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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Urban IV. für die ganze Christenheit ein. Seither ist es allgemein; der Tag des Festes wurde der erste Donnerstag nach der Pfingstoctav, der Zweck desselben vom Tridentinerconcil in der 13. Sitzung erörtert, die Feier ist mit der feierlichsten Prozession, der Fronleichnamsprozession verbunden.


Fronte (lat. frons, Stirn, frz. front), die Vorderseite, die Gesichtsseite einer Truppenaufstellung; daher Frontmarsch, Frontalschlacht etc.


Frontinus, Sextus Julius, Feldherr und Schriftsteller unter den slavischen Kaisern (Vespasian, Titus, Domitian), schrieb: "Strategematicon" (Kriegslisten), zuletzt herausgeg. von Wiegmann, Göttingen 1798 und "De aquaductibus urbis Romae libri II." (über die Wasserleitungen der Stadt Rom), gewöhnlich dem Vitruv beigedruckt, zuletzt von Dederich 1841 zu Wesel hrsgb. u. übersetzt.


Frontispice (-spihß), Giebelseite, der giebelförmige Schluß eines Gebäudevorsprungs.


Fronto, Marcus Cornelius aus Cirta (Constantine) in Numidien, st. um 170 n. Chr., Rhetor, dadurch merkwürdig, daß erst in neuester Zeit durch Angelo Mai viele Briefe aufgefunden wurden; von seinen grammat. Schriften haben wir nur Fragmente (vollständige Ausgabe, Rom 1823).


Fronton (frz. frongtong), Giebel.


Froriep, Friedrich Ludwig von, berühmter Arzt u. Schriftsteller, geb. 1779 zu Erfurt, 1801 Prof. der Medicin zu Jena, 1804 zu Halle, 1808 zu Tübingen, von 1816 Obermedicinalrath in Weimar und seit 1822 Besitzer des Bertuchschen Industrie-Comptoirs daselbst; st. 1847. Schrieb: "Darstellung der neuen Theorie der Physiognomik des Dr. Gall" 3. Aufl., Weimar 4802; "Theoretisch-praktisches Handbuch der Geburtshilfe" 9. Aufl. 1832; bearbeitete Coopers "Handbuch der Chirurgie" 4 Bde., 2. Aufl. 1831, und gab die Zeitschrift: "Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde" 50 Bde., Weimar 1822-36 heraus, von 1836 bis 1845 zugleich mit seinem Sohne. - F., Robert, Sohn des Vorigen, geb. zu Jena 1804, 1830 Professor der Medicin daselbst, 1833 Prof. in Berlin, zugleich Prof. und Conservator des patholog. Museums an der Charite, 1835 Medicinalrath; 1846 ging er nach Weimar, wo er die Leitung des Landesindustrie-Comptoirs von seinem Vater übernahm. Hauptsächlich berühmt durch seine Kupferwerke: "Chirurgische Kupfertafeln" Weimar 1820; "Klinische Kupfertafeln" 1828; "Atlas der Hautkrankheiten" Weim. 1837; "Atlas anatomicus" Weim., 2. Aufl. 1852.


Frosinone, das alte Frusino, Hauptstadt der päpstlichen Delegation gleichen Namens, mit 7700 E.; die Delegation ist mit der im Neapolitan. liegenden Enclave Pontecorvo (von der Bernadotte den Fürstentitel führte) 34 #M. groß, mit 150000 E.


Frostbeule (Pernio) ist eine durch Einwirkung der Kälte (Erfrieren) entstandene Hautentzündung, partielle Erfrierung, die in Zertheilung, aber auch Eiterung und selbst Brand übergehen kann. Die F. entstehen hauptsächlich an den Ohren, Händen und Füßen, und da Feuchtigkeit und äußerer Druck das Erfrieren sehr begünstigen, so sind ihnen besonders Leute mit Fußschweißen und engen Schuhen unterworfen. Einmal entstanden, kommen sie jeden Herbst und Winter leicht wieder. Ist das Uebel noch ganz frisch, so reibe man den erfrorenen Theil mit Schnee, stärke ihn darauf durch Waschen mit Branntwein und schütze ihn vor Kälte; später folgen Ueberschläge von Chlorkalklösung, verdünnten Mineralsäuren. Bei sehr starker und schmerzhafter Entzündung im Anfange Blutegel und kalte Umschläge. Ist die F. alt, bläulich u. wenig schmerzhaft, so dienen reizende Mittel, Terpentinöl, Steinöl, flüchtiges Liniment etc., gerne mit Laudanum.


Frottiren, frz.-deutsch, reiben, besonders die Haut.


Frucht, in botan. Beziehung, heißt zur Zeit der Samenreife, was der Stengel oder Staubweg zur Zeit der Blüte war, wobei der F.knoten (der die Samenknospen umschließende, auf dem F.boden aufsitzende unterste, meist rundliche Theil des Stempels) zur F.schale geworden ist, der Griffel u. die

Urban IV. für die ganze Christenheit ein. Seither ist es allgemein; der Tag des Festes wurde der erste Donnerstag nach der Pfingstoctav, der Zweck desselben vom Tridentinerconcil in der 13. Sitzung erörtert, die Feier ist mit der feierlichsten Prozession, der Fronleichnamsprozession verbunden.


Fronte (lat. frons, Stirn, frz. front), die Vorderseite, die Gesichtsseite einer Truppenaufstellung; daher Frontmarsch, Frontalschlacht etc.


Frontinus, Sextus Julius, Feldherr und Schriftsteller unter den slavischen Kaisern (Vespasian, Titus, Domitian), schrieb: „Strategematicon“ (Kriegslisten), zuletzt herausgeg. von Wiegmann, Göttingen 1798 und „De aquaductibus urbis Romae libri II.“ (über die Wasserleitungen der Stadt Rom), gewöhnlich dem Vitruv beigedruckt, zuletzt von Dederich 1841 zu Wesel hrsgb. u. übersetzt.


Frontispice (–spihß), Giebelseite, der giebelförmige Schluß eines Gebäudevorsprungs.


Fronto, Marcus Cornelius aus Cirta (Constantine) in Numidien, st. um 170 n. Chr., Rhetor, dadurch merkwürdig, daß erst in neuester Zeit durch Angelo Mai viele Briefe aufgefunden wurden; von seinen grammat. Schriften haben wir nur Fragmente (vollständige Ausgabe, Rom 1823).


Fronton (frz. frongtong), Giebel.


Froriep, Friedrich Ludwig von, berühmter Arzt u. Schriftsteller, geb. 1779 zu Erfurt, 1801 Prof. der Medicin zu Jena, 1804 zu Halle, 1808 zu Tübingen, von 1816 Obermedicinalrath in Weimar und seit 1822 Besitzer des Bertuchschen Industrie-Comptoirs daselbst; st. 1847. Schrieb: „Darstellung der neuen Theorie der Physiognomik des Dr. Gall“ 3. Aufl., Weimar 4802; „Theoretisch-praktisches Handbuch der Geburtshilfe“ 9. Aufl. 1832; bearbeitete Coopers „Handbuch der Chirurgie“ 4 Bde., 2. Aufl. 1831, und gab die Zeitschrift: „Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde“ 50 Bde., Weimar 1822–36 heraus, von 1836 bis 1845 zugleich mit seinem Sohne. – F., Robert, Sohn des Vorigen, geb. zu Jena 1804, 1830 Professor der Medicin daselbst, 1833 Prof. in Berlin, zugleich Prof. und Conservator des patholog. Museums an der Charité, 1835 Medicinalrath; 1846 ging er nach Weimar, wo er die Leitung des Landesindustrie-Comptoirs von seinem Vater übernahm. Hauptsächlich berühmt durch seine Kupferwerke: „Chirurgische Kupfertafeln“ Weimar 1820; „Klinische Kupfertafeln“ 1828; „Atlas der Hautkrankheiten“ Weim. 1837; „Atlas anatomicus“ Weim., 2. Aufl. 1852.


Frosinone, das alte Frusino, Hauptstadt der päpstlichen Delegation gleichen Namens, mit 7700 E.; die Delegation ist mit der im Neapolitan. liegenden Enclave Pontecorvo (von der Bernadotte den Fürstentitel führte) 34 □M. groß, mit 150000 E.


Frostbeule (Pernio) ist eine durch Einwirkung der Kälte (Erfrieren) entstandene Hautentzündung, partielle Erfrierung, die in Zertheilung, aber auch Eiterung und selbst Brand übergehen kann. Die F. entstehen hauptsächlich an den Ohren, Händen und Füßen, und da Feuchtigkeit und äußerer Druck das Erfrieren sehr begünstigen, so sind ihnen besonders Leute mit Fußschweißen und engen Schuhen unterworfen. Einmal entstanden, kommen sie jeden Herbst und Winter leicht wieder. Ist das Uebel noch ganz frisch, so reibe man den erfrorenen Theil mit Schnee, stärke ihn darauf durch Waschen mit Branntwein und schütze ihn vor Kälte; später folgen Ueberschläge von Chlorkalklösung, verdünnten Mineralsäuren. Bei sehr starker und schmerzhafter Entzündung im Anfange Blutegel und kalte Umschläge. Ist die F. alt, bläulich u. wenig schmerzhaft, so dienen reizende Mittel, Terpentinöl, Steinöl, flüchtiges Liniment etc., gerne mit Laudanum.


Frottiren, frz.-deutsch, reiben, besonders die Haut.


Frucht, in botan. Beziehung, heißt zur Zeit der Samenreife, was der Stengel oder Staubweg zur Zeit der Blüte war, wobei der F.knoten (der die Samenknospen umschließende, auf dem F.boden aufsitzende unterste, meist rundliche Theil des Stempels) zur F.schale geworden ist, der Griffel u. die

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[818/0819] Urban IV. für die ganze Christenheit ein. Seither ist es allgemein; der Tag des Festes wurde der erste Donnerstag nach der Pfingstoctav, der Zweck desselben vom Tridentinerconcil in der 13. Sitzung erörtert, die Feier ist mit der feierlichsten Prozession, der Fronleichnamsprozession verbunden. Fronte (lat. frons, Stirn, frz. front), die Vorderseite, die Gesichtsseite einer Truppenaufstellung; daher Frontmarsch, Frontalschlacht etc. Frontinus, Sextus Julius, Feldherr und Schriftsteller unter den slavischen Kaisern (Vespasian, Titus, Domitian), schrieb: „Strategematicon“ (Kriegslisten), zuletzt herausgeg. von Wiegmann, Göttingen 1798 und „De aquaductibus urbis Romae libri II.“ (über die Wasserleitungen der Stadt Rom), gewöhnlich dem Vitruv beigedruckt, zuletzt von Dederich 1841 zu Wesel hrsgb. u. übersetzt. Frontispice (–spihß), Giebelseite, der giebelförmige Schluß eines Gebäudevorsprungs. Fronto, Marcus Cornelius aus Cirta (Constantine) in Numidien, st. um 170 n. Chr., Rhetor, dadurch merkwürdig, daß erst in neuester Zeit durch Angelo Mai viele Briefe aufgefunden wurden; von seinen grammat. Schriften haben wir nur Fragmente (vollständige Ausgabe, Rom 1823). Fronton (frz. frongtong), Giebel. Froriep, Friedrich Ludwig von, berühmter Arzt u. Schriftsteller, geb. 1779 zu Erfurt, 1801 Prof. der Medicin zu Jena, 1804 zu Halle, 1808 zu Tübingen, von 1816 Obermedicinalrath in Weimar und seit 1822 Besitzer des Bertuchschen Industrie-Comptoirs daselbst; st. 1847. Schrieb: „Darstellung der neuen Theorie der Physiognomik des Dr. Gall“ 3. Aufl., Weimar 4802; „Theoretisch-praktisches Handbuch der Geburtshilfe“ 9. Aufl. 1832; bearbeitete Coopers „Handbuch der Chirurgie“ 4 Bde., 2. Aufl. 1831, und gab die Zeitschrift: „Notizen aus dem Gebiete der Natur und Heilkunde“ 50 Bde., Weimar 1822–36 heraus, von 1836 bis 1845 zugleich mit seinem Sohne. – F., Robert, Sohn des Vorigen, geb. zu Jena 1804, 1830 Professor der Medicin daselbst, 1833 Prof. in Berlin, zugleich Prof. und Conservator des patholog. Museums an der Charité, 1835 Medicinalrath; 1846 ging er nach Weimar, wo er die Leitung des Landesindustrie-Comptoirs von seinem Vater übernahm. Hauptsächlich berühmt durch seine Kupferwerke: „Chirurgische Kupfertafeln“ Weimar 1820; „Klinische Kupfertafeln“ 1828; „Atlas der Hautkrankheiten“ Weim. 1837; „Atlas anatomicus“ Weim., 2. Aufl. 1852. Frosinone, das alte Frusino, Hauptstadt der päpstlichen Delegation gleichen Namens, mit 7700 E.; die Delegation ist mit der im Neapolitan. liegenden Enclave Pontecorvo (von der Bernadotte den Fürstentitel führte) 34 □M. groß, mit 150000 E. Frostbeule (Pernio) ist eine durch Einwirkung der Kälte (Erfrieren) entstandene Hautentzündung, partielle Erfrierung, die in Zertheilung, aber auch Eiterung und selbst Brand übergehen kann. Die F. entstehen hauptsächlich an den Ohren, Händen und Füßen, und da Feuchtigkeit und äußerer Druck das Erfrieren sehr begünstigen, so sind ihnen besonders Leute mit Fußschweißen und engen Schuhen unterworfen. Einmal entstanden, kommen sie jeden Herbst und Winter leicht wieder. Ist das Uebel noch ganz frisch, so reibe man den erfrorenen Theil mit Schnee, stärke ihn darauf durch Waschen mit Branntwein und schütze ihn vor Kälte; später folgen Ueberschläge von Chlorkalklösung, verdünnten Mineralsäuren. Bei sehr starker und schmerzhafter Entzündung im Anfange Blutegel und kalte Umschläge. Ist die F. alt, bläulich u. wenig schmerzhaft, so dienen reizende Mittel, Terpentinöl, Steinöl, flüchtiges Liniment etc., gerne mit Laudanum. Frottiren, frz.-deutsch, reiben, besonders die Haut. Frucht, in botan. Beziehung, heißt zur Zeit der Samenreife, was der Stengel oder Staubweg zur Zeit der Blüte war, wobei der F.knoten (der die Samenknospen umschließende, auf dem F.boden aufsitzende unterste, meist rundliche Theil des Stempels) zur F.schale geworden ist, der Griffel u. die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/819>, abgerufen am 24.11.2024.