Geruche und Geschmacke enthalten viel ätherisches Oel und fettig harziger Materie, wegen welcher Bestandtheile das Pulver derselben in der Medicin, ähnlich dem Copaivabalsam, gegen Atonie der Schleimhäute, insbesondere des Urogenitaliensystems, angewendet werden. Cubières (Kübiähr), Amadé Louis Despans de, geb. 1786, diente von frühe an und war bei Napoleons Sturz Oberst; 1829 wurde er Brigadegeneral, 1830 Divisionär, befehligte 1831 bei der Besetzung Anconas, wurde 1840 Kriegsminister, 1847 in den Proceß seines Collegen Teste verwickelt und wie dieser degradirt und zu einer Geldstrafe verurtheilt. Cubit (Kiubit), die alte engl. Elle = 2022/3 Par. Linien. Cubitus, lat., Elnbogen, Elle; cubital, sich auf den Elnbogen beziehend. Cubus, lat., s. Würfel. Cuculla, Cucullus, die Kopfbedeckung der gemeinen Römer an das Obergewand lacerna befestigt, konnte über Nacken und Schultern zurückgeschlagen werden; Kaputze. Cucullaris, in der Anatomie ein Nackenmuskel. Cucumis, lat., Gurke oder Melone. Cucurbita, lat., Kürbis. Cucurbitaceae, kürbisartige Gewächse, große, vorzugsweise in den warmen Klimaten einheimische Familie von krautartigen Pflanzen mit klimmendem Stengel und handnervigen ganzen od. gelappten Blättern u. häufig auch mit spiralförmig gerollten Ranken. Die meisten Gattungen gehören in die Monoecia Monadelphia nach Linné, und einer der bekanntesten Repräsentanten ist die Gurke oder der Kürbis. – Viele haben eßbare Früchte, wie die Gurke, Melone, Wassermelone und einzelne Kürbisarten; dagegen enthält die Spritzgurke, Momordica Elaterium, einen scharfen, drastisch purgirenden Fruchtsaft, und die Früchte der Coloquinthe sind erfüllt mit einem harzigen, sehr bitteren Extractivstoff, der sie zu einem sehr geschätzten Arzneimittel macht; auch die Bryoniawurzel wirkt heftig purgirend. – Die Ziergärtnerei verdankt den C. einige sehr bebeliebte Arten, die verschiedenen Zierkürbisse, als Türkenbund, Flaschenkürbis, Calabassen; ferner ein Rankengewächs zur Bekleidung von Lauben, Wänden u. dgl. m., Sicyos angulata, zwar nur einjährig, aber von merkwürdig schnellem Wuchse; ebenso die Cephalandria quinqueloba, deren ausdauernde Wurzel herausgenommen und frostfrei überwintert werden muß. Interessant ist ferner das Vorkommen einer baumartigen Pflanze mitten unter lauter krautigen Gewächsen in dieser Familie, nämlich des Papayabau-

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/243>, abgerufen am 17.05.2024.