Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Namen nach wohl bis 216 n. Chr. fortbestand. Die Sage, daß der Abgar Uchomo mit Christus Briefe gewechselt, Eusebius Behauptung, derselbe sei durch den hl. Thaddäus bekehrt worden, sowie die Ehrennamen E. sancta, benedicta u. s. f. bestätigen, daß E. sehr früh christlich wurde. Schon im 2. Jahrh. wurde hier die Bibel übersetzt, im 4. stiftete Ephraim der Syrer, der erste Exeget Syriens, eine berühmte Schule, neben ihr bestand eine vielbesuchte pers. Staatsschule, deren Lehrer sich dem Nestorianismus ergaben und E. wurde ein Hauptschauplatz der Bewegungen der orientalischen Kirche. Die Staatsschule wurde 431 vom Bischof von E. geschlossen, um 489 aufgehoben, während aus Ephraims Schule Jakob Saragusensis (st. 503) die edessenische Mundart zur herrschenden Syriens machte. E. wurde 609 von den Persern, 641 von den Arabern erobert und theilte die Schicksale des Chalifenstaates, bis 1040 die Seldschucken und byzantin. Kaiser sich darum stritten, 1097 die Kreuzfahrer die Grafschaft E. schufen, Balduin damit belehnten und sie zu einem Bollwerke ihrer Eroberungen machten. Emadeddin Zengi, der Herrscher von Mosul oder Niniveh, erstürmte E., es blieb für die Christen verloren und kam nach verschiedenen Herrschaftswechseln und Verwüstungen 1637 von den Persern an die osmanischen Türken. Edessenisches Bild, s. Maria. Edfuh (bei den Alten Apollinopolis magna), Stadt in Oberägypten am Nil, mit 2000 E., welche gesuchte Thongefäße verfertigen. E. steht auf einem großen Tempel des Horus, der zu den besterhaltenen u. großartigsten Aegyptens gehört. Edgeworth (Edschuörsh), Henry, eigentlich Henry Allen, geb. 1745 zu Edgeworthtown in Irland, der Sohn eines Convertiten, wurde in Frankreich Priester, 1777 Beichtvater der Madame Elisabeth, der Schwester Ludwigs XVI., welchen er als Beichtvater auf das Schaffot begleitete. Nach der Hinrichtung der Madame Elisabeth entkam er nach Irland, ging mit Ludwig XVIII. nach Rußland und st. 1807 zu Mitau. Memoiren durch Düpont, Paris 1815. Edgeworth, Mary, eine nahe Verwandte des Vorigen, geb. 1767, lebte einige Jahre in England, dann meist zu Edgeworthtown und st. 1848 daselbst. Mit ihrem Vater gab sie 1798 die "Essays on practical education" u. 1803 den "Essay on irish bulls" heraus und eröffnete 1802 mit "Castle Rackrent" voll trefflicher Schilderungen des irischen Volkes eine Reihe von Romanen - Leonora, the patronage, Ormond u. a. - welche ihr Walter Scotts höchste Anerkennung erwarben, meist auch ins Deutsche übersetzt wurden und mit "Helena", London 1832, 3 Bde., glänzend schlossen. Am meisten Beifall aber gewannen die Jugendschriften: Moral tales, popular tales, the parents assistant; gesammelt "Tales and Novels", London 1832, 18 Bde. Edhemiten, predigende Derwische bei den Mohammedanern. Edicte, öffentliche Bekanntmachungen der Behörden. 1) Bei den Römern edicirten alle Magistratus. Von höchster Wichtigkeit wurden die E. der beiden Prätoren in Rom sowie nach ihrem Vorgange die der Provincialmagistraten. Entweder machten die E. beim Magistratsantritt die für die ganze Dauer geltenden Grundsätze für das rechtliche Verfahren bekannt oder sie wurden auf Veranlassung besonderer Umstände gegeben. Durch jene insbesondere bewirkte der Prätor seine Rechtsänderungen und führte das ältere strenge Recht durch liberale Interpretation auf das natürliche Maß und die Grundsätze wahrer Gerechtigkeit zurück; nicht in plötzlicher u. völliger Umgestaltung, sondern an der Hand der veränderten Sitten und Verhältnisse mit möglichster Schonung und allmäliger Umbildung des bisherigen Rechtes. So bildete das E. eine wahre Rechtsquelle und das Edictsrecht (jus honorarium) vorzugsweise den praktischen Theil des in Rom geltenden Rechtes. - Anfänglich von geringem Umfang wuchs es durch die steten Zusätze und Erweiterungen sowie durch Uebertragung von einem Edict in das andere (edictum tralatitium) bald zu einer beschwerlichen Masse an, die unter Kaiser Hadrian, 131 n. Chr., durch Salvius Julianus in 100 Büchern umgearbeitet wurde. Namen nach wohl bis 216 n. Chr. fortbestand. Die Sage, daß der Abgar Uchomo mit Christus Briefe gewechselt, Eusebius Behauptung, derselbe sei durch den hl. Thaddäus bekehrt worden, sowie die Ehrennamen E. sancta, benedicta u. s. f. bestätigen, daß E. sehr früh christlich wurde. Schon im 2. Jahrh. wurde hier die Bibel übersetzt, im 4. stiftete Ephraim der Syrer, der erste Exeget Syriens, eine berühmte Schule, neben ihr bestand eine vielbesuchte pers. Staatsschule, deren Lehrer sich dem Nestorianismus ergaben und E. wurde ein Hauptschauplatz der Bewegungen der orientalischen Kirche. Die Staatsschule wurde 431 vom Bischof von E. geschlossen, um 489 aufgehoben, während aus Ephraims Schule Jakob Saragusensis (st. 503) die edessenische Mundart zur herrschenden Syriens machte. E. wurde 609 von den Persern, 641 von den Arabern erobert und theilte die Schicksale des Chalifenstaates, bis 1040 die Seldschucken und byzantin. Kaiser sich darum stritten, 1097 die Kreuzfahrer die Grafschaft E. schufen, Balduin damit belehnten und sie zu einem Bollwerke ihrer Eroberungen machten. Emadeddin Zengi, der Herrscher von Mosul oder Niniveh, erstürmte E., es blieb für die Christen verloren und kam nach verschiedenen Herrschaftswechseln und Verwüstungen 1637 von den Persern an die osmanischen Türken. Edessenisches Bild, s. Maria. Edfuh (bei den Alten Apollinopolis magna), Stadt in Oberägypten am Nil, mit 2000 E., welche gesuchte Thongefäße verfertigen. E. steht auf einem großen Tempel des Horus, der zu den besterhaltenen u. großartigsten Aegyptens gehört. Edgeworth (Edschuörsh), Henry, eigentlich Henry Allen, geb. 1745 zu Edgeworthtown in Irland, der Sohn eines Convertiten, wurde in Frankreich Priester, 1777 Beichtvater der Madame Elisabeth, der Schwester Ludwigs XVI., welchen er als Beichtvater auf das Schaffot begleitete. Nach der Hinrichtung der Madame Elisabeth entkam er nach Irland, ging mit Ludwig XVIII. nach Rußland und st. 1807 zu Mitau. Memoiren durch Düpont, Paris 1815. Edgeworth, Mary, eine nahe Verwandte des Vorigen, geb. 1767, lebte einige Jahre in England, dann meist zu Edgeworthtown und st. 1848 daselbst. Mit ihrem Vater gab sie 1798 die „Essays on practical education“ u. 1803 den „Essay on irish bulls“ heraus und eröffnete 1802 mit „Castle Rackrent“ voll trefflicher Schilderungen des irischen Volkes eine Reihe von Romanen – Leonora, the patronage, Ormond u. a. – welche ihr Walter Scotts höchste Anerkennung erwarben, meist auch ins Deutsche übersetzt wurden und mit „Helena“, London 1832, 3 Bde., glänzend schlossen. Am meisten Beifall aber gewannen die Jugendschriften: Moral tales, popular tales, the parents assistant; gesammelt „Tales and Novels“, London 1832, 18 Bde. Edhemiten, predigende Derwische bei den Mohammedanern. Edicte, öffentliche Bekanntmachungen der Behörden. 1) Bei den Römern edicirten alle Magistratus. Von höchster Wichtigkeit wurden die E. der beiden Prätoren in Rom sowie nach ihrem Vorgange die der Provincialmagistraten. Entweder machten die E. beim Magistratsantritt die für die ganze Dauer geltenden Grundsätze für das rechtliche Verfahren bekannt oder sie wurden auf Veranlassung besonderer Umstände gegeben. Durch jene insbesondere bewirkte der Prätor seine Rechtsänderungen und führte das ältere strenge Recht durch liberale Interpretation auf das natürliche Maß und die Grundsätze wahrer Gerechtigkeit zurück; nicht in plötzlicher u. völliger Umgestaltung, sondern an der Hand der veränderten Sitten und Verhältnisse mit möglichster Schonung und allmäliger Umbildung des bisherigen Rechtes. So bildete das E. eine wahre Rechtsquelle und das Edictsrecht (jus honorarium) vorzugsweise den praktischen Theil des in Rom geltenden Rechtes. – Anfänglich von geringem Umfang wuchs es durch die steten Zusätze und Erweiterungen sowie durch Uebertragung von einem Edict in das andere (edictum tralatitium) bald zu einer beschwerlichen Masse an, die unter Kaiser Hadrian, 131 n. 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E. wurde 609 von den Persern, 641 von den Arabern erobert und theilte die Schicksale des Chalifenstaates, bis 1040 die Seldschucken und byzantin. Kaiser sich darum stritten, 1097 die Kreuzfahrer die Grafschaft E. schufen, Balduin damit belehnten und sie zu einem Bollwerke ihrer Eroberungen machten. Emadeddin Zengi, der Herrscher von Mosul oder Niniveh, erstürmte E., es blieb für die Christen verloren und kam nach verschiedenen Herrschaftswechseln und Verwüstungen 1637 von den Persern an die osmanischen Türken.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Edessenisches Bild</hi>, s. Maria.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Edfuh</hi> (bei den Alten <hi rendition="#i">Apollinopolis magna</hi>), Stadt in Oberägypten am Nil, mit 2000 E., welche gesuchte Thongefäße verfertigen. 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Namen nach wohl bis 216 n. Chr. fortbestand. Die Sage, daß der Abgar Uchomo mit Christus Briefe gewechselt, Eusebius Behauptung, derselbe sei durch den hl. Thaddäus bekehrt worden, sowie die Ehrennamen E. sancta, benedicta u. s. f. bestätigen, daß E. sehr früh christlich wurde. Schon im 2. Jahrh. wurde hier die Bibel übersetzt, im 4. stiftete Ephraim der Syrer, der erste Exeget Syriens, eine berühmte Schule, neben ihr bestand eine vielbesuchte pers. Staatsschule, deren Lehrer sich dem Nestorianismus ergaben und E. wurde ein Hauptschauplatz der Bewegungen der orientalischen Kirche. Die Staatsschule wurde 431 vom Bischof von E. geschlossen, um 489 aufgehoben, während aus Ephraims Schule Jakob Saragusensis (st. 503) die edessenische Mundart zur herrschenden Syriens machte. E. wurde 609 von den Persern, 641 von den Arabern erobert und theilte die Schicksale des Chalifenstaates, bis 1040 die Seldschucken und byzantin. Kaiser sich darum stritten, 1097 die Kreuzfahrer die Grafschaft E. schufen, Balduin damit belehnten und sie zu einem Bollwerke ihrer Eroberungen machten. Emadeddin Zengi, der Herrscher von Mosul oder Niniveh, erstürmte E., es blieb für die Christen verloren und kam nach verschiedenen Herrschaftswechseln und Verwüstungen 1637 von den Persern an die osmanischen Türken.
Edessenisches Bild, s. Maria.
Edfuh (bei den Alten Apollinopolis magna), Stadt in Oberägypten am Nil, mit 2000 E., welche gesuchte Thongefäße verfertigen. E. steht auf einem großen Tempel des Horus, der zu den besterhaltenen u. großartigsten Aegyptens gehört.
Edgeworth (Edschuörsh), Henry, eigentlich Henry Allen, geb. 1745 zu Edgeworthtown in Irland, der Sohn eines Convertiten, wurde in Frankreich Priester, 1777 Beichtvater der Madame Elisabeth, der Schwester Ludwigs XVI., welchen er als Beichtvater auf das Schaffot begleitete. Nach der Hinrichtung der Madame Elisabeth entkam er nach Irland, ging mit Ludwig XVIII. nach Rußland und st. 1807 zu Mitau. Memoiren durch Düpont, Paris 1815.
Edgeworth, Mary, eine nahe Verwandte des Vorigen, geb. 1767, lebte einige Jahre in England, dann meist zu Edgeworthtown und st. 1848 daselbst. Mit ihrem Vater gab sie 1798 die „Essays on practical education“ u. 1803 den „Essay on irish bulls“ heraus und eröffnete 1802 mit „Castle Rackrent“ voll trefflicher Schilderungen des irischen Volkes eine Reihe von Romanen – Leonora, the patronage, Ormond u. a. – welche ihr Walter Scotts höchste Anerkennung erwarben, meist auch ins Deutsche übersetzt wurden und mit „Helena“, London 1832, 3 Bde., glänzend schlossen. Am meisten Beifall aber gewannen die Jugendschriften: Moral tales, popular tales, the parents assistant; gesammelt „Tales and Novels“, London 1832, 18 Bde.
Edhemiten, predigende Derwische bei den Mohammedanern.
Edicte, öffentliche Bekanntmachungen der Behörden. 1) Bei den Römern edicirten alle Magistratus. Von höchster Wichtigkeit wurden die E. der beiden Prätoren in Rom sowie nach ihrem Vorgange die der Provincialmagistraten. Entweder machten die E. beim Magistratsantritt die für die ganze Dauer geltenden Grundsätze für das rechtliche Verfahren bekannt oder sie wurden auf Veranlassung besonderer Umstände gegeben. Durch jene insbesondere bewirkte der Prätor seine Rechtsänderungen und führte das ältere strenge Recht durch liberale Interpretation auf das natürliche Maß und die Grundsätze wahrer Gerechtigkeit zurück; nicht in plötzlicher u. völliger Umgestaltung, sondern an der Hand der veränderten Sitten und Verhältnisse mit möglichster Schonung und allmäliger Umbildung des bisherigen Rechtes. So bildete das E. eine wahre Rechtsquelle und das Edictsrecht (jus honorarium) vorzugsweise den praktischen Theil des in Rom geltenden Rechtes. – Anfänglich von geringem Umfang wuchs es durch die steten Zusätze und Erweiterungen sowie durch Uebertragung von einem Edict in das andere (edictum tralatitium) bald zu einer beschwerlichen Masse an, die unter Kaiser Hadrian, 131 n. Chr., durch Salvius Julianus in 100 Büchern umgearbeitet wurde.
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