Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

Afrikas, zwischen dem Grünen Vorgebirge und der Mündung des Senegal, ist fruchtbar und liefert Baumwolle, Indigo, Gummi, Getreide, schöne Hausthiere. Die Einwohner, muselmännische Joloffer, etwa 200000, gehorchen einem unumschränkten Fürsten, Damel; jeder Bezirk steht unter einem Laman, jedes Dorf unter einem Gheraf. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Weberei und arbeiten in Eisen. Hauptstadt Mackain, ehemals C. oder Enbol.


Cazales (frz. Cassaläs), Jaque Antoine Marie de, geb. 1752, Abgeordneter in der Nationalversammlung 1789, royalistischer Liberaler, 1792 Emigrant, kehrte 1801 zurück und st. 1805. Sein Sohn Edmond de C., geb. 1804, Professor an der kath. Universität Löwen von 1835-37, jetzt Generalvicar und Director des Seminars in Montauban, sehr thätiger und gelehrter Arbeiter im Gebiete der Theologie und christl. Philosophie.


Cazaubon (frz. Cassobong), Stadt im Depart. Gers, 3000 E.; Bereitung des Camagnac, des besten Franzbranntweines.


Cazember, Reich und See im innern Afrika, am Oberlaufe des Zambesestroms; die Einwohner sind gebildeter als die Küstenneger, züchtig, tapfer, reinlich, Fetischdiener ohne Zauberer. Der König hat einen glänzenden Hof und den Alleinhandel mit Kupfer und Elfenbein.


Cazorla, Stadt in Spanien, Provinz Jaen, mit 7500 E.; von ihr heißt eine Gebirgskette Sierra de C., die mit der Sierra de Castrie zusammenhängt.


Cazotte (frz. Casott), Jaques, geb. 1720 zu Dijon, sehr beliebter Schriftsteller im vorigen Jahrh., angenehmer Erzähler, übersetzte auch arab. Märchen, die Fortsetzung der 1001 Nacht, schrieb Bühnenstücke; als Royalist d. 25. Sept. 1792 guillotinirt.


C. C. = Cornu cervi, d. h. Hirschhorn, auf Recepten; auf franz. Münzen bedeutet es die alte Münzstätte Besancon.


Ceadmon, s. Kädmon.


Cean Bermudez, geb. 1749 zu Gijon, gest. 1829 in Madrid, Gründer einer Kunstakademie, schrieb ein Lexicon der berühmten Künstler Spaniens, über Styl und Geschmack der Malerschule von Sevilla, über die röm. Alterthümer in Spanien, besonders die auf die schönen Künste bezüglichen.


Ceara, brasilische Provinz am atlantischen Ocean, nördl. von Pernambuco, gegen 2000 #M. groß mit vielleicht 200000 E.; sie hat Flüsse u. Seen, ist sehr heiß, wenig angebaut, gebirgig, hat Gold-, Silber- und Eisenminen, führt Baumwolle, Manioc und Felle aus. Hauptstadt C. am gleichnamigen Flusse, 30000 E.


Cebes von Theben, Schüler des Sokrates, schrieb 3 Gespräche: Hebdome, Phryniches und Pinax, d. h. Gemälde (Cebetis tabula). Das letzte ist uns erhalten u. führt im echtsokratischen Geiste den Satz aus, daß nur wahre Bildung glücklich machen könne. Wegen seiner einfachen schönen Darstellung u. seines praktischen Inhalts ist das Büchlein in alter und neuer Zeit vielfach herausgegeben und übersetzt worden.


Cecil (Sessil), William, Lord Burleigh (Borli), geb. 1520 zu Bourne in der Grafschaft Lincoln, trat 1547 in Staatsdienst, widersetzte sich dem Plane des Lord Warwick, die Prinzessin Maria, Heinrichs VIII. Tochter, vom Throne auszuschließen, was ihm das Leben unter Marias Regierung rettete. Als Protestant blieb er jedoch dienstlos, ließ sich aber in das Parlament wählen und machte sich auf diesem Wege populär; zugleich unterhielt er mit der Prinzessin Elisabeth eine geheime Verbindung, gab ihr von allen wichtigen Begebenheiten Nachricht u. guten Rath in ihrem Verhältnisse zu dem Hofe. Als Elisabeth den Thron bestieg, ernannte sie ihn sogleich zum Staatssekretär und von nun an leitete eigentlich er die engl. Politik, da die Königin ihm unbedingtes Vertrauen schenkte. Er verschaffte der engl. Reformation in ihrer Form als Hochkirche den blutigen Sieg über Katholiken und Presbyterianer; er unterhielt in Schottland gegen die katholische Maria Stuart jene Revolutionen und Bewegungen, durch welche sie endlich zur Flucht auf engl.

Afrikas, zwischen dem Grünen Vorgebirge und der Mündung des Senegal, ist fruchtbar und liefert Baumwolle, Indigo, Gummi, Getreide, schöne Hausthiere. Die Einwohner, muselmännische Joloffer, etwa 200000, gehorchen einem unumschränkten Fürsten, Damel; jeder Bezirk steht unter einem Laman, jedes Dorf unter einem Gheraf. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Weberei und arbeiten in Eisen. Hauptstadt Mackain, ehemals C. oder Enbol.


Cazalès (frz. Cassaläs), Jaque Antoine Marie de, geb. 1752, Abgeordneter in der Nationalversammlung 1789, royalistischer Liberaler, 1792 Emigrant, kehrte 1801 zurück und st. 1805. Sein Sohn Edmond de C., geb. 1804, Professor an der kath. Universität Löwen von 1835–37, jetzt Generalvicar und Director des Seminars in Montauban, sehr thätiger und gelehrter Arbeiter im Gebiete der Theologie und christl. Philosophie.


Cazaubon (frz. Cassobong), Stadt im Depart. Gers, 3000 E.; Bereitung des Camagnac, des besten Franzbranntweines.


Cazember, Reich und See im innern Afrika, am Oberlaufe des Zambesestroms; die Einwohner sind gebildeter als die Küstenneger, züchtig, tapfer, reinlich, Fetischdiener ohne Zauberer. Der König hat einen glänzenden Hof und den Alleinhandel mit Kupfer und Elfenbein.


Cazorla, Stadt in Spanien, Provinz Jaen, mit 7500 E.; von ihr heißt eine Gebirgskette Sierra de C., die mit der Sierra de Castrie zusammenhängt.


Cazotte (frz. Casott), Jaques, geb. 1720 zu Dijon, sehr beliebter Schriftsteller im vorigen Jahrh., angenehmer Erzähler, übersetzte auch arab. Märchen, die Fortsetzung der 1001 Nacht, schrieb Bühnenstücke; als Royalist d. 25. Sept. 1792 guillotinirt.


C. C. = Cornu cervi, d. h. Hirschhorn, auf Recepten; auf franz. Münzen bedeutet es die alte Münzstätte Besançon.


Ceadmon, s. Kädmon.


Cean Bermudez, geb. 1749 zu Gijon, gest. 1829 in Madrid, Gründer einer Kunstakademie, schrieb ein Lexicon der berühmten Künstler Spaniens, über Styl und Geschmack der Malerschule von Sevilla, über die röm. Alterthümer in Spanien, besonders die auf die schönen Künste bezüglichen.


Ceara, brasilische Provinz am atlantischen Ocean, nördl. von Pernambuco, gegen 2000 □M. groß mit vielleicht 200000 E.; sie hat Flüsse u. Seen, ist sehr heiß, wenig angebaut, gebirgig, hat Gold-, Silber- und Eisenminen, führt Baumwolle, Manioc und Felle aus. Hauptstadt C. am gleichnamigen Flusse, 30000 E.


Cebes von Theben, Schüler des Sokrates, schrieb 3 Gespräche: Hebdome, Phryniches und Pinax, d. h. Gemälde (Cebetis tabula). Das letzte ist uns erhalten u. führt im echtsokratischen Geiste den Satz aus, daß nur wahre Bildung glücklich machen könne. Wegen seiner einfachen schönen Darstellung u. seines praktischen Inhalts ist das Büchlein in alter und neuer Zeit vielfach herausgegeben und übersetzt worden.


Cecil (Sessil), William, Lord Burleigh (Borli), geb. 1520 zu Bourne in der Grafschaft Lincoln, trat 1547 in Staatsdienst, widersetzte sich dem Plane des Lord Warwick, die Prinzessin Maria, Heinrichs VIII. Tochter, vom Throne auszuschließen, was ihm das Leben unter Marias Regierung rettete. Als Protestant blieb er jedoch dienstlos, ließ sich aber in das Parlament wählen und machte sich auf diesem Wege populär; zugleich unterhielt er mit der Prinzessin Elisabeth eine geheime Verbindung, gab ihr von allen wichtigen Begebenheiten Nachricht u. guten Rath in ihrem Verhältnisse zu dem Hofe. Als Elisabeth den Thron bestieg, ernannte sie ihn sogleich zum Staatssekretär und von nun an leitete eigentlich er die engl. Politik, da die Königin ihm unbedingtes Vertrauen schenkte. Er verschaffte der engl. Reformation in ihrer Form als Hochkirche den blutigen Sieg über Katholiken und Presbyterianer; er unterhielt in Schottland gegen die katholische Maria Stuart jene Revolutionen und Bewegungen, durch welche sie endlich zur Flucht auf engl.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0040" n="39"/>
Afrikas, zwischen dem Grünen Vorgebirge und der Mündung des Senegal, ist fruchtbar und liefert Baumwolle, Indigo, Gummi, Getreide, schöne Hausthiere. Die Einwohner, muselmännische Joloffer, etwa 200000, gehorchen einem unumschränkten Fürsten, Damel; jeder Bezirk steht unter einem Laman, jedes Dorf unter einem Gheraf. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Weberei und arbeiten in Eisen. Hauptstadt Mackain, ehemals C. oder Enbol.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cazalès</hi> (frz. Cassaläs), Jaque Antoine Marie de, geb. 1752, Abgeordneter in der Nationalversammlung 1789, royalistischer Liberaler, 1792 Emigrant, kehrte 1801 zurück und st. 1805. Sein Sohn <hi rendition="#g">Edmond</hi> de C., geb. 1804, Professor an der kath. Universität Löwen von 1835&#x2013;37, jetzt Generalvicar und Director des Seminars in Montauban, sehr thätiger und gelehrter Arbeiter im Gebiete der Theologie und christl. Philosophie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cazaubon</hi> (frz. Cassobong), Stadt im Depart. Gers, 3000 E.; Bereitung des Camagnac, des besten Franzbranntweines.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cazember</hi>, Reich und See im innern Afrika, am Oberlaufe des Zambesestroms; die Einwohner sind gebildeter als die Küstenneger, züchtig, tapfer, reinlich, Fetischdiener ohne Zauberer. Der König hat einen glänzenden Hof und den Alleinhandel mit Kupfer und Elfenbein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cazorla</hi>, Stadt in Spanien, Provinz Jaen, mit 7500 E.; von ihr heißt eine Gebirgskette Sierra de C., die mit der Sierra de Castrie zusammenhängt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cazotte</hi> (frz. Casott), Jaques, geb. 1720 zu Dijon, sehr beliebter Schriftsteller im vorigen Jahrh., angenehmer Erzähler, übersetzte auch arab. Märchen, die Fortsetzung der 1001 Nacht, schrieb Bühnenstücke; als Royalist d. 25. Sept. 1792 guillotinirt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">C. C.</hi><hi rendition="#i">= Cornu cervi</hi>, d. h. Hirschhorn, auf Recepten; auf franz. Münzen bedeutet es die alte Münzstätte Besançon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ceadmon</hi>, s. Kädmon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cean Bermudez</hi>, geb. 1749 zu Gijon, gest. 1829 in Madrid, Gründer einer Kunstakademie, schrieb ein Lexicon der berühmten Künstler Spaniens, über Styl und Geschmack der Malerschule von Sevilla, über die röm. Alterthümer in Spanien, besonders die auf die schönen Künste bezüglichen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ceara</hi>, brasilische Provinz am atlantischen Ocean, nördl. von Pernambuco, gegen 2000 &#x25A1;M. groß mit vielleicht 200000 E.; sie hat Flüsse u. Seen, ist sehr heiß, wenig angebaut, gebirgig, hat Gold-, Silber- und Eisenminen, führt Baumwolle, Manioc und Felle aus. Hauptstadt C. am gleichnamigen Flusse, 30000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cebes</hi> von Theben, Schüler des Sokrates, schrieb 3 Gespräche: Hebdome, Phryniches und Pinax, d. h. Gemälde <hi rendition="#i">(Cebetis tabula)</hi>. Das letzte ist uns erhalten u. führt im echtsokratischen Geiste den Satz aus, daß nur wahre Bildung glücklich machen könne. Wegen seiner einfachen schönen Darstellung u. seines praktischen Inhalts ist das Büchlein in alter und neuer Zeit vielfach herausgegeben und übersetzt worden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Cecil</hi> (Sessil), William, Lord Burleigh (Borli), geb. 1520 zu Bourne in der Grafschaft Lincoln, trat 1547 in Staatsdienst, widersetzte sich dem Plane des Lord Warwick, die Prinzessin Maria, Heinrichs VIII. Tochter, vom Throne auszuschließen, was ihm das Leben unter Marias Regierung rettete. Als Protestant blieb er jedoch dienstlos, ließ sich aber in das Parlament wählen und machte sich auf diesem Wege populär; zugleich unterhielt er mit der Prinzessin Elisabeth eine geheime Verbindung, gab ihr von allen wichtigen Begebenheiten Nachricht u. guten Rath in ihrem Verhältnisse zu dem Hofe. Als Elisabeth den Thron bestieg, ernannte sie ihn sogleich zum Staatssekretär und von nun an leitete eigentlich er die engl. Politik, da die Königin ihm unbedingtes Vertrauen schenkte. Er verschaffte der engl. Reformation in ihrer Form als Hochkirche den blutigen Sieg über Katholiken und Presbyterianer; er unterhielt in Schottland gegen die katholische Maria Stuart jene Revolutionen und Bewegungen, durch welche sie endlich zur Flucht auf engl.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0040] Afrikas, zwischen dem Grünen Vorgebirge und der Mündung des Senegal, ist fruchtbar und liefert Baumwolle, Indigo, Gummi, Getreide, schöne Hausthiere. Die Einwohner, muselmännische Joloffer, etwa 200000, gehorchen einem unumschränkten Fürsten, Damel; jeder Bezirk steht unter einem Laman, jedes Dorf unter einem Gheraf. Sie treiben Ackerbau, Viehzucht, Weberei und arbeiten in Eisen. Hauptstadt Mackain, ehemals C. oder Enbol. Cazalès (frz. Cassaläs), Jaque Antoine Marie de, geb. 1752, Abgeordneter in der Nationalversammlung 1789, royalistischer Liberaler, 1792 Emigrant, kehrte 1801 zurück und st. 1805. Sein Sohn Edmond de C., geb. 1804, Professor an der kath. Universität Löwen von 1835–37, jetzt Generalvicar und Director des Seminars in Montauban, sehr thätiger und gelehrter Arbeiter im Gebiete der Theologie und christl. Philosophie. Cazaubon (frz. Cassobong), Stadt im Depart. Gers, 3000 E.; Bereitung des Camagnac, des besten Franzbranntweines. Cazember, Reich und See im innern Afrika, am Oberlaufe des Zambesestroms; die Einwohner sind gebildeter als die Küstenneger, züchtig, tapfer, reinlich, Fetischdiener ohne Zauberer. Der König hat einen glänzenden Hof und den Alleinhandel mit Kupfer und Elfenbein. Cazorla, Stadt in Spanien, Provinz Jaen, mit 7500 E.; von ihr heißt eine Gebirgskette Sierra de C., die mit der Sierra de Castrie zusammenhängt. Cazotte (frz. Casott), Jaques, geb. 1720 zu Dijon, sehr beliebter Schriftsteller im vorigen Jahrh., angenehmer Erzähler, übersetzte auch arab. Märchen, die Fortsetzung der 1001 Nacht, schrieb Bühnenstücke; als Royalist d. 25. Sept. 1792 guillotinirt. C. C. = Cornu cervi, d. h. Hirschhorn, auf Recepten; auf franz. Münzen bedeutet es die alte Münzstätte Besançon. Ceadmon, s. Kädmon. Cean Bermudez, geb. 1749 zu Gijon, gest. 1829 in Madrid, Gründer einer Kunstakademie, schrieb ein Lexicon der berühmten Künstler Spaniens, über Styl und Geschmack der Malerschule von Sevilla, über die röm. Alterthümer in Spanien, besonders die auf die schönen Künste bezüglichen. Ceara, brasilische Provinz am atlantischen Ocean, nördl. von Pernambuco, gegen 2000 □M. groß mit vielleicht 200000 E.; sie hat Flüsse u. Seen, ist sehr heiß, wenig angebaut, gebirgig, hat Gold-, Silber- und Eisenminen, führt Baumwolle, Manioc und Felle aus. Hauptstadt C. am gleichnamigen Flusse, 30000 E. Cebes von Theben, Schüler des Sokrates, schrieb 3 Gespräche: Hebdome, Phryniches und Pinax, d. h. Gemälde (Cebetis tabula). Das letzte ist uns erhalten u. führt im echtsokratischen Geiste den Satz aus, daß nur wahre Bildung glücklich machen könne. Wegen seiner einfachen schönen Darstellung u. seines praktischen Inhalts ist das Büchlein in alter und neuer Zeit vielfach herausgegeben und übersetzt worden. Cecil (Sessil), William, Lord Burleigh (Borli), geb. 1520 zu Bourne in der Grafschaft Lincoln, trat 1547 in Staatsdienst, widersetzte sich dem Plane des Lord Warwick, die Prinzessin Maria, Heinrichs VIII. Tochter, vom Throne auszuschließen, was ihm das Leben unter Marias Regierung rettete. Als Protestant blieb er jedoch dienstlos, ließ sich aber in das Parlament wählen und machte sich auf diesem Wege populär; zugleich unterhielt er mit der Prinzessin Elisabeth eine geheime Verbindung, gab ihr von allen wichtigen Begebenheiten Nachricht u. guten Rath in ihrem Verhältnisse zu dem Hofe. Als Elisabeth den Thron bestieg, ernannte sie ihn sogleich zum Staatssekretär und von nun an leitete eigentlich er die engl. Politik, da die Königin ihm unbedingtes Vertrauen schenkte. Er verschaffte der engl. Reformation in ihrer Form als Hochkirche den blutigen Sieg über Katholiken und Presbyterianer; er unterhielt in Schottland gegen die katholische Maria Stuart jene Revolutionen und Bewegungen, durch welche sie endlich zur Flucht auf engl.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/40
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/40>, abgerufen am 03.12.2024.