Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.1150), Lancelot u. a. wurden Heldengestalten der Romane der Trouveres, während die der Provencalen: Faurabras (der franz. Don Quichote), Gerard de Roussilon, Guillaume au Courtnez u. s. w. im Andenken blieben. Die prosaischen Romane bewegten sich meist im nebelhaften Sagenkreise des Amadis u. standen an Werth unter den Contes und Fabliaux (s. d.), deren geistl. Vertreter die Contes devots und Miracles wurden. König Thibault von Navarra (1201-53) und Karl von Anjou gehörten unter die frühesten und besten Fabliers. Die franz. Vorliebe für allegorische Dichtung bewährte sich in der Thatsache, daß der "Roman de la Rose", der in 22000 gelehrten, bilderreichen Versen die Kunst zu lieben lehren will und im Schmutz verendet, bis auf Franz II. als das vornehmste Nationalwerk gepriesen und oft genug neben Dantes göttliche Komödie gestellt wurde. Die allegorischen Doctrimaux, Debats, Danses, Nefs, Jonges u. dergl. waren Spielereien, die für poet. Verarmung zeugten. Die Lyrik bereicherte König Thibault mit vielen Liebesliedern, das 14. Jahrh. war reich an Lyrikern (Gaßas de Brulez, der Castellan von Coucy, die Dichterinen Doelez de Troies, Marie de France); gegen das Ende desselben versuchte sich der Historiker Froissart (s. d.) zuerst in der romantischen Schäferpoesie. Je mehr das Königthum und die Städte über das Ritterthum emporstiegen, desto prosaischer wurde die Zeit. Im 15. Jahrh. ward die Dichtkunst zum Handwerk der Unterhaltung, unterschied sich aber von der deutschen Meistersängerei dadurch, daß in den künstlich gebauten Rondeaux, Triolets, Quatrains u. s. w. oft viel Witz steckte. Der Herzog Karl von Orleans, Alain Charetrier u. a. zeichneten sich hierin aus. Ein origineller Dichter war jedoch nur Villon, ein volksmäßiger der lustige Walkmüller Olivier Baßelin mit seinen Trinkliedern und mehr als alle Kunstlyrik der Rhetoriciens (zünftigen Meistersänger) und höfischen Gelegenheitsdichter galten die schmutzigen Produkte im Style des Pierre Fairfeu, des franz. Eulenspiegels. - Aus dramatisirten biblischen Erzählungen, Legenden entstanden im 15. Jahrh. die Moralites aus dialogisirten Fabliaux die regelrechten Lustspiele, Paraden. Die Satyre hatte sich schon weit früher im "gekrönten Fuchs" volksmäßig derb ausgelassen, jetzt machten sich die "Kinder ohne Sorgen" Verspottung der Zeitgenossen auf dem Theater zur Aufgabe und brachten in ihren Sottises häufig polit. Satyren, bis Franz I. Censur ihnen die Flügel beschnitt. Hinsichtlich der Wissenschaften förderte Karl d. Gr. auch im Frankenlande die Volksbildung und förderte Klosterschulen. Nach den Kämpfen des 9. u. 10. Jahrh. blühten die Schulen zu Bec, Laon, Tours, Rheims, Fleury u. s. f. Unter Ludwig VII. (1137-80) entstand die Universität Paris und wurde allmälig erweitert, nach ihrem Muster entstanden Anstalten zu Montpellier (1220), Orleans (1312), Toulouse, Lyon, Avignon, Grenoble. Ludwig IX., der heilige (1226-70), dessen Kinder Vincent von Beauvais, der früheste Encyklopädiker erzog, gab den ersten Codex einheimischen Rechtes, gründete die Sorbonne und legte eine Bibliothek an. Der ritterlich-epische Geist beherrschte auch die Chronisten, unter denen Adelbert von Aix (1120), Radulf von Caen (1130), Ordericus Vitalis (1142), Abt Suger von St. Denys (st. 1151) sich auszeichneten; mit Villehardouin, der als Augenzeuge die Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204) beschrieb, beginnt die eigentliche französ. Geschichtschreibung, indem er sich seiner Muttersprache bediente. Joinville beschrieb treuherzig um 1309 die "Histoire de St. Louis", Froissart (st. nach 1400) herrlich die Kriege mit England u. nach langer Ebbe Ph. de Commines die Thaten Ludwigs XI. und Karls VIII. (1461 bis 98), letzterer bei weitem nicht erreicht von Cl. de Seyßel, dem Geschichtschreiber Ludwig XII. (1498-1515). Die zweite Periode der f. L. von Franz I. bis zum Tode Ludwigs XIV. (1515-1715) theilt sich A. in eine namentlich durch die Hugenottenkämpfe ziemlich unfruchtbare Zeit der Gährung (1515-1643) und B. in das Zeitalter 1150), Lancelot u. a. wurden Heldengestalten der Romane der Trouvères, während die der Provençalen: Faurabras (der franz. Don Quichote), Gerard de Roussilon, Guillaume au Courtnez u. s. w. im Andenken blieben. Die prosaischen Romane bewegten sich meist im nebelhaften Sagenkreise des Amadis u. standen an Werth unter den Contes und Fabliaux (s. d.), deren geistl. Vertreter die Contes dévots und Miracles wurden. König Thibault von Navarra (1201–53) und Karl von Anjou gehörten unter die frühesten und besten Fabliers. Die franz. Vorliebe für allegorische Dichtung bewährte sich in der Thatsache, daß der „Roman de la Rose“, der in 22000 gelehrten, bilderreichen Versen die Kunst zu lieben lehren will und im Schmutz verendet, bis auf Franz II. als das vornehmste Nationalwerk gepriesen und oft genug neben Dantes göttliche Komödie gestellt wurde. Die allegorischen Doctrimaux, Debats, Danses, Nefs, Jonges u. dergl. waren Spielereien, die für poet. Verarmung zeugten. Die Lyrik bereicherte König Thibault mit vielen Liebesliedern, das 14. Jahrh. war reich an Lyrikern (Gaßas de Brulez, der Castellan von Coucy, die Dichterinen Doëlez de Troies, Marie de France); gegen das Ende desselben versuchte sich der Historiker Froissart (s. d.) zuerst in der romantischen Schäferpoesie. Je mehr das Königthum und die Städte über das Ritterthum emporstiegen, desto prosaischer wurde die Zeit. Im 15. Jahrh. ward die Dichtkunst zum Handwerk der Unterhaltung, unterschied sich aber von der deutschen Meistersängerei dadurch, daß in den künstlich gebauten Rondeaux, Triolets, Quatrains u. s. w. oft viel Witz steckte. Der Herzog Karl von Orleans, Alain Charetrier u. a. zeichneten sich hierin aus. Ein origineller Dichter war jedoch nur Villon, ein volksmäßiger der lustige Walkmüller Olivier Baßelin mit seinen Trinkliedern und mehr als alle Kunstlyrik der Rhétoriciens (zünftigen Meistersänger) und höfischen Gelegenheitsdichter galten die schmutzigen Produkte im Style des Pierre Fairfeu, des franz. Eulenspiegels. – Aus dramatisirten biblischen Erzählungen, Legenden entstanden im 15. Jahrh. die Moralités aus dialogisirten Fabliaux die regelrechten Lustspiele, Paraden. Die Satyre hatte sich schon weit früher im „gekrönten Fuchs“ volksmäßig derb ausgelassen, jetzt machten sich die „Kinder ohne Sorgen“ Verspottung der Zeitgenossen auf dem Theater zur Aufgabe und brachten in ihren Sottises häufig polit. Satyren, bis Franz I. Censur ihnen die Flügel beschnitt. Hinsichtlich der Wissenschaften förderte Karl d. Gr. auch im Frankenlande die Volksbildung und förderte Klosterschulen. Nach den Kämpfen des 9. u. 10. Jahrh. blühten die Schulen zu Bec, Laon, Tours, Rheims, Fleury u. s. f. Unter Ludwig VII. (1137–80) entstand die Universität Paris und wurde allmälig erweitert, nach ihrem Muster entstanden Anstalten zu Montpellier (1220), Orleans (1312), Toulouse, Lyon, Avignon, Grenoble. Ludwig IX., der heilige (1226–70), dessen Kinder Vincent von Beauvais, der früheste Encyklopädiker erzog, gab den ersten Codex einheimischen Rechtes, gründete die Sorbonne und legte eine Bibliothek an. Der ritterlich-epische Geist beherrschte auch die Chronisten, unter denen Adelbert von Aix (1120), Radulf von Caën (1130), Ordericus Vitalis (1142), Abt Suger von St. Denys (st. 1151) sich auszeichneten; mit Villehardouin, der als Augenzeuge die Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204) beschrieb, beginnt die eigentliche französ. Geschichtschreibung, indem er sich seiner Muttersprache bediente. Joinville beschrieb treuherzig um 1309 die „Histoire de St. Louis“, Froissart (st. nach 1400) herrlich die Kriege mit England u. nach langer Ebbe Ph. de Commines die Thaten Ludwigs XI. und Karls VIII. (1461 bis 98), letzterer bei weitem nicht erreicht von Cl. de Seyßel, dem Geschichtschreiber Ludwig XII. (1498–1515). Die zweite Periode der f. L. von Franz I. bis zum Tode Ludwigs XIV. (1515–1715) theilt sich A. in eine namentlich durch die Hugenottenkämpfe ziemlich unfruchtbare Zeit der Gährung (1515–1643) und B. in das Zeitalter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0782" n="781"/> 1150), Lancelot u. a. wurden Heldengestalten der Romane der <hi rendition="#i">Trouvères</hi>, während die der Provençalen: Faurabras (der franz. Don Quichote), Gerard de Roussilon, Guillaume au Courtnez u. s. w. im Andenken blieben. Die prosaischen Romane bewegten sich meist im nebelhaften Sagenkreise des Amadis u. standen an Werth unter den <hi rendition="#i">Contes</hi> und <hi rendition="#i">Fabliaux</hi> (s. d.), deren geistl. Vertreter die <hi rendition="#i">Contes dévots</hi> und <hi rendition="#i">Miracles</hi> wurden. König Thibault von Navarra (1201–53) und Karl von Anjou gehörten unter die frühesten und besten Fabliers. Die franz. Vorliebe für <hi rendition="#g">allegorische Dichtung</hi> bewährte sich in der Thatsache, daß der „<hi rendition="#i">Roman de la Rose</hi>“, der in 22000 gelehrten, bilderreichen Versen die Kunst zu lieben lehren will und im Schmutz verendet, bis auf Franz II. als das vornehmste Nationalwerk gepriesen und oft genug neben Dantes göttliche Komödie gestellt wurde. Die allegorischen <hi rendition="#i">Doctrimaux, Debats, Danses, Nefs, Jonges</hi> u. dergl. waren Spielereien, die für poet. Verarmung zeugten. Die <hi rendition="#g">Lyrik</hi> bereicherte König Thibault mit vielen Liebesliedern, das 14. Jahrh. war reich an Lyrikern (Gaßas de Brulez, der Castellan von Coucy, die Dichterinen Doëlez de Troies, Marie de France); gegen das Ende desselben versuchte sich der Historiker Froissart (s. d.) zuerst in der romantischen Schäferpoesie. Je mehr das Königthum und die Städte über das Ritterthum emporstiegen, desto prosaischer wurde die Zeit. Im 15. Jahrh. ward die Dichtkunst zum Handwerk der Unterhaltung, unterschied sich aber von der deutschen Meistersängerei dadurch, daß in den künstlich gebauten Rondeaux, Triolets, Quatrains u. s. w. oft viel Witz steckte. Der Herzog Karl von Orleans, Alain Charetrier u. a. zeichneten sich hierin aus. Ein origineller Dichter war jedoch nur Villon, ein volksmäßiger der lustige Walkmüller Olivier Baßelin mit seinen Trinkliedern und mehr als alle Kunstlyrik der <hi rendition="#i">Rhétoriciens</hi> (zünftigen Meistersänger) und höfischen Gelegenheitsdichter galten die schmutzigen Produkte im Style des <hi rendition="#i">Pierre Fairfeu</hi>, des franz. Eulenspiegels. – Aus dramatisirten biblischen Erzählungen, Legenden entstanden im 15. Jahrh. die <hi rendition="#i">Moralités</hi> aus dialogisirten <hi rendition="#i">Fabliaux</hi> die regelrechten Lustspiele, Paraden. Die <hi rendition="#g">Satyre</hi> hatte sich schon weit früher im „gekrönten Fuchs“ volksmäßig derb ausgelassen, jetzt machten sich die „Kinder ohne Sorgen“ Verspottung der Zeitgenossen auf dem Theater zur Aufgabe und brachten in ihren <hi rendition="#i">Sottises</hi> häufig polit. Satyren, bis Franz I. Censur ihnen die Flügel beschnitt. Hinsichtlich der <hi rendition="#g">Wissenschaften</hi> förderte Karl d. Gr. auch im Frankenlande die Volksbildung und förderte Klosterschulen. Nach den Kämpfen des 9. u. 10. Jahrh. blühten die Schulen zu Bec, Laon, Tours, Rheims, Fleury u. s. f. Unter Ludwig VII. (1137–80) entstand die Universität Paris und wurde allmälig erweitert, nach ihrem Muster entstanden Anstalten zu Montpellier (1220), Orleans (1312), Toulouse, Lyon, Avignon, Grenoble. Ludwig IX., der heilige (1226–70), dessen Kinder Vincent von Beauvais, der früheste Encyklopädiker erzog, gab den ersten Codex einheimischen Rechtes, gründete die Sorbonne und legte eine Bibliothek an. Der ritterlich-epische Geist beherrschte auch die Chronisten, unter denen Adelbert von Aix (1120), Radulf von Caën (1130), Ordericus Vitalis (1142), Abt Suger von St. Denys (st. 1151) sich auszeichneten; mit Villehardouin, der als Augenzeuge die Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204) beschrieb, beginnt die eigentliche französ. Geschichtschreibung, indem er sich seiner Muttersprache bediente. Joinville beschrieb treuherzig um 1309 die „<hi rendition="#i">Histoire de St. Louis</hi>“, Froissart (st. nach 1400) herrlich die Kriege mit England u. nach langer Ebbe Ph. de Commines die Thaten Ludwigs XI. und Karls VIII. (1461 bis 98), letzterer bei weitem nicht erreicht von Cl. de Seyßel, dem Geschichtschreiber Ludwig XII. (1498–1515). Die <hi rendition="#g">zweite Periode der</hi> f. L. von Franz I. bis zum Tode Ludwigs XIV. (1515–1715) theilt sich <hi rendition="#i">A</hi>. in eine namentlich durch die Hugenottenkämpfe ziemlich unfruchtbare Zeit der Gährung (1515–1643) und <hi rendition="#i">B</hi>. in das Zeitalter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [781/0782]
1150), Lancelot u. a. wurden Heldengestalten der Romane der Trouvères, während die der Provençalen: Faurabras (der franz. Don Quichote), Gerard de Roussilon, Guillaume au Courtnez u. s. w. im Andenken blieben. Die prosaischen Romane bewegten sich meist im nebelhaften Sagenkreise des Amadis u. standen an Werth unter den Contes und Fabliaux (s. d.), deren geistl. Vertreter die Contes dévots und Miracles wurden. König Thibault von Navarra (1201–53) und Karl von Anjou gehörten unter die frühesten und besten Fabliers. Die franz. Vorliebe für allegorische Dichtung bewährte sich in der Thatsache, daß der „Roman de la Rose“, der in 22000 gelehrten, bilderreichen Versen die Kunst zu lieben lehren will und im Schmutz verendet, bis auf Franz II. als das vornehmste Nationalwerk gepriesen und oft genug neben Dantes göttliche Komödie gestellt wurde. Die allegorischen Doctrimaux, Debats, Danses, Nefs, Jonges u. dergl. waren Spielereien, die für poet. Verarmung zeugten. Die Lyrik bereicherte König Thibault mit vielen Liebesliedern, das 14. Jahrh. war reich an Lyrikern (Gaßas de Brulez, der Castellan von Coucy, die Dichterinen Doëlez de Troies, Marie de France); gegen das Ende desselben versuchte sich der Historiker Froissart (s. d.) zuerst in der romantischen Schäferpoesie. Je mehr das Königthum und die Städte über das Ritterthum emporstiegen, desto prosaischer wurde die Zeit. Im 15. Jahrh. ward die Dichtkunst zum Handwerk der Unterhaltung, unterschied sich aber von der deutschen Meistersängerei dadurch, daß in den künstlich gebauten Rondeaux, Triolets, Quatrains u. s. w. oft viel Witz steckte. Der Herzog Karl von Orleans, Alain Charetrier u. a. zeichneten sich hierin aus. Ein origineller Dichter war jedoch nur Villon, ein volksmäßiger der lustige Walkmüller Olivier Baßelin mit seinen Trinkliedern und mehr als alle Kunstlyrik der Rhétoriciens (zünftigen Meistersänger) und höfischen Gelegenheitsdichter galten die schmutzigen Produkte im Style des Pierre Fairfeu, des franz. Eulenspiegels. – Aus dramatisirten biblischen Erzählungen, Legenden entstanden im 15. Jahrh. die Moralités aus dialogisirten Fabliaux die regelrechten Lustspiele, Paraden. Die Satyre hatte sich schon weit früher im „gekrönten Fuchs“ volksmäßig derb ausgelassen, jetzt machten sich die „Kinder ohne Sorgen“ Verspottung der Zeitgenossen auf dem Theater zur Aufgabe und brachten in ihren Sottises häufig polit. Satyren, bis Franz I. Censur ihnen die Flügel beschnitt. Hinsichtlich der Wissenschaften förderte Karl d. Gr. auch im Frankenlande die Volksbildung und förderte Klosterschulen. Nach den Kämpfen des 9. u. 10. Jahrh. blühten die Schulen zu Bec, Laon, Tours, Rheims, Fleury u. s. f. Unter Ludwig VII. (1137–80) entstand die Universität Paris und wurde allmälig erweitert, nach ihrem Muster entstanden Anstalten zu Montpellier (1220), Orleans (1312), Toulouse, Lyon, Avignon, Grenoble. Ludwig IX., der heilige (1226–70), dessen Kinder Vincent von Beauvais, der früheste Encyklopädiker erzog, gab den ersten Codex einheimischen Rechtes, gründete die Sorbonne und legte eine Bibliothek an. Der ritterlich-epische Geist beherrschte auch die Chronisten, unter denen Adelbert von Aix (1120), Radulf von Caën (1130), Ordericus Vitalis (1142), Abt Suger von St. Denys (st. 1151) sich auszeichneten; mit Villehardouin, der als Augenzeuge die Einnahme Konstantinopels durch die Kreuzfahrer (1204) beschrieb, beginnt die eigentliche französ. Geschichtschreibung, indem er sich seiner Muttersprache bediente. Joinville beschrieb treuherzig um 1309 die „Histoire de St. Louis“, Froissart (st. nach 1400) herrlich die Kriege mit England u. nach langer Ebbe Ph. de Commines die Thaten Ludwigs XI. und Karls VIII. (1461 bis 98), letzterer bei weitem nicht erreicht von Cl. de Seyßel, dem Geschichtschreiber Ludwig XII. (1498–1515). Die zweite Periode der f. L. von Franz I. bis zum Tode Ludwigs XIV. (1515–1715) theilt sich A. in eine namentlich durch die Hugenottenkämpfe ziemlich unfruchtbare Zeit der Gährung (1515–1643) und B. in das Zeitalter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T15:05:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |