Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Wissenschaften; sie schrieb mehrere Lustspiele und hatte Antheil an dem Wörterbuch der russ. Akademie. Dassel, uraltes niedersächs. Grafengeschlecht von sehr kriegerischem Charakter, st. 1329 aus; die Güter kamen an das Bisthum Hildesheim und mit diesem an Hannover. Dasselbeule, die Beule in der Haut des Rindviehs von der Made des Oestrus bovis (s. Bremse) herrührend. Dasymeter s. Manometer. Dat, dicat, dedicat, s. D. Data, lat., Daten, Zeitangaben, Thatsachen, Theile von dem Inhalte einer Schrift. Datarius, Name des Vorstehers der Dataria apostolica, päpstlichen Gabenkammer, wenn er kein Cardinal ist; Prodatarius heißt er, wenn er ein solcher ist; vgl. Curie, römische. Dati, Carlo, geb. 1619 zu Florenz, Schüler Galileis, war Professor der alten Sprachen und Alterthumskunde zu Florenz, st. 1676. Vielseitige Gelehrsamkeit und liter. Arbeiten erwarben ihm einen Ruf durch ganz Europa, besonders seine Lebensbeschreibungen griech. Künstler und seine toskan. Sprachforschungen. Datio in solutum, Befugniß des Geldschuldners, der, ohne insolvent zu werden, in Geld nicht zu zahlen vermag, - dem Gläubiger an Zahlungsstatt unter gerichtlicher Werthung andere Sachen zu geben. Datiren, dato s. Datum. Datismus, die fehlerhafte Häufung von Synonymen. Dativ, lat. Dativus, Gebefall, im Deutschen der Casus des entfernteren Objects. Datolith, Mineral aus der Gruppe des Titanit, in 4eckigen Säulen krystallisirt, gewöhnlich derb oder traubig von 0,3 spec. Gew., elektrisch, besteht aus 31/2-4 salzsaurem Kalk, 31/2 Kiesel, aus Boraxsäure und Wasser. Datteln, die Früchte der Dattelpalme, Phönix dactylifera. Die Dattelpalme ist im südöstl. Asien und nördl. Afrika einheimisch und wird daselbst, sowie in Ostindien und den südl. Gegenden von Europa cultivirt. Für ihr Vaterland ist die Dattelpalme das nützlichste Gewächs, da sie nicht allein an Orten fortkommt, wo keine andern Pflanzen mehr gedeihen, sondern auch in ihren Früchten ein Hauptnahrungsmittel liefert; aus denselben wird ein Syrup, ein geistiges Getränk und Essig bereitet, der Saft des Stammes zu Palmwein benutzt und das weiche Mark an den Stammspitzen, die unentwickelten Blüthenkolben und die jungen Blattknospen werden als wohlschmeckende Speisen genossen. Bei uns dienen die D. als einhüllendes, schleimabsonderndes Mittel bei Lungenkrankheiten etc. Dattelland, s. Biledulgerid. Datum, lat., d. h. gegeben, die Angabe der Zeit bei Briefen, Urkunden u. dergl.; a dato, dato, bei Wechseln, deren Verfallzeit unmittelbar mit dem auf das D. der Ausstellung folgenden Tage zu zählen angefangen wird; Datiren, das D. angeben, setzen. Datura, Stechapfel, eine der giftigsten Gattungen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solaneae), ausgezeichnet durch eine in 4 Klappen aufspringende, vielsamige, meist mit dornigen Stacheln besetzte Kapsel u. schönen, häufig wohlriechenden, weißen oder violetten Trichterblumen, wegen deren mehrere Arten derselben in Gärten und Gewächshäusern gezogen werden, so namentlich D. ceratocaula, fastuosa (mit weißen doppelten und mit weiß und violett bunten Blumen), sanguinea u. s. w. Vergl. auch Brugmansia. - Der gemeine Stechapfel, D. stramonium, ist in allen seinen Theilen giftig, gehört unter die stärksten narkotischen oder scharfnarkotischen Pflanzengifte und sein bemerkenswerthester Bestandtheil ist das Daturin, ein Alkaloid, das sich in krystallinischer Form darstellen läßt und keinen Geruch, aber einen anfangs bitterlichen, dann sehr scharfen tabakähnlichen Geschmack besitzt und höchst giftig wirkt. Zufällige Vergiftungen mit Stechapfelsamen sind nicht gerade selten. Man erkennt sie an Uebelsein, Schwindel und Kopfweh, verbunden mit einer eigenthümlichen Aengstlichkeit, an Erweiterung des Sehlochs und an getrübtem Sehvermögen bis zum gänzlichen Erlöschen Wissenschaften; sie schrieb mehrere Lustspiele und hatte Antheil an dem Wörterbuch der russ. Akademie. Dassel, uraltes niedersächs. Grafengeschlecht von sehr kriegerischem Charakter, st. 1329 aus; die Güter kamen an das Bisthum Hildesheim und mit diesem an Hannover. Dasselbeule, die Beule in der Haut des Rindviehs von der Made des Oestrus bovis (s. Bremse) herrührend. Dasymeter s. Manometer. Dat, dicat, dedicat, s. D. Data, lat., Daten, Zeitangaben, Thatsachen, Theile von dem Inhalte einer Schrift. Datarius, Name des Vorstehers der Dataria apostolica, päpstlichen Gabenkammer, wenn er kein Cardinal ist; Prodatarius heißt er, wenn er ein solcher ist; vgl. Curie, römische. Dati, Carlo, geb. 1619 zu Florenz, Schüler Galileis, war Professor der alten Sprachen und Alterthumskunde zu Florenz, st. 1676. Vielseitige Gelehrsamkeit und liter. Arbeiten erwarben ihm einen Ruf durch ganz Europa, besonders seine Lebensbeschreibungen griech. Künstler und seine toskan. Sprachforschungen. Datio in solutum, Befugniß des Geldschuldners, der, ohne insolvent zu werden, in Geld nicht zu zahlen vermag, – dem Gläubiger an Zahlungsstatt unter gerichtlicher Werthung andere Sachen zu geben. Datiren, dato s. Datum. Datismus, die fehlerhafte Häufung von Synonymen. Dativ, lat. Dativus, Gebefall, im Deutschen der Casus des entfernteren Objects. Datolith, Mineral aus der Gruppe des Titanit, in 4eckigen Säulen krystallisirt, gewöhnlich derb oder traubig von 0,3 spec. Gew., elektrisch, besteht aus 31/2–4 salzsaurem Kalk, 31/2 Kiesel, aus Boraxsäure und Wasser. Datteln, die Früchte der Dattelpalme, Phönix dactylifera. Die Dattelpalme ist im südöstl. Asien und nördl. Afrika einheimisch und wird daselbst, sowie in Ostindien und den südl. Gegenden von Europa cultivirt. Für ihr Vaterland ist die Dattelpalme das nützlichste Gewächs, da sie nicht allein an Orten fortkommt, wo keine andern Pflanzen mehr gedeihen, sondern auch in ihren Früchten ein Hauptnahrungsmittel liefert; aus denselben wird ein Syrup, ein geistiges Getränk und Essig bereitet, der Saft des Stammes zu Palmwein benutzt und das weiche Mark an den Stammspitzen, die unentwickelten Blüthenkolben und die jungen Blattknospen werden als wohlschmeckende Speisen genossen. Bei uns dienen die D. als einhüllendes, schleimabsonderndes Mittel bei Lungenkrankheiten etc. Dattelland, s. Biledulgerid. Datum, lat., d. h. gegeben, die Angabe der Zeit bei Briefen, Urkunden u. dergl.; a dato, dato, bei Wechseln, deren Verfallzeit unmittelbar mit dem auf das D. der Ausstellung folgenden Tage zu zählen angefangen wird; Datiren, das D. angeben, setzen. Datura, Stechapfel, eine der giftigsten Gattungen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solaneae), ausgezeichnet durch eine in 4 Klappen aufspringende, vielsamige, meist mit dornigen Stacheln besetzte Kapsel u. schönen, häufig wohlriechenden, weißen oder violetten Trichterblumen, wegen deren mehrere Arten derselben in Gärten und Gewächshäusern gezogen werden, so namentlich D. ceratocaula, fastuosa (mit weißen doppelten und mit weiß und violett bunten Blumen), sanguinea u. s. w. Vergl. auch Brugmansia. – Der gemeine Stechapfel, D. stramonium, ist in allen seinen Theilen giftig, gehört unter die stärksten narkotischen oder scharfnarkotischen Pflanzengifte und sein bemerkenswerthester Bestandtheil ist das Daturin, ein Alkaloid, das sich in krystallinischer Form darstellen läßt und keinen Geruch, aber einen anfangs bitterlichen, dann sehr scharfen tabakähnlichen Geschmack besitzt und höchst giftig wirkt. Zufällige Vergiftungen mit Stechapfelsamen sind nicht gerade selten. 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Dasselbeule, die Beule in der Haut des Rindviehs von der Made des Oestrus bovis (s. Bremse) herrührend.
Dasymeter s. Manometer.
Dat, dicat, dedicat, s. D.
Data, lat., Daten, Zeitangaben, Thatsachen, Theile von dem Inhalte einer Schrift.
Datarius, Name des Vorstehers der Dataria apostolica, päpstlichen Gabenkammer, wenn er kein Cardinal ist; Prodatarius heißt er, wenn er ein solcher ist; vgl. Curie, römische.
Dati, Carlo, geb. 1619 zu Florenz, Schüler Galileis, war Professor der alten Sprachen und Alterthumskunde zu Florenz, st. 1676. Vielseitige Gelehrsamkeit und liter. Arbeiten erwarben ihm einen Ruf durch ganz Europa, besonders seine Lebensbeschreibungen griech. Künstler und seine toskan. Sprachforschungen.
Datio in solutum, Befugniß des Geldschuldners, der, ohne insolvent zu werden, in Geld nicht zu zahlen vermag, – dem Gläubiger an Zahlungsstatt unter gerichtlicher Werthung andere Sachen zu geben.
Datiren, dato s. Datum.
Datismus, die fehlerhafte Häufung von Synonymen.
Dativ, lat. Dativus, Gebefall, im Deutschen der Casus des entfernteren Objects.
Datolith, Mineral aus der Gruppe des Titanit, in 4eckigen Säulen krystallisirt, gewöhnlich derb oder traubig von 0,3 spec. Gew., elektrisch, besteht aus 31/2–4 salzsaurem Kalk, 31/2 Kiesel, aus Boraxsäure und Wasser.
Datteln, die Früchte der Dattelpalme, Phönix dactylifera. Die Dattelpalme ist im südöstl. Asien und nördl. Afrika einheimisch und wird daselbst, sowie in Ostindien und den südl. Gegenden von Europa cultivirt. Für ihr Vaterland ist die Dattelpalme das nützlichste Gewächs, da sie nicht allein an Orten fortkommt, wo keine andern Pflanzen mehr gedeihen, sondern auch in ihren Früchten ein Hauptnahrungsmittel liefert; aus denselben wird ein Syrup, ein geistiges Getränk und Essig bereitet, der Saft des Stammes zu Palmwein benutzt und das weiche Mark an den Stammspitzen, die unentwickelten Blüthenkolben und die jungen Blattknospen werden als wohlschmeckende Speisen genossen. Bei uns dienen die D. als einhüllendes, schleimabsonderndes Mittel bei Lungenkrankheiten etc.
Dattelland, s. Biledulgerid.
Datum, lat., d. h. gegeben, die Angabe der Zeit bei Briefen, Urkunden u. dergl.; a dato, dato, bei Wechseln, deren Verfallzeit unmittelbar mit dem auf das D. der Ausstellung folgenden Tage zu zählen angefangen wird; Datiren, das D. angeben, setzen.
Datura, Stechapfel, eine der giftigsten Gattungen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solaneae), ausgezeichnet durch eine in 4 Klappen aufspringende, vielsamige, meist mit dornigen Stacheln besetzte Kapsel u. schönen, häufig wohlriechenden, weißen oder violetten Trichterblumen, wegen deren mehrere Arten derselben in Gärten und Gewächshäusern gezogen werden, so namentlich D. ceratocaula, fastuosa (mit weißen doppelten und mit weiß und violett bunten Blumen), sanguinea u. s. w. Vergl. auch Brugmansia. – Der gemeine Stechapfel, D. stramonium, ist in allen seinen Theilen giftig, gehört unter die stärksten narkotischen oder scharfnarkotischen Pflanzengifte und sein bemerkenswerthester Bestandtheil ist das Daturin, ein Alkaloid, das sich in krystallinischer Form darstellen läßt und keinen Geruch, aber einen anfangs bitterlichen, dann sehr scharfen tabakähnlichen Geschmack besitzt und höchst giftig wirkt. Zufällige Vergiftungen mit Stechapfelsamen sind nicht gerade selten. Man erkennt sie an Uebelsein, Schwindel und Kopfweh, verbunden mit einer eigenthümlichen Aengstlichkeit, an Erweiterung des Sehlochs und an getrübtem Sehvermögen bis zum gänzlichen Erlöschen
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