Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.in der epischen und lyr. Gattung, ausgezeichnet durch reine Sprache. Dryadeae, Gruppe der Rosaceae (Rosenblumigen), ausgezeichnet durch zahlreiche Staubgefäße innen am Rande des Kelches und durch Fruchtknoten mit längerem und ständigem Griffel. Hieher gehören: Die Nelkenwurz oder Benedictenwurz (Geum urbanum); die zierliche Dryade (Dryas octopetala), der Odermennig (Agrimonia Eupatorium, s. d. A.), die Erdbeeren, die Brombeeren und Himbeeren, und endlich die Fingerkräuter (Potentilla-Arten), von denen in neuerer Zeit prachtvolle Bastarde als krautartige Rabattenblumen in unsern Gärten eingeführt worden sind. P. fruticosa, der gelbblühende Fingerstrauch, ist ein längst bekannter u. beliebter Zierstrauch von kaum 2' Höhe. Dryaden oder Hamadryaden, mythol., Nymphen, die weiblichen Schutzgottheiten der Bäume und Wälder. Die späteren Dichter haben den einfachen Volksglauben weiter ausgebildet. Dryden (Dreidn), John, geb. 1631, gest. 1701, der größte engl. Dichter am Ende des 17. Jahrh., als Lyriker viel bedeutender denn als Dramatiker, zugleich tüchtiger Kritiker, schrieb für König Jakob II. Satyren gegen die Whigs, wurde kath., deßwegen nach dem Sturze des Königs brotlos und von der öffentlichen Meinung verfolgt. Letzte Ausgabe seiner sämmtlichen Werke von W. Scott, London 1818. Dryopes, pelasg. Stamm, die ältesten Bewohner von Doris und eines Theils von Thessalien. D. S. = Dal segno (s. d. A.). Dschagarnat, ostind. Stadt in der Provinz Orissa, mit 3 reichlich dotirten Pagoden des Gottes Wischnu, zu dessen Festen jährlich 1 Million Hindu wallfahrtet. Dschaggatai, 2. Sohn Dschingis-Khans, erbte die turan. Länder, die von ihm den Namen erhielten, st. 1240; s. Turkestan. Dschainas, bramin. Sekte. Dschami, geb. 1414, gest. 1492, berühmter pers. Dichter, dichtete poet. Erzählungen (Jussuf und Zuleika, Medschnun u. Leila, beide in das Deutsche übersetzt), Liebeslieder, Sittensprüche etc. und ist zugleich einer der bedeutendsten moslemin. Mystiker. Dschebel, d. h. Berg, Bezirk und Stadt im Libanon, Hauptplatz der Maroniten, mit 6000 E., maronit. Bischof. Dschelaleddin Rumi, Perser, geb. 1207, gest. 1262, mystischer Dichter, Ascete, Stifter des Derwischordens der Mewlewi; seine bedeutendsten Werke sind sein "Divan" und "Mesnewi", die auszugsweise auch in das Deutsche übersetzt sind. Dschenischehr, Jenisehr, s. Larissa. Dscheypoor, in Vorderindien, den Britten tributbares Fürstenthum; die Hptst. D. hat 50000 E., viele Pagoden. Dschidda, Hafenstadt am arab. Meerbusen, in sandiger Umgegend, der Hafenort von Mekka, daher Sammelplatz der Pilger aus Indien, Persien, Mittelafrika, wichtiger Handelsplatz, Stapelplatz der europ. Fabrikate, führt Datteln u. Kasse aus, zählt gegen 20000 E. Dschiggetai, Halbpferd (Equus Hemionus), steht in der Mitte zwischen Pferd und Esel, ist äußerst schnell, wild, isabellfarbig mit schwarzer Mähne und Rückstreif; bewohnt in Heerden die Sandsteppen des mittlern Asiens, läßt sich nicht zähmen. Wahrscheinlich der wilde Maulesel der Alten. Dschingis-Khan, mongol. Eroberer, geb. 26. Jan. 1155, Sohn eines Hordenfürsten Yesukai, verlor seinen Vater im 13. Jahre, zeigte schon in seiner Jugend eine wilde Kraft, ohne die im Orient so häufige Schlauheit zu verleugnen. Er besiegte mehrere Horden, 1202 auch seinen Schwiegervater, der ihm nachgestellt hatte, endlich alle mongolische Stämme u. wurde zum Khakan, d. h. zum Fürsten der Fürsten ausgerufen; seinen eigentlichen Namen Temudschin vertauschte er mit D., d. h. größter Fürst. Mit seinen wilden, überdies durch eine Prophezeihung fanatisirten Horden unterwarf er von 1209 bis 1215 den größeren Theil von China, 1218-20 das Reich der Chowaresmier in Persien und Indien, überwand die Russen und machte sie tributpflichtig (1223); 1225 eroberte er das Reich in der epischen und lyr. Gattung, ausgezeichnet durch reine Sprache. Dryadeae, Gruppe der Rosaceae (Rosenblumigen), ausgezeichnet durch zahlreiche Staubgefäße innen am Rande des Kelches und durch Fruchtknoten mit längerem und ständigem Griffel. Hieher gehören: Die Nelkenwurz oder Benedictenwurz (Geum urbanum); die zierliche Dryade (Dryas octopetala), der Odermennig (Agrimonia Eupatorium, s. d. A.), die Erdbeeren, die Brombeeren und Himbeeren, und endlich die Fingerkräuter (Potentilla-Arten), von denen in neuerer Zeit prachtvolle Bastarde als krautartige Rabattenblumen in unsern Gärten eingeführt worden sind. P. fruticosa, der gelbblühende Fingerstrauch, ist ein längst bekannter u. beliebter Zierstrauch von kaum 2' Höhe. Dryaden oder Hamadryaden, mythol., Nymphen, die weiblichen Schutzgottheiten der Bäume und Wälder. Die späteren Dichter haben den einfachen Volksglauben weiter ausgebildet. Dryden (Dreidn), John, geb. 1631, gest. 1701, der größte engl. Dichter am Ende des 17. Jahrh., als Lyriker viel bedeutender denn als Dramatiker, zugleich tüchtiger Kritiker, schrieb für König Jakob II. Satyren gegen die Whigs, wurde kath., deßwegen nach dem Sturze des Königs brotlos und von der öffentlichen Meinung verfolgt. Letzte Ausgabe seiner sämmtlichen Werke von W. Scott, London 1818. Dryopes, pelasg. Stamm, die ältesten Bewohner von Doris und eines Theils von Thessalien. D. S. = Dal segno (s. d. A.). Dschagarnat, ostind. Stadt in der Provinz Orissa, mit 3 reichlich dotirten Pagoden des Gottes Wischnu, zu dessen Festen jährlich 1 Million Hindu wallfahrtet. Dschaggatai, 2. Sohn Dschingis-Khans, erbte die turan. Länder, die von ihm den Namen erhielten, st. 1240; s. Turkestan. Dschainas, bramin. Sekte. Dschami, geb. 1414, gest. 1492, berühmter pers. Dichter, dichtete poet. Erzählungen (Jussuf und Zuleika, Medschnun u. Leila, beide in das Deutsche übersetzt), Liebeslieder, Sittensprüche etc. und ist zugleich einer der bedeutendsten moslemin. Mystiker. Dschebel, d. h. Berg, Bezirk und Stadt im Libanon, Hauptplatz der Maroniten, mit 6000 E., maronit. Bischof. Dschelaleddin Rumi, Perser, geb. 1207, gest. 1262, mystischer Dichter, Ascete, Stifter des Derwischordens der Mewlewi; seine bedeutendsten Werke sind sein „Divan“ und „Mesnewi“, die auszugsweise auch in das Deutsche übersetzt sind. Dschenischehr, Jenisehr, s. Larissa. Dscheypoor, in Vorderindien, den Britten tributbares Fürstenthum; die Hptst. D. hat 50000 E., viele Pagoden. Dschidda, Hafenstadt am arab. Meerbusen, in sandiger Umgegend, der Hafenort von Mekka, daher Sammelplatz der Pilger aus Indien, Persien, Mittelafrika, wichtiger Handelsplatz, Stapelplatz der europ. Fabrikate, führt Datteln u. Kasse aus, zählt gegen 20000 E. Dschiggetai, Halbpferd (Equus Hemionus), steht in der Mitte zwischen Pferd und Esel, ist äußerst schnell, wild, isabellfarbig mit schwarzer Mähne und Rückstreif; bewohnt in Heerden die Sandsteppen des mittlern Asiens, läßt sich nicht zähmen. Wahrscheinlich der wilde Maulesel der Alten. Dschingis-Khan, mongol. Eroberer, geb. 26. Jan. 1155, Sohn eines Hordenfürsten Yesukai, verlor seinen Vater im 13. Jahre, zeigte schon in seiner Jugend eine wilde Kraft, ohne die im Orient so häufige Schlauheit zu verleugnen. Er besiegte mehrere Horden, 1202 auch seinen Schwiegervater, der ihm nachgestellt hatte, endlich alle mongolische Stämme u. wurde zum Khakan, d. h. zum Fürsten der Fürsten ausgerufen; seinen eigentlichen Namen Temudschin vertauschte er mit D., d. h. größter Fürst. Mit seinen wilden, überdies durch eine Prophezeihung fanatisirten Horden unterwarf er von 1209 bis 1215 den größeren Theil von China, 1218–20 das Reich der Chowaresmier in Persien und Indien, überwand die Russen und machte sie tributpflichtig (1223); 1225 eroberte er das Reich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0459" n="458"/> in der epischen und lyr. Gattung, ausgezeichnet durch reine Sprache.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dryadeae</hi>, Gruppe der <hi rendition="#i">Rosaceae</hi> (Rosenblumigen), ausgezeichnet durch zahlreiche Staubgefäße innen am Rande des Kelches und durch Fruchtknoten mit längerem und ständigem Griffel. Hieher gehören: Die <hi rendition="#g">Nelkenwurz</hi> oder <hi rendition="#g">Benedictenwurz</hi> <hi rendition="#i">(Geum urbanum)</hi>; die <hi rendition="#g">zierliche Dryade</hi> <hi rendition="#i">(Dryas octopetala)</hi>, der <hi rendition="#g">Odermennig</hi> (<hi rendition="#i">Agrimonia Eupatorium</hi>, s. d. A.), die <hi rendition="#g">Erdbeeren</hi>, die <hi rendition="#g">Brombeeren</hi> und <hi rendition="#g">Himbeeren</hi>, und endlich die <hi rendition="#g">Fingerkräuter</hi> (<hi rendition="#i">Potentilla</hi>-Arten), von denen in neuerer Zeit prachtvolle Bastarde als krautartige Rabattenblumen in unsern Gärten eingeführt worden sind. <hi rendition="#i">P. fruticosa</hi>, der gelbblühende <hi rendition="#g">Fingerstrauch</hi>, ist ein längst bekannter u. beliebter Zierstrauch von kaum 2' Höhe.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dryaden</hi> oder <hi rendition="#b">Hamadryaden</hi>, mythol., Nymphen, die weiblichen Schutzgottheiten der Bäume und Wälder. Die späteren Dichter haben den einfachen Volksglauben weiter ausgebildet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dryden</hi> (Dreidn), John, geb. 1631, gest. 1701, der größte engl. Dichter am Ende des 17. Jahrh., als Lyriker viel bedeutender denn als Dramatiker, zugleich tüchtiger Kritiker, schrieb für König Jakob II. Satyren gegen die Whigs, wurde kath., deßwegen nach dem Sturze des Königs brotlos und von der öffentlichen Meinung verfolgt. Letzte Ausgabe seiner sämmtlichen Werke von W. Scott, London 1818.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dryopes</hi>, pelasg. Stamm, die ältesten Bewohner von Doris und eines Theils von Thessalien.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">D. S.</hi><hi rendition="#i">= Dal segno</hi> (s. d. A.).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschagarnat</hi>, ostind. Stadt in der Provinz Orissa, mit 3 reichlich dotirten Pagoden des Gottes Wischnu, zu dessen Festen jährlich 1 Million Hindu wallfahrtet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschaggatai</hi>, 2. Sohn Dschingis-Khans, erbte die turan. Länder, die von ihm den Namen erhielten, st. 1240; s. Turkestan.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschainas</hi>, bramin. Sekte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschami</hi>, geb. 1414, gest. 1492, berühmter pers. Dichter, dichtete poet. Erzählungen (Jussuf und Zuleika, Medschnun u. Leila, beide in das Deutsche übersetzt), Liebeslieder, Sittensprüche etc. und ist zugleich einer der bedeutendsten moslemin. Mystiker.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschebel</hi>, d. h. Berg, Bezirk und Stadt im Libanon, Hauptplatz der Maroniten, mit 6000 E., maronit. Bischof.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschelaleddin Rumi</hi>, Perser, geb. 1207, gest. 1262, mystischer Dichter, Ascete, Stifter des Derwischordens der Mewlewi; seine bedeutendsten Werke sind sein „Divan“ und „Mesnewi“, die auszugsweise auch in das Deutsche übersetzt sind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschenischehr, Jenisehr</hi>, s. Larissa.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dscheypoor</hi>, in Vorderindien, den Britten tributbares Fürstenthum; die Hptst. D. hat 50000 E., viele Pagoden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschidda</hi>, Hafenstadt am arab. Meerbusen, in sandiger Umgegend, der Hafenort von Mekka, daher Sammelplatz der Pilger aus Indien, Persien, Mittelafrika, wichtiger Handelsplatz, Stapelplatz der europ. Fabrikate, führt Datteln u. Kasse aus, zählt gegen 20000 E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschiggetai</hi>, Halbpferd <hi rendition="#i">(Equus Hemionus)</hi>, steht in der Mitte zwischen Pferd und Esel, ist äußerst schnell, wild, isabellfarbig mit schwarzer Mähne und Rückstreif; bewohnt in Heerden die Sandsteppen des mittlern Asiens, läßt sich nicht zähmen. Wahrscheinlich der wilde Maulesel der Alten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Dschingis-Khan</hi>, mongol. Eroberer, geb. 26. Jan. 1155, Sohn eines Hordenfürsten Yesukai, verlor seinen Vater im 13. Jahre, zeigte schon in seiner Jugend eine wilde Kraft, ohne die im Orient so häufige Schlauheit zu verleugnen. Er besiegte mehrere Horden, 1202 auch seinen Schwiegervater, der ihm nachgestellt hatte, endlich alle mongolische Stämme u. wurde zum Khakan, d. h. zum Fürsten der Fürsten ausgerufen; seinen eigentlichen Namen Temudschin vertauschte er mit D., d. h. größter Fürst. Mit seinen wilden, überdies durch eine Prophezeihung fanatisirten Horden unterwarf er von 1209 bis 1215 den größeren Theil von China, 1218–20 das Reich der Chowaresmier in Persien und Indien, überwand die Russen und machte sie tributpflichtig (1223); 1225 eroberte er das Reich </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [458/0459]
in der epischen und lyr. Gattung, ausgezeichnet durch reine Sprache.
Dryadeae, Gruppe der Rosaceae (Rosenblumigen), ausgezeichnet durch zahlreiche Staubgefäße innen am Rande des Kelches und durch Fruchtknoten mit längerem und ständigem Griffel. Hieher gehören: Die Nelkenwurz oder Benedictenwurz (Geum urbanum); die zierliche Dryade (Dryas octopetala), der Odermennig (Agrimonia Eupatorium, s. d. A.), die Erdbeeren, die Brombeeren und Himbeeren, und endlich die Fingerkräuter (Potentilla-Arten), von denen in neuerer Zeit prachtvolle Bastarde als krautartige Rabattenblumen in unsern Gärten eingeführt worden sind. P. fruticosa, der gelbblühende Fingerstrauch, ist ein längst bekannter u. beliebter Zierstrauch von kaum 2' Höhe.
Dryaden oder Hamadryaden, mythol., Nymphen, die weiblichen Schutzgottheiten der Bäume und Wälder. Die späteren Dichter haben den einfachen Volksglauben weiter ausgebildet.
Dryden (Dreidn), John, geb. 1631, gest. 1701, der größte engl. Dichter am Ende des 17. Jahrh., als Lyriker viel bedeutender denn als Dramatiker, zugleich tüchtiger Kritiker, schrieb für König Jakob II. Satyren gegen die Whigs, wurde kath., deßwegen nach dem Sturze des Königs brotlos und von der öffentlichen Meinung verfolgt. Letzte Ausgabe seiner sämmtlichen Werke von W. Scott, London 1818.
Dryopes, pelasg. Stamm, die ältesten Bewohner von Doris und eines Theils von Thessalien.
D. S. = Dal segno (s. d. A.).
Dschagarnat, ostind. Stadt in der Provinz Orissa, mit 3 reichlich dotirten Pagoden des Gottes Wischnu, zu dessen Festen jährlich 1 Million Hindu wallfahrtet.
Dschaggatai, 2. Sohn Dschingis-Khans, erbte die turan. Länder, die von ihm den Namen erhielten, st. 1240; s. Turkestan.
Dschainas, bramin. Sekte.
Dschami, geb. 1414, gest. 1492, berühmter pers. Dichter, dichtete poet. Erzählungen (Jussuf und Zuleika, Medschnun u. Leila, beide in das Deutsche übersetzt), Liebeslieder, Sittensprüche etc. und ist zugleich einer der bedeutendsten moslemin. Mystiker.
Dschebel, d. h. Berg, Bezirk und Stadt im Libanon, Hauptplatz der Maroniten, mit 6000 E., maronit. Bischof.
Dschelaleddin Rumi, Perser, geb. 1207, gest. 1262, mystischer Dichter, Ascete, Stifter des Derwischordens der Mewlewi; seine bedeutendsten Werke sind sein „Divan“ und „Mesnewi“, die auszugsweise auch in das Deutsche übersetzt sind.
Dschenischehr, Jenisehr, s. Larissa.
Dscheypoor, in Vorderindien, den Britten tributbares Fürstenthum; die Hptst. D. hat 50000 E., viele Pagoden.
Dschidda, Hafenstadt am arab. Meerbusen, in sandiger Umgegend, der Hafenort von Mekka, daher Sammelplatz der Pilger aus Indien, Persien, Mittelafrika, wichtiger Handelsplatz, Stapelplatz der europ. Fabrikate, führt Datteln u. Kasse aus, zählt gegen 20000 E.
Dschiggetai, Halbpferd (Equus Hemionus), steht in der Mitte zwischen Pferd und Esel, ist äußerst schnell, wild, isabellfarbig mit schwarzer Mähne und Rückstreif; bewohnt in Heerden die Sandsteppen des mittlern Asiens, läßt sich nicht zähmen. Wahrscheinlich der wilde Maulesel der Alten.
Dschingis-Khan, mongol. Eroberer, geb. 26. Jan. 1155, Sohn eines Hordenfürsten Yesukai, verlor seinen Vater im 13. Jahre, zeigte schon in seiner Jugend eine wilde Kraft, ohne die im Orient so häufige Schlauheit zu verleugnen. Er besiegte mehrere Horden, 1202 auch seinen Schwiegervater, der ihm nachgestellt hatte, endlich alle mongolische Stämme u. wurde zum Khakan, d. h. zum Fürsten der Fürsten ausgerufen; seinen eigentlichen Namen Temudschin vertauschte er mit D., d. h. größter Fürst. Mit seinen wilden, überdies durch eine Prophezeihung fanatisirten Horden unterwarf er von 1209 bis 1215 den größeren Theil von China, 1218–20 das Reich der Chowaresmier in Persien und Indien, überwand die Russen und machte sie tributpflichtig (1223); 1225 eroberte er das Reich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |