Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.im Kriege einleuchtete, so verdrängte es in kurzer Zeit das Nürnbergische Radschloß u. das noch mehr gebrauchte Luntenschloß. In neuester Zeit ist das vollkommenere Percussionsschloß an seine Stelle getreten u. es hat nicht den Anschein, als ob die Zündnadelgewehre die Büchsen mit Percussionsschloß in Hintergrund stellen werden. Flintenstein, s. Feuerstein. Flintglas, wurde zuerst von dem Engländer Dollond verfertigt und zu seinen achromatischen Fernröhren angewandt. Später wurde es durch Fraunhofer, Guinand u. Faraday noch besser und reiner dargestellt. Es ist zweifachkieselsaures Bleioxyd-Kali, aus möglichst reinen Materialien bereitet (vgl. achromatisch und Fernrohr). Flitter, kleine Verzierungen aus Blech (Rauschgold aus Messingblättchen) geschlagen, oder kleine Drathstücke aus Golo. Silber, meistens vergoldetem oder versilbertem Messing, plattgeschlagen (Flindern). Flockseide, was Floretseide. Flocon (Flokong), Ferdinand, geb. 1802 zu Paris, franz. Publicist und Verschwörer, der schon 1830 die Republik herstellen wollte; 1848 kam er empor und wurde sogar für kurze Zeit Handelsminister; jedoch bei der gegenrepublikan. Stimmung Frankreichs nicht in die gesetzgebende Versammlung gewählt fing er sein früheres Geschäft wieder an u. flüchtete nach dem 2. Dec. 1851 in das Ausland. Flodoard, auch Frodoard, geb. 894 zu Sarnacum (Epernay) bei Rheims, gest. 966, ein durch sein drangsalreiches Leben und historische Werke bekannter Benedictinermönch. Verfaßte sehr genaue "Annales sive Chronicon ab anno 817-966", eine bis 948 reichende Geschichte der Kirche von Rheims u. a. m. Flögel, Karl Friedr., geb. 1729 zu Jauer, gest. 1788 als Prof. an der Ritterakademie zu Liegnitz, schrieb einige Werke über die komische Literatur, die jetzt keine Bedeutung mehr haben, zu ihrer Zeit jedoch zur Bildung des Geschmacks beitrugen. Flöhe, Nebenfluß der Zschopau in Sachsen, aus Böhmen kommend; Dorf an deren Mündung, Puffendorfs Geburtsort. Flöhe oder Sauger (Suctoria), Ordnung der Insekten, durch die einzige Gattung Floh gebildet. Es sind flügellose Insekten mit einem aus drei Gliedern bestehenden Saugrüssel, kleinem Kopf aber sehr großem Hinterleib, die Vorderfüße ganz nahe am Kopf, die Hinterfüße Springfüße. Ihre Verwandlung ist vollkommen. Der gemeine Floh (Pulex irritans), über die ganze Erde verbreitet; das Weibchen legt gegen 20 weiße Eier in den Kehricht, die Spalten der Dielen etc., aus denen lange, dünne Maden entstehen, die sich nach 12 Tagen verpuppen. Der Sandfloh (Pulex penetrans), in Südamerika und Westindien, wohnt im Sande; das trächtige Weibchen bohrt sich beim Menschen unter die Nägel der Füße, auch unter die Haut der Fußfohlen ein, erregt eine erbsengroße Geschwulst, die heftiges Jucken veranlaßt und leicht bösartig wird. Der Hundsfloh (Pulex canis), auf Hunden, Katzen etc. Flöte, ital. Flauto, vom lat. flare, blasen, besteht in ihrer jetzigen Gestalt aus 4 zusammengezapften Stücken mit 7 Tonlöchern und einigen, oft bis 15 Klappen, wodurch das Instrument einen Tonumfang vom eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen a erhält, D-F. genannt. Sie wird gewöhnlich aus Buchsbaum- oder Ebenholz gefertigt. Außer dieser hat man noch eine Terzf., um eine kleine Terz, eine Quarts., um eine Quarte, eine Octavf. (Flauto piccolo), um eine Octave, eine Es-F., um eine kleine None höher, eine G-F., um eine Quinte tiefer, u. eine C-F., welche noch das eingestrichene C erreicht. Auch verschiedene Register der Orgel heißen F. Flötz, Lager, eine Schichte, welche parallel zwischen Schichten anderen mineralischen Gehalts innen liegt, insofern man dieselbe wie diese Schichten als aus dem Wasser abgelagert betrachtet, z. B. Steinkohlenf. etc. Flötzgebirge (secundäres Gebirge), umfaßt die dritte geologische Zeitscheide und steht zwischen dem Uebergangs- und Tertiärgebirge. Der Name F. soll zunächst im Kriege einleuchtete, so verdrängte es in kurzer Zeit das Nürnbergische Radschloß u. das noch mehr gebrauchte Luntenschloß. In neuester Zeit ist das vollkommenere Percussionsschloß an seine Stelle getreten u. es hat nicht den Anschein, als ob die Zündnadelgewehre die Büchsen mit Percussionsschloß in Hintergrund stellen werden. Flintenstein, s. Feuerstein. Flintglas, wurde zuerst von dem Engländer Dollond verfertigt und zu seinen achromatischen Fernröhren angewandt. Später wurde es durch Fraunhofer, Guinand u. Faraday noch besser und reiner dargestellt. Es ist zweifachkieselsaures Bleioxyd-Kali, aus möglichst reinen Materialien bereitet (vgl. achromatisch und Fernrohr). Flitter, kleine Verzierungen aus Blech (Rauschgold aus Messingblättchen) geschlagen, oder kleine Drathstücke aus Golo. Silber, meistens vergoldetem oder versilbertem Messing, plattgeschlagen (Flindern). Flockseide, was Floretseide. Flocon (Flokong), Ferdinand, geb. 1802 zu Paris, franz. Publicist und Verschwörer, der schon 1830 die Republik herstellen wollte; 1848 kam er empor und wurde sogar für kurze Zeit Handelsminister; jedoch bei der gegenrepublikan. Stimmung Frankreichs nicht in die gesetzgebende Versammlung gewählt fing er sein früheres Geschäft wieder an u. flüchtete nach dem 2. Dec. 1851 in das Ausland. Flodoard, auch Frodoard, geb. 894 zu Sarnacum (Epernay) bei Rheims, gest. 966, ein durch sein drangsalreiches Leben und historische Werke bekannter Benedictinermönch. Verfaßte sehr genaue „Annales sive Chronicon ab anno 817–966“, eine bis 948 reichende Geschichte der Kirche von Rheims u. a. m. Flögel, Karl Friedr., geb. 1729 zu Jauer, gest. 1788 als Prof. an der Ritterakademie zu Liegnitz, schrieb einige Werke über die komische Literatur, die jetzt keine Bedeutung mehr haben, zu ihrer Zeit jedoch zur Bildung des Geschmacks beitrugen. Flöhe, Nebenfluß der Zschopau in Sachsen, aus Böhmen kommend; Dorf an deren Mündung, Puffendorfs Geburtsort. Flöhe oder Sauger (Suctoria), Ordnung der Insekten, durch die einzige Gattung Floh gebildet. Es sind flügellose Insekten mit einem aus drei Gliedern bestehenden Saugrüssel, kleinem Kopf aber sehr großem Hinterleib, die Vorderfüße ganz nahe am Kopf, die Hinterfüße Springfüße. Ihre Verwandlung ist vollkommen. Der gemeine Floh (Pulex irritans), über die ganze Erde verbreitet; das Weibchen legt gegen 20 weiße Eier in den Kehricht, die Spalten der Dielen etc., aus denen lange, dünne Maden entstehen, die sich nach 12 Tagen verpuppen. Der Sandfloh (Pulex penetrans), in Südamerika und Westindien, wohnt im Sande; das trächtige Weibchen bohrt sich beim Menschen unter die Nägel der Füße, auch unter die Haut der Fußfohlen ein, erregt eine erbsengroße Geschwulst, die heftiges Jucken veranlaßt und leicht bösartig wird. Der Hundsfloh (Pulex canis), auf Hunden, Katzen etc. Flöte, ital. Flauto, vom lat. flare, blasen, besteht in ihrer jetzigen Gestalt aus 4 zusammengezapften Stücken mit 7 Tonlöchern und einigen, oft bis 15 Klappen, wodurch das Instrument einen Tonumfang vom eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen a erhält, D-F. genannt. Sie wird gewöhnlich aus Buchsbaum- oder Ebenholz gefertigt. Außer dieser hat man noch eine Terzf., um eine kleine Terz, eine Quarts., um eine Quarte, eine Octavf. (Flauto piccolo), um eine Octave, eine Es-F., um eine kleine None höher, eine G-F., um eine Quinte tiefer, u. eine C-F., welche noch das eingestrichene C erreicht. Auch verschiedene Register der Orgel heißen F. Flötz, Lager, eine Schichte, welche parallel zwischen Schichten anderen mineralischen Gehalts innen liegt, insofern man dieselbe wie diese Schichten als aus dem Wasser abgelagert betrachtet, z. B. Steinkohlenf. etc. Flötzgebirge (secundäres Gebirge), umfaßt die dritte geologische Zeitscheide und steht zwischen dem Uebergangs- und Tertiärgebirge. 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Flintenstein, s. Feuerstein.
Flintglas, wurde zuerst von dem Engländer Dollond verfertigt und zu seinen achromatischen Fernröhren angewandt. Später wurde es durch Fraunhofer, Guinand u. Faraday noch besser und reiner dargestellt. Es ist zweifachkieselsaures Bleioxyd-Kali, aus möglichst reinen Materialien bereitet (vgl. achromatisch und Fernrohr).
Flitter, kleine Verzierungen aus Blech (Rauschgold aus Messingblättchen) geschlagen, oder kleine Drathstücke aus Golo. Silber, meistens vergoldetem oder versilbertem Messing, plattgeschlagen (Flindern).
Flockseide, was Floretseide.
Flocon (Flokong), Ferdinand, geb. 1802 zu Paris, franz. Publicist und Verschwörer, der schon 1830 die Republik herstellen wollte; 1848 kam er empor und wurde sogar für kurze Zeit Handelsminister; jedoch bei der gegenrepublikan. Stimmung Frankreichs nicht in die gesetzgebende Versammlung gewählt fing er sein früheres Geschäft wieder an u. flüchtete nach dem 2. Dec. 1851 in das Ausland.
Flodoard, auch Frodoard, geb. 894 zu Sarnacum (Epernay) bei Rheims, gest. 966, ein durch sein drangsalreiches Leben und historische Werke bekannter Benedictinermönch. Verfaßte sehr genaue „Annales sive Chronicon ab anno 817–966“, eine bis 948 reichende Geschichte der Kirche von Rheims u. a. m.
Flögel, Karl Friedr., geb. 1729 zu Jauer, gest. 1788 als Prof. an der Ritterakademie zu Liegnitz, schrieb einige Werke über die komische Literatur, die jetzt keine Bedeutung mehr haben, zu ihrer Zeit jedoch zur Bildung des Geschmacks beitrugen.
Flöhe, Nebenfluß der Zschopau in Sachsen, aus Böhmen kommend; Dorf an deren Mündung, Puffendorfs Geburtsort.
Flöhe oder Sauger (Suctoria), Ordnung der Insekten, durch die einzige Gattung Floh gebildet. Es sind flügellose Insekten mit einem aus drei Gliedern bestehenden Saugrüssel, kleinem Kopf aber sehr großem Hinterleib, die Vorderfüße ganz nahe am Kopf, die Hinterfüße Springfüße. Ihre Verwandlung ist vollkommen. Der gemeine Floh (Pulex irritans), über die ganze Erde verbreitet; das Weibchen legt gegen 20 weiße Eier in den Kehricht, die Spalten der Dielen etc., aus denen lange, dünne Maden entstehen, die sich nach 12 Tagen verpuppen. Der Sandfloh (Pulex penetrans), in Südamerika und Westindien, wohnt im Sande; das trächtige Weibchen bohrt sich beim Menschen unter die Nägel der Füße, auch unter die Haut der Fußfohlen ein, erregt eine erbsengroße Geschwulst, die heftiges Jucken veranlaßt und leicht bösartig wird. Der Hundsfloh (Pulex canis), auf Hunden, Katzen etc.
Flöte, ital. Flauto, vom lat. flare, blasen, besteht in ihrer jetzigen Gestalt aus 4 zusammengezapften Stücken mit 7 Tonlöchern und einigen, oft bis 15 Klappen, wodurch das Instrument einen Tonumfang vom eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen a erhält, D-F. genannt. Sie wird gewöhnlich aus Buchsbaum- oder Ebenholz gefertigt. Außer dieser hat man noch eine Terzf., um eine kleine Terz, eine Quarts., um eine Quarte, eine Octavf. (Flauto piccolo), um eine Octave, eine Es-F., um eine kleine None höher, eine G-F., um eine Quinte tiefer, u. eine C-F., welche noch das eingestrichene C erreicht. Auch verschiedene Register der Orgel heißen F.
Flötz, Lager, eine Schichte, welche parallel zwischen Schichten anderen mineralischen Gehalts innen liegt, insofern man dieselbe wie diese Schichten als aus dem Wasser abgelagert betrachtet, z. B. Steinkohlenf. etc.
Flötzgebirge (secundäres Gebirge), umfaßt die dritte geologische Zeitscheide und steht zwischen dem Uebergangs- und Tertiärgebirge. Der Name F. soll zunächst
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