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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Eduard, geb. 1812, ausgezeichneter Lithograph u. Meister in der Schwarzkunst, lebt in Paris.


Eichhorn, Joh. Gottfried, geb. 1752 zu Dörrenzimmern im Fürstenthum Hohenlohe-Oehringen, schon 1775 Professor der oriental. Sprachen zu Jena, 1787 Professor der philosoph. Facultät in Göttingen, wo er 1825 sein Doctorjubiläum feierte und 1827 st. E. war ein gründlicher und sehr thätiger Gelehrter mit vorwiegend kritischem Talente. Er eröffnete die lange Reihe seiner Schriften 1775 mit einer "Geschichte des ostind. Handels vor Muhammed" u. dem "Monumenta antiquissima historiae Arabum", Gotha 1775-76. Hauptwerke: "Repertorium für bibl. und morgenländ. Literatur", Leipzig 1777-86, 18 Thle.; "Allgemeine Bibliothek der bibl. Literatur", Leipzig 1787-1804; "Urgeschichte" mit Einleitung u. Anmerkungen von Gabler, Nürnberg 1790-92, 2 Thle.; "Einleitung in das A. Test.", Leipzig 1780-83, 4. Aufl. 1823-24, 5 Bde.; "Einleitung in die apocryph. Bücher des A. Test.", Göttingen 1798. Wie beim Repertorium verband er sich mit andern für die Geschichte der Cultur u. Literatur des neuern Europa, bearbeitete jedoch nur 2 Bde., Göttingen 1796-99 u. lieferte eine "Literargeschichte", Göttingen 1799-1814, 2 Bde., "Literaturgeschichte", Göttingen 1805-12, 6 Bde., "Weltgeschichte", 3. Aufl. Göttingen 1818-20, 5 Bde., "Geschichte der 3 letzten Jahrhunderte", 3. Aufl. Hannover 1817-18, 6 Bde., "Einleitung in das N. Test.", Göttingen 1824-27, 6 Bde. u. a. m.; E. auch für gelehrte Zeitschriften sehr thätig. Sein Leben beschrieb er selbst in Beyers allg. Magazin für Prediger Bd. 2 Stück 5.


Eichhorn, Karl Friedrich, der Sohn des ausgezeichneten Literarhistorikers, geb. 1781 zu Jena, 1805 Professor zu Frankfurt a. d. O., 1811 zu Berlin, erwarb im Befreiungskriege das eiserne Kreuz u. den Wladimirorden, kam 1817 nach Göttingen, 1832 nach Berlin, wo er über Privatrecht u. Kirchenrecht las, Mitglied des Staatsrathes und der Gesetzcommission wurde, sich 1834 wegen Kränklichkeit vom öffentlichen Leben zurückzog, 1843 jedoch als geh. Oberjustizrath wieder eintrat. Als tüchtigen Forscher bewährte er sich in seiner "Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte", 5. Aufl. Göttingen 1843-15, 4 Bde., sowie in der "Einleitung in das deutsche Privatrecht", 5. Aufl. Göttingen 1845. Gediegene Abhandlungen E.s in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft von Savigny und Göschen.


Eichhorn, Jos. Albrecht Friedrich, geb. 1779 zu Wertheim am Main, trat 1800 als Jurist in preuß. Dienste, focht 1813 als Freiwilliger, wurde 1814 kurze Zeit Mitglied der von Stein geleiteten Centralregierung der von den Alliirten besetzten Lande, arbeitete dann immer emporsteigend im Ministerium des Auswärtigen, wurde 1840 Minister des Cultus, Unterrichts und der Medicinalangelegenheiten, trat 1848 ab. Bei den Unterhandlungen über den deutschen Zollverein war E. besonders thätig.


Eichhorn , Eichhörnchen (Sciurus), eine Gattung Nagthiere, mit gestrecktem Körper, federartig behaartem Schwanz, an den Vorderfüßen 4, an den hinteren 5 Zehen, die unteren Schneidezähne zugespitzt; ist über die ganze Erde verbreitet mit Ausnahme Neuhollands. Das gemeine E. (S. vulgaris), oben brennend rostroth, selten schwarz, unten weiß, im Sommer lange Haarpinsel an den Ohrspitzen; das Winterkleid der hoch nördl. ist schön graublau und liefert das bekannte Grauwerk der Kürschner. Die Sinne dieses flinken possirlichen Thierchens sind sehr scharf, und in seinem flugartigen Laufe über die dünnsten Aeste von Baum zu Baum wird es nur vom Edelmarder, seinem Feinde, übertroffen. Zur Wohnung benützen die E. Vogelnester, die sie sich zurichten, oder selbstgemachte Nester, auch Baumlöcher, u. nähren sich hauptsächlich von Nüssen, Samen, Eicheln etc. In Europa, dem nördl. Asien u. Amerika. - Das graue E. (S. scinereus), aschgrau, bedeutend größer, in Nordamerika. - Das große E. (S. maximus), von der Größe einer Katze, oben schwarz, Seiten und Scheitel schön rothbraun; in Ostindien. - Eine eigene Gattung bilden die mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterfüßen versehenen,

Eduard, geb. 1812, ausgezeichneter Lithograph u. Meister in der Schwarzkunst, lebt in Paris.


Eichhorn, Joh. Gottfried, geb. 1752 zu Dörrenzimmern im Fürstenthum Hohenlohe-Oehringen, schon 1775 Professor der oriental. Sprachen zu Jena, 1787 Professor der philosoph. Facultät in Göttingen, wo er 1825 sein Doctorjubiläum feierte und 1827 st. E. war ein gründlicher und sehr thätiger Gelehrter mit vorwiegend kritischem Talente. Er eröffnete die lange Reihe seiner Schriften 1775 mit einer „Geschichte des ostind. Handels vor Muhammed“ u. dem „Monumenta antiquissima historiae Arabum“, Gotha 1775–76. Hauptwerke: „Repertorium für bibl. und morgenländ. Literatur“, Leipzig 1777–86, 18 Thle.; „Allgemeine Bibliothek der bibl. Literatur“, Leipzig 1787–1804; „Urgeschichte“ mit Einleitung u. Anmerkungen von Gabler, Nürnberg 1790–92, 2 Thle.; „Einleitung in das A. Test.“, Leipzig 1780–83, 4. Aufl. 1823–24, 5 Bde.; „Einleitung in die apocryph. Bücher des A. Test.“, Göttingen 1798. Wie beim Repertorium verband er sich mit andern für die Geschichte der Cultur u. Literatur des neuern Europa, bearbeitete jedoch nur 2 Bde., Göttingen 1796–99 u. lieferte eine „Literargeschichte“, Göttingen 1799–1814, 2 Bde., „Literaturgeschichte“, Göttingen 1805–12, 6 Bde., „Weltgeschichte“, 3. Aufl. Göttingen 1818–20, 5 Bde., „Geschichte der 3 letzten Jahrhunderte“, 3. Aufl. Hannover 1817–18, 6 Bde., „Einleitung in das N. Test.“, Göttingen 1824–27, 6 Bde. u. a. m.; E. auch für gelehrte Zeitschriften sehr thätig. Sein Leben beschrieb er selbst in Beyers allg. Magazin für Prediger Bd. 2 Stück 5.


Eichhorn, Karl Friedrich, der Sohn des ausgezeichneten Literarhistorikers, geb. 1781 zu Jena, 1805 Professor zu Frankfurt a. d. O., 1811 zu Berlin, erwarb im Befreiungskriege das eiserne Kreuz u. den Wladimirorden, kam 1817 nach Göttingen, 1832 nach Berlin, wo er über Privatrecht u. Kirchenrecht las, Mitglied des Staatsrathes und der Gesetzcommission wurde, sich 1834 wegen Kränklichkeit vom öffentlichen Leben zurückzog, 1843 jedoch als geh. Oberjustizrath wieder eintrat. Als tüchtigen Forscher bewährte er sich in seiner „Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte“, 5. Aufl. Göttingen 1843–15, 4 Bde., sowie in der „Einleitung in das deutsche Privatrecht“, 5. Aufl. Göttingen 1845. Gediegene Abhandlungen E.s in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft von Savigny und Göschen.


Eichhorn, Jos. Albrecht Friedrich, geb. 1779 zu Wertheim am Main, trat 1800 als Jurist in preuß. Dienste, focht 1813 als Freiwilliger, wurde 1814 kurze Zeit Mitglied der von Stein geleiteten Centralregierung der von den Alliirten besetzten Lande, arbeitete dann immer emporsteigend im Ministerium des Auswärtigen, wurde 1840 Minister des Cultus, Unterrichts und der Medicinalangelegenheiten, trat 1848 ab. Bei den Unterhandlungen über den deutschen Zollverein war E. besonders thätig.


Eichhorn , Eichhörnchen (Sciurus), eine Gattung Nagthiere, mit gestrecktem Körper, federartig behaartem Schwanz, an den Vorderfüßen 4, an den hinteren 5 Zehen, die unteren Schneidezähne zugespitzt; ist über die ganze Erde verbreitet mit Ausnahme Neuhollands. Das gemeine E. (S. vulgaris), oben brennend rostroth, selten schwarz, unten weiß, im Sommer lange Haarpinsel an den Ohrspitzen; das Winterkleid der hoch nördl. ist schön graublau und liefert das bekannte Grauwerk der Kürschner. Die Sinne dieses flinken possirlichen Thierchens sind sehr scharf, und in seinem flugartigen Laufe über die dünnsten Aeste von Baum zu Baum wird es nur vom Edelmarder, seinem Feinde, übertroffen. Zur Wohnung benützen die E. Vogelnester, die sie sich zurichten, oder selbstgemachte Nester, auch Baumlöcher, u. nähren sich hauptsächlich von Nüssen, Samen, Eicheln etc. In Europa, dem nördl. Asien u. Amerika. – Das graue E. (S. scinereus), aschgrau, bedeutend größer, in Nordamerika. – Das große E. (S. maximus), von der Größe einer Katze, oben schwarz, Seiten und Scheitel schön rothbraun; in Ostindien. – Eine eigene Gattung bilden die mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterfüßen versehenen,

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[511/0512] Eduard, geb. 1812, ausgezeichneter Lithograph u. Meister in der Schwarzkunst, lebt in Paris. Eichhorn, Joh. Gottfried, geb. 1752 zu Dörrenzimmern im Fürstenthum Hohenlohe-Oehringen, schon 1775 Professor der oriental. Sprachen zu Jena, 1787 Professor der philosoph. Facultät in Göttingen, wo er 1825 sein Doctorjubiläum feierte und 1827 st. E. war ein gründlicher und sehr thätiger Gelehrter mit vorwiegend kritischem Talente. Er eröffnete die lange Reihe seiner Schriften 1775 mit einer „Geschichte des ostind. Handels vor Muhammed“ u. dem „Monumenta antiquissima historiae Arabum“, Gotha 1775–76. Hauptwerke: „Repertorium für bibl. und morgenländ. Literatur“, Leipzig 1777–86, 18 Thle.; „Allgemeine Bibliothek der bibl. Literatur“, Leipzig 1787–1804; „Urgeschichte“ mit Einleitung u. Anmerkungen von Gabler, Nürnberg 1790–92, 2 Thle.; „Einleitung in das A. Test.“, Leipzig 1780–83, 4. Aufl. 1823–24, 5 Bde.; „Einleitung in die apocryph. Bücher des A. Test.“, Göttingen 1798. Wie beim Repertorium verband er sich mit andern für die Geschichte der Cultur u. Literatur des neuern Europa, bearbeitete jedoch nur 2 Bde., Göttingen 1796–99 u. lieferte eine „Literargeschichte“, Göttingen 1799–1814, 2 Bde., „Literaturgeschichte“, Göttingen 1805–12, 6 Bde., „Weltgeschichte“, 3. Aufl. Göttingen 1818–20, 5 Bde., „Geschichte der 3 letzten Jahrhunderte“, 3. Aufl. Hannover 1817–18, 6 Bde., „Einleitung in das N. Test.“, Göttingen 1824–27, 6 Bde. u. a. m.; E. auch für gelehrte Zeitschriften sehr thätig. Sein Leben beschrieb er selbst in Beyers allg. Magazin für Prediger Bd. 2 Stück 5. Eichhorn, Karl Friedrich, der Sohn des ausgezeichneten Literarhistorikers, geb. 1781 zu Jena, 1805 Professor zu Frankfurt a. d. O., 1811 zu Berlin, erwarb im Befreiungskriege das eiserne Kreuz u. den Wladimirorden, kam 1817 nach Göttingen, 1832 nach Berlin, wo er über Privatrecht u. Kirchenrecht las, Mitglied des Staatsrathes und der Gesetzcommission wurde, sich 1834 wegen Kränklichkeit vom öffentlichen Leben zurückzog, 1843 jedoch als geh. Oberjustizrath wieder eintrat. Als tüchtigen Forscher bewährte er sich in seiner „Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte“, 5. Aufl. Göttingen 1843–15, 4 Bde., sowie in der „Einleitung in das deutsche Privatrecht“, 5. Aufl. Göttingen 1845. Gediegene Abhandlungen E.s in der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft von Savigny und Göschen. Eichhorn, Jos. Albrecht Friedrich, geb. 1779 zu Wertheim am Main, trat 1800 als Jurist in preuß. Dienste, focht 1813 als Freiwilliger, wurde 1814 kurze Zeit Mitglied der von Stein geleiteten Centralregierung der von den Alliirten besetzten Lande, arbeitete dann immer emporsteigend im Ministerium des Auswärtigen, wurde 1840 Minister des Cultus, Unterrichts und der Medicinalangelegenheiten, trat 1848 ab. Bei den Unterhandlungen über den deutschen Zollverein war E. besonders thätig. Eichhorn , Eichhörnchen (Sciurus), eine Gattung Nagthiere, mit gestrecktem Körper, federartig behaartem Schwanz, an den Vorderfüßen 4, an den hinteren 5 Zehen, die unteren Schneidezähne zugespitzt; ist über die ganze Erde verbreitet mit Ausnahme Neuhollands. Das gemeine E. (S. vulgaris), oben brennend rostroth, selten schwarz, unten weiß, im Sommer lange Haarpinsel an den Ohrspitzen; das Winterkleid der hoch nördl. ist schön graublau und liefert das bekannte Grauwerk der Kürschner. Die Sinne dieses flinken possirlichen Thierchens sind sehr scharf, und in seinem flugartigen Laufe über die dünnsten Aeste von Baum zu Baum wird es nur vom Edelmarder, seinem Feinde, übertroffen. Zur Wohnung benützen die E. Vogelnester, die sie sich zurichten, oder selbstgemachte Nester, auch Baumlöcher, u. nähren sich hauptsächlich von Nüssen, Samen, Eicheln etc. In Europa, dem nördl. Asien u. Amerika. – Das graue E. (S. scinereus), aschgrau, bedeutend größer, in Nordamerika. – Das große E. (S. maximus), von der Größe einer Katze, oben schwarz, Seiten und Scheitel schön rothbraun; in Ostindien. – Eine eigene Gattung bilden die mit einer Flughaut zwischen Vorder- und Hinterfüßen versehenen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/512>, abgerufen am 29.06.2024.