Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Departem. Sarthe, an der Loire, mit 6500 E., Militärschule, Hut- u. Lederfabrikation. Flechier (Fleschieh), Esprit, der als Kanzelredner berühmte Bischof von Nismes, ward geb. 1632 zu Pernes in der Grafschaft Avignon von armen Eltern, 1673 Akademiker, 1685 Bischof von Lavaux, 1687 von Nismes, wo er 1710 st. u. den Ruf eines Wohlthäters seiner Diöcese zurückließ, der sich namentlich auch gegen die Dragonaden Ludwigs XIV. entschieden aussprach. F. versuchte sich in allen Zweigen der geistl. Beredsamkeit, doch nur seine 8 Lob- u. Trauerreden verschafften ihm bleibenden Ruhm, die 1676 auf den Marschall Türenne gehaltene gilt als sein Meisterstück. Uebersetzung sämmtl. Werke in Augsb. 1760. Flechse, dasselbe was Sehne. Flechte (Herpes), bei den alten Aerzten ein fieberloses Hautleiden, das an einer oder mehren Stellen rothe, entzündete Flecken mit kleinen Bläschen besetzt, bildete, dabei weiter kriechend von Ort zu Ort sich verbreitete u. mit einem heftigen, brennenden Schmerzgefühl verbunden war. Nach dem System von Willon und Batemann ist Herpes eine Gattung der Ordnung Vesiculae (Bläschen) und zwar sind es getrennt stehende, unregelmäßige Gruppen bildende Bläschen, die auf einer entzündeten, sich etwas über den Rand jeder einzelnen Gruppe hinaus erstreckenden Basis sitzen, mit Prickeln verbunden sind u. sich zu Borken verdicken; man unterscheidet 6 Arten. Flechte, Schwind-F., trockene F. (Lichen), ist nach Batemann eine ausgebreitete Eruption rother, manchmal einzeln stehender, manchmal gruppirter Blätterchen mit einer lästigen Empfindung von Prickeln, gewöhnlich in trockene Abschilferung endend, wiederkehrend, nicht contagiös. Flechten (Lichenes), Pflanzen zu den Kryptogamen gehörig, sind von verschiedener Form, pflanzen sich durch Keimpulver fort und kommen an Steinen, Bäumen und auf der Erde vor und zwar vom Aequator bis zu den höchsten Breitegraden. Die Lackmus-F., die Orseille etc. liefern färbende Substanzen. Das sog. isländ. Moos wird als Arzneimittel bei Lungenkrankheiten etc. angewendet; früher waren noch mehre F. officinell; mehre enthalten nährende Stoffe: das isländ. Moos, das Rennthiermoos, die sibirischen F. etc. Fleck, Johann Friedrich Ferdinand, Schauspieler, geb. 1757 zu Breslau, 1783 am Berliner Nationaltheater angestellt, st. 1801 als Regisseur desselben; F. war in Helden- und Charakterrollen, namentl. shakespeare'scher Stücke, so ausgezeichnet, daß ihn Viele über Iffland und Schröder stellten. Vergl. Tiecks Phantasus Bd. 3. Flectamus genua! lat., laßt uns die Knie beugen. Flectiren, lat.-deutsch, beugen, biegen; ein Wort nach seinen grammat. Formen abändern. Fledermäuse, Handflügler (Chiroptera), zahlreiche Familie der Säugethiere, ausgezeichnet durch eine an den Seiten des Halses beginnende und sich zwischen den verlängerten Fingern und den 4 Füßen ausbreitende Flughaut. Sie haben 4 große Eckzähne, die Schneidezähne an Zahl verschieden, sind gewaltige Fresser und nähren sich fast alle nur von Insekten. Sie sind nächtliche Thiere, halten Winterschlaf und hängen ruhend sich an den Hinterbeinen auf. Staunenerregend ist die Feinheit ihres Gefühls, womit besonders das äußere Ohr und die Nasenblätter begabt sind, das sie in den Stand setzt, auch geblendet jedes annähernde Hinderniß im Fluge zu spüren u. ihm auszuweichen (Spallanzanis Versuche). - Gattungen: Galeopithek, fliegender Hund, Vampyr, Klappnase, Hufeisennase (s. diese Art.) und Fledermaus. Die Fledermaus (Vespertilio) unterscheidet sich durch die einfache Nase ohne blattartigen Aufsatz, große, oft mit einem Deckel versehene Ohren u. in die Flughaut verwachsenen Schwanz; in Europa allein 16 Arten. - Die gemeine Fledermaus (V. murinus), die größte europäische, Flugbreite bis 18''; oben kastanienbraun. - Die frühfliegende Fledermaus (V. Noctula), gleichförmig braunroth mit dreieckigen schwarzen Ohren; fliegt oft schon 2 St. vor Sonnenuntergang. - Departem. Sarthe, an der Loire, mit 6500 E., Militärschule, Hut- u. Lederfabrikation. Fléchier (Fleschieh), Esprit, der als Kanzelredner berühmte Bischof von Nismes, ward geb. 1632 zu Pernes in der Grafschaft Avignon von armen Eltern, 1673 Akademiker, 1685 Bischof von Lavaux, 1687 von Nismes, wo er 1710 st. u. den Ruf eines Wohlthäters seiner Diöcese zurückließ, der sich namentlich auch gegen die Dragonaden Ludwigs XIV. entschieden aussprach. F. versuchte sich in allen Zweigen der geistl. Beredsamkeit, doch nur seine 8 Lob- u. Trauerreden verschafften ihm bleibenden Ruhm, die 1676 auf den Marschall Türenne gehaltene gilt als sein Meisterstück. Uebersetzung sämmtl. Werke in Augsb. 1760. Flechse, dasselbe was Sehne. Flechte (Herpes), bei den alten Aerzten ein fieberloses Hautleiden, das an einer oder mehren Stellen rothe, entzündete Flecken mit kleinen Bläschen besetzt, bildete, dabei weiter kriechend von Ort zu Ort sich verbreitete u. mit einem heftigen, brennenden Schmerzgefühl verbunden war. Nach dem System von Willon und Batemann ist Herpes eine Gattung der Ordnung Vesiculae (Bläschen) und zwar sind es getrennt stehende, unregelmäßige Gruppen bildende Bläschen, die auf einer entzündeten, sich etwas über den Rand jeder einzelnen Gruppe hinaus erstreckenden Basis sitzen, mit Prickeln verbunden sind u. sich zu Borken verdicken; man unterscheidet 6 Arten. Flechte, Schwind-F., trockene F. (Lichen), ist nach Batemann eine ausgebreitete Eruption rother, manchmal einzeln stehender, manchmal gruppirter Blätterchen mit einer lästigen Empfindung von Prickeln, gewöhnlich in trockene Abschilferung endend, wiederkehrend, nicht contagiös. Flechten (Lichenes), Pflanzen zu den Kryptogamen gehörig, sind von verschiedener Form, pflanzen sich durch Keimpulver fort und kommen an Steinen, Bäumen und auf der Erde vor und zwar vom Aequator bis zu den höchsten Breitegraden. Die Lackmus-F., die Orseille etc. liefern färbende Substanzen. Das sog. isländ. Moos wird als Arzneimittel bei Lungenkrankheiten etc. angewendet; früher waren noch mehre F. officinell; mehre enthalten nährende Stoffe: das isländ. Moos, das Rennthiermoos, die sibirischen F. etc. Fleck, Johann Friedrich Ferdinand, Schauspieler, geb. 1757 zu Breslau, 1783 am Berliner Nationaltheater angestellt, st. 1801 als Regisseur desselben; F. war in Helden- und Charakterrollen, namentl. shakespeareʼscher Stücke, so ausgezeichnet, daß ihn Viele über Iffland und Schröder stellten. Vergl. Tiecks Phantasus Bd. 3. Flectamus genua! lat., laßt uns die Knie beugen. Flectiren, lat.-deutsch, beugen, biegen; ein Wort nach seinen grammat. Formen abändern. Fledermäuse, Handflügler (Chiroptera), zahlreiche Familie der Säugethiere, ausgezeichnet durch eine an den Seiten des Halses beginnende und sich zwischen den verlängerten Fingern und den 4 Füßen ausbreitende Flughaut. Sie haben 4 große Eckzähne, die Schneidezähne an Zahl verschieden, sind gewaltige Fresser und nähren sich fast alle nur von Insekten. Sie sind nächtliche Thiere, halten Winterschlaf und hängen ruhend sich an den Hinterbeinen auf. Staunenerregend ist die Feinheit ihres Gefühls, womit besonders das äußere Ohr und die Nasenblätter begabt sind, das sie in den Stand setzt, auch geblendet jedes annähernde Hinderniß im Fluge zu spüren u. ihm auszuweichen (Spallanzanis Versuche). – Gattungen: Galeopithek, fliegender Hund, Vampyr, Klappnase, Hufeisennase (s. diese Art.) und Fledermaus. Die Fledermaus (Vespertilio) unterscheidet sich durch die einfache Nase ohne blattartigen Aufsatz, große, oft mit einem Deckel versehene Ohren u. in die Flughaut verwachsenen Schwanz; in Europa allein 16 Arten. – Die gemeine Fledermaus (V. murinus), die größte europäische, Flugbreite bis 18''; oben kastanienbraun. – Die frühfliegende Fledermaus (V. Noctula), gleichförmig braunroth mit dreieckigen schwarzen Ohren; fliegt oft schon 2 St. vor Sonnenuntergang. – <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0721" n="720"/> Departem. Sarthe, an der Loire, mit 6500 E., Militärschule, Hut- u. 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Departem. Sarthe, an der Loire, mit 6500 E., Militärschule, Hut- u. Lederfabrikation.
Fléchier (Fleschieh), Esprit, der als Kanzelredner berühmte Bischof von Nismes, ward geb. 1632 zu Pernes in der Grafschaft Avignon von armen Eltern, 1673 Akademiker, 1685 Bischof von Lavaux, 1687 von Nismes, wo er 1710 st. u. den Ruf eines Wohlthäters seiner Diöcese zurückließ, der sich namentlich auch gegen die Dragonaden Ludwigs XIV. entschieden aussprach. F. versuchte sich in allen Zweigen der geistl. Beredsamkeit, doch nur seine 8 Lob- u. Trauerreden verschafften ihm bleibenden Ruhm, die 1676 auf den Marschall Türenne gehaltene gilt als sein Meisterstück. Uebersetzung sämmtl. Werke in Augsb. 1760.
Flechse, dasselbe was Sehne.
Flechte (Herpes), bei den alten Aerzten ein fieberloses Hautleiden, das an einer oder mehren Stellen rothe, entzündete Flecken mit kleinen Bläschen besetzt, bildete, dabei weiter kriechend von Ort zu Ort sich verbreitete u. mit einem heftigen, brennenden Schmerzgefühl verbunden war. Nach dem System von Willon und Batemann ist Herpes eine Gattung der Ordnung Vesiculae (Bläschen) und zwar sind es getrennt stehende, unregelmäßige Gruppen bildende Bläschen, die auf einer entzündeten, sich etwas über den Rand jeder einzelnen Gruppe hinaus erstreckenden Basis sitzen, mit Prickeln verbunden sind u. sich zu Borken verdicken; man unterscheidet 6 Arten.
Flechte, Schwind-F., trockene F. (Lichen), ist nach Batemann eine ausgebreitete Eruption rother, manchmal einzeln stehender, manchmal gruppirter Blätterchen mit einer lästigen Empfindung von Prickeln, gewöhnlich in trockene Abschilferung endend, wiederkehrend, nicht contagiös.
Flechten (Lichenes), Pflanzen zu den Kryptogamen gehörig, sind von verschiedener Form, pflanzen sich durch Keimpulver fort und kommen an Steinen, Bäumen und auf der Erde vor und zwar vom Aequator bis zu den höchsten Breitegraden. Die Lackmus-F., die Orseille etc. liefern färbende Substanzen. Das sog. isländ. Moos wird als Arzneimittel bei Lungenkrankheiten etc. angewendet; früher waren noch mehre F. officinell; mehre enthalten nährende Stoffe: das isländ. Moos, das Rennthiermoos, die sibirischen F. etc.
Fleck, Johann Friedrich Ferdinand, Schauspieler, geb. 1757 zu Breslau, 1783 am Berliner Nationaltheater angestellt, st. 1801 als Regisseur desselben; F. war in Helden- und Charakterrollen, namentl. shakespeareʼscher Stücke, so ausgezeichnet, daß ihn Viele über Iffland und Schröder stellten. Vergl. Tiecks Phantasus Bd. 3.
Flectamus genua! lat., laßt uns die Knie beugen.
Flectiren, lat.-deutsch, beugen, biegen; ein Wort nach seinen grammat. Formen abändern.
Fledermäuse, Handflügler (Chiroptera), zahlreiche Familie der Säugethiere, ausgezeichnet durch eine an den Seiten des Halses beginnende und sich zwischen den verlängerten Fingern und den 4 Füßen ausbreitende Flughaut. Sie haben 4 große Eckzähne, die Schneidezähne an Zahl verschieden, sind gewaltige Fresser und nähren sich fast alle nur von Insekten. Sie sind nächtliche Thiere, halten Winterschlaf und hängen ruhend sich an den Hinterbeinen auf. Staunenerregend ist die Feinheit ihres Gefühls, womit besonders das äußere Ohr und die Nasenblätter begabt sind, das sie in den Stand setzt, auch geblendet jedes annähernde Hinderniß im Fluge zu spüren u. ihm auszuweichen (Spallanzanis Versuche). – Gattungen: Galeopithek, fliegender Hund, Vampyr, Klappnase, Hufeisennase (s. diese Art.) und Fledermaus. Die Fledermaus (Vespertilio) unterscheidet sich durch die einfache Nase ohne blattartigen Aufsatz, große, oft mit einem Deckel versehene Ohren u. in die Flughaut verwachsenen Schwanz; in Europa allein 16 Arten. – Die gemeine Fledermaus (V. murinus), die größte europäische, Flugbreite bis 18''; oben kastanienbraun. – Die frühfliegende Fledermaus (V. Noctula), gleichförmig braunroth mit dreieckigen schwarzen Ohren; fliegt oft schon 2 St. vor Sonnenuntergang. –
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