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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Goldschmied, s. Bijouterie, Ciseleur, Graveur, Juwelier etc.


Goldsmith (-smit), Oliver, geb. 1728 in Irland, nach der gangbarsten Annahme zu Pallas in der Grafschaft Longford, gest. 1774 zu London nach einem ziemlich unstäten u. oft bedrängten Leben. Sein Name lebt fort durch die weltbekannte Dichtung des "Vicar of Wakefield", bei welcher ihm seine Jugenderinnerungen - er war der Sohn eines Landpredigers - vortrefflich zu statten kamen. Sehr gerühmt wurde auch das Gedicht "The traveller" (London 1765) u. das beschreibende Gedicht "The deserted village", dtsch. von Bürde, Breslau 1796. Seine "Essays" und "Citizien of the world", in welch letzterm ein Chinese über Europas politische Zustände sich ausläßt, verdienten und fanden ebenfalls Uebersetzer. Dagegen waren seine Lustspiele mittelmäßig, seine histor. Arbeiten (Briefe über engl. Geschichte, griech. u. röm. Geschichte) flüchtige Compilationen ad panem lucrandum, fanden aber deutsche Uebersetzer, weil Darstellung u. Form besonders im Vergleich zu. den damaligen deutschen Geschichtschreibern große Vorzüge, namentlich Lebendigkeit u. gemeinfaßl. Sprache, zeigten. Washington Irving beschrieb G.s abenteuerliches Leben London 1850 und gab dessen "Miscellaneous Works" heraus.


Goldwasser, feindestillirter Branntwein, vorzüglich in Danzig fabricirt.


Goldwurz, s. Asphodoleae u. Affodille.


Goletta, s. Tunis.


Golf, ital. golfo, Meerbusen. G.strom, s. Atlant. Meer Bd. I. S. 312-13.


Golgatha, eigentl. Golgoliha, Kalvarienberg, Schädelstätte, der Hügel, auf welchem Christus gekreuziget wurde. Derselbe lag laut Hebr. 13, 12 außen vor dem Thore, laut Eusebius u. Hieronymus auf der Nordseite von Sion, doch ist die Lage schwer zu bestimmen, weil die Evangelisten nichts Näheres angaben, Jerusalem zerstört und Aelia Capitolina mehr nordwärts gebaut wurde. Ungewiß ist ferner, ob G. der allgem. Hinrichtungsplatz der Juden war, gewiß dagegen, daß den Pilgern heutzutage G. da gezeigt wird, wo die Kaiserin Helena, Konstantins d. Gr. Mutter, im 4. Jahrh. das Kreuz Christi fand und eine prachtvolle Kirche baute.


Goliath, der riesenhafte Philister aus Gath, der vom Hirtenknaben David (1 Sam. 17) getödtet u. dessen Name sprüchwörtlich wurde. Er soll 6 Ellen und 1 Spanne = 9'1'' Par. Maß lang gewesen sein, eine Größe, mit der sich die der angeblichen Skelette des Orestes, des Pusio, der Secundilla u. a. vergleichen läßt.


Golius, Jakob, geb. 1596 im Haag, gest. 1667 als Prof. zu Leyden, Orientalist (Lexicon arabico-latinum, Lugdun. Bat. 1653).


Golkonda, ehemal. Königreich mit gleichnam. Hauptstadt, jetzt zur vorderindisch-engl. Provinz Hyderabad gehörig: bekannte Diamantengruben.


Golling, Marktflecken im österreich. Herzogthum Salzburg an der Salzach, hat eine Salinen-Revierförsterei u. 800 E.; in der Nähe der Paß Lueg.


Gollub, westpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, mit 2500 E., Wolle- und Leineweberei.


Golo, Küstenfluß in Corsica auf der östl. Küste.


Goltz, Aug. Friedr. Ferd., Graf von der, geb. 1765 zu Dresden, seit 1787 in preuß. Staatsdiensten, bei wichtigen Unterhandlungen gebraucht, z. B. 1807 zu Tilsit als Minister des Auswärtigen, st. 1832 als Oberhofmarschall.


Goltz, Bogumil, ein der christl.-germanischen Richtung angehörender prot. Schriftsteller, geb. 1801 zu Warschau, studierte Landwirthschaft und übernahm ein großes Rittergut im Posenschen, lebt gegenwärtig zu Thorn philosoph. und ästhet. Studien und der Schriftstellerei. Ausgezeichnet und einzig in seiner Art ist das "Buch der Kindheit", Frankfurt 1847, 2. Aufl. Berlin 1854; dazu: "Deutsche Entartung in der lichtfreundlichen u. modernen Lebensart", Frankf. 1847; "Das Menschendasein in seinen weltewigen Zügen u. Zeichen", Frankf. 1850, 2 B.; "Ein Jugendleben", Lpz. 1852, 3 B.; "Ein Kleinstädter in Aegypten", Berlin 1853.


Goltzius, Hendrik, geb. 1558, gest. 1617, holländ. Kupferstecher, Vervollkommner


Goldschmied, s. Bijouterie, Ciseleur, Graveur, Juwelier etc.


Goldsmith (–smit), Oliver, geb. 1728 in Irland, nach der gangbarsten Annahme zu Pallas in der Grafschaft Longford, gest. 1774 zu London nach einem ziemlich unstäten u. oft bedrängten Leben. Sein Name lebt fort durch die weltbekannte Dichtung des „Vicar of Wakefield“, bei welcher ihm seine Jugenderinnerungen – er war der Sohn eines Landpredigers – vortrefflich zu statten kamen. Sehr gerühmt wurde auch das Gedicht „The traveller“ (London 1765) u. das beschreibende Gedicht „The deserted village“, dtsch. von Bürde, Breslau 1796. Seine „Essays“ und „Citizien of the world“, in welch letzterm ein Chinese über Europas politische Zustände sich ausläßt, verdienten und fanden ebenfalls Uebersetzer. Dagegen waren seine Lustspiele mittelmäßig, seine histor. Arbeiten (Briefe über engl. Geschichte, griech. u. röm. Geschichte) flüchtige Compilationen ad panem lucrandum, fanden aber deutsche Uebersetzer, weil Darstellung u. Form besonders im Vergleich zu. den damaligen deutschen Geschichtschreibern große Vorzüge, namentlich Lebendigkeit u. gemeinfaßl. Sprache, zeigten. Washington Irving beschrieb G.s abenteuerliches Leben London 1850 und gab dessen „Miscellaneous Works“ heraus.


Goldwasser, feindestillirter Branntwein, vorzüglich in Danzig fabricirt.


Goldwurz, s. Asphodoleae u. Affodille.


Goletta, s. Tunis.


Golf, ital. golfo, Meerbusen. G.strom, s. Atlant. Meer Bd. I. S. 312–13.


Golgatha, eigentl. Golgoliha, Kalvarienberg, Schädelstätte, der Hügel, auf welchem Christus gekreuziget wurde. Derselbe lag laut Hebr. 13, 12 außen vor dem Thore, laut Eusebius u. Hieronymus auf der Nordseite von Sion, doch ist die Lage schwer zu bestimmen, weil die Evangelisten nichts Näheres angaben, Jerusalem zerstört und Aelia Capitolina mehr nordwärts gebaut wurde. Ungewiß ist ferner, ob G. der allgem. Hinrichtungsplatz der Juden war, gewiß dagegen, daß den Pilgern heutzutage G. da gezeigt wird, wo die Kaiserin Helena, Konstantins d. Gr. Mutter, im 4. Jahrh. das Kreuz Christi fand und eine prachtvolle Kirche baute.


Goliath, der riesenhafte Philister aus Gath, der vom Hirtenknaben David (1 Sam. 17) getödtet u. dessen Name sprüchwörtlich wurde. Er soll 6 Ellen und 1 Spanne = 9'1'' Par. Maß lang gewesen sein, eine Größe, mit der sich die der angeblichen Skelette des Orestes, des Pusio, der Secundilla u. a. vergleichen läßt.


Golius, Jakob, geb. 1596 im Haag, gest. 1667 als Prof. zu Leyden, Orientalist (Lexicon arabico-latinum, Lugdun. Bat. 1653).


Golkonda, ehemal. Königreich mit gleichnam. Hauptstadt, jetzt zur vorderindisch-engl. Provinz Hyderabad gehörig: bekannte Diamantengruben.


Golling, Marktflecken im österreich. Herzogthum Salzburg an der Salzach, hat eine Salinen-Revierförsterei u. 800 E.; in der Nähe der Paß Lueg.


Gollub, westpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, mit 2500 E., Wolle- und Leineweberei.


Golo, Küstenfluß in Corsica auf der östl. Küste.


Goltz, Aug. Friedr. Ferd., Graf von der, geb. 1765 zu Dresden, seit 1787 in preuß. Staatsdiensten, bei wichtigen Unterhandlungen gebraucht, z. B. 1807 zu Tilsit als Minister des Auswärtigen, st. 1832 als Oberhofmarschall.


Goltz, Bogumil, ein der christl.-germanischen Richtung angehörender prot. Schriftsteller, geb. 1801 zu Warschau, studierte Landwirthschaft und übernahm ein großes Rittergut im Posenschen, lebt gegenwärtig zu Thorn philosoph. und ästhet. Studien und der Schriftstellerei. Ausgezeichnet und einzig in seiner Art ist das „Buch der Kindheit“, Frankfurt 1847, 2. Aufl. Berlin 1854; dazu: „Deutsche Entartung in der lichtfreundlichen u. modernen Lebensart“, Frankf. 1847; „Das Menschendasein in seinen weltewigen Zügen u. Zeichen“, Frankf. 1850, 2 B.; „Ein Jugendleben“, Lpz. 1852, 3 B.; „Ein Kleinstädter in Aegypten“, Berlin 1853.


Goltzius, Hendrik, geb. 1558, gest. 1617, holländ. Kupferstecher, Vervollkommner

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[110/0111] Goldschmied, s. Bijouterie, Ciseleur, Graveur, Juwelier etc. Goldsmith (–smit), Oliver, geb. 1728 in Irland, nach der gangbarsten Annahme zu Pallas in der Grafschaft Longford, gest. 1774 zu London nach einem ziemlich unstäten u. oft bedrängten Leben. Sein Name lebt fort durch die weltbekannte Dichtung des „Vicar of Wakefield“, bei welcher ihm seine Jugenderinnerungen – er war der Sohn eines Landpredigers – vortrefflich zu statten kamen. Sehr gerühmt wurde auch das Gedicht „The traveller“ (London 1765) u. das beschreibende Gedicht „The deserted village“, dtsch. von Bürde, Breslau 1796. Seine „Essays“ und „Citizien of the world“, in welch letzterm ein Chinese über Europas politische Zustände sich ausläßt, verdienten und fanden ebenfalls Uebersetzer. Dagegen waren seine Lustspiele mittelmäßig, seine histor. Arbeiten (Briefe über engl. Geschichte, griech. u. röm. Geschichte) flüchtige Compilationen ad panem lucrandum, fanden aber deutsche Uebersetzer, weil Darstellung u. Form besonders im Vergleich zu. den damaligen deutschen Geschichtschreibern große Vorzüge, namentlich Lebendigkeit u. gemeinfaßl. Sprache, zeigten. Washington Irving beschrieb G.s abenteuerliches Leben London 1850 und gab dessen „Miscellaneous Works“ heraus. Goldwasser, feindestillirter Branntwein, vorzüglich in Danzig fabricirt. Goldwurz, s. Asphodoleae u. Affodille. Goletta, s. Tunis. Golf, ital. golfo, Meerbusen. G.strom, s. Atlant. Meer Bd. I. S. 312–13. Golgatha, eigentl. Golgoliha, Kalvarienberg, Schädelstätte, der Hügel, auf welchem Christus gekreuziget wurde. Derselbe lag laut Hebr. 13, 12 außen vor dem Thore, laut Eusebius u. Hieronymus auf der Nordseite von Sion, doch ist die Lage schwer zu bestimmen, weil die Evangelisten nichts Näheres angaben, Jerusalem zerstört und Aelia Capitolina mehr nordwärts gebaut wurde. Ungewiß ist ferner, ob G. der allgem. Hinrichtungsplatz der Juden war, gewiß dagegen, daß den Pilgern heutzutage G. da gezeigt wird, wo die Kaiserin Helena, Konstantins d. Gr. Mutter, im 4. Jahrh. das Kreuz Christi fand und eine prachtvolle Kirche baute. Goliath, der riesenhafte Philister aus Gath, der vom Hirtenknaben David (1 Sam. 17) getödtet u. dessen Name sprüchwörtlich wurde. Er soll 6 Ellen und 1 Spanne = 9'1'' Par. Maß lang gewesen sein, eine Größe, mit der sich die der angeblichen Skelette des Orestes, des Pusio, der Secundilla u. a. vergleichen läßt. Golius, Jakob, geb. 1596 im Haag, gest. 1667 als Prof. zu Leyden, Orientalist (Lexicon arabico-latinum, Lugdun. Bat. 1653). Golkonda, ehemal. Königreich mit gleichnam. Hauptstadt, jetzt zur vorderindisch-engl. Provinz Hyderabad gehörig: bekannte Diamantengruben. Golling, Marktflecken im österreich. Herzogthum Salzburg an der Salzach, hat eine Salinen-Revierförsterei u. 800 E.; in der Nähe der Paß Lueg. Gollub, westpreuß. Stadt im Reg.-Bez. Marienwerder, mit 2500 E., Wolle- und Leineweberei. Golo, Küstenfluß in Corsica auf der östl. Küste. Goltz, Aug. Friedr. Ferd., Graf von der, geb. 1765 zu Dresden, seit 1787 in preuß. Staatsdiensten, bei wichtigen Unterhandlungen gebraucht, z. B. 1807 zu Tilsit als Minister des Auswärtigen, st. 1832 als Oberhofmarschall. Goltz, Bogumil, ein der christl.-germanischen Richtung angehörender prot. Schriftsteller, geb. 1801 zu Warschau, studierte Landwirthschaft und übernahm ein großes Rittergut im Posenschen, lebt gegenwärtig zu Thorn philosoph. und ästhet. Studien und der Schriftstellerei. Ausgezeichnet und einzig in seiner Art ist das „Buch der Kindheit“, Frankfurt 1847, 2. Aufl. Berlin 1854; dazu: „Deutsche Entartung in der lichtfreundlichen u. modernen Lebensart“, Frankf. 1847; „Das Menschendasein in seinen weltewigen Zügen u. Zeichen“, Frankf. 1850, 2 B.; „Ein Jugendleben“, Lpz. 1852, 3 B.; „Ein Kleinstädter in Aegypten“, Berlin 1853. Goltzius, Hendrik, geb. 1558, gest. 1617, holländ. Kupferstecher, Vervollkommner

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/111>, abgerufen am 27.11.2024.