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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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den Kriegsgott, Heldenlieder z. B. auf Armin etc. Von allen diesen ist kaum eine Spur auf uns gekommen (2 Zaubersprüche). Zur Zeit der Völkerwanderung änderte sich in mancher Beziehung der Charakter der german. Stämme, sowohl durch die kriegerischen Wanderungen, als durch die Einwirkung der barbarischen Völker, mit denen sie bald verbündet waren, bald Krieg führten, am meisten jedoch durch die Besetzung röm. Länder und die Bekanntschaft mit dem Christenthume. Aus dies. Zeit (4. Jahrh.) haben wir bedeutende Bruchstücke aus der Bibelübersetzung des Gothen Ulfilas in das Mösogothische, welcher german. Sprachzweig aber nach der Niederlassung der Westgothen in Spanien verdorrte. Nach der Gründung der german. Reiche auf ehemals röm. Boden wird die Einwirkung des Christenthums immer mächtiger, die Nothwendigkeit eines genauer bestimmten Rechtsverhältnisses macht sich geltend, daher fällt in diese Zeit die Sammlung der nationalen Gesetze und die weitere Ausbildung derselben durch die Rücksicht auf die christliche Religion. Die damalige Schriftsprache war jedoch die lateinische, und da Päpste, Bischöfe und Priester in dieser Sprache schrieben, der schriftliche Verkehr überhaupt sich ihrer bediente, so kann auch jetzt noch von einer d. L. eigentlich nicht die Rede sein. Sie beginnt erst mit Karl d. Gr., indem derselbe ein deutsches Reich stiftete und die Bildung nach allen Richtungen hin förderte. Zu bald jedoch brachen neue Stürme, ähnlich denen der Völkerwanderung, los, sie erschütterten Karls Schöpfungen und drohten dieselbe zu vernichten. Aus dieser fränkischen Zeit besitzen wir eine ziemliche Anzahl von Uebersetzungen biblischer Bruchstücke, Hymnen, Gebete, ferner Glossarien, Lieder: Muspilli, (auf das jüngste Gericht), das Ludwigslied, Hildebrand und Hadebrand; "Krist" Otfrieds, eines Weißenburger Mönchs, Evangelienharmonie, das älteste, im 9. Jahrh. verfaßte hochdeutsche Gedicht; der "Heliand" (Heiland), eine niederdeutsche Evangelienharmonie etc. In der Periode von Karl d. Gr. bis zu den Hohenstaufen (9.-12. Jahrh.) bildete sich die Prosa allmälig aus, wie namentlich die St. Gallischen Uebersetzungen beweisen, auch kommen bereits deutsche Urkunden vor; in der Poesie ist eine Ebbe eingetreten, die erst im 12. Jahrh. aufhört. Die theilweise sehr werthvollen Geschichtschreiber dieser Zeit haben alle lateinisch geschrieben. In der Zeit der Hohenstaufen (12.-14. Jahrh.) gelangte die deutsche Poesie zu ihrer Blüte; dies bewirkte die allgemeine geistige Erhebung durch die Kreuzzüge, ins besondere die ideale Gestaltung des Ritterwesens; wie dieses zuerst in Frankreich ausgebildet wurde und von da aus zu den Deutschen überging, so wurde auch die deutsche ritterliche Poesie von der franz. angeregt und entwickelte sich unter deren Einflusse. Häufig wird diese Poesie Minnesang genannt, weil der Frauendienst zu den Idealen des Ritters gehörte und der Sänger oft die edeln Frauen preist; das religiöse Element waltete jedoch im Ritterthume vor, so dann die ritterliche Ehre, d. h. Treue gegen den Herrn, dem man diente, daher ist die ritterliche Poesie nichts weniger als vorzugsweise der Ausdruck schmachtender oder beglückter Liebe. Die Heimath dieser Poesie war das südl. Deutschland und namentlich Schwaben; die Hohenstaufen, Landgraf Hermann v. Thüringen, Leopold VII. v. Oesterreich waren ihre erlauchten Beschützer. Sie ist episch und lyrisch, und weist in beiden Dichtungsarten Vortreffliches auf. In der ersten ist das Lied der "Nibelungen" und "Gudrun" ausgezeichnet; ihr Quell ist die alte Volksmäre, die in diesem Zeitraume ihre Verklärung durch unbekannte Dichter erhalten hat. Sonst bewegt sich das Epos auf vaterländischem Boden (Kaiserchronik, das Lied vom hl. Anno, von Roland etc.), oder bearbeitet antike Stoffe in mittelalterlicher Weise, z. B. die Aeneis (Eneit, von Heinrich v. Veldecke), Alexander (von dem Pfaffen Lamprecht etc.); namentlich aber ist es der Sagenkreis von König Artur und der Tafelrunde, von dem "heiligen Graal", welche von einigen der bedeutendsten Epiker behandelt werden. Hieher gehören der "Parcival" und der unvollendete "Titurel" von Wolfram

den Kriegsgott, Heldenlieder z. B. auf Armin etc. Von allen diesen ist kaum eine Spur auf uns gekommen (2 Zaubersprüche). Zur Zeit der Völkerwanderung änderte sich in mancher Beziehung der Charakter der german. Stämme, sowohl durch die kriegerischen Wanderungen, als durch die Einwirkung der barbarischen Völker, mit denen sie bald verbündet waren, bald Krieg führten, am meisten jedoch durch die Besetzung röm. Länder und die Bekanntschaft mit dem Christenthume. Aus dies. Zeit (4. Jahrh.) haben wir bedeutende Bruchstücke aus der Bibelübersetzung des Gothen Ulfilas in das Mösogothische, welcher german. Sprachzweig aber nach der Niederlassung der Westgothen in Spanien verdorrte. Nach der Gründung der german. Reiche auf ehemals röm. Boden wird die Einwirkung des Christenthums immer mächtiger, die Nothwendigkeit eines genauer bestimmten Rechtsverhältnisses macht sich geltend, daher fällt in diese Zeit die Sammlung der nationalen Gesetze und die weitere Ausbildung derselben durch die Rücksicht auf die christliche Religion. Die damalige Schriftsprache war jedoch die lateinische, und da Päpste, Bischöfe und Priester in dieser Sprache schrieben, der schriftliche Verkehr überhaupt sich ihrer bediente, so kann auch jetzt noch von einer d. L. eigentlich nicht die Rede sein. Sie beginnt erst mit Karl d. Gr., indem derselbe ein deutsches Reich stiftete und die Bildung nach allen Richtungen hin förderte. Zu bald jedoch brachen neue Stürme, ähnlich denen der Völkerwanderung, los, sie erschütterten Karls Schöpfungen und drohten dieselbe zu vernichten. Aus dieser fränkischen Zeit besitzen wir eine ziemliche Anzahl von Uebersetzungen biblischer Bruchstücke, Hymnen, Gebete, ferner Glossarien, Lieder: Muspilli, (auf das jüngste Gericht), das Ludwigslied, Hildebrand und Hadebrand; „Krist“ Otfrieds, eines Weißenburger Mönchs, Evangelienharmonie, das älteste, im 9. Jahrh. verfaßte hochdeutsche Gedicht; der „Heliand“ (Heiland), eine niederdeutsche Evangelienharmonie etc. In der Periode von Karl d. Gr. bis zu den Hohenstaufen (9.–12. Jahrh.) bildete sich die Prosa allmälig aus, wie namentlich die St. Gallischen Uebersetzungen beweisen, auch kommen bereits deutsche Urkunden vor; in der Poesie ist eine Ebbe eingetreten, die erst im 12. Jahrh. aufhört. Die theilweise sehr werthvollen Geschichtschreiber dieser Zeit haben alle lateinisch geschrieben. In der Zeit der Hohenstaufen (12.–14. Jahrh.) gelangte die deutsche Poesie zu ihrer Blüte; dies bewirkte die allgemeine geistige Erhebung durch die Kreuzzüge, ins besondere die ideale Gestaltung des Ritterwesens; wie dieses zuerst in Frankreich ausgebildet wurde und von da aus zu den Deutschen überging, so wurde auch die deutsche ritterliche Poesie von der franz. angeregt und entwickelte sich unter deren Einflusse. Häufig wird diese Poesie Minnesang genannt, weil der Frauendienst zu den Idealen des Ritters gehörte und der Sänger oft die edeln Frauen preist; das religiöse Element waltete jedoch im Ritterthume vor, so dann die ritterliche Ehre, d. h. Treue gegen den Herrn, dem man diente, daher ist die ritterliche Poesie nichts weniger als vorzugsweise der Ausdruck schmachtender oder beglückter Liebe. Die Heimath dieser Poesie war das südl. Deutschland und namentlich Schwaben; die Hohenstaufen, Landgraf Hermann v. Thüringen, Leopold VII. v. Oesterreich waren ihre erlauchten Beschützer. Sie ist episch und lyrisch, und weist in beiden Dichtungsarten Vortreffliches auf. In der ersten ist das Lied der „Nibelungen“ und „Gudrun“ ausgezeichnet; ihr Quell ist die alte Volksmäre, die in diesem Zeitraume ihre Verklärung durch unbekannte Dichter erhalten hat. Sonst bewegt sich das Epos auf vaterländischem Boden (Kaiserchronik, das Lied vom hl. Anno, von Roland etc.), oder bearbeitet antike Stoffe in mittelalterlicher Weise, z. B. die Aeneis (Eneit, von Heinrich v. Veldecke), Alexander (von dem Pfaffen Lamprecht etc.); namentlich aber ist es der Sagenkreis von König Artur und der Tafelrunde, von dem „heiligen Graal“, welche von einigen der bedeutendsten Epiker behandelt werden. Hieher gehören der „Parcival“ und der unvollendete „Titurel“ von Wolfram

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den Kriegsgott, Heldenlieder z. B. auf Armin etc. Von allen diesen ist kaum eine Spur auf uns gekommen (2 Zaubersprüche). Zur Zeit der Völkerwanderung änderte sich in mancher Beziehung der Charakter der german. Stämme, sowohl durch die kriegerischen Wanderungen, als durch die Einwirkung der barbarischen Völker, mit denen sie bald verbündet waren, bald Krieg führten, am meisten jedoch durch die Besetzung röm. Länder und die Bekanntschaft mit dem Christenthume. Aus dies. Zeit (4. Jahrh.) haben wir bedeutende Bruchstücke aus der Bibelübersetzung des Gothen Ulfilas in das Mösogothische, welcher german. Sprachzweig aber nach der Niederlassung der Westgothen in Spanien verdorrte. Nach der Gründung der german. Reiche auf ehemals röm. Boden wird die Einwirkung des Christenthums immer mächtiger, die Nothwendigkeit eines genauer bestimmten Rechtsverhältnisses macht sich geltend, daher fällt in diese Zeit die Sammlung der nationalen Gesetze und die weitere Ausbildung derselben durch die Rücksicht auf die christliche Religion. Die damalige Schriftsprache war jedoch die lateinische, und da Päpste, Bischöfe und Priester in dieser Sprache schrieben, der schriftliche Verkehr überhaupt sich ihrer bediente, so kann auch jetzt noch von einer d. L. eigentlich nicht die Rede sein. Sie beginnt erst mit Karl d. Gr., indem derselbe ein deutsches Reich stiftete und die Bildung nach allen Richtungen hin förderte. Zu bald jedoch brachen neue Stürme, ähnlich denen der Völkerwanderung, los, sie erschütterten Karls Schöpfungen und drohten dieselbe zu vernichten. Aus dieser fränkischen Zeit besitzen wir eine ziemliche Anzahl von Uebersetzungen biblischer Bruchstücke, Hymnen, Gebete, ferner Glossarien, Lieder: Muspilli, (auf das jüngste Gericht), das Ludwigslied, Hildebrand und Hadebrand; &#x201E;Krist&#x201C; Otfrieds, eines Weißenburger Mönchs, Evangelienharmonie, das älteste, im 9. Jahrh. verfaßte hochdeutsche Gedicht; der &#x201E;Heliand&#x201C; (Heiland), eine niederdeutsche Evangelienharmonie etc. In der Periode von Karl d. Gr. bis zu den Hohenstaufen (9.&#x2013;12. Jahrh.) bildete sich die Prosa allmälig aus, wie namentlich die St. Gallischen Uebersetzungen beweisen, auch kommen bereits deutsche Urkunden vor; in der Poesie ist eine Ebbe eingetreten, die erst im 12. Jahrh. aufhört. Die theilweise sehr werthvollen Geschichtschreiber dieser Zeit haben alle lateinisch geschrieben. In der Zeit der Hohenstaufen (12.&#x2013;14. Jahrh.) gelangte die deutsche Poesie zu ihrer Blüte; dies bewirkte die allgemeine geistige Erhebung durch die Kreuzzüge, ins besondere die ideale Gestaltung des Ritterwesens; wie dieses zuerst in Frankreich ausgebildet wurde und von da aus zu den Deutschen überging, so wurde auch die deutsche ritterliche Poesie von der franz. angeregt und entwickelte sich unter deren Einflusse. Häufig wird diese Poesie Minnesang genannt, weil der Frauendienst zu den Idealen des Ritters gehörte und der Sänger oft die edeln Frauen preist; das religiöse Element waltete jedoch im Ritterthume vor, so dann die ritterliche Ehre, d. h. Treue gegen den Herrn, dem man diente, daher ist die ritterliche Poesie nichts weniger als vorzugsweise der Ausdruck schmachtender oder beglückter Liebe. Die Heimath dieser Poesie war das südl. Deutschland und namentlich Schwaben; die Hohenstaufen, Landgraf Hermann v. Thüringen, Leopold VII. v. Oesterreich waren ihre erlauchten Beschützer. Sie ist episch und lyrisch, und weist in beiden Dichtungsarten Vortreffliches auf. In der ersten ist das Lied der &#x201E;Nibelungen&#x201C; und &#x201E;Gudrun&#x201C; ausgezeichnet; ihr Quell ist die alte Volksmäre, die in diesem Zeitraume ihre Verklärung durch unbekannte Dichter erhalten hat. Sonst bewegt sich das Epos auf vaterländischem Boden (Kaiserchronik, das Lied vom hl. Anno, von Roland etc.), oder bearbeitet antike Stoffe in mittelalterlicher Weise, z. B. die Aeneis (Eneit, von Heinrich v. Veldecke), Alexander (von dem Pfaffen Lamprecht etc.); namentlich aber ist es der Sagenkreis von König Artur und der Tafelrunde, von dem &#x201E;heiligen Graal&#x201C;, welche von einigen der bedeutendsten Epiker behandelt werden. Hieher gehören der &#x201E;Parcival&#x201C; und der unvollendete &#x201E;Titurel&#x201C; von Wolfram
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[342/0343] den Kriegsgott, Heldenlieder z. B. auf Armin etc. Von allen diesen ist kaum eine Spur auf uns gekommen (2 Zaubersprüche). Zur Zeit der Völkerwanderung änderte sich in mancher Beziehung der Charakter der german. Stämme, sowohl durch die kriegerischen Wanderungen, als durch die Einwirkung der barbarischen Völker, mit denen sie bald verbündet waren, bald Krieg führten, am meisten jedoch durch die Besetzung röm. Länder und die Bekanntschaft mit dem Christenthume. Aus dies. Zeit (4. Jahrh.) haben wir bedeutende Bruchstücke aus der Bibelübersetzung des Gothen Ulfilas in das Mösogothische, welcher german. Sprachzweig aber nach der Niederlassung der Westgothen in Spanien verdorrte. Nach der Gründung der german. Reiche auf ehemals röm. Boden wird die Einwirkung des Christenthums immer mächtiger, die Nothwendigkeit eines genauer bestimmten Rechtsverhältnisses macht sich geltend, daher fällt in diese Zeit die Sammlung der nationalen Gesetze und die weitere Ausbildung derselben durch die Rücksicht auf die christliche Religion. Die damalige Schriftsprache war jedoch die lateinische, und da Päpste, Bischöfe und Priester in dieser Sprache schrieben, der schriftliche Verkehr überhaupt sich ihrer bediente, so kann auch jetzt noch von einer d. L. eigentlich nicht die Rede sein. Sie beginnt erst mit Karl d. Gr., indem derselbe ein deutsches Reich stiftete und die Bildung nach allen Richtungen hin förderte. Zu bald jedoch brachen neue Stürme, ähnlich denen der Völkerwanderung, los, sie erschütterten Karls Schöpfungen und drohten dieselbe zu vernichten. Aus dieser fränkischen Zeit besitzen wir eine ziemliche Anzahl von Uebersetzungen biblischer Bruchstücke, Hymnen, Gebete, ferner Glossarien, Lieder: Muspilli, (auf das jüngste Gericht), das Ludwigslied, Hildebrand und Hadebrand; „Krist“ Otfrieds, eines Weißenburger Mönchs, Evangelienharmonie, das älteste, im 9. Jahrh. verfaßte hochdeutsche Gedicht; der „Heliand“ (Heiland), eine niederdeutsche Evangelienharmonie etc. In der Periode von Karl d. Gr. bis zu den Hohenstaufen (9.–12. Jahrh.) bildete sich die Prosa allmälig aus, wie namentlich die St. Gallischen Uebersetzungen beweisen, auch kommen bereits deutsche Urkunden vor; in der Poesie ist eine Ebbe eingetreten, die erst im 12. Jahrh. aufhört. Die theilweise sehr werthvollen Geschichtschreiber dieser Zeit haben alle lateinisch geschrieben. In der Zeit der Hohenstaufen (12.–14. Jahrh.) gelangte die deutsche Poesie zu ihrer Blüte; dies bewirkte die allgemeine geistige Erhebung durch die Kreuzzüge, ins besondere die ideale Gestaltung des Ritterwesens; wie dieses zuerst in Frankreich ausgebildet wurde und von da aus zu den Deutschen überging, so wurde auch die deutsche ritterliche Poesie von der franz. angeregt und entwickelte sich unter deren Einflusse. Häufig wird diese Poesie Minnesang genannt, weil der Frauendienst zu den Idealen des Ritters gehörte und der Sänger oft die edeln Frauen preist; das religiöse Element waltete jedoch im Ritterthume vor, so dann die ritterliche Ehre, d. h. Treue gegen den Herrn, dem man diente, daher ist die ritterliche Poesie nichts weniger als vorzugsweise der Ausdruck schmachtender oder beglückter Liebe. Die Heimath dieser Poesie war das südl. Deutschland und namentlich Schwaben; die Hohenstaufen, Landgraf Hermann v. Thüringen, Leopold VII. v. Oesterreich waren ihre erlauchten Beschützer. Sie ist episch und lyrisch, und weist in beiden Dichtungsarten Vortreffliches auf. In der ersten ist das Lied der „Nibelungen“ und „Gudrun“ ausgezeichnet; ihr Quell ist die alte Volksmäre, die in diesem Zeitraume ihre Verklärung durch unbekannte Dichter erhalten hat. Sonst bewegt sich das Epos auf vaterländischem Boden (Kaiserchronik, das Lied vom hl. Anno, von Roland etc.), oder bearbeitet antike Stoffe in mittelalterlicher Weise, z. B. die Aeneis (Eneit, von Heinrich v. Veldecke), Alexander (von dem Pfaffen Lamprecht etc.); namentlich aber ist es der Sagenkreis von König Artur und der Tafelrunde, von dem „heiligen Graal“, welche von einigen der bedeutendsten Epiker behandelt werden. Hieher gehören der „Parcival“ und der unvollendete „Titurel“ von Wolfram

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/343>, abgerufen am 22.11.2024.