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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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noch heute an ihn mahnt, unter die Götter aufgenommen.


Hadsch, bei den Mohammedanern die Wallfahrt nach Mekka; Hadschi, der Pilger, der sie gemacht hat.


Hadschi-Khalfa, gest. 1658 als Minister Murads IV., türk. Historiker und Lexicograph; sein geograph. und encyklopäd. Lexicon gab Flügel heraus (London 1835-52).


Hadschuten, arab. Stamm in der algierschen Ebene, früher räuberisch u. treulos, jetzt von den Franzosen gebändigt.


Häberl, Franz Xaver, geb. 1759 zu Erlkam in Oberbayern, gest. 1846 als Director des allgem. Krankenhauses zu München, ausgezeichneter Arzt und um die Einrichtung der Krankenhäuser sehr verdient durch Schriften u. Anordnungen.


Häberlin, Franz Dominik, geb. 1720 zu Grimmelfingen bei Ulm, gest. 1787 als Prof. zu Helmstädt, gelehrter Jurist, schrieb 12 Bde. der "Allgem. Geschichte" und 21 der "Neuesten deutschen Reichsgeschichte" (Halle 1767-73 und 1774 bis 84). Sein Sohn Karl Friedr., geb. 1756, gest. 1808 als Prof. zu Helmstädt, gab eine "Pragmatische Geschichte der neuesten kaiserl. Wahlcapitulationen" (Leipzig 1792), ein "Handbuch des deutschen Staatsrechts" (Berl. 1794) u. das "Deutsche Staatsarchiv" (Helmstädt 1796-1808 in 16 Bdn.) heraus. Dessen Sohn, Karl Ludw., geb. 1784, wegen Kassenangelegenheiten als braunschweig. Beamter abgesetzt u. bis 1831 verhaftet, hat unter den Namen Häfeli, Melindor, Belani, Nordenfels etc. eine Masse Romane u. Erzählungen in die Welt geschickt.


Häger, in Norddeutschland der Name der Sandbänke in Flüssen oder an dem Ufer derselben; vergl. Buhne.


Hähnel, Ernst Julius, ausgezeichneter Bildhauer der Gegenwart, unter Rietschel und Schwanthaler gebildet. Von ihm ist die Statue Beethovens in Bonn, Karls IV. in Prag u. die Statue von Peter Cornelius in Dresden.


Häma, griech., Blut; über die verschiedenen Zusammensetzungen als: H.temesis, H.nämie, H.turesis, Hämoptysis, Hydramie etc. vergl. Blut, Blutbrechen, Blutarmuth, Blutharnen, Blutstein, Bluthusten, Blutkrankheiten, Blutroth, Blutschwamm, Blutstillende Mittel, Blutung.


Hämanthus, Blutblume, Zwiebelpflanze aus der Familie der Amaryllideae (s. d.), mit schön rother Doldenblüte, bei uns in dem Warmhause gezogen.


Hämatin, s. Blut.


Hämatinon, dunkelrother Glasfluß bei den Alten, neuester Zeit von Pettenkofer in München wieder erfunden.


Hämatokrystalliu, krystallisirte Proteinsubstanz, s. Protein.


Hämon, myth., Sohn des theban. Königs Kreon, der sich über dem Leichnam seiner Braut Antigone (s. d.) erstach. - H., Sohn des myth. Lykaon; von ihm soll die thessal. Landschaft Hämonia den Namen geführt haben.


Hämorrhoiden, Goldader (Haemorrhoides), heißt die krankhafte Anschwellung der Blutadern des Mastdarms, besonders seines untern Theils, nebst den sie begleitenden Zufällen, als Abgang von Schleim oder Blut; theils auch jener allgem. Krankheitszustand (Hämorrhoidalkrankheit), wovon jene Gefäßanschwellungen nur eine weitere Entwicklung sind. Diese Hämorrhoidalkrankheit, beruhend auf Blutüberfüllung des Unterleibs, äußert sich zuerst in Verdauungsleiden u. Unterleibsbeschwerden der mannigfaltigsten Art. Heilt die Krankheit nicht auf dieser ihrer ersten Stufe, so zeigen sich früher oder später Venenanschwellungen am After (Hämorrhoidalknoten, blinde H.), und bei weiterem Fortschreiten der Krankheit kommt es zu blutigem Erguß aus denselben (blutige H.) oder zu vermehrter Schleimabsonderung aus dem Mastdarm (Schleim-H.), womit in der Regel eine Besserung des Allgemeinbefindens eintritt (daher der Name "güldene Ader"). Die Krankheit tritt häufig in periodischen Anfällen auf und befällt hauptsächlich das mittlere Lebensalter; die Anlage dazu ist angeboren oder erworben. Veranlassende Ursache ist alles, was Blutüberfüllung des Unterleibs verursacht, besonders reichliche Kost, vieler Genuß erhitzender Getränke, sitzende Lebensweise etc., und Vermeidung dieser

noch heute an ihn mahnt, unter die Götter aufgenommen.


Hadsch, bei den Mohammedanern die Wallfahrt nach Mekka; Hadschi, der Pilger, der sie gemacht hat.


Hadschi-Khalfa, gest. 1658 als Minister Murads IV., türk. Historiker und Lexicograph; sein geograph. und encyklopäd. Lexicon gab Flügel heraus (London 1835–52).


Hadschuten, arab. Stamm in der algierschen Ebene, früher räuberisch u. treulos, jetzt von den Franzosen gebändigt.


Häberl, Franz Xaver, geb. 1759 zu Erlkam in Oberbayern, gest. 1846 als Director des allgem. Krankenhauses zu München, ausgezeichneter Arzt und um die Einrichtung der Krankenhäuser sehr verdient durch Schriften u. Anordnungen.


Häberlin, Franz Dominik, geb. 1720 zu Grimmelfingen bei Ulm, gest. 1787 als Prof. zu Helmstädt, gelehrter Jurist, schrieb 12 Bde. der „Allgem. Geschichte“ und 21 der „Neuesten deutschen Reichsgeschichte“ (Halle 1767–73 und 1774 bis 84). Sein Sohn Karl Friedr., geb. 1756, gest. 1808 als Prof. zu Helmstädt, gab eine „Pragmatische Geschichte der neuesten kaiserl. Wahlcapitulationen“ (Leipzig 1792), ein „Handbuch des deutschen Staatsrechts“ (Berl. 1794) u. das „Deutsche Staatsarchiv“ (Helmstädt 1796–1808 in 16 Bdn.) heraus. Dessen Sohn, Karl Ludw., geb. 1784, wegen Kassenangelegenheiten als braunschweig. Beamter abgesetzt u. bis 1831 verhaftet, hat unter den Namen Häfeli, Melindor, Belani, Nordenfels etc. eine Masse Romane u. Erzählungen in die Welt geschickt.


Häger, in Norddeutschland der Name der Sandbänke in Flüssen oder an dem Ufer derselben; vergl. Buhne.


Hähnel, Ernst Julius, ausgezeichneter Bildhauer der Gegenwart, unter Rietschel und Schwanthaler gebildet. Von ihm ist die Statue Beethovens in Bonn, Karls IV. in Prag u. die Statue von Peter Cornelius in Dresden.


Häma, griech., Blut; über die verschiedenen Zusammensetzungen als: H.temesis, H.nämie, H.turesis, Hämoptysis, Hydramie etc. vergl. Blut, Blutbrechen, Blutarmuth, Blutharnen, Blutstein, Bluthusten, Blutkrankheiten, Blutroth, Blutschwamm, Blutstillende Mittel, Blutung.


Hämanthus, Blutblume, Zwiebelpflanze aus der Familie der Amaryllideae (s. d.), mit schön rother Doldenblüte, bei uns in dem Warmhause gezogen.


Hämatin, s. Blut.


Hämatinon, dunkelrother Glasfluß bei den Alten, neuester Zeit von Pettenkofer in München wieder erfunden.


Hämatokrystalliu, krystallisirte Proteinsubstanz, s. Protëin.


Hämon, myth., Sohn des theban. Königs Kreon, der sich über dem Leichnam seiner Braut Antigone (s. d.) erstach. – H., Sohn des myth. Lykaon; von ihm soll die thessal. Landschaft Hämonia den Namen geführt haben.


Hämorrhoiden, Goldader (Haemorrhoides), heißt die krankhafte Anschwellung der Blutadern des Mastdarms, besonders seines untern Theils, nebst den sie begleitenden Zufällen, als Abgang von Schleim oder Blut; theils auch jener allgem. Krankheitszustand (Hämorrhoidalkrankheit), wovon jene Gefäßanschwellungen nur eine weitere Entwicklung sind. Diese Hämorrhoidalkrankheit, beruhend auf Blutüberfüllung des Unterleibs, äußert sich zuerst in Verdauungsleiden u. Unterleibsbeschwerden der mannigfaltigsten Art. Heilt die Krankheit nicht auf dieser ihrer ersten Stufe, so zeigen sich früher oder später Venenanschwellungen am After (Hämorrhoidalknoten, blinde H.), und bei weiterem Fortschreiten der Krankheit kommt es zu blutigem Erguß aus denselben (blutige H.) oder zu vermehrter Schleimabsonderung aus dem Mastdarm (Schleim-H.), womit in der Regel eine Besserung des Allgemeinbefindens eintritt (daher der Name „güldene Ader“). Die Krankheit tritt häufig in periodischen Anfällen auf und befällt hauptsächlich das mittlere Lebensalter; die Anlage dazu ist angeboren oder erworben. Veranlassende Ursache ist alles, was Blutüberfüllung des Unterleibs verursacht, besonders reichliche Kost, vieler Genuß erhitzender Getränke, sitzende Lebensweise etc., und Vermeidung dieser

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[198/0199] noch heute an ihn mahnt, unter die Götter aufgenommen. Hadsch, bei den Mohammedanern die Wallfahrt nach Mekka; Hadschi, der Pilger, der sie gemacht hat. Hadschi-Khalfa, gest. 1658 als Minister Murads IV., türk. Historiker und Lexicograph; sein geograph. und encyklopäd. Lexicon gab Flügel heraus (London 1835–52). Hadschuten, arab. Stamm in der algierschen Ebene, früher räuberisch u. treulos, jetzt von den Franzosen gebändigt. Häberl, Franz Xaver, geb. 1759 zu Erlkam in Oberbayern, gest. 1846 als Director des allgem. Krankenhauses zu München, ausgezeichneter Arzt und um die Einrichtung der Krankenhäuser sehr verdient durch Schriften u. Anordnungen. Häberlin, Franz Dominik, geb. 1720 zu Grimmelfingen bei Ulm, gest. 1787 als Prof. zu Helmstädt, gelehrter Jurist, schrieb 12 Bde. der „Allgem. Geschichte“ und 21 der „Neuesten deutschen Reichsgeschichte“ (Halle 1767–73 und 1774 bis 84). Sein Sohn Karl Friedr., geb. 1756, gest. 1808 als Prof. zu Helmstädt, gab eine „Pragmatische Geschichte der neuesten kaiserl. Wahlcapitulationen“ (Leipzig 1792), ein „Handbuch des deutschen Staatsrechts“ (Berl. 1794) u. das „Deutsche Staatsarchiv“ (Helmstädt 1796–1808 in 16 Bdn.) heraus. Dessen Sohn, Karl Ludw., geb. 1784, wegen Kassenangelegenheiten als braunschweig. Beamter abgesetzt u. bis 1831 verhaftet, hat unter den Namen Häfeli, Melindor, Belani, Nordenfels etc. eine Masse Romane u. Erzählungen in die Welt geschickt. Häger, in Norddeutschland der Name der Sandbänke in Flüssen oder an dem Ufer derselben; vergl. Buhne. Hähnel, Ernst Julius, ausgezeichneter Bildhauer der Gegenwart, unter Rietschel und Schwanthaler gebildet. Von ihm ist die Statue Beethovens in Bonn, Karls IV. in Prag u. die Statue von Peter Cornelius in Dresden. Häma, griech., Blut; über die verschiedenen Zusammensetzungen als: H.temesis, H.nämie, H.turesis, Hämoptysis, Hydramie etc. vergl. Blut, Blutbrechen, Blutarmuth, Blutharnen, Blutstein, Bluthusten, Blutkrankheiten, Blutroth, Blutschwamm, Blutstillende Mittel, Blutung. Hämanthus, Blutblume, Zwiebelpflanze aus der Familie der Amaryllideae (s. d.), mit schön rother Doldenblüte, bei uns in dem Warmhause gezogen. Hämatin, s. Blut. Hämatinon, dunkelrother Glasfluß bei den Alten, neuester Zeit von Pettenkofer in München wieder erfunden. Hämatokrystalliu, krystallisirte Proteinsubstanz, s. Protëin. Hämon, myth., Sohn des theban. Königs Kreon, der sich über dem Leichnam seiner Braut Antigone (s. d.) erstach. – H., Sohn des myth. Lykaon; von ihm soll die thessal. Landschaft Hämonia den Namen geführt haben. Hämorrhoiden, Goldader (Haemorrhoides), heißt die krankhafte Anschwellung der Blutadern des Mastdarms, besonders seines untern Theils, nebst den sie begleitenden Zufällen, als Abgang von Schleim oder Blut; theils auch jener allgem. Krankheitszustand (Hämorrhoidalkrankheit), wovon jene Gefäßanschwellungen nur eine weitere Entwicklung sind. Diese Hämorrhoidalkrankheit, beruhend auf Blutüberfüllung des Unterleibs, äußert sich zuerst in Verdauungsleiden u. Unterleibsbeschwerden der mannigfaltigsten Art. Heilt die Krankheit nicht auf dieser ihrer ersten Stufe, so zeigen sich früher oder später Venenanschwellungen am After (Hämorrhoidalknoten, blinde H.), und bei weiterem Fortschreiten der Krankheit kommt es zu blutigem Erguß aus denselben (blutige H.) oder zu vermehrter Schleimabsonderung aus dem Mastdarm (Schleim-H.), womit in der Regel eine Besserung des Allgemeinbefindens eintritt (daher der Name „güldene Ader“). Die Krankheit tritt häufig in periodischen Anfällen auf und befällt hauptsächlich das mittlere Lebensalter; die Anlage dazu ist angeboren oder erworben. Veranlassende Ursache ist alles, was Blutüberfüllung des Unterleibs verursacht, besonders reichliche Kost, vieler Genuß erhitzender Getränke, sitzende Lebensweise etc., und Vermeidung dieser

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/199>, abgerufen am 23.11.2024.