Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

werden; sucht er sich deßwegen zu decken, so gibt er sich eine Blöße, welche sogleich benutzt wird.


Finto, ital., s. Conto.


Fioco, ital., in der Musik, leise.


Fioravanti, Valentino, berühmter Componist, geb. 1764 zu Rom, erwarb sich durch seine Opern bedeutenden Ruf. 1800 wurde er Intendant der ital. Oper zu Lissabon, 1816 vom Papst zum Kapellmeister von St. Peter ernannt; starb 1837 auf einer Reise in Capua. In Rom componirte er nur für die Kirche; besonders berühmt ist sein Miserere für drei Sopranstimmen.


Fiorillo, Joh. Dominic., geb. 1784 zu Hamburg, gest. 1821 als Professor zu Göttingen, Maler und Zeichner, bekannter durch seine "Geschichte der zeichnenden Künste", Göttingen 1798 bis 1808, "Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und in den Niederlanden." Hannover 1815-17.


Fioringras, kriechendes Straußgras (Agrostis stolonifera), ein gutes Futtergras, aber nur auf feuchten, torfigen Wiesen und in Gegenden, in welchen viel Nebel und feuchte Luft ist, wo es denn dichte Rasen bildet, mehrmals abgemäht werden kann, und bis in den Winter hinein noch eine ordentliche Weide abgibt.


Firdusi, Firdausi, eigentlich Abul Kasem Mansur, aus Tus in Persien, lebte um 940-1020 n. Chr., ist der Verfasser des Schah-Nameh, d. h. Königsbuch, eines großen epischen Gedichts, das die Thaten aller pers. Könige bis zu dem Untergang der Sassaniden erzählt. Von diesem schönsten morgenländ. Epos hat Prof. Mohl in Paris eine Ausgabe mit franz. Uebersetzung geliefert, Paris 1844, Schack in Berlin eine treffliche Auswahl in meisterhafter Uebersetzung, Berlin 1850 u. 1852.


Firkin, engl. Biermaß, für Ale = 18314/5, für Porter = 20604/5 Par. Kubikzoll.


Firm, lat. firmus, fest; geschickt.


Firma, die Namensunterschrift eines Handelshauses; firmiren, unterschreiben.


Firmament, lat.-deutsch, eigentlich die Feste, der sichtbare Sternenhimmel.


Firmenich, Joh. Mathias, geb. 1808 zu Köln, privatisirt in Berlin, dramat. und lyr. Dichter, machte von der Kölner Mundart glücklichen Gebrauch, ist Verfasser des verdienstlichen Werkes "Germaniens Völkerstämme", Berlin 1843-53; er gab auch neugriech. Volkslieder mit deutscher Uebersetzung heraus, Berlin 1840.


Firmian, Joh. Baptist Anton, Graf von, Erzbischof von Salzburg, gest. 1744; über die Vertreibung der Salzburger Protest. s. Salzburg. - F., Karl Joseph, Graf von, geb. 1716 zu Deutschmetz in Tyrol, Staatsmann, von 1759 bis zu seinem Tode 1782 kaiserlicher Statthalter in Mailand, förderte Kunst und Wissenschaft, Ackerbau, Handel und Industrie, in kirchl. Beziehung huldigte er hingegen der Richtung, welche unter Kaiser Joseph II. herrschend wurde. - Der letzte F., Leopold Max, st. 1831 als Fürsterzbischof von Wien.


Firmung, lat. confirmatio, Bestärkung, auch consummatio und perfectio, Vollendung, heißt das 2. hl. Sacrament, in welchem der Christ durch die Händeauflegung des Bischofs, durch Salbung mit dem hl. Chrisam und Gebet vom hl. Geiste gestärkt wird, seinen Glauben standhaft zu bekennen u. als ein Streiter Christi zu leben. Die F. setzt Bekanntschaft mit den Religionswahrheiten u. den Stand der Gnade voraus, weßhalb sie selten vor dem 7. Jahre und erst nach vorausgegangener Buße ertheilt wird. Die Bischöfe firmen als Nachfolger der Apostel und nur in dringenden Fällen Priester, namentlich Missionäre, welche vom Papste dazu ermächtiget werden. Zur Seligkeit ist die F. nicht unumgänglich nothwendig, aber sehr heilsam und durch die Bibelstellen II. Kor. 1, 21. 22, besonders aber Apostelg. 8, 17 und 19, 6, sowie durch Tradition begründet. Spuren der F. finden sich schon bei Clemens Romanus, bei Tertullian ist sie das "Sacrament der Salbung" und die Synoden von Elvira (303) und Laodicea haben sich mit ihr befaßt, das Concil von Trident bestätigte auch hierin nur längst Vorhandenes. Die Griechen haben das Sacrament der F., die Prot. dagegen

werden; sucht er sich deßwegen zu decken, so gibt er sich eine Blöße, welche sogleich benutzt wird.


Finto, ital., s. Conto.


Fioco, ital., in der Musik, leise.


Fioravanti, Valentino, berühmter Componist, geb. 1764 zu Rom, erwarb sich durch seine Opern bedeutenden Ruf. 1800 wurde er Intendant der ital. Oper zu Lissabon, 1816 vom Papst zum Kapellmeister von St. Peter ernannt; starb 1837 auf einer Reise in Capua. In Rom componirte er nur für die Kirche; besonders berühmt ist sein Miserere für drei Sopranstimmen.


Fiorillo, Joh. Dominic., geb. 1784 zu Hamburg, gest. 1821 als Professor zu Göttingen, Maler und Zeichner, bekannter durch seine „Geschichte der zeichnenden Künste“, Göttingen 1798 bis 1808, „Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und in den Niederlanden.“ Hannover 1815–17.


Fioringras, kriechendes Straußgras (Agrostis stolonifera), ein gutes Futtergras, aber nur auf feuchten, torfigen Wiesen und in Gegenden, in welchen viel Nebel und feuchte Luft ist, wo es denn dichte Rasen bildet, mehrmals abgemäht werden kann, und bis in den Winter hinein noch eine ordentliche Weide abgibt.


Firdusi, Firdausi, eigentlich Abul Kasem Mansur, aus Tus in Persien, lebte um 940–1020 n. Chr., ist der Verfasser des Schah-Nameh, d. h. Königsbuch, eines großen epischen Gedichts, das die Thaten aller pers. Könige bis zu dem Untergang der Sassaniden erzählt. Von diesem schönsten morgenländ. Epos hat Prof. Mohl in Paris eine Ausgabe mit franz. Uebersetzung geliefert, Paris 1844, Schack in Berlin eine treffliche Auswahl in meisterhafter Uebersetzung, Berlin 1850 u. 1852.


Firkin, engl. Biermaß, für Ale = 18314/5, für Porter = 20604/5 Par. Kubikzoll.


Firm, lat. firmus, fest; geschickt.


Firma, die Namensunterschrift eines Handelshauses; firmiren, unterschreiben.


Firmament, lat.-deutsch, eigentlich die Feste, der sichtbare Sternenhimmel.


Firmenich, Joh. Mathias, geb. 1808 zu Köln, privatisirt in Berlin, dramat. und lyr. Dichter, machte von der Kölner Mundart glücklichen Gebrauch, ist Verfasser des verdienstlichen Werkes „Germaniens Völkerstämme“, Berlin 1843–53; er gab auch neugriech. Volkslieder mit deutscher Uebersetzung heraus, Berlin 1840.


Firmian, Joh. Baptist Anton, Graf von, Erzbischof von Salzburg, gest. 1744; über die Vertreibung der Salzburger Protest. s. Salzburg. – F., Karl Joseph, Graf von, geb. 1716 zu Deutschmetz in Tyrol, Staatsmann, von 1759 bis zu seinem Tode 1782 kaiserlicher Statthalter in Mailand, förderte Kunst und Wissenschaft, Ackerbau, Handel und Industrie, in kirchl. Beziehung huldigte er hingegen der Richtung, welche unter Kaiser Joseph II. herrschend wurde. – Der letzte F., Leopold Max, st. 1831 als Fürsterzbischof von Wien.


Firmung, lat. confirmatio, Bestärkung, auch consummatio und perfectio, Vollendung, heißt das 2. hl. Sacrament, in welchem der Christ durch die Händeauflegung des Bischofs, durch Salbung mit dem hl. Chrisam und Gebet vom hl. Geiste gestärkt wird, seinen Glauben standhaft zu bekennen u. als ein Streiter Christi zu leben. Die F. setzt Bekanntschaft mit den Religionswahrheiten u. den Stand der Gnade voraus, weßhalb sie selten vor dem 7. Jahre und erst nach vorausgegangener Buße ertheilt wird. Die Bischöfe firmen als Nachfolger der Apostel und nur in dringenden Fällen Priester, namentlich Missionäre, welche vom Papste dazu ermächtiget werden. Zur Seligkeit ist die F. nicht unumgänglich nothwendig, aber sehr heilsam und durch die Bibelstellen II. Kor. 1, 21. 22, besonders aber Apostelg. 8, 17 und 19, 6, sowie durch Tradition begründet. Spuren der F. finden sich schon bei Clemens Romanus, bei Tertullian ist sie das „Sacrament der Salbung“ und die Synoden von Elvira (303) und Laodicea haben sich mit ihr befaßt, das Concil von Trident bestätigte auch hierin nur längst Vorhandenes. Die Griechen haben das Sacrament der F., die Prot. dagegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0711" n="710"/>
werden; sucht er sich deßwegen zu decken, so gibt er sich eine Blöße, welche sogleich benutzt wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Finto</hi>, ital., s. Conto.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fioco</hi>, ital., in der Musik, leise.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fioravanti</hi>, Valentino, berühmter Componist, geb. 1764 zu Rom, erwarb sich durch seine Opern bedeutenden Ruf. 1800 wurde er Intendant der ital. Oper zu Lissabon, 1816 vom Papst zum Kapellmeister von St. Peter ernannt; starb 1837 auf einer Reise in Capua. In Rom componirte er nur für die Kirche; besonders berühmt ist sein Miserere für drei Sopranstimmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fiorillo</hi>, Joh. Dominic., geb. 1784 zu Hamburg, gest. 1821 als Professor zu Göttingen, Maler und Zeichner, bekannter durch seine &#x201E;Geschichte der zeichnenden Künste&#x201C;, Göttingen 1798 bis 1808, &#x201E;Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und in den Niederlanden.&#x201C; Hannover 1815&#x2013;17.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fioringras, kriechendes Straußgras</hi><hi rendition="#i">(Agrostis stolonifera)</hi>, ein gutes Futtergras, aber nur auf feuchten, torfigen Wiesen und in Gegenden, in welchen viel Nebel und feuchte Luft ist, wo es denn dichte Rasen bildet, mehrmals abgemäht werden kann, und bis in den Winter hinein noch eine ordentliche Weide abgibt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firdusi</hi>, Firdausi, eigentlich Abul Kasem Mansur, aus Tus in Persien, lebte um 940&#x2013;1020 n. Chr., ist der Verfasser des Schah-Nameh, d. h. Königsbuch, eines großen epischen Gedichts, das die Thaten aller pers. Könige bis zu dem Untergang der Sassaniden erzählt. Von diesem schönsten morgenländ. Epos hat Prof. Mohl in Paris eine Ausgabe mit franz. Uebersetzung geliefert, Paris 1844, Schack in Berlin eine treffliche Auswahl in meisterhafter Uebersetzung, Berlin 1850 u. 1852.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firkin</hi>, engl. Biermaß, für Ale = 1831<hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi>, für Porter = 2060<hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firm</hi>, lat. <hi rendition="#i">firmus</hi>, fest; geschickt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firma</hi>, die Namensunterschrift eines Handelshauses; <hi rendition="#g">firmiren</hi>, unterschreiben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firmament</hi>, lat.-deutsch, eigentlich die Feste, der sichtbare Sternenhimmel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firmenich</hi>, Joh. Mathias, geb. 1808 zu Köln, privatisirt in Berlin, dramat. und lyr. Dichter, machte von der Kölner Mundart glücklichen Gebrauch, ist Verfasser des verdienstlichen Werkes &#x201E;Germaniens Völkerstämme&#x201C;, Berlin 1843&#x2013;53; er gab auch neugriech. Volkslieder mit deutscher Uebersetzung heraus, Berlin 1840.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firmian</hi>, Joh. Baptist Anton, Graf von, Erzbischof von Salzburg, gest. 1744; über die Vertreibung der Salzburger Protest. s. Salzburg. &#x2013; F., <hi rendition="#g">Karl Joseph</hi>, Graf von, geb. 1716 zu Deutschmetz in Tyrol, Staatsmann, von 1759 bis zu seinem Tode 1782 kaiserlicher Statthalter in Mailand, förderte Kunst und Wissenschaft, Ackerbau, Handel und Industrie, in kirchl. Beziehung huldigte er hingegen der Richtung, welche unter Kaiser Joseph II. herrschend wurde. &#x2013; Der letzte F., <hi rendition="#g">Leopold</hi> Max, st. 1831 als Fürsterzbischof von Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Firmung</hi>, lat. <hi rendition="#i">confirmatio</hi>, Bestärkung, auch <hi rendition="#i">consummatio</hi> und <hi rendition="#i">perfectio</hi>, Vollendung, heißt das 2. hl. Sacrament, in welchem der Christ durch die Händeauflegung des Bischofs, durch Salbung mit dem hl. Chrisam und Gebet vom hl. Geiste gestärkt wird, seinen Glauben standhaft zu bekennen u. als ein Streiter Christi zu leben. Die F. setzt Bekanntschaft mit den Religionswahrheiten u. den Stand der Gnade voraus, weßhalb sie selten vor dem 7. Jahre und erst nach vorausgegangener Buße ertheilt wird. Die Bischöfe firmen als Nachfolger der Apostel und nur in dringenden Fällen Priester, namentlich Missionäre, welche vom Papste dazu ermächtiget werden. Zur Seligkeit ist die F. nicht unumgänglich nothwendig, aber sehr heilsam und durch die Bibelstellen II. Kor. 1, 21. 22, besonders aber Apostelg. 8, 17 und 19, 6, sowie durch Tradition begründet. Spuren der F. finden sich schon bei Clemens Romanus, bei Tertullian ist sie das &#x201E;Sacrament der Salbung&#x201C; und die Synoden von Elvira (303) und Laodicea haben sich mit ihr befaßt, das Concil von Trident bestätigte auch hierin nur längst Vorhandenes. Die Griechen haben das Sacrament der F., die Prot. dagegen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[710/0711] werden; sucht er sich deßwegen zu decken, so gibt er sich eine Blöße, welche sogleich benutzt wird. Finto, ital., s. Conto. Fioco, ital., in der Musik, leise. Fioravanti, Valentino, berühmter Componist, geb. 1764 zu Rom, erwarb sich durch seine Opern bedeutenden Ruf. 1800 wurde er Intendant der ital. Oper zu Lissabon, 1816 vom Papst zum Kapellmeister von St. Peter ernannt; starb 1837 auf einer Reise in Capua. In Rom componirte er nur für die Kirche; besonders berühmt ist sein Miserere für drei Sopranstimmen. Fiorillo, Joh. Dominic., geb. 1784 zu Hamburg, gest. 1821 als Professor zu Göttingen, Maler und Zeichner, bekannter durch seine „Geschichte der zeichnenden Künste“, Göttingen 1798 bis 1808, „Geschichte der zeichnenden Künste in Deutschland und in den Niederlanden.“ Hannover 1815–17. Fioringras, kriechendes Straußgras (Agrostis stolonifera), ein gutes Futtergras, aber nur auf feuchten, torfigen Wiesen und in Gegenden, in welchen viel Nebel und feuchte Luft ist, wo es denn dichte Rasen bildet, mehrmals abgemäht werden kann, und bis in den Winter hinein noch eine ordentliche Weide abgibt. Firdusi, Firdausi, eigentlich Abul Kasem Mansur, aus Tus in Persien, lebte um 940–1020 n. Chr., ist der Verfasser des Schah-Nameh, d. h. Königsbuch, eines großen epischen Gedichts, das die Thaten aller pers. Könige bis zu dem Untergang der Sassaniden erzählt. Von diesem schönsten morgenländ. Epos hat Prof. Mohl in Paris eine Ausgabe mit franz. Uebersetzung geliefert, Paris 1844, Schack in Berlin eine treffliche Auswahl in meisterhafter Uebersetzung, Berlin 1850 u. 1852. Firkin, engl. Biermaß, für Ale = 18314/5, für Porter = 20604/5 Par. Kubikzoll. Firm, lat. firmus, fest; geschickt. Firma, die Namensunterschrift eines Handelshauses; firmiren, unterschreiben. Firmament, lat.-deutsch, eigentlich die Feste, der sichtbare Sternenhimmel. Firmenich, Joh. Mathias, geb. 1808 zu Köln, privatisirt in Berlin, dramat. und lyr. Dichter, machte von der Kölner Mundart glücklichen Gebrauch, ist Verfasser des verdienstlichen Werkes „Germaniens Völkerstämme“, Berlin 1843–53; er gab auch neugriech. Volkslieder mit deutscher Uebersetzung heraus, Berlin 1840. Firmian, Joh. Baptist Anton, Graf von, Erzbischof von Salzburg, gest. 1744; über die Vertreibung der Salzburger Protest. s. Salzburg. – F., Karl Joseph, Graf von, geb. 1716 zu Deutschmetz in Tyrol, Staatsmann, von 1759 bis zu seinem Tode 1782 kaiserlicher Statthalter in Mailand, förderte Kunst und Wissenschaft, Ackerbau, Handel und Industrie, in kirchl. Beziehung huldigte er hingegen der Richtung, welche unter Kaiser Joseph II. herrschend wurde. – Der letzte F., Leopold Max, st. 1831 als Fürsterzbischof von Wien. Firmung, lat. confirmatio, Bestärkung, auch consummatio und perfectio, Vollendung, heißt das 2. hl. Sacrament, in welchem der Christ durch die Händeauflegung des Bischofs, durch Salbung mit dem hl. Chrisam und Gebet vom hl. Geiste gestärkt wird, seinen Glauben standhaft zu bekennen u. als ein Streiter Christi zu leben. Die F. setzt Bekanntschaft mit den Religionswahrheiten u. den Stand der Gnade voraus, weßhalb sie selten vor dem 7. Jahre und erst nach vorausgegangener Buße ertheilt wird. Die Bischöfe firmen als Nachfolger der Apostel und nur in dringenden Fällen Priester, namentlich Missionäre, welche vom Papste dazu ermächtiget werden. Zur Seligkeit ist die F. nicht unumgänglich nothwendig, aber sehr heilsam und durch die Bibelstellen II. Kor. 1, 21. 22, besonders aber Apostelg. 8, 17 und 19, 6, sowie durch Tradition begründet. Spuren der F. finden sich schon bei Clemens Romanus, bei Tertullian ist sie das „Sacrament der Salbung“ und die Synoden von Elvira (303) und Laodicea haben sich mit ihr befaßt, das Concil von Trident bestätigte auch hierin nur längst Vorhandenes. Die Griechen haben das Sacrament der F., die Prot. dagegen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/711
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/711>, abgerufen am 21.11.2024.