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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Strömungen der Leidenschaft fortreißen zu lassen, welche Selbstbeherrschung durch seine Verbindung mit ausgezeichneten Personen (Herder, Lavater, Klinger, Merk, La Roche, Stolberg etc.) mächtig gefördert wurde. Seine ersten dichterischen Schöpfungen, Götz (1773) u. Werther (1774), erwarben ihm bei der ganzen Nation die Anerkennung als Dichter ersten Ranges u. von dem Herzog Karl August 1775 einen Ruf nach Weimar, wo er Titel und Aemter erhielt. Er wurde 1776 Geh. Legationsrath, 1779 wirklicher Geh. Rath, 1782 Kammer-Präsident u. geadelt, dirigirte v. 1791 bis 1809 das Theater zu Weimar, heirathete 1806 während der Schlacht von Jena ein Fräulein Vulpius, mit dem er schon längere Zeit gelebt hatte, um demselben im Falle eines Unglücks ein Recht auf sein Vermögen zu sichern, wurde 1815 erster Staatsminister, zog sich nach dem Tode Karl Augusts 1828 von den Staatsgeschäften zurück und st. den 22. März 1832 zu Weimar, wo er in der Fürstengruft eine Grabstätte erhielt. Die Zeit von 1775 an brachte er in Weimar und dessen Nähe zu mit Ausnahme von 1786-88, wo er Italien bereiste und 1792, wo er seinen Herzog auf dem Feldzuge des preuß. Heeres in die Champagne begleitete. - G. nimmt unbestreitbar den ersten Platz unter den deutschen Dichtern ein, keiner kommt ihm gleich an schöpferischer Kraft, Schärfe des Geistes, Gesundheit des Witzes und Humors, noch hat je einer alle die verschiedenen Stimmungen des menschlichen Gemüths, von der erhabenen durch die ganze Tonleiter herab bis zur philisterhaften und gewöhnlichen begehrlichen, mit solcher Wahrheit dargestellt und zwar jedesmal am rechten Orte. G. ist ausgezeichnet als epischer, dramatischer, lyrischer und didactischer Dichter, von bewunderungswürdiger Vielseitigkeit in jeder Gattung, Meister der Sprache, die sich ihm zu jedem Dienste willig fügt, zum Ausdrucke des höchsten Pathos sowie der unterhaltenden Spielerei, einfach u. durchsichtig klar oder dunkel andeutend. Seine eigentlich schöpferische Periode reicht von 1773 bis 1809; seine Werke geben in ihrer Zeitfolge ein getreues Bild seines Lebens- und Entwicklungsganges und reflectiren als heller Spiegel die Stimmung der Zeit. Aus der Sturm- u. Drangperiode schreitet er im "Götz" heraus, aus der schwächlichsentimentalen im "Werther", der "Faust" gibt eine Darstellung der gewaltigen Revolution, welche durch die deutsche Philosophie und neue Poesie in den Geistern bewirkt wurde; endlich gelangt er mit dem "Tasso", der "Iphigenia", "Hermann und Dorothea" etc. zu der erhabenen klassischen Ruhe. Seine späteren poetischen Arbeiten beweisen die Abnahme seiner dichterischen Kraft; G. ist behaglich geworden und entzieht sich geflissentlich, soweit er kann, dem Wehen des frisch erwachenden nationalen Lebens. Er beschäftigt sich mit der Kunst u. bewährt seinen klassischen Geschmack, mit den Naturwissenschaften (Farbenlehre, Metamorphose der Pflanzen) und zeigt auch hierin seine geniale Anschauung; aber von dem Freiheitskriege will er nichts hören, die Schlegel ärgern ihn, von Uhland will er nichts wissen, das christliche Element der romantischen Poesie ist ihm zuwider wie "Tabak u. Hundegebell". Dennoch wurde jedes seiner Erzeugnisse von den höheren gesellschaftlichen Kreisen (für die er auch in seiner besten Zeit so Manches zur Unterhaltung geschrieben hatte) mit Bewunderung aufgenommen, wenn auch gar nicht oder nur wenig gelesen, und es mangelte nicht an deutschen Kathedermännern u. Literaten, welche sich als Hierophanten des G.schen Genius gebärdeten und mit vielen Worten nichts zu sagen wußten; selbst jetzt noch quälen sie G.s Namen, indem sie über jeden Papierschnitzel des großen Mannes in Ekstase verfallen od. seine ausgeprägtesten Gebilde durch ihre Schriften breit quetschen. - G.s Sohn, Jul. Aug. Walther, geb. 1791, st. 1830 als großherz. sächs. Geh. Kammerrath; von seinen Enkeln haben sich Walther Wolfg. als Componist versucht, Wolfg. Max, Attache bei der preuß. Gesandtschaft in Rom, als Philosoph u. Poet.


Göttingen, hannöv. Stadt an der Leine, von 1286-1463 Hauptstadt eines braunschweig. lüneburg. Fürstenthums, hat 11500 E., Fabriken für

Strömungen der Leidenschaft fortreißen zu lassen, welche Selbstbeherrschung durch seine Verbindung mit ausgezeichneten Personen (Herder, Lavater, Klinger, Merk, La Roche, Stolberg etc.) mächtig gefördert wurde. Seine ersten dichterischen Schöpfungen, Götz (1773) u. Werther (1774), erwarben ihm bei der ganzen Nation die Anerkennung als Dichter ersten Ranges u. von dem Herzog Karl August 1775 einen Ruf nach Weimar, wo er Titel und Aemter erhielt. Er wurde 1776 Geh. Legationsrath, 1779 wirklicher Geh. Rath, 1782 Kammer-Präsident u. geadelt, dirigirte v. 1791 bis 1809 das Theater zu Weimar, heirathete 1806 während der Schlacht von Jena ein Fräulein Vulpius, mit dem er schon längere Zeit gelebt hatte, um demselben im Falle eines Unglücks ein Recht auf sein Vermögen zu sichern, wurde 1815 erster Staatsminister, zog sich nach dem Tode Karl Augusts 1828 von den Staatsgeschäften zurück und st. den 22. März 1832 zu Weimar, wo er in der Fürstengruft eine Grabstätte erhielt. Die Zeit von 1775 an brachte er in Weimar und dessen Nähe zu mit Ausnahme von 1786–88, wo er Italien bereiste und 1792, wo er seinen Herzog auf dem Feldzuge des preuß. Heeres in die Champagne begleitete. – G. nimmt unbestreitbar den ersten Platz unter den deutschen Dichtern ein, keiner kommt ihm gleich an schöpferischer Kraft, Schärfe des Geistes, Gesundheit des Witzes und Humors, noch hat je einer alle die verschiedenen Stimmungen des menschlichen Gemüths, von der erhabenen durch die ganze Tonleiter herab bis zur philisterhaften und gewöhnlichen begehrlichen, mit solcher Wahrheit dargestellt und zwar jedesmal am rechten Orte. G. ist ausgezeichnet als epischer, dramatischer, lyrischer und didactischer Dichter, von bewunderungswürdiger Vielseitigkeit in jeder Gattung, Meister der Sprache, die sich ihm zu jedem Dienste willig fügt, zum Ausdrucke des höchsten Pathos sowie der unterhaltenden Spielerei, einfach u. durchsichtig klar oder dunkel andeutend. Seine eigentlich schöpferische Periode reicht von 1773 bis 1809; seine Werke geben in ihrer Zeitfolge ein getreues Bild seines Lebens- und Entwicklungsganges und reflectiren als heller Spiegel die Stimmung der Zeit. Aus der Sturm- u. Drangperiode schreitet er im „Götz“ heraus, aus der schwächlichsentimentalen im „Werther“, der „Faust“ gibt eine Darstellung der gewaltigen Revolution, welche durch die deutsche Philosophie und neue Poesie in den Geistern bewirkt wurde; endlich gelangt er mit dem „Tasso“, der „Iphigenia“, „Hermann und Dorothea“ etc. zu der erhabenen klassischen Ruhe. Seine späteren poetischen Arbeiten beweisen die Abnahme seiner dichterischen Kraft; G. ist behaglich geworden und entzieht sich geflissentlich, soweit er kann, dem Wehen des frisch erwachenden nationalen Lebens. Er beschäftigt sich mit der Kunst u. bewährt seinen klassischen Geschmack, mit den Naturwissenschaften (Farbenlehre, Metamorphose der Pflanzen) und zeigt auch hierin seine geniale Anschauung; aber von dem Freiheitskriege will er nichts hören, die Schlegel ärgern ihn, von Uhland will er nichts wissen, das christliche Element der romantischen Poesie ist ihm zuwider wie „Tabak u. Hundegebell“. Dennoch wurde jedes seiner Erzeugnisse von den höheren gesellschaftlichen Kreisen (für die er auch in seiner besten Zeit so Manches zur Unterhaltung geschrieben hatte) mit Bewunderung aufgenommen, wenn auch gar nicht oder nur wenig gelesen, und es mangelte nicht an deutschen Kathedermännern u. Literaten, welche sich als Hierophanten des G.schen Genius gebärdeten und mit vielen Worten nichts zu sagen wußten; selbst jetzt noch quälen sie G.s Namen, indem sie über jeden Papierschnitzel des großen Mannes in Ekstase verfallen od. seine ausgeprägtesten Gebilde durch ihre Schriften breit quetschen. – G.s Sohn, Jul. Aug. Walther, geb. 1791, st. 1830 als großherz. sächs. Geh. Kammerrath; von seinen Enkeln haben sich Walther Wolfg. als Componist versucht, Wolfg. Max, Attaché bei der preuß. Gesandtschaft in Rom, als Philosoph u. Poet.


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Strömungen der Leidenschaft fortreißen zu lassen, welche Selbstbeherrschung durch seine Verbindung mit ausgezeichneten Personen (Herder, Lavater, Klinger, Merk, La Roche, Stolberg etc.) mächtig gefördert wurde. Seine ersten dichterischen Schöpfungen, Götz (1773) u. Werther (1774), erwarben ihm bei der ganzen Nation die Anerkennung als Dichter ersten Ranges u. von dem Herzog Karl August 1775 einen Ruf nach Weimar, wo er Titel und Aemter erhielt. Er wurde 1776 Geh. Legationsrath, 1779 wirklicher Geh. Rath, 1782 Kammer-Präsident u. geadelt, dirigirte v. 1791 bis 1809 das Theater zu Weimar, heirathete 1806 während der Schlacht von Jena ein Fräulein Vulpius, mit dem er schon längere Zeit gelebt hatte, um demselben im Falle eines Unglücks ein Recht auf sein Vermögen zu sichern, wurde 1815 erster Staatsminister, zog sich nach dem Tode Karl Augusts 1828 von den Staatsgeschäften zurück und st. den 22. März 1832 zu Weimar, wo er in der Fürstengruft eine Grabstätte erhielt. Die Zeit von 1775 an brachte er in Weimar und dessen Nähe zu mit Ausnahme von 1786&#x2013;88, wo er Italien bereiste und 1792, wo er seinen Herzog auf dem Feldzuge des preuß. Heeres in die Champagne begleitete. &#x2013; G. nimmt unbestreitbar den ersten Platz unter den deutschen Dichtern ein, keiner kommt ihm gleich an schöpferischer Kraft, Schärfe des Geistes, Gesundheit des Witzes und Humors, noch hat je einer alle die verschiedenen Stimmungen des menschlichen Gemüths, von der erhabenen durch die ganze Tonleiter herab bis zur philisterhaften und gewöhnlichen begehrlichen, mit solcher Wahrheit dargestellt und zwar jedesmal am rechten Orte. G. ist ausgezeichnet als epischer, dramatischer, lyrischer und didactischer Dichter, von bewunderungswürdiger Vielseitigkeit in jeder Gattung, Meister der Sprache, die sich ihm zu jedem Dienste willig fügt, zum Ausdrucke des höchsten Pathos sowie der unterhaltenden Spielerei, einfach u. durchsichtig klar oder dunkel andeutend. Seine eigentlich schöpferische Periode reicht von 1773 bis 1809; seine Werke geben in ihrer Zeitfolge ein getreues Bild seines Lebens- und Entwicklungsganges und reflectiren als heller Spiegel die Stimmung der Zeit. Aus der Sturm- u. Drangperiode schreitet er im &#x201E;Götz&#x201C; heraus, aus der schwächlichsentimentalen im &#x201E;Werther&#x201C;, der &#x201E;Faust&#x201C; gibt eine Darstellung der gewaltigen Revolution, welche durch die deutsche Philosophie und neue Poesie in den Geistern bewirkt wurde; endlich gelangt er mit dem &#x201E;Tasso&#x201C;, der &#x201E;Iphigenia&#x201C;, &#x201E;Hermann und Dorothea&#x201C; etc. zu der erhabenen klassischen Ruhe. Seine späteren poetischen Arbeiten beweisen die Abnahme seiner dichterischen Kraft; G. ist behaglich geworden und entzieht sich geflissentlich, soweit er kann, dem Wehen des frisch erwachenden nationalen Lebens. Er beschäftigt sich mit der Kunst u. bewährt seinen klassischen Geschmack, mit den Naturwissenschaften (Farbenlehre, Metamorphose der Pflanzen) und zeigt auch hierin seine geniale Anschauung; aber von dem Freiheitskriege will er nichts hören, die Schlegel ärgern ihn, von Uhland will er nichts wissen, das christliche Element der romantischen Poesie ist ihm zuwider wie &#x201E;Tabak u. Hundegebell&#x201C;. Dennoch wurde jedes seiner Erzeugnisse von den höheren gesellschaftlichen Kreisen (für die er auch in seiner besten Zeit so Manches zur Unterhaltung geschrieben hatte) mit Bewunderung aufgenommen, wenn auch gar nicht oder nur wenig gelesen, und es mangelte nicht an deutschen Kathedermännern u. Literaten, welche sich als Hierophanten des G.schen Genius gebärdeten und mit vielen Worten nichts zu sagen wußten; selbst jetzt noch quälen sie G.s Namen, indem sie über jeden Papierschnitzel des großen Mannes in Ekstase verfallen od. seine ausgeprägtesten Gebilde durch ihre Schriften breit quetschen. &#x2013; G.s Sohn, <hi rendition="#g">Jul. Aug. Walther</hi>, geb. 1791, st. 1830 als großherz. sächs. Geh. Kammerrath; von seinen Enkeln haben sich Walther Wolfg. als Componist versucht, Wolfg. Max, Attaché bei der preuß. Gesandtschaft in Rom, als Philosoph u. Poet.</p><lb/>
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[105/0106] Strömungen der Leidenschaft fortreißen zu lassen, welche Selbstbeherrschung durch seine Verbindung mit ausgezeichneten Personen (Herder, Lavater, Klinger, Merk, La Roche, Stolberg etc.) mächtig gefördert wurde. Seine ersten dichterischen Schöpfungen, Götz (1773) u. Werther (1774), erwarben ihm bei der ganzen Nation die Anerkennung als Dichter ersten Ranges u. von dem Herzog Karl August 1775 einen Ruf nach Weimar, wo er Titel und Aemter erhielt. Er wurde 1776 Geh. Legationsrath, 1779 wirklicher Geh. Rath, 1782 Kammer-Präsident u. geadelt, dirigirte v. 1791 bis 1809 das Theater zu Weimar, heirathete 1806 während der Schlacht von Jena ein Fräulein Vulpius, mit dem er schon längere Zeit gelebt hatte, um demselben im Falle eines Unglücks ein Recht auf sein Vermögen zu sichern, wurde 1815 erster Staatsminister, zog sich nach dem Tode Karl Augusts 1828 von den Staatsgeschäften zurück und st. den 22. März 1832 zu Weimar, wo er in der Fürstengruft eine Grabstätte erhielt. Die Zeit von 1775 an brachte er in Weimar und dessen Nähe zu mit Ausnahme von 1786–88, wo er Italien bereiste und 1792, wo er seinen Herzog auf dem Feldzuge des preuß. Heeres in die Champagne begleitete. – G. nimmt unbestreitbar den ersten Platz unter den deutschen Dichtern ein, keiner kommt ihm gleich an schöpferischer Kraft, Schärfe des Geistes, Gesundheit des Witzes und Humors, noch hat je einer alle die verschiedenen Stimmungen des menschlichen Gemüths, von der erhabenen durch die ganze Tonleiter herab bis zur philisterhaften und gewöhnlichen begehrlichen, mit solcher Wahrheit dargestellt und zwar jedesmal am rechten Orte. G. ist ausgezeichnet als epischer, dramatischer, lyrischer und didactischer Dichter, von bewunderungswürdiger Vielseitigkeit in jeder Gattung, Meister der Sprache, die sich ihm zu jedem Dienste willig fügt, zum Ausdrucke des höchsten Pathos sowie der unterhaltenden Spielerei, einfach u. durchsichtig klar oder dunkel andeutend. Seine eigentlich schöpferische Periode reicht von 1773 bis 1809; seine Werke geben in ihrer Zeitfolge ein getreues Bild seines Lebens- und Entwicklungsganges und reflectiren als heller Spiegel die Stimmung der Zeit. Aus der Sturm- u. Drangperiode schreitet er im „Götz“ heraus, aus der schwächlichsentimentalen im „Werther“, der „Faust“ gibt eine Darstellung der gewaltigen Revolution, welche durch die deutsche Philosophie und neue Poesie in den Geistern bewirkt wurde; endlich gelangt er mit dem „Tasso“, der „Iphigenia“, „Hermann und Dorothea“ etc. zu der erhabenen klassischen Ruhe. Seine späteren poetischen Arbeiten beweisen die Abnahme seiner dichterischen Kraft; G. ist behaglich geworden und entzieht sich geflissentlich, soweit er kann, dem Wehen des frisch erwachenden nationalen Lebens. Er beschäftigt sich mit der Kunst u. bewährt seinen klassischen Geschmack, mit den Naturwissenschaften (Farbenlehre, Metamorphose der Pflanzen) und zeigt auch hierin seine geniale Anschauung; aber von dem Freiheitskriege will er nichts hören, die Schlegel ärgern ihn, von Uhland will er nichts wissen, das christliche Element der romantischen Poesie ist ihm zuwider wie „Tabak u. Hundegebell“. Dennoch wurde jedes seiner Erzeugnisse von den höheren gesellschaftlichen Kreisen (für die er auch in seiner besten Zeit so Manches zur Unterhaltung geschrieben hatte) mit Bewunderung aufgenommen, wenn auch gar nicht oder nur wenig gelesen, und es mangelte nicht an deutschen Kathedermännern u. Literaten, welche sich als Hierophanten des G.schen Genius gebärdeten und mit vielen Worten nichts zu sagen wußten; selbst jetzt noch quälen sie G.s Namen, indem sie über jeden Papierschnitzel des großen Mannes in Ekstase verfallen od. seine ausgeprägtesten Gebilde durch ihre Schriften breit quetschen. – G.s Sohn, Jul. Aug. Walther, geb. 1791, st. 1830 als großherz. sächs. Geh. Kammerrath; von seinen Enkeln haben sich Walther Wolfg. als Componist versucht, Wolfg. Max, Attaché bei der preuß. Gesandtschaft in Rom, als Philosoph u. Poet. Göttingen, hannöv. Stadt an der Leine, von 1286–1463 Hauptstadt eines braunschweig. lüneburg. Fürstenthums, hat 11500 E., Fabriken für

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/106>, abgerufen am 27.11.2024.