Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

u. leben beständig im Wasser. Der Riesensalamander (Menopoma giganteum), schwärzlichblau, bis 18 Zoll lang, in den Gewässern von Nordamerika. Der Olm, Kärnthner Olm (Proteus anguineus), weißgelb mit rothen Kiemenbüscheln, 1 Fuß lang und von der Dicke eines Fingers; merkwürdig durch seinen Aufenthalt in den unterirdischen Wasserbecken des Zirknitzer Sees. Hieher die Sirenen (Siren) in Süd-Karolina; am bekanntesten die Sirene (S. lacertina), 3 Fuß lang.


Fischotter (Lutra), Säugethiergattung aus der Ordnung der Raubthiere; die gemeine F. (L. vulgaris), oben graubraun, unten weißlich, mit dem Schwanze 3-4 Fuß lang, mit einem dicken, platten, vorn abgerundeten Kopf u. scharfem Gebiß. Lebt in Höhlen u. im Gebüsch an fischreichen Flüssen, schwimmt u. taucht sehr gut, ist sehr gefräßig u. nährt sich von Fischen, Krebsen etc.; ihr Balg ist geschätzt. Die Meerotter (L. marina), fast noch so groß als die gemeine, mit sammetschwarzem Balg, der zu dem kostbarsten Pelzwerk gehört; lebt im stillen Ocean.


Fischschuppenausschlag, Fischhaut (Ichthyosis), seltene und hartnäckige, angeborne oder später entstandene Hautkrankheit, bestehend in mißfarbiger Verdickung und Verhärtung der Oberhaut mit einer nur sehr langsamen Abstoßung der Schuppen. Die Krankheit erscheint in sehr verschiedenen Graden, von bloß ungewöhnlich er Derbheit der Oberhaut bis zur Bildung von Schuppen oder selbst zolllangen kegelförmigen und dicht gedrängten Hervorragungen (Stachelschweinmensch). - Der angeborene F. wurde noch nie geheilt, der später entstandene manchmal durch Bäder.


Fiscus (lat., Geldkorb), Staatskasse, der Staat nach seiner privatrechtlichen Vermögensseite; als solcher dem Privatrecht des Landes völlig gleich unterworfen wie jeder Bürger. Bei den Römern war F. die kaiserl. Kasse im Gegensatze zu der Staatskasse (aerarium).


Fisetholz, Fustikholz, kommt vom sog. Perückenbaum, Rhus Cotinus, und wird zum Gelbfärben, besonders zur Erhöhung der Scharlachfarben benutzt.


Fisher (Fischr), John, engl. Cardinal, geb. um 1455, wurde sehr jung Kanzler der Universität Cambridge, alsdann Geistlicher und Bischof von Rochester. Heinrich VIII. zog ihn in seinen Rath u. wahrscheinlich arbeiteten Beide mit einander an der Schrift gegen Luther. F. erklärte 1527 die Ehe mit Katharina von Aragon für giltig und ließ sich eben so wenig bewegen die Unächtheit Marias, der Tochter der verstoßenen Königin, zu beschwören, wollte jedoch die Thronfolge der mit Anna Boleyn erzeugten Elisabeth nicht bestreiten. Auf Cromwells Betrieb der "misprision of treason" (Mißachtung des Hochverraths) angeklagt, worauf Vermögensconfiscation und lebenswieriges Gefängniß stand, wurde er 1 Jahr im Tower so gehalten, daß er den König um die nothwendigsten Kleider bitten mußte. Vom Papste aber zum Cardinal erhoben, klagte man ihn des Hochverrathes an, weil er den Suprematseid verweigerte. Am 22. Juni 1535 starb der 80jähr. Greis auf dem Schaffot; seine nackte Leiche ward dem Pöbel zur Schau ausgestellt, sein Haupt auf einer Pike an der Londonerbrücke befestigt, seine Handschriften wurden zerrissen u. verbrannt. Sammlung früher gedruckter Werke Würzburg 1597, 1 Fol.


Fissipeda, lat., Fissipeden, Thiere mit gespaltenen Klauen.


Fissura, lat., Spaltung; gewaltsamer Bruch fester oder weicher Körpertheile; natürliche Trennung, z. B. bei den Lippen.


Fistel, s. Falset; in der Chirurgie röhrenförmiges Geschwür, welches sich unter der Haut im Zellgewebe ausdehnt, gewöhnlich nach außen, bisweilen auch nach innen ausmündet, meistens schwer zu heilen; die F.n werden nach den Theilen, in welchen sie entstehen, benannt, z. B. Mastdarm-F., Zahn-F., Thränen-F., Harnhaut-F. etc.


Fitz (engl., vom frz. fils), normann. Wort, bezeichnet, einem Namen vorgesetzt, daß die Person oder Familie von einem Vater od. Ahn höchsten Standes in unehelicher Geburt abstammt.


Fitzgerald, alte irische Pairsfamilie; Lord F. nahm 1798 an dem irischen

u. leben beständig im Wasser. Der Riesensalamander (Menopoma giganteum), schwärzlichblau, bis 18 Zoll lang, in den Gewässern von Nordamerika. Der Olm, Kärnthner Olm (Proteus anguineus), weißgelb mit rothen Kiemenbüscheln, 1 Fuß lang und von der Dicke eines Fingers; merkwürdig durch seinen Aufenthalt in den unterirdischen Wasserbecken des Zirknitzer Sees. Hieher die Sirenen (Siren) in Süd-Karolina; am bekanntesten die Sirene (S. lacertina), 3 Fuß lang.


Fischotter (Lutra), Säugethiergattung aus der Ordnung der Raubthiere; die gemeine F. (L. vulgaris), oben graubraun, unten weißlich, mit dem Schwanze 3–4 Fuß lang, mit einem dicken, platten, vorn abgerundeten Kopf u. scharfem Gebiß. Lebt in Höhlen u. im Gebüsch an fischreichen Flüssen, schwimmt u. taucht sehr gut, ist sehr gefräßig u. nährt sich von Fischen, Krebsen etc.; ihr Balg ist geschätzt. Die Meerotter (L. marina), fast noch so groß als die gemeine, mit sammetschwarzem Balg, der zu dem kostbarsten Pelzwerk gehört; lebt im stillen Ocean.


Fischschuppenausschlag, Fischhaut (Ichthyosis), seltene und hartnäckige, angeborne oder später entstandene Hautkrankheit, bestehend in mißfarbiger Verdickung und Verhärtung der Oberhaut mit einer nur sehr langsamen Abstoßung der Schuppen. Die Krankheit erscheint in sehr verschiedenen Graden, von bloß ungewöhnlich er Derbheit der Oberhaut bis zur Bildung von Schuppen oder selbst zolllangen kegelförmigen und dicht gedrängten Hervorragungen (Stachelschweinmensch). – Der angeborene F. wurde noch nie geheilt, der später entstandene manchmal durch Bäder.


Fiscus (lat., Geldkorb), Staatskasse, der Staat nach seiner privatrechtlichen Vermögensseite; als solcher dem Privatrecht des Landes völlig gleich unterworfen wie jeder Bürger. Bei den Römern war F. die kaiserl. Kasse im Gegensatze zu der Staatskasse (aerarium).


Fisetholz, Fustikholz, kommt vom sog. Perückenbaum, Rhus Cotinus, und wird zum Gelbfärben, besonders zur Erhöhung der Scharlachfarben benutzt.


Fisher (Fischr), John, engl. Cardinal, geb. um 1455, wurde sehr jung Kanzler der Universität Cambridge, alsdann Geistlicher und Bischof von Rochester. Heinrich VIII. zog ihn in seinen Rath u. wahrscheinlich arbeiteten Beide mit einander an der Schrift gegen Luther. F. erklärte 1527 die Ehe mit Katharina von Aragon für giltig und ließ sich eben so wenig bewegen die Unächtheit Marias, der Tochter der verstoßenen Königin, zu beschwören, wollte jedoch die Thronfolge der mit Anna Boleyn erzeugten Elisabeth nicht bestreiten. Auf Cromwells Betrieb der „misprision of treason“ (Mißachtung des Hochverraths) angeklagt, worauf Vermögensconfiscation und lebenswieriges Gefängniß stand, wurde er 1 Jahr im Tower so gehalten, daß er den König um die nothwendigsten Kleider bitten mußte. Vom Papste aber zum Cardinal erhoben, klagte man ihn des Hochverrathes an, weil er den Suprematseid verweigerte. Am 22. Juni 1535 starb der 80jähr. Greis auf dem Schaffot; seine nackte Leiche ward dem Pöbel zur Schau ausgestellt, sein Haupt auf einer Pike an der Londonerbrücke befestigt, seine Handschriften wurden zerrissen u. verbrannt. Sammlung früher gedruckter Werke Würzburg 1597, 1 Fol.


Fissipeda, lat., Fissipeden, Thiere mit gespaltenen Klauen.


Fissura, lat., Spaltung; gewaltsamer Bruch fester oder weicher Körpertheile; natürliche Trennung, z. B. bei den Lippen.


Fistel, s. Falset; in der Chirurgie röhrenförmiges Geschwür, welches sich unter der Haut im Zellgewebe ausdehnt, gewöhnlich nach außen, bisweilen auch nach innen ausmündet, meistens schwer zu heilen; die F.n werden nach den Theilen, in welchen sie entstehen, benannt, z. B. Mastdarm-F., Zahn-F., Thränen-F., Harnhaut-F. etc.


Fitz (engl., vom frz. fils), normann. Wort, bezeichnet, einem Namen vorgesetzt, daß die Person oder Familie von einem Vater od. Ahn höchsten Standes in unehelicher Geburt abstammt.


Fitzgerald, alte irische Pairsfamilie; Lord F. nahm 1798 an dem irischen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0714" n="713"/>
u. leben beständig im Wasser. Der <hi rendition="#g">Riesensalamander</hi> <hi rendition="#i">(Menopoma giganteum)</hi>, schwärzlichblau, bis 18 Zoll lang, in den Gewässern von Nordamerika. Der Olm, Kärnthner Olm <hi rendition="#i">(Proteus anguineus)</hi>, weißgelb mit rothen Kiemenbüscheln, 1 Fuß lang und von der Dicke eines Fingers; merkwürdig durch seinen Aufenthalt in den unterirdischen Wasserbecken des Zirknitzer Sees. Hieher die <hi rendition="#g">Sirenen</hi> <hi rendition="#i">(Siren)</hi> in Süd-Karolina; am bekanntesten die <hi rendition="#g">Sirene</hi> (<hi rendition="#i">S. lacertina),</hi> 3 Fuß lang.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fischotter</hi> (<hi rendition="#i">Lutra),</hi> Säugethiergattung aus der Ordnung der Raubthiere; die <hi rendition="#g">gemeine</hi> F. (<hi rendition="#i">L. vulgaris),</hi> oben graubraun, unten weißlich, mit dem Schwanze 3&#x2013;4 Fuß lang, mit einem dicken, platten, vorn abgerundeten Kopf u. scharfem Gebiß. Lebt in Höhlen u. im Gebüsch an fischreichen Flüssen, schwimmt u. taucht sehr gut, ist sehr gefräßig u. nährt sich von Fischen, Krebsen etc.; ihr Balg ist geschätzt. Die <hi rendition="#g">Meerotter</hi> <hi rendition="#i">(L. marina)</hi>, fast noch so groß als die gemeine, mit sammetschwarzem Balg, der zu dem kostbarsten Pelzwerk gehört; lebt im stillen Ocean.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fischschuppenausschlag</hi>, Fischhaut (<hi rendition="#i">Ichthyosis),</hi> seltene und hartnäckige, angeborne oder später entstandene Hautkrankheit, bestehend in mißfarbiger Verdickung und Verhärtung der Oberhaut mit einer nur sehr langsamen Abstoßung der Schuppen. Die Krankheit erscheint in sehr verschiedenen Graden, von bloß ungewöhnlich er Derbheit der Oberhaut bis zur Bildung von Schuppen oder selbst zolllangen kegelförmigen und dicht gedrängten Hervorragungen (Stachelschweinmensch). &#x2013; Der angeborene F. wurde noch nie geheilt, der später entstandene manchmal durch Bäder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fiscus</hi> (lat., Geldkorb), Staatskasse, der Staat nach seiner privatrechtlichen Vermögensseite; als solcher dem Privatrecht des Landes völlig gleich unterworfen wie jeder Bürger. Bei den Römern war F. die kaiserl. Kasse im Gegensatze zu der Staatskasse <hi rendition="#i">(aerarium)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fisetholz</hi>, <hi rendition="#g">Fustikholz</hi>, kommt vom sog. Perückenbaum, <hi rendition="#i">Rhus Cotinus</hi>, und wird zum Gelbfärben, besonders zur Erhöhung der Scharlachfarben benutzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fisher</hi> (Fischr), John, engl. Cardinal, geb. um 1455, wurde sehr jung Kanzler der Universität Cambridge, alsdann Geistlicher und Bischof von Rochester. Heinrich VIII. zog ihn in seinen Rath u. wahrscheinlich arbeiteten Beide mit einander an der Schrift gegen Luther. F. erklärte 1527 die Ehe mit Katharina von Aragon für giltig und ließ sich eben so wenig bewegen die Unächtheit Marias, der Tochter der verstoßenen Königin, zu beschwören, wollte jedoch die Thronfolge der mit Anna Boleyn erzeugten Elisabeth nicht bestreiten. Auf Cromwells Betrieb der &#x201E;<hi rendition="#i">misprision of treason</hi>&#x201C; (Mißachtung des Hochverraths) angeklagt, worauf Vermögensconfiscation und lebenswieriges Gefängniß stand, wurde er 1 Jahr im Tower so gehalten, daß er den König um die nothwendigsten Kleider bitten mußte. Vom Papste aber zum Cardinal erhoben, klagte man ihn des Hochverrathes an, weil er den Suprematseid verweigerte. Am 22. Juni 1535 starb der 80jähr. Greis auf dem Schaffot; seine nackte Leiche ward dem Pöbel zur Schau ausgestellt, sein Haupt auf einer Pike an der Londonerbrücke befestigt, seine Handschriften wurden zerrissen u. verbrannt. Sammlung früher gedruckter Werke Würzburg 1597, 1 Fol.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fissipeda</hi>, lat., Fissipeden, Thiere mit gespaltenen Klauen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fissura</hi>, lat., Spaltung; gewaltsamer Bruch fester oder weicher Körpertheile; natürliche Trennung, z. B. bei den Lippen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fistel</hi>, s. Falset; in der Chirurgie röhrenförmiges Geschwür, welches sich unter der Haut im Zellgewebe ausdehnt, gewöhnlich nach außen, bisweilen auch nach innen ausmündet, meistens schwer zu heilen; die F.n werden nach den Theilen, in welchen sie entstehen, benannt, z. B. Mastdarm-F., Zahn-F., Thränen-F., Harnhaut-F. etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fitz</hi> (engl., vom frz. <hi rendition="#i">fils</hi>), normann. Wort, bezeichnet, einem Namen vorgesetzt, daß die Person oder Familie von einem Vater od. Ahn höchsten Standes in unehelicher Geburt abstammt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fitzgerald</hi>, alte irische Pairsfamilie; Lord F. nahm 1798 an dem irischen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[713/0714] u. leben beständig im Wasser. Der Riesensalamander (Menopoma giganteum), schwärzlichblau, bis 18 Zoll lang, in den Gewässern von Nordamerika. Der Olm, Kärnthner Olm (Proteus anguineus), weißgelb mit rothen Kiemenbüscheln, 1 Fuß lang und von der Dicke eines Fingers; merkwürdig durch seinen Aufenthalt in den unterirdischen Wasserbecken des Zirknitzer Sees. Hieher die Sirenen (Siren) in Süd-Karolina; am bekanntesten die Sirene (S. lacertina), 3 Fuß lang. Fischotter (Lutra), Säugethiergattung aus der Ordnung der Raubthiere; die gemeine F. (L. vulgaris), oben graubraun, unten weißlich, mit dem Schwanze 3–4 Fuß lang, mit einem dicken, platten, vorn abgerundeten Kopf u. scharfem Gebiß. Lebt in Höhlen u. im Gebüsch an fischreichen Flüssen, schwimmt u. taucht sehr gut, ist sehr gefräßig u. nährt sich von Fischen, Krebsen etc.; ihr Balg ist geschätzt. Die Meerotter (L. marina), fast noch so groß als die gemeine, mit sammetschwarzem Balg, der zu dem kostbarsten Pelzwerk gehört; lebt im stillen Ocean. Fischschuppenausschlag, Fischhaut (Ichthyosis), seltene und hartnäckige, angeborne oder später entstandene Hautkrankheit, bestehend in mißfarbiger Verdickung und Verhärtung der Oberhaut mit einer nur sehr langsamen Abstoßung der Schuppen. Die Krankheit erscheint in sehr verschiedenen Graden, von bloß ungewöhnlich er Derbheit der Oberhaut bis zur Bildung von Schuppen oder selbst zolllangen kegelförmigen und dicht gedrängten Hervorragungen (Stachelschweinmensch). – Der angeborene F. wurde noch nie geheilt, der später entstandene manchmal durch Bäder. Fiscus (lat., Geldkorb), Staatskasse, der Staat nach seiner privatrechtlichen Vermögensseite; als solcher dem Privatrecht des Landes völlig gleich unterworfen wie jeder Bürger. Bei den Römern war F. die kaiserl. Kasse im Gegensatze zu der Staatskasse (aerarium). Fisetholz, Fustikholz, kommt vom sog. Perückenbaum, Rhus Cotinus, und wird zum Gelbfärben, besonders zur Erhöhung der Scharlachfarben benutzt. Fisher (Fischr), John, engl. Cardinal, geb. um 1455, wurde sehr jung Kanzler der Universität Cambridge, alsdann Geistlicher und Bischof von Rochester. Heinrich VIII. zog ihn in seinen Rath u. wahrscheinlich arbeiteten Beide mit einander an der Schrift gegen Luther. F. erklärte 1527 die Ehe mit Katharina von Aragon für giltig und ließ sich eben so wenig bewegen die Unächtheit Marias, der Tochter der verstoßenen Königin, zu beschwören, wollte jedoch die Thronfolge der mit Anna Boleyn erzeugten Elisabeth nicht bestreiten. Auf Cromwells Betrieb der „misprision of treason“ (Mißachtung des Hochverraths) angeklagt, worauf Vermögensconfiscation und lebenswieriges Gefängniß stand, wurde er 1 Jahr im Tower so gehalten, daß er den König um die nothwendigsten Kleider bitten mußte. Vom Papste aber zum Cardinal erhoben, klagte man ihn des Hochverrathes an, weil er den Suprematseid verweigerte. Am 22. Juni 1535 starb der 80jähr. Greis auf dem Schaffot; seine nackte Leiche ward dem Pöbel zur Schau ausgestellt, sein Haupt auf einer Pike an der Londonerbrücke befestigt, seine Handschriften wurden zerrissen u. verbrannt. Sammlung früher gedruckter Werke Würzburg 1597, 1 Fol. Fissipeda, lat., Fissipeden, Thiere mit gespaltenen Klauen. Fissura, lat., Spaltung; gewaltsamer Bruch fester oder weicher Körpertheile; natürliche Trennung, z. B. bei den Lippen. Fistel, s. Falset; in der Chirurgie röhrenförmiges Geschwür, welches sich unter der Haut im Zellgewebe ausdehnt, gewöhnlich nach außen, bisweilen auch nach innen ausmündet, meistens schwer zu heilen; die F.n werden nach den Theilen, in welchen sie entstehen, benannt, z. B. Mastdarm-F., Zahn-F., Thränen-F., Harnhaut-F. etc. Fitz (engl., vom frz. fils), normann. Wort, bezeichnet, einem Namen vorgesetzt, daß die Person oder Familie von einem Vater od. Ahn höchsten Standes in unehelicher Geburt abstammt. Fitzgerald, alte irische Pairsfamilie; Lord F. nahm 1798 an dem irischen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/714
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/714>, abgerufen am 21.11.2024.