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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dolde, Doldenblüthe (umbella), heißt in der botan. Kunstsprache ein Blumenstand, wo an der Spitze eines Hauptblumenstieles mehrere gleich lange Blüthenstiele strahlenartig aus einander laufen, bald einfach (je nur eine einzelne Blume tragend), bald zusammengesetzt (wenn sich an der Spitze jedes einzelnen Blüthenstieles dieselbe Verästung wiederholt) und dabei die Blumen in eine mehr oder weniger gewölbte, oft auch ganz ebene Fläche zu liegen kommen, einen sogen. Schirm bildend. Die Familie der D.n oder Schirmpflanzen (umbelliferae) ist eine der ausgesprochensten im Pflanzenreiche.


Dole (Dohl), französ. Stadt im Depart. des Jura, am Doubs, mit 11000 E., Kathedrale, Jesuitencollegium, College, Musikschule, Museum etc., bedeutender Fabrikation. D. war ehemals Hauptstadt der Franche Comte u. wurde 1678 von den Franzosen den Spaniern abgenommen.


Dole, höchster Berg des Jura, an der Gränze von Frankreich und dem Kanton Waadt, 5174' hoch, mit prächtiger Fernsicht.


Doleancen (Doleangßen), frz.-dtsch., Klagelieder.


Dolente, Dolentemente, ital., in der Musik: klagend.


Dolerit, ein schwarzes, graues oder grünes Gestein, gehört zur Sippschaft der Hornblende und ist ein körniges Gemenge von Labrador, Augit und Magneteisenstein.


Doles, Johann Friedrich, tüchtiger Kirchencomponist, Schüler Sebastian Bachs, geb. 1715 zu Steinbach im Meining'schen, zuerst Cantor in Freiberg, später an der Thomasschule in Leipzig, wo er 1797 st. Componierte anmuthiger als sein Lehrer, doch weniger vortrefflich im Satze, hauptsächlich Cantaten, Motetten, Psalmen und Choräle.


Dolet, Etienne, geb. um 1509 zu Orleans, Buchdrucker, Humanist und Poet in lat. und franz. Sprache, geistreich und witzig, aber ausgelassen und spottsüchtig. wurde mehr als einmal eingesetzt und begnadigt, endlich den 3. August 1546 zu Paris als Atheist und Ketzer verbrannt. Außer seinen Gedichten hinterließ er: Dialogus de imitatione Ciceronis; Commentar. de lingua latina; Formulae locutionum latinarum; Epistolarum l. II; Tractatus de re navali; Le second enfer d'Etienne D.


Dolgoruki, fürstliche Familie in Rußland, die ihre Abstammung von Rurik herleitet, in der russ. Geschichte von großer Bedeutung. Zwei D., Vater und Sohn, fielen für Peter I. gegen die Strelitzen; Jakob Feodorowitsch, geb. 1639, gest. 1720, Senator und Rath Peter I., zeichnete sich durch Freimuth und Festigkeit aus und dämpfte häufig die Wildheit seines Gebieters. Unter Peter II. gelangten die D. zu großer Macht und machten bei der Thronbesteigung Annas den Versuch, die unbeschränkte Herrschaft durch eine Art Capitulation zu beschränken; aber als Anna die Gewalt in Händen hatte, verbannte sie die D. zuerst nach Sibirien, ließ sie 9 Jahre später als Verschwörer festnehmen, 6 hinrichten, die übrigen 2 einkerkern; diese wurden bei der Thronbesteigung Elisabeths frei. Von der Zeit Katharinas II. dienten die D. wieder als Generale und Staatsbeamte. Iwan Michailowitsch, geb. 1764, gest. 1823, gilt als klass. Dichter, besonders durch seine poet. Briefe.


Dolichos Lablab, die sog. Lablab-Fasel, ein einjähriges Hülsengewächs und unseren hohen Gartenbohnen nahe verwandt, wird in Ostindien u. Aegypten als Nahrungsmittel angebaut.


Dollar, nordamerik. Münze in 100 Cents getheilt = 1 Thlr. 13 Sgr. 2.1/2 Pf. = 2 fl. 30 kr. rhein. = 2 fl. 6 kr. C.-M. Seit 1849 wird der D. auch in Gold ausgeprägt.


Dollart, 6 #M. großer Meerbusen der Nordsee an der holländ. hannöv. Gränze mit der Emsmündung, 1277 bis 1287 durch das Einbrechen des Meeres bei Springfluthen entstanden, deckt 50 Ortschaften, darunter die Stadt Torum und 2 Marktflecken. Durch Eindeichung ist dem D. viel Land wieder abgewonnen worden.


Dollond (Dallönd), John, der berühmte Erfinder der achromatischen Fernröhre, geb. 1706 zu London, zuerst Seideweber,


Dolde, Doldenblüthe (umbella), heißt in der botan. Kunstsprache ein Blumenstand, wo an der Spitze eines Hauptblumenstieles mehrere gleich lange Blüthenstiele strahlenartig aus einander laufen, bald einfach (je nur eine einzelne Blume tragend), bald zusammengesetzt (wenn sich an der Spitze jedes einzelnen Blüthenstieles dieselbe Verästung wiederholt) und dabei die Blumen in eine mehr oder weniger gewölbte, oft auch ganz ebene Fläche zu liegen kommen, einen sogen. Schirm bildend. Die Familie der D.n oder Schirmpflanzen (umbelliferae) ist eine der ausgesprochensten im Pflanzenreiche.


Dôle (Dohl), französ. Stadt im Depart. des Jura, am Doubs, mit 11000 E., Kathedrale, Jesuitencollegium, Collége, Musikschule, Museum etc., bedeutender Fabrikation. D. war ehemals Hauptstadt der Franche Comté u. wurde 1678 von den Franzosen den Spaniern abgenommen.


Dôle, höchster Berg des Jura, an der Gränze von Frankreich und dem Kanton Waadt, 5174' hoch, mit prächtiger Fernsicht.


Doleancen (Doleangßen), frz.-dtsch., Klagelieder.


Dolente, Dolentemente, ital., in der Musik: klagend.


Dolerit, ein schwarzes, graues oder grünes Gestein, gehört zur Sippschaft der Hornblende und ist ein körniges Gemenge von Labrador, Augit und Magneteisenstein.


Doles, Johann Friedrich, tüchtiger Kirchencomponist, Schüler Sebastian Bachs, geb. 1715 zu Steinbach im Meiningʼschen, zuerst Cantor in Freiberg, später an der Thomasschule in Leipzig, wo er 1797 st. Componierte anmuthiger als sein Lehrer, doch weniger vortrefflich im Satze, hauptsächlich Cantaten, Motetten, Psalmen und Choräle.


Dolet, Etienne, geb. um 1509 zu Orleans, Buchdrucker, Humanist und Poet in lat. und franz. Sprache, geistreich und witzig, aber ausgelassen und spottsüchtig. wurde mehr als einmal eingesetzt und begnadigt, endlich den 3. August 1546 zu Paris als Atheist und Ketzer verbrannt. Außer seinen Gedichten hinterließ er: Dialogus de imitatione Ciceronis; Commentar. de lingua latina; Formulae locutionum latinarum; Epistolarum l. II; Tractatus de re navali; Le second enfer dʼEtienne D.


Dolgoruki, fürstliche Familie in Rußland, die ihre Abstammung von Rurik herleitet, in der russ. Geschichte von großer Bedeutung. Zwei D., Vater und Sohn, fielen für Peter I. gegen die Strelitzen; Jakob Feodorowitsch, geb. 1639, gest. 1720, Senator und Rath Peter I., zeichnete sich durch Freimuth und Festigkeit aus und dämpfte häufig die Wildheit seines Gebieters. Unter Peter II. gelangten die D. zu großer Macht und machten bei der Thronbesteigung Annas den Versuch, die unbeschränkte Herrschaft durch eine Art Capitulation zu beschränken; aber als Anna die Gewalt in Händen hatte, verbannte sie die D. zuerst nach Sibirien, ließ sie 9 Jahre später als Verschwörer festnehmen, 6 hinrichten, die übrigen 2 einkerkern; diese wurden bei der Thronbesteigung Elisabeths frei. Von der Zeit Katharinas II. dienten die D. wieder als Generale und Staatsbeamte. Iwan Michailowitsch, geb. 1764, gest. 1823, gilt als klass. Dichter, besonders durch seine poet. Briefe.


Dolichos Lablab, die sog. Lablab-Fasel, ein einjähriges Hülsengewächs und unseren hohen Gartenbohnen nahe verwandt, wird in Ostindien u. Aegypten als Nahrungsmittel angebaut.


Dollar, nordamerik. Münze in 100 Cents getheilt = 1 Thlr. 13 Sgr. 2.1/2 Pf. = 2 fl. 30 kr. rhein. = 2 fl. 6 kr. C.-M. Seit 1849 wird der D. auch in Gold ausgeprägt.


Dollart, 6 □M. großer Meerbusen der Nordsee an der holländ. hannöv. Gränze mit der Emsmündung, 1277 bis 1287 durch das Einbrechen des Meeres bei Springfluthen entstanden, deckt 50 Ortschaften, darunter die Stadt Torum und 2 Marktflecken. Durch Eindeichung ist dem D. viel Land wieder abgewonnen worden.


Dollond (Dallönd), John, der berühmte Erfinder der achromatischen Fernröhre, geb. 1706 zu London, zuerst Seideweber,

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[422/0423] Dolde, Doldenblüthe (umbella), heißt in der botan. Kunstsprache ein Blumenstand, wo an der Spitze eines Hauptblumenstieles mehrere gleich lange Blüthenstiele strahlenartig aus einander laufen, bald einfach (je nur eine einzelne Blume tragend), bald zusammengesetzt (wenn sich an der Spitze jedes einzelnen Blüthenstieles dieselbe Verästung wiederholt) und dabei die Blumen in eine mehr oder weniger gewölbte, oft auch ganz ebene Fläche zu liegen kommen, einen sogen. Schirm bildend. Die Familie der D.n oder Schirmpflanzen (umbelliferae) ist eine der ausgesprochensten im Pflanzenreiche. Dôle (Dohl), französ. Stadt im Depart. des Jura, am Doubs, mit 11000 E., Kathedrale, Jesuitencollegium, Collége, Musikschule, Museum etc., bedeutender Fabrikation. D. war ehemals Hauptstadt der Franche Comté u. wurde 1678 von den Franzosen den Spaniern abgenommen. Dôle, höchster Berg des Jura, an der Gränze von Frankreich und dem Kanton Waadt, 5174' hoch, mit prächtiger Fernsicht. Doleancen (Doleangßen), frz.-dtsch., Klagelieder. Dolente, Dolentemente, ital., in der Musik: klagend. Dolerit, ein schwarzes, graues oder grünes Gestein, gehört zur Sippschaft der Hornblende und ist ein körniges Gemenge von Labrador, Augit und Magneteisenstein. Doles, Johann Friedrich, tüchtiger Kirchencomponist, Schüler Sebastian Bachs, geb. 1715 zu Steinbach im Meiningʼschen, zuerst Cantor in Freiberg, später an der Thomasschule in Leipzig, wo er 1797 st. Componierte anmuthiger als sein Lehrer, doch weniger vortrefflich im Satze, hauptsächlich Cantaten, Motetten, Psalmen und Choräle. Dolet, Etienne, geb. um 1509 zu Orleans, Buchdrucker, Humanist und Poet in lat. und franz. Sprache, geistreich und witzig, aber ausgelassen und spottsüchtig. wurde mehr als einmal eingesetzt und begnadigt, endlich den 3. August 1546 zu Paris als Atheist und Ketzer verbrannt. Außer seinen Gedichten hinterließ er: Dialogus de imitatione Ciceronis; Commentar. de lingua latina; Formulae locutionum latinarum; Epistolarum l. II; Tractatus de re navali; Le second enfer dʼEtienne D. Dolgoruki, fürstliche Familie in Rußland, die ihre Abstammung von Rurik herleitet, in der russ. Geschichte von großer Bedeutung. Zwei D., Vater und Sohn, fielen für Peter I. gegen die Strelitzen; Jakob Feodorowitsch, geb. 1639, gest. 1720, Senator und Rath Peter I., zeichnete sich durch Freimuth und Festigkeit aus und dämpfte häufig die Wildheit seines Gebieters. Unter Peter II. gelangten die D. zu großer Macht und machten bei der Thronbesteigung Annas den Versuch, die unbeschränkte Herrschaft durch eine Art Capitulation zu beschränken; aber als Anna die Gewalt in Händen hatte, verbannte sie die D. zuerst nach Sibirien, ließ sie 9 Jahre später als Verschwörer festnehmen, 6 hinrichten, die übrigen 2 einkerkern; diese wurden bei der Thronbesteigung Elisabeths frei. Von der Zeit Katharinas II. dienten die D. wieder als Generale und Staatsbeamte. Iwan Michailowitsch, geb. 1764, gest. 1823, gilt als klass. Dichter, besonders durch seine poet. Briefe. Dolichos Lablab, die sog. Lablab-Fasel, ein einjähriges Hülsengewächs und unseren hohen Gartenbohnen nahe verwandt, wird in Ostindien u. Aegypten als Nahrungsmittel angebaut. Dollar, nordamerik. Münze in 100 Cents getheilt = 1 Thlr. 13 Sgr. 2.1/2 Pf. = 2 fl. 30 kr. rhein. = 2 fl. 6 kr. C.-M. Seit 1849 wird der D. auch in Gold ausgeprägt. Dollart, 6 □M. großer Meerbusen der Nordsee an der holländ. hannöv. Gränze mit der Emsmündung, 1277 bis 1287 durch das Einbrechen des Meeres bei Springfluthen entstanden, deckt 50 Ortschaften, darunter die Stadt Torum und 2 Marktflecken. Durch Eindeichung ist dem D. viel Land wieder abgewonnen worden. Dollond (Dallönd), John, der berühmte Erfinder der achromatischen Fernröhre, geb. 1706 zu London, zuerst Seideweber,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/423>, abgerufen am 03.06.2024.