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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Densiren, lat., verdichten; Densität, Dichtigkeit.


Dent (frz. Dang), Zahn, in der franz. Schweiz und Savoyen der Name kegelförmiger Bergspitzen, z. B. D. de Morcles (Morkl) und D. dü Midi am Eingange des Wallis 8050' u. 9860', D. d'Herrens (derrang) in Wallis 12670', D. de Jaman (Schamang) in Freiburg 4520', D. de Rivolet (Riwolä) in Savoyen 4320', D. d'Oche (dosch) in Savoyen 5960' hoch.


Dentaliten, versteinerte Meerzähne, Molluskengattung aus der Familie der Röhrenschnecken.


Dentaria, Zahnwurz, Gattung der Cruciferen (s. d. A), deren Wurzel aus zahnartig über einander liegenden Schuppen besteht.


Dentatus, s. Curius.


Dentiliren, frz.-deutsch (dangt-), auszacken; Dentelure (Dangtlühr), dentelirte Arbeit; dentelles (dangtell), Spitzen.


Dentifricia, Mittel zum Reinhalten und Conserviren der Zähne: Lindenkohle, Kreide, Kalk, Weinstein, China, Myrrhe, Drachenblut.


Dentist, Zahnarzt.


Dentition, die (vom lat. dens, Zahn), die Periode des Zahndurchbruches, zuweilen mit krankhaften Störungen anderer Organe, beim ersten Zahnen der Kinder selbst mit gefährlichen Entzündungen des Gehirns etc. verbunden. Bekannt sind die besonders bei der 2. D., dem Wechsel der Milchzähne im 7. Lebensjahre häufig vorkommenden fehlerhaften Stellungen und Richtungen der Zähne, und wichtig, insofern dieselben die bleibenden Zähne betreffen. Auch die 3. D., die der sog. Weisheitszähne, veranlaßt oft große Schmerzen vor und beim Durchbruche, wenn die bei mehr vollendeter Körperentwicklung gleichfalls fast völlig geformten Kiefern nicht zureichenden Raum für diese hintersten Backenzähne darbieten. Sie werden dadurch zuweilen sogar Hindernisse des Mundschließens und Kauens und müssen dann sogleich entfernt werden. In England und Frankreich findet man weit mehr Leute beiderlei Geschlechtes, jedweden Standes und Alters, mit schönen, gefunden und richtig gestellten Zähnen als bei uns. Der Hauptgrund hiervon möchte in der Einrichtung einer zahnärztlichen Aufsicht über die 2. D. liegen. Die Leitung des Zahnwechsels bei öfterem Visitiren der Schulkinder durch die Zahnärzte und rechtzeitige Entfernung der den Durchbruch der 2. hemmenden Milchzähne etc. verhütet außer der Mißstaltung gar manches Erkranken und frühen Wiederverlust der neuen Zähne. Der große Vortheil guter Zähne wendet auch dort der weiteren Zahnpflege eine Aufmerksamkeit, Bedeutung und sorgfältigere Ausübung zu, während man in Deutschland vielfach weder die allgemeinen noch die besonderen Grundsätze der Zahncultur kennt od. doch solche allzu wenig schätzt und befolgt. - Eine Nachahmung jener zahnärztlichen Institute dürfte sich in Deutschland nicht minder lohnen.


Dentzel, Georg Friedrich, Baron von, geb. 1755 zu Türkheim im Elsaß, studierte in Jena Theologie, zog als Feldprediger nach Nordamerika, wurde 1783 Pastor zu Landau, während der Revolution Conventsmitglied, als welches er die Vereinigung mehrer deutscher Gränzstädte mit der franz. Republik eifrigst betrieb. Eine Sendung zur Rheinarmee ersparte ihm die Abstimmung über Ludwigs XVI. Schicksal. Wegen Gewaltthätigkeiten zurückberufen, rettete er sich, indem er seine Widersacher des Royalismus anklagte. Sehr energisch verhinderte er 1793 die Uebergabe Landaus an die Preußen und herrschte unumschränkt in der Festung, bis Hoche sie entsetzte. Nachdem er abermals wegen Gewaltthätigkeiten angeklagt und verhaftet worden, half er nach dem 9. Thermidor die Terroristen, 1796 im Rathe der Alten die Royalisten unterdrücken, wurde durch Napoleon General und focht in den meisten Feldzügen bis zur Schlacht bei Waterloo. Menschlichkeit gegen Kriegsgefangene trug ihm fremde Orden u. in Wien, wo er einige Zeit Gouverneur war, eine Denkmünze der Wiener ein. Von Napoleon 1813 geadelt wurde er Brigadier, 1814 Marschall, blieb nach der 2. Restauration im Dienst und st. 1824.


Densiren, lat., verdichten; Densität, Dichtigkeit.


Dent (frz. Dang), Zahn, in der franz. Schweiz und Savoyen der Name kegelförmiger Bergspitzen, z. B. D. de Morcles (Morkl) und D. dü Midi am Eingange des Wallis 8050' u. 9860', D. dʼHerrens (derrang) in Wallis 12670', D. de Jaman (Schamang) in Freiburg 4520', D. de Rivolet (Riwolä) in Savoyen 4320', D. dʼOche (dosch) in Savoyen 5960' hoch.


Dentaliten, versteinerte Meerzähne, Molluskengattung aus der Familie der Röhrenschnecken.


Dentaria, Zahnwurz, Gattung der Cruciferen (s. d. A), deren Wurzel aus zahnartig über einander liegenden Schuppen besteht.


Dentatus, s. Curius.


Dentiliren, frz.-deutsch (dangt–), auszacken; Dentelure (Dangtlühr), dentelirte Arbeit; dentelles (dangtell), Spitzen.


Dentifricia, Mittel zum Reinhalten und Conserviren der Zähne: Lindenkohle, Kreide, Kalk, Weinstein, China, Myrrhe, Drachenblut.


Dentist, Zahnarzt.


Dentition, die (vom lat. dens, Zahn), die Periode des Zahndurchbruches, zuweilen mit krankhaften Störungen anderer Organe, beim ersten Zahnen der Kinder selbst mit gefährlichen Entzündungen des Gehirns etc. verbunden. Bekannt sind die besonders bei der 2. D., dem Wechsel der Milchzähne im 7. Lebensjahre häufig vorkommenden fehlerhaften Stellungen und Richtungen der Zähne, und wichtig, insofern dieselben die bleibenden Zähne betreffen. Auch die 3. D., die der sog. Weisheitszähne, veranlaßt oft große Schmerzen vor und beim Durchbruche, wenn die bei mehr vollendeter Körperentwicklung gleichfalls fast völlig geformten Kiefern nicht zureichenden Raum für diese hintersten Backenzähne darbieten. Sie werden dadurch zuweilen sogar Hindernisse des Mundschließens und Kauens und müssen dann sogleich entfernt werden. In England und Frankreich findet man weit mehr Leute beiderlei Geschlechtes, jedweden Standes und Alters, mit schönen, gefunden und richtig gestellten Zähnen als bei uns. Der Hauptgrund hiervon möchte in der Einrichtung einer zahnärztlichen Aufsicht über die 2. D. liegen. Die Leitung des Zahnwechsels bei öfterem Visitiren der Schulkinder durch die Zahnärzte und rechtzeitige Entfernung der den Durchbruch der 2. hemmenden Milchzähne etc. verhütet außer der Mißstaltung gar manches Erkranken und frühen Wiederverlust der neuen Zähne. Der große Vortheil guter Zähne wendet auch dort der weiteren Zahnpflege eine Aufmerksamkeit, Bedeutung und sorgfältigere Ausübung zu, während man in Deutschland vielfach weder die allgemeinen noch die besonderen Grundsätze der Zahncultur kennt od. doch solche allzu wenig schätzt und befolgt. – Eine Nachahmung jener zahnärztlichen Institute dürfte sich in Deutschland nicht minder lohnen.


Dentzel, Georg Friedrich, Baron von, geb. 1755 zu Türkheim im Elsaß, studierte in Jena Theologie, zog als Feldprediger nach Nordamerika, wurde 1783 Pastor zu Landau, während der Revolution Conventsmitglied, als welches er die Vereinigung mehrer deutscher Gränzstädte mit der franz. Republik eifrigst betrieb. Eine Sendung zur Rheinarmee ersparte ihm die Abstimmung über Ludwigs XVI. Schicksal. Wegen Gewaltthätigkeiten zurückberufen, rettete er sich, indem er seine Widersacher des Royalismus anklagte. Sehr energisch verhinderte er 1793 die Uebergabe Landaus an die Preußen und herrschte unumschränkt in der Festung, bis Hoche sie entsetzte. Nachdem er abermals wegen Gewaltthätigkeiten angeklagt und verhaftet worden, half er nach dem 9. Thermidor die Terroristen, 1796 im Rathe der Alten die Royalisten unterdrücken, wurde durch Napoleon General und focht in den meisten Feldzügen bis zur Schlacht bei Waterloo. Menschlichkeit gegen Kriegsgefangene trug ihm fremde Orden u. in Wien, wo er einige Zeit Gouverneur war, eine Denkmünze der Wiener ein. Von Napoleon 1813 geadelt wurde er Brigadier, 1814 Marschall, blieb nach der 2. Restauration im Dienst und st. 1824.

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[325/0326] Densiren, lat., verdichten; Densität, Dichtigkeit. Dent (frz. Dang), Zahn, in der franz. Schweiz und Savoyen der Name kegelförmiger Bergspitzen, z. B. D. de Morcles (Morkl) und D. dü Midi am Eingange des Wallis 8050' u. 9860', D. dʼHerrens (derrang) in Wallis 12670', D. de Jaman (Schamang) in Freiburg 4520', D. de Rivolet (Riwolä) in Savoyen 4320', D. dʼOche (dosch) in Savoyen 5960' hoch. Dentaliten, versteinerte Meerzähne, Molluskengattung aus der Familie der Röhrenschnecken. Dentaria, Zahnwurz, Gattung der Cruciferen (s. d. A), deren Wurzel aus zahnartig über einander liegenden Schuppen besteht. Dentatus, s. Curius. Dentiliren, frz.-deutsch (dangt–), auszacken; Dentelure (Dangtlühr), dentelirte Arbeit; dentelles (dangtell), Spitzen. Dentifricia, Mittel zum Reinhalten und Conserviren der Zähne: Lindenkohle, Kreide, Kalk, Weinstein, China, Myrrhe, Drachenblut. Dentist, Zahnarzt. Dentition, die (vom lat. dens, Zahn), die Periode des Zahndurchbruches, zuweilen mit krankhaften Störungen anderer Organe, beim ersten Zahnen der Kinder selbst mit gefährlichen Entzündungen des Gehirns etc. verbunden. Bekannt sind die besonders bei der 2. D., dem Wechsel der Milchzähne im 7. Lebensjahre häufig vorkommenden fehlerhaften Stellungen und Richtungen der Zähne, und wichtig, insofern dieselben die bleibenden Zähne betreffen. Auch die 3. D., die der sog. Weisheitszähne, veranlaßt oft große Schmerzen vor und beim Durchbruche, wenn die bei mehr vollendeter Körperentwicklung gleichfalls fast völlig geformten Kiefern nicht zureichenden Raum für diese hintersten Backenzähne darbieten. Sie werden dadurch zuweilen sogar Hindernisse des Mundschließens und Kauens und müssen dann sogleich entfernt werden. In England und Frankreich findet man weit mehr Leute beiderlei Geschlechtes, jedweden Standes und Alters, mit schönen, gefunden und richtig gestellten Zähnen als bei uns. Der Hauptgrund hiervon möchte in der Einrichtung einer zahnärztlichen Aufsicht über die 2. D. liegen. Die Leitung des Zahnwechsels bei öfterem Visitiren der Schulkinder durch die Zahnärzte und rechtzeitige Entfernung der den Durchbruch der 2. hemmenden Milchzähne etc. verhütet außer der Mißstaltung gar manches Erkranken und frühen Wiederverlust der neuen Zähne. Der große Vortheil guter Zähne wendet auch dort der weiteren Zahnpflege eine Aufmerksamkeit, Bedeutung und sorgfältigere Ausübung zu, während man in Deutschland vielfach weder die allgemeinen noch die besonderen Grundsätze der Zahncultur kennt od. doch solche allzu wenig schätzt und befolgt. – Eine Nachahmung jener zahnärztlichen Institute dürfte sich in Deutschland nicht minder lohnen. Dentzel, Georg Friedrich, Baron von, geb. 1755 zu Türkheim im Elsaß, studierte in Jena Theologie, zog als Feldprediger nach Nordamerika, wurde 1783 Pastor zu Landau, während der Revolution Conventsmitglied, als welches er die Vereinigung mehrer deutscher Gränzstädte mit der franz. Republik eifrigst betrieb. Eine Sendung zur Rheinarmee ersparte ihm die Abstimmung über Ludwigs XVI. Schicksal. Wegen Gewaltthätigkeiten zurückberufen, rettete er sich, indem er seine Widersacher des Royalismus anklagte. Sehr energisch verhinderte er 1793 die Uebergabe Landaus an die Preußen und herrschte unumschränkt in der Festung, bis Hoche sie entsetzte. Nachdem er abermals wegen Gewaltthätigkeiten angeklagt und verhaftet worden, half er nach dem 9. Thermidor die Terroristen, 1796 im Rathe der Alten die Royalisten unterdrücken, wurde durch Napoleon General und focht in den meisten Feldzügen bis zur Schlacht bei Waterloo. Menschlichkeit gegen Kriegsgefangene trug ihm fremde Orden u. in Wien, wo er einige Zeit Gouverneur war, eine Denkmünze der Wiener ein. Von Napoleon 1813 geadelt wurde er Brigadier, 1814 Marschall, blieb nach der 2. Restauration im Dienst und st. 1824.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/326>, abgerufen am 22.11.2024.