Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

Nachfolger am Museum der Naturgeschichte; st. 1850. Außer vielen Abhandlungen in wissenschaftlichen Journalen schrieb er größere Werke, darunter: "De l'organisation des animaux" 1822: "Faune francaise" 90 Lieferungen 1821-30; "Cours de physiologie generale et comparee" 3 Bde. 1833; "Osteographie" 1839-49; "Manuel d'actinologie et de Zoophytologie" 1834-37.


Ductil, lat., ductilis, dehnbar; Ductilität, Dehnbarkeit.


Ductus, lat., Führung, Leitung; Schriftmanier, Schriftzug.


Düdeffant (Düdeffang), Marie de Vichy, geb. 1697, in einem Kloster erzogen, später mit dem Marquis de D. verheirathet, aber von ihm bald geschieden, geistreiche, aber irreligiöse und maliciöse Frau, Freundin Voltaires, Montesquieus, Humes, Walpoles etc., sehr thätig für die Verbreitung jener Literatur, welche die große Revolution anbahnte, st. 1780. Sie hinterließ eine Correspondenz mit Walpole etc., Chansons und Epigramme. Für die vornehme Welt Europas war das Haus der D. eine Art Orakel, denn von der Gesellschaft, welche sich dort versammelte, gingen die als unfehlbar geltenden Aussprüche über Geist und Persönlichkeit vornehmer Männer, liter. Werke etc. aus.


Dudelsack, Sackpfeife, Bockpfeife, ein uraltes Blasinstrument, das bis in die neuere Zeit allgemein in Europa verbreitet war, gegenwärtig aber nur noch bei Straßenmusikanten, in einigen Ländern noch beim Landvolke im Gebrauch ist. Der D. besteht aus einem ledernen Schlauch oder Sack, an dessen einem Ende eine Röhre angebracht ist, durch welche der Wind eingeblasen wird; dieser wird sodann durch Druck mit dem Arme auf den Sack in die am andern Ende desselben angebrachten Blasinstrumente geleitet, unter denen eines, der Schalmei oder Oboe ähnlich, mit 6 Tonlöchern, die Melodie führt, während die übrigen immer im gleichen Tone fort dazu summen od. schnurren, Stimmer od. Sumser genannt. Es gab indeß verschiedene Arten des D.s, je nach der Zahl und Stimmung der Sumser, wie das Hummelchen, die Dudei, der Bock, die Schäferpfeife.


Duderstadt, hannov. Stadt, südöstl. von Göttingen, auf dem Eichsfelde, mit 5000 E., einem Ursulinerinenkloster, Wollenzeugfabriken, Hopfenbau, Bierbrauereien, wichtigen Pferdemärkten.


Dudevant (Düdewang), Aurore, Marquise, die bekannte Schriftstellerin George Sand, geb. 1804 im Depart. Indre, Tochter eines der unehelichen Söhne des Marschalls von Sachsen, heirathete den Marquis D., ließ sich aber später von ihm trennen und lebte als Schriftstellerin und emancipirtes Weib in Paris, zuerst mit ihrem Freunde Jules Sandeau, zuletzt mit dem Abbe Lamennais. Die D. hat eine große Anzahl Romane u. dergl. geschrieben, auch einige dramat. Arbeiten geliefert; sie ist stark in der Schilderung der socialen Mißverhältnisse, der gewöhnlichen Leidenschaften jener Charaktere, die man mit "Jung" (z. B. Jung Deutschland) bezeichnen kann; ihre Helden sind Weiber, die an Mann und Kindern etc. keine Freude haben, Sänger, Schauspieler, blasirte Herren aus der vornehmen Welt, am Weltschmerz Leidende etc.; sie spielt mit der sog. Emancipation des Weibes, mit Revolution, Socialismus, und die Erscheinung, daß ihre Schriften in der vornehmen Welt zu den gelesensten gehören, beweist, daß die höheren Stände ihre Bestimmung, sich der Zerfahrenheit in Leben, Wissenschaft und Kunst entgegenzustellen und das Edle und Würdige zu schützen, zu vergessen im Begriffe sind.


Dudley (Döddli), engl. Stadt unweit Birmingham, mit 42000 E., großartiger Eisenindustrie, Eisen- u. Steinkohlengruben in der Umgegend.


Dudley, englische Familie; am bekanntesten sind: Edmund D., Minister Heinrichs VII., 1510 dem Volkshasse geopfert; John D., Sohn des Vorigen, von Eduard VI. zum Grafen Warwick und zum Herzoge von Northumberland erhoben, bewirkte, daß der König die Prinzessinen Maria und Elisabeth von der Thronfolge ausschloß und seine Verwandte Johanna Gray zur Erbin einsetzte, welche D. mit seinem jüngsten

Nachfolger am Museum der Naturgeschichte; st. 1850. Außer vielen Abhandlungen in wissenschaftlichen Journalen schrieb er größere Werke, darunter: „De lʼorganisation des animaux“ 1822: „Faune française“ 90 Lieferungen 1821–30; „Cours de physiologie générale et comparée“ 3 Bde. 1833; „Osteographie“ 1839–49; „Manuel dʼactinologie et de Zoophytologie“ 1834–37.


Ductil, lat., ductilis, dehnbar; Ductilität, Dehnbarkeit.


Ductus, lat., Führung, Leitung; Schriftmanier, Schriftzug.


Düdeffant (Düdeffang), Marie de Vichy, geb. 1697, in einem Kloster erzogen, später mit dem Marquis de D. verheirathet, aber von ihm bald geschieden, geistreiche, aber irreligiöse und maliciöse Frau, Freundin Voltaires, Montesquieus, Humes, Walpoles etc., sehr thätig für die Verbreitung jener Literatur, welche die große Revolution anbahnte, st. 1780. Sie hinterließ eine Correspondenz mit Walpole etc., Chansons und Epigramme. Für die vornehme Welt Europas war das Haus der D. eine Art Orakel, denn von der Gesellschaft, welche sich dort versammelte, gingen die als unfehlbar geltenden Aussprüche über Geist und Persönlichkeit vornehmer Männer, liter. Werke etc. aus.


Dudelsack, Sackpfeife, Bockpfeife, ein uraltes Blasinstrument, das bis in die neuere Zeit allgemein in Europa verbreitet war, gegenwärtig aber nur noch bei Straßenmusikanten, in einigen Ländern noch beim Landvolke im Gebrauch ist. Der D. besteht aus einem ledernen Schlauch oder Sack, an dessen einem Ende eine Röhre angebracht ist, durch welche der Wind eingeblasen wird; dieser wird sodann durch Druck mit dem Arme auf den Sack in die am andern Ende desselben angebrachten Blasinstrumente geleitet, unter denen eines, der Schalmei oder Oboe ähnlich, mit 6 Tonlöchern, die Melodie führt, während die übrigen immer im gleichen Tone fort dazu summen od. schnurren, Stimmer od. Sumser genannt. Es gab indeß verschiedene Arten des D.s, je nach der Zahl und Stimmung der Sumser, wie das Hummelchen, die Dudei, der Bock, die Schäferpfeife.


Duderstadt, hannov. Stadt, südöstl. von Göttingen, auf dem Eichsfelde, mit 5000 E., einem Ursulinerinenkloster, Wollenzeugfabriken, Hopfenbau, Bierbrauereien, wichtigen Pferdemärkten.


Dudevant (Düdewang), Aurore, Marquise, die bekannte Schriftstellerin George Sand, geb. 1804 im Depart. Indre, Tochter eines der unehelichen Söhne des Marschalls von Sachsen, heirathete den Marquis D., ließ sich aber später von ihm trennen und lebte als Schriftstellerin und emancipirtes Weib in Paris, zuerst mit ihrem Freunde Jules Sandeau, zuletzt mit dem Abbé Lamennais. Die D. hat eine große Anzahl Romane u. dergl. geschrieben, auch einige dramat. Arbeiten geliefert; sie ist stark in der Schilderung der socialen Mißverhältnisse, der gewöhnlichen Leidenschaften jener Charaktere, die man mit „Jung“ (z. B. Jung Deutschland) bezeichnen kann; ihre Helden sind Weiber, die an Mann und Kindern etc. keine Freude haben, Sänger, Schauspieler, blasirte Herren aus der vornehmen Welt, am Weltschmerz Leidende etc.; sie spielt mit der sog. Emancipation des Weibes, mit Revolution, Socialismus, und die Erscheinung, daß ihre Schriften in der vornehmen Welt zu den gelesensten gehören, beweist, daß die höheren Stände ihre Bestimmung, sich der Zerfahrenheit in Leben, Wissenschaft und Kunst entgegenzustellen und das Edle und Würdige zu schützen, zu vergessen im Begriffe sind.


Dudley (Döddli), engl. Stadt unweit Birmingham, mit 42000 E., großartiger Eisenindustrie, Eisen- u. Steinkohlengruben in der Umgegend.


Dudley, englische Familie; am bekanntesten sind: Edmund D., Minister Heinrichs VII., 1510 dem Volkshasse geopfert; John D., Sohn des Vorigen, von Eduard VI. zum Grafen Warwick und zum Herzoge von Northumberland erhoben, bewirkte, daß der König die Prinzessinen Maria und Elisabeth von der Thronfolge ausschloß und seine Verwandte Johanna Gray zur Erbin einsetzte, welche D. mit seinem jüngsten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0463" n="462"/>
Nachfolger am Museum der Naturgeschichte; st. 1850. Außer vielen Abhandlungen in wissenschaftlichen Journalen schrieb er größere Werke, darunter: &#x201E;<hi rendition="#i">De l&#x02BC;organisation des animaux</hi>&#x201C; 1822: &#x201E;<hi rendition="#i">Faune française</hi>&#x201C; 90 Lieferungen 1821&#x2013;30; &#x201E;<hi rendition="#i">Cours de physiologie générale et comparée</hi>&#x201C; 3 Bde. 1833; &#x201E;<hi rendition="#i">Osteographie</hi>&#x201C; 1839&#x2013;49; &#x201E;<hi rendition="#i">Manuel d&#x02BC;actinologie et de Zoophytologie</hi>&#x201C; 1834&#x2013;37.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ductil</hi>, lat., <hi rendition="#i">ductilis,</hi> dehnbar; <hi rendition="#g">Ductilität</hi>, Dehnbarkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ductus</hi>, lat., Führung, Leitung; Schriftmanier, Schriftzug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Düdeffant</hi> (Düdeffang), Marie de Vichy, geb. 1697, in einem Kloster erzogen, später mit dem Marquis de D. verheirathet, aber von ihm bald geschieden, geistreiche, aber irreligiöse und maliciöse Frau, Freundin Voltaires, Montesquieus, Humes, Walpoles etc., sehr thätig für die Verbreitung jener Literatur, welche die große Revolution anbahnte, st. 1780. Sie hinterließ eine Correspondenz mit Walpole etc., Chansons und Epigramme. Für die vornehme Welt Europas war das Haus der D. eine Art Orakel, denn von der Gesellschaft, welche sich dort versammelte, gingen die als unfehlbar geltenden Aussprüche über Geist und Persönlichkeit vornehmer Männer, liter. Werke etc. aus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dudelsack</hi>, Sackpfeife, Bockpfeife, ein uraltes Blasinstrument, das bis in die neuere Zeit allgemein in Europa verbreitet war, gegenwärtig aber nur noch bei Straßenmusikanten, in einigen Ländern noch beim Landvolke im Gebrauch ist. Der D. besteht aus einem ledernen Schlauch oder Sack, an dessen einem Ende eine Röhre angebracht ist, durch welche der Wind eingeblasen wird; dieser wird sodann durch Druck mit dem Arme auf den Sack in die am andern Ende desselben angebrachten Blasinstrumente geleitet, unter denen eines, der Schalmei oder Oboe ähnlich, mit 6 Tonlöchern, die Melodie führt, während die übrigen immer im gleichen Tone fort dazu summen od. schnurren, Stimmer od. Sumser genannt. Es gab indeß verschiedene Arten des D.s, je nach der Zahl und Stimmung der Sumser, wie das Hummelchen, die Dudei, der Bock, die Schäferpfeife.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Duderstadt</hi>, hannov. Stadt, südöstl. von Göttingen, auf dem Eichsfelde, mit 5000 E., einem Ursulinerinenkloster, Wollenzeugfabriken, Hopfenbau, Bierbrauereien, wichtigen Pferdemärkten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dudevant</hi> (Düdewang), Aurore, Marquise, die bekannte Schriftstellerin George Sand, geb. 1804 im Depart. Indre, Tochter eines der unehelichen Söhne des Marschalls von Sachsen, heirathete den Marquis D., ließ sich aber später von ihm trennen und lebte als Schriftstellerin und emancipirtes Weib in Paris, zuerst mit ihrem Freunde Jules Sandeau, zuletzt mit dem Abbé Lamennais. Die D. hat eine große Anzahl Romane u. dergl. geschrieben, auch einige dramat. Arbeiten geliefert; sie ist stark in der Schilderung der socialen Mißverhältnisse, der gewöhnlichen Leidenschaften jener Charaktere, die man mit &#x201E;Jung&#x201C; (z. B. Jung Deutschland) bezeichnen kann; ihre Helden sind Weiber, die an Mann und Kindern etc. keine Freude haben, Sänger, Schauspieler, blasirte Herren aus der vornehmen Welt, am Weltschmerz Leidende etc.; sie spielt mit der sog. Emancipation des Weibes, mit Revolution, Socialismus, und die Erscheinung, daß ihre Schriften in der vornehmen Welt zu den gelesensten gehören, beweist, daß die höheren Stände ihre Bestimmung, sich der Zerfahrenheit in Leben, Wissenschaft und Kunst entgegenzustellen und das Edle und Würdige zu schützen, zu vergessen im Begriffe sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dudley</hi> (Döddli), engl. Stadt unweit Birmingham, mit 42000 E., großartiger Eisenindustrie, Eisen- u. Steinkohlengruben in der Umgegend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dudley</hi>, englische Familie; am bekanntesten sind: Edmund D., Minister Heinrichs VII., 1510 dem Volkshasse geopfert; John D., Sohn des Vorigen, von Eduard VI. zum Grafen Warwick und zum Herzoge von Northumberland erhoben, bewirkte, daß der König die Prinzessinen Maria und Elisabeth von der Thronfolge ausschloß und seine Verwandte Johanna Gray zur Erbin einsetzte, welche D. mit seinem jüngsten
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[462/0463] Nachfolger am Museum der Naturgeschichte; st. 1850. Außer vielen Abhandlungen in wissenschaftlichen Journalen schrieb er größere Werke, darunter: „De lʼorganisation des animaux“ 1822: „Faune française“ 90 Lieferungen 1821–30; „Cours de physiologie générale et comparée“ 3 Bde. 1833; „Osteographie“ 1839–49; „Manuel dʼactinologie et de Zoophytologie“ 1834–37. Ductil, lat., ductilis, dehnbar; Ductilität, Dehnbarkeit. Ductus, lat., Führung, Leitung; Schriftmanier, Schriftzug. Düdeffant (Düdeffang), Marie de Vichy, geb. 1697, in einem Kloster erzogen, später mit dem Marquis de D. verheirathet, aber von ihm bald geschieden, geistreiche, aber irreligiöse und maliciöse Frau, Freundin Voltaires, Montesquieus, Humes, Walpoles etc., sehr thätig für die Verbreitung jener Literatur, welche die große Revolution anbahnte, st. 1780. Sie hinterließ eine Correspondenz mit Walpole etc., Chansons und Epigramme. Für die vornehme Welt Europas war das Haus der D. eine Art Orakel, denn von der Gesellschaft, welche sich dort versammelte, gingen die als unfehlbar geltenden Aussprüche über Geist und Persönlichkeit vornehmer Männer, liter. Werke etc. aus. Dudelsack, Sackpfeife, Bockpfeife, ein uraltes Blasinstrument, das bis in die neuere Zeit allgemein in Europa verbreitet war, gegenwärtig aber nur noch bei Straßenmusikanten, in einigen Ländern noch beim Landvolke im Gebrauch ist. Der D. besteht aus einem ledernen Schlauch oder Sack, an dessen einem Ende eine Röhre angebracht ist, durch welche der Wind eingeblasen wird; dieser wird sodann durch Druck mit dem Arme auf den Sack in die am andern Ende desselben angebrachten Blasinstrumente geleitet, unter denen eines, der Schalmei oder Oboe ähnlich, mit 6 Tonlöchern, die Melodie führt, während die übrigen immer im gleichen Tone fort dazu summen od. schnurren, Stimmer od. Sumser genannt. Es gab indeß verschiedene Arten des D.s, je nach der Zahl und Stimmung der Sumser, wie das Hummelchen, die Dudei, der Bock, die Schäferpfeife. Duderstadt, hannov. Stadt, südöstl. von Göttingen, auf dem Eichsfelde, mit 5000 E., einem Ursulinerinenkloster, Wollenzeugfabriken, Hopfenbau, Bierbrauereien, wichtigen Pferdemärkten. Dudevant (Düdewang), Aurore, Marquise, die bekannte Schriftstellerin George Sand, geb. 1804 im Depart. Indre, Tochter eines der unehelichen Söhne des Marschalls von Sachsen, heirathete den Marquis D., ließ sich aber später von ihm trennen und lebte als Schriftstellerin und emancipirtes Weib in Paris, zuerst mit ihrem Freunde Jules Sandeau, zuletzt mit dem Abbé Lamennais. Die D. hat eine große Anzahl Romane u. dergl. geschrieben, auch einige dramat. Arbeiten geliefert; sie ist stark in der Schilderung der socialen Mißverhältnisse, der gewöhnlichen Leidenschaften jener Charaktere, die man mit „Jung“ (z. B. Jung Deutschland) bezeichnen kann; ihre Helden sind Weiber, die an Mann und Kindern etc. keine Freude haben, Sänger, Schauspieler, blasirte Herren aus der vornehmen Welt, am Weltschmerz Leidende etc.; sie spielt mit der sog. Emancipation des Weibes, mit Revolution, Socialismus, und die Erscheinung, daß ihre Schriften in der vornehmen Welt zu den gelesensten gehören, beweist, daß die höheren Stände ihre Bestimmung, sich der Zerfahrenheit in Leben, Wissenschaft und Kunst entgegenzustellen und das Edle und Würdige zu schützen, zu vergessen im Begriffe sind. Dudley (Döddli), engl. Stadt unweit Birmingham, mit 42000 E., großartiger Eisenindustrie, Eisen- u. Steinkohlengruben in der Umgegend. Dudley, englische Familie; am bekanntesten sind: Edmund D., Minister Heinrichs VII., 1510 dem Volkshasse geopfert; John D., Sohn des Vorigen, von Eduard VI. zum Grafen Warwick und zum Herzoge von Northumberland erhoben, bewirkte, daß der König die Prinzessinen Maria und Elisabeth von der Thronfolge ausschloß und seine Verwandte Johanna Gray zur Erbin einsetzte, welche D. mit seinem jüngsten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/463
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 462. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/463>, abgerufen am 22.11.2024.