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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Theaterkritiker, dann auch für Bühnendirectoren und Schauspieler.


Dramaturgie, griech., die Kunst, Dramen zu dichten und aufzuführen, im engern Sinne die Dramaturgik oder Wissenschaft der Regeln, nach welchen ein Drama oder die Aufführung eines solchen beurtheilt werden soll. Schöpfer der D. ist Lessing durch seine aus einem Wochenblatt hervorgegangene D., Hamburg 1767-68; werthvoll sind A. W. v. Schlegels "Vorlesungen über dramat. Kunst und Literatur" Heidelberg 1809, 2 Thl. und L. Tiecks "dramaturgische Blätter" 1826.


Drammburg, preuß. Stadt in Pommern, an der Drage, mit 3800 E., Wollenweberei, Gerberei, Branntweinbrennerei.


Drammen, norweg. Stadt, 8 St. südwestl. von Christiania, an der Mündung des Drammself in den D.fjord, mit Hafen, 8300 E., Handel mit Holz, Eisenwaaren, Fabrikation von Segeltuch, Leder, Baumwollenwaaren.


Drance (Drangß), Nebenfluß der Rhone im Kanton Wallis, aus mehreren Quellbächen entstehend; 1817-18 bildete sie durch einen Eisdamm gesperrt den See Mauvoisin, dessen Ausbruch im Juni 1818 das Bagnesthal verwüstete.


Drangiana, bei den Alten ein Theil des heutigen Afghanistan, am Flusse Etymander (Hindmend), jetzt der Prov. Sedjestan fast ganz entsprechend.


Drap (frz. Dra), Tuch; D. croisee (croaseh), geköpertes Tuch; D. d'or, Goldbrocat; D. d'argent (darschang), Silberbrocat; D. de chasse (schaß), dichtes, starkes Tuch; D. de soie (soah), schwere Seidenzeuge.


Draperie, frz., Tuchmanufactur; in künstlerischem Sinne das Anordnen der Gewänder, besonders der Faltenwurf, bei Gemälden, Statuen etc.; davon drapiren.


Drastisch, griech.-deutsch, was schnell und kräftig wirkt, so in der Medicin die stark wirkenden Abführmittel (s. d. A.); in der Aesthetik Darstellungen od. Schilderungen (besonders komischer Art) von kräftiger, schlagender Wirkung.


Drau, Drave, Nebenfluß der Donau, entspringt im Tyrol auf der Toblacher Haide, nimmt Isel, Mur etc. auf, wird bei Villach schiffbar und ergießt sich unterhalb Esseck in die Donau nach einem Laufe von 70 M.


Drawback (Drahbäck), engl., Rückzoll, Ausfuhrvergütung; Nachlaß bei Baarzahlung.


Drawing room (Drahing ruhm), engl., die Gallacour am engl. Hofe.


Drebbel, Cornelius, holländ. Mechaniker und Physiker, geb. zu Alkmaar 1572; weniger gelehrt als scharf beobachtend wußte er durch seine mechan. und opt. Versuche sich in den Ruf eines Wundermannes zu bringen. Er genoß die Gunst Kaisers Ferdinand II. und Königs Jakob I. von England. Von 1620 lebte er in London und st. 1634 daselbst. Er erfand mehrere Instrumente, namentlich aber das zusammengesetzte Mikroskop und den Thermometer 1630.


Drechseln oder Drehen, heißt die Kunst, festen Körpern durch Versetzen in eine schnell umdrehende Bewegung mittelst einer eigenen Maschine (Drehbank) u. Anwendung schneidender Werkzeuge eine bestimmte Form zu geben. Die zum D. verwendeten Stoffe sind besonders Holz, Knochen, Horn, Schildkrott, Elfenbein, Marmor, Eisen, Stahl. Die Drehbank besteht aus einem mittelst Tritt u. Kurbel zu bewegenden Schwungrade, das seine Bewegung einer durch eine Schnur mit ihm verbundenen Rolle mittheilt. Diese Rolle ist an einer Metallspindel befestigt und an letztere wird durch eigene Vorrichtung das zu Drehende gebracht. Kugeln, Cylinder, Scheiben etc. werden durch D. verfertigt; zu Darstellungen der bildenden Kunst gehören eigene Drehbänke (Kunstdrehbänke), welche durch besondere Vorrichtungen dem zu bearbeitenden Körper verschiedene Bewegungen gestatten.


Drechsler, Joseph, Componist, geb. 1782 zu Wällischbürchen in Böhmen, seit 1810 am Hofoperntheater in Wien angestellt, seit 1819 Organist an der St.-Annakirche und Gründer einer Musikschule, seit 1824 zugleich Kapellmeister am Leopoldstädter Theater. Außer zahlreichen und geschätzten Kirchencompositionen schrieb er besonders komische Opern und Melodramen für das Leopoldstädter

Theaterkritiker, dann auch für Bühnendirectoren und Schauspieler.


Dramaturgie, griech., die Kunst, Dramen zu dichten und aufzuführen, im engern Sinne die Dramaturgik oder Wissenschaft der Regeln, nach welchen ein Drama oder die Aufführung eines solchen beurtheilt werden soll. Schöpfer der D. ist Lessing durch seine aus einem Wochenblatt hervorgegangene D., Hamburg 1767–68; werthvoll sind A. W. v. Schlegels „Vorlesungen über dramat. Kunst und Literatur“ Heidelberg 1809, 2 Thl. und L. Tiecks „dramaturgische Blätter“ 1826.


Drammburg, preuß. Stadt in Pommern, an der Drage, mit 3800 E., Wollenweberei, Gerberei, Branntweinbrennerei.


Drammen, norweg. Stadt, 8 St. südwestl. von Christiania, an der Mündung des Drammself in den D.fjord, mit Hafen, 8300 E., Handel mit Holz, Eisenwaaren, Fabrikation von Segeltuch, Leder, Baumwollenwaaren.


Drance (Drangß), Nebenfluß der Rhone im Kanton Wallis, aus mehreren Quellbächen entstehend; 1817–18 bildete sie durch einen Eisdamm gesperrt den See Mauvoisin, dessen Ausbruch im Juni 1818 das Bagnesthal verwüstete.


Drangiana, bei den Alten ein Theil des heutigen Afghanistan, am Flusse Etymander (Hindmend), jetzt der Prov. Sedjestan fast ganz entsprechend.


Drap (frz. Dra), Tuch; D. croisée (croaseh), geköpertes Tuch; D. dʼor, Goldbrocat; D. dʼargent (darschang), Silberbrocat; D. de chasse (schaß), dichtes, starkes Tuch; D. de soie (soah), schwere Seidenzeuge.


Draperie, frz., Tuchmanufactur; in künstlerischem Sinne das Anordnen der Gewänder, besonders der Faltenwurf, bei Gemälden, Statuen etc.; davon drapiren.


Drastisch, griech.-deutsch, was schnell und kräftig wirkt, so in der Medicin die stark wirkenden Abführmittel (s. d. A.); in der Aesthetik Darstellungen od. Schilderungen (besonders komischer Art) von kräftiger, schlagender Wirkung.


Drau, Drave, Nebenfluß der Donau, entspringt im Tyrol auf der Toblacher Haide, nimmt Isel, Mur etc. auf, wird bei Villach schiffbar und ergießt sich unterhalb Esseck in die Donau nach einem Laufe von 70 M.


Drawback (Drahbäck), engl., Rückzoll, Ausfuhrvergütung; Nachlaß bei Baarzahlung.


Drawing room (Drahing ruhm), engl., die Gallacour am engl. Hofe.


Drebbel, Cornelius, holländ. Mechaniker und Physiker, geb. zu Alkmaar 1572; weniger gelehrt als scharf beobachtend wußte er durch seine mechan. und opt. Versuche sich in den Ruf eines Wundermannes zu bringen. Er genoß die Gunst Kaisers Ferdinand II. und Königs Jakob I. von England. Von 1620 lebte er in London und st. 1634 daselbst. Er erfand mehrere Instrumente, namentlich aber das zusammengesetzte Mikroskop und den Thermometer 1630.


Drechseln oder Drehen, heißt die Kunst, festen Körpern durch Versetzen in eine schnell umdrehende Bewegung mittelst einer eigenen Maschine (Drehbank) u. Anwendung schneidender Werkzeuge eine bestimmte Form zu geben. Die zum D. verwendeten Stoffe sind besonders Holz, Knochen, Horn, Schildkrott, Elfenbein, Marmor, Eisen, Stahl. Die Drehbank besteht aus einem mittelst Tritt u. Kurbel zu bewegenden Schwungrade, das seine Bewegung einer durch eine Schnur mit ihm verbundenen Rolle mittheilt. Diese Rolle ist an einer Metallspindel befestigt und an letztere wird durch eigene Vorrichtung das zu Drehende gebracht. Kugeln, Cylinder, Scheiben etc. werden durch D. verfertigt; zu Darstellungen der bildenden Kunst gehören eigene Drehbänke (Kunstdrehbänke), welche durch besondere Vorrichtungen dem zu bearbeitenden Körper verschiedene Bewegungen gestatten.


Drechsler, Joseph, Componist, geb. 1782 zu Wällischbürchen in Böhmen, seit 1810 am Hofoperntheater in Wien angestellt, seit 1819 Organist an der St.-Annakirche und Gründer einer Musikschule, seit 1824 zugleich Kapellmeister am Leopoldstädter Theater. Außer zahlreichen und geschätzten Kirchencompositionen schrieb er besonders komische Opern und Melodramen für das Leopoldstädter

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[443/0444] Theaterkritiker, dann auch für Bühnendirectoren und Schauspieler. Dramaturgie, griech., die Kunst, Dramen zu dichten und aufzuführen, im engern Sinne die Dramaturgik oder Wissenschaft der Regeln, nach welchen ein Drama oder die Aufführung eines solchen beurtheilt werden soll. Schöpfer der D. ist Lessing durch seine aus einem Wochenblatt hervorgegangene D., Hamburg 1767–68; werthvoll sind A. W. v. Schlegels „Vorlesungen über dramat. Kunst und Literatur“ Heidelberg 1809, 2 Thl. und L. Tiecks „dramaturgische Blätter“ 1826. Drammburg, preuß. Stadt in Pommern, an der Drage, mit 3800 E., Wollenweberei, Gerberei, Branntweinbrennerei. Drammen, norweg. Stadt, 8 St. südwestl. von Christiania, an der Mündung des Drammself in den D.fjord, mit Hafen, 8300 E., Handel mit Holz, Eisenwaaren, Fabrikation von Segeltuch, Leder, Baumwollenwaaren. Drance (Drangß), Nebenfluß der Rhone im Kanton Wallis, aus mehreren Quellbächen entstehend; 1817–18 bildete sie durch einen Eisdamm gesperrt den See Mauvoisin, dessen Ausbruch im Juni 1818 das Bagnesthal verwüstete. Drangiana, bei den Alten ein Theil des heutigen Afghanistan, am Flusse Etymander (Hindmend), jetzt der Prov. Sedjestan fast ganz entsprechend. Drap (frz. Dra), Tuch; D. croisée (croaseh), geköpertes Tuch; D. dʼor, Goldbrocat; D. dʼargent (darschang), Silberbrocat; D. de chasse (schaß), dichtes, starkes Tuch; D. de soie (soah), schwere Seidenzeuge. Draperie, frz., Tuchmanufactur; in künstlerischem Sinne das Anordnen der Gewänder, besonders der Faltenwurf, bei Gemälden, Statuen etc.; davon drapiren. Drastisch, griech.-deutsch, was schnell und kräftig wirkt, so in der Medicin die stark wirkenden Abführmittel (s. d. A.); in der Aesthetik Darstellungen od. Schilderungen (besonders komischer Art) von kräftiger, schlagender Wirkung. Drau, Drave, Nebenfluß der Donau, entspringt im Tyrol auf der Toblacher Haide, nimmt Isel, Mur etc. auf, wird bei Villach schiffbar und ergießt sich unterhalb Esseck in die Donau nach einem Laufe von 70 M. Drawback (Drahbäck), engl., Rückzoll, Ausfuhrvergütung; Nachlaß bei Baarzahlung. Drawing room (Drahing ruhm), engl., die Gallacour am engl. Hofe. Drebbel, Cornelius, holländ. Mechaniker und Physiker, geb. zu Alkmaar 1572; weniger gelehrt als scharf beobachtend wußte er durch seine mechan. und opt. Versuche sich in den Ruf eines Wundermannes zu bringen. Er genoß die Gunst Kaisers Ferdinand II. und Königs Jakob I. von England. Von 1620 lebte er in London und st. 1634 daselbst. Er erfand mehrere Instrumente, namentlich aber das zusammengesetzte Mikroskop und den Thermometer 1630. Drechseln oder Drehen, heißt die Kunst, festen Körpern durch Versetzen in eine schnell umdrehende Bewegung mittelst einer eigenen Maschine (Drehbank) u. Anwendung schneidender Werkzeuge eine bestimmte Form zu geben. Die zum D. verwendeten Stoffe sind besonders Holz, Knochen, Horn, Schildkrott, Elfenbein, Marmor, Eisen, Stahl. Die Drehbank besteht aus einem mittelst Tritt u. Kurbel zu bewegenden Schwungrade, das seine Bewegung einer durch eine Schnur mit ihm verbundenen Rolle mittheilt. Diese Rolle ist an einer Metallspindel befestigt und an letztere wird durch eigene Vorrichtung das zu Drehende gebracht. Kugeln, Cylinder, Scheiben etc. werden durch D. verfertigt; zu Darstellungen der bildenden Kunst gehören eigene Drehbänke (Kunstdrehbänke), welche durch besondere Vorrichtungen dem zu bearbeitenden Körper verschiedene Bewegungen gestatten. Drechsler, Joseph, Componist, geb. 1782 zu Wällischbürchen in Böhmen, seit 1810 am Hofoperntheater in Wien angestellt, seit 1819 Organist an der St.-Annakirche und Gründer einer Musikschule, seit 1824 zugleich Kapellmeister am Leopoldstädter Theater. Außer zahlreichen und geschätzten Kirchencompositionen schrieb er besonders komische Opern und Melodramen für das Leopoldstädter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/444>, abgerufen am 22.11.2024.