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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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in welchem bereits der "Nervengeist" die Rolle spielt, welche ihm Eschenmayer etc. wieder zugewiesen haben.


Hartmann von der Aue, "der ächteste Meister adeliger Hofdichtung, der erste, der nicht mehr bloß wie Heinrich von Veldecke erzählte, sondern auch beim Erzählen dachte", war ein um 1170 geb. schwäb. Ritter, Dienstmann zu Aue (Reichenau?), zog nach Palästina und verschwand um 1216. Außer herrlichen Liedern im Geiste Walthers v. d. Vogelweide hinterließ er 4 erzählende Gedichte, nämlich 2 aus dem Sagenkreise von Artus u. der Tafelrunde: 1) Erek u. Enite, gedichtet um 1190, herausgeg. von Haupt 1839; 2) Iwein, den Ritter mit dem Löwen, das vor 1204 entstandene Hauptwerk höfischer Dichtung, übersetzt u. erläutert vom Grafen Wolf von Baudissin, Berlin 1845; ferner 3) den armen Heinrich, eine legendartige schwäb. Erzählung von der Heilung eines Aussätzigen durch die Treue und Aufopferung einer frommen Jungfrau, ein Gedicht, das bei allen Vorzügen wegen seiner tiefchristl. Idee u. Haltung von Göthe u. Hegel als barbarisch befunden wurde. Herausgeg. von Haupt 1842, übersetzt v. Simrock 1830. Endlich 4) die aquitanische Legende vom "Gregor auf dem Steine", "einem deutschen Oedipus u. christl. Job", herausgeg. von Lachmann 1838 und von C. Greith im Spicilegium Vaticanum.


Hartmann, Moritz, Dichter, geb. 1821 zu Duschnik in Böhmen, studierte in Prag und Wien und wanderte aus Oesterreich fort, um seine Gedichtsammlungen "Kelch und Schwert" (Leipzig 1845, 3. Aufl. 1851) u. die "Neuern Gedichte" (Leipz. 1847) veröffentlichen zu können, in denen er die bestehenden Staatsformen u. Zustände bekriegte und welche "bei aller frischen Kraft doch bisweilen an Reflexion leiden". Mit der dumpfen Gährung des damaligen Oesterreich vertraut, kehrte H. im Winter 1847/8 in die Heimath zurück und kam in Untersuchung, allein die Märzrevolution gab ihm die Freiheit, machte ihn zum Haupte der deutschen Partei in Prag, dann zum Mitglied des Vorparlamentes und bald zu einem der kühnsten Vertreter der republikan. Minderheit in der deutschen Nationalversammlung. Mitten in der Bewegung gab er "die Reimchronik des Pfaffen Mauritius" heraus u. lieferte dadurch mit vielem Witze den Beweis, wie wenig poetisch jene Zeit und wie gering seine Einsicht in die Schäden u. Heilmittel Deutschlands sei. In den Ottobertagen 1849 befand er sich mit R. Blum u. I. Fröbel zu Wien, zog sich jedoch früh genug zurück, lebte nach Beendigung der deutschen Revolution in England und Frankreich u. lieferte Erzeugnisse einer friedlicher gesinnten Muse ("der Krieg um den Wald" 1850, die idyllische Dichtung "Adam u. Eva", sowie "Schatten" 1851, ein "Tagebuch aus der Provence u. Languedoc", Darmstadt 1852, 2 B.). Gegenwärtig ist H. Berichterstatter der Kölner Zeitung vom oriental. Kriegsschauplatze.


Hartmann, Joh. Peter Emil, dän. Componist, geb. 1805 zu Kopenhagen, Prof. am Conservatorium daselbst; componirte Opern, Melodramen, Symphonien, Cantaten und Lieder.


Hartriegel, s. Corneliuskirschbaum.


Hartschlächtigkeit, Krankheit der Pferde, bei der sie nach wenig Anstrengung außer Athem kommen, wobei die Flanken heftig schlagen.


Hartzenbusch, Juan Eugenio, span. Dichter, ist der 1806 zu Madrid geb. Sohn eines deutschen Tischlers, konnte erst nach verschiedenen Zwischenfällen vom Handwerke des Vaters gänzlich loskommen, um sich der Muse zu widmen, wurde an der königl. Bibliothek angestellt u. 1852 Oberrichter des Theaterrathes. Durch eine Reihe von eigenen Stücken und fast mehr durch neue Ausgaben altspan. Dichter, namentlich des Calderon (1849-51), hat sich H. um das span. Bühnenwesen Verdienste erworben, weniger durch seine früheren Uebersetzungen aus dem Französ. und Italien. Eine Sammlung seiner übrigen Gedichte u. Aufsätze "Ensayos poeticos y articulos en prosa" (B. I., 1843) wurde 1850 zu Paris nachgedruckt.


Harun (d. h. Aaron), mit dem Beinamen Al Raschid (der Gerechte), Khalif von 786-809, der mächtigste Monarch

in welchem bereits der „Nervengeist“ die Rolle spielt, welche ihm Eschenmayer etc. wieder zugewiesen haben.


Hartmann von der Aue, „der ächteste Meister adeliger Hofdichtung, der erste, der nicht mehr bloß wie Heinrich von Veldecke erzählte, sondern auch beim Erzählen dachte“, war ein um 1170 geb. schwäb. Ritter, Dienstmann zu Aue (Reichenau?), zog nach Palästina und verschwand um 1216. Außer herrlichen Liedern im Geiste Walthers v. d. Vogelweide hinterließ er 4 erzählende Gedichte, nämlich 2 aus dem Sagenkreise von Artus u. der Tafelrunde: 1) Erek u. Enite, gedichtet um 1190, herausgeg. von Haupt 1839; 2) Iwein, den Ritter mit dem Löwen, das vor 1204 entstandene Hauptwerk höfischer Dichtung, übersetzt u. erläutert vom Grafen Wolf von Baudissin, Berlin 1845; ferner 3) den armen Heinrich, eine legendartige schwäb. Erzählung von der Heilung eines Aussätzigen durch die Treue und Aufopferung einer frommen Jungfrau, ein Gedicht, das bei allen Vorzügen wegen seiner tiefchristl. Idee u. Haltung von Göthe u. Hegel als barbarisch befunden wurde. Herausgeg. von Haupt 1842, übersetzt v. Simrock 1830. Endlich 4) die aquitanische Legende vom „Gregor auf dem Steine“, „einem deutschen Oedipus u. christl. Job“, herausgeg. von Lachmann 1838 und von C. Greith im Spicilegium Vaticanum.


Hartmann, Moritz, Dichter, geb. 1821 zu Duschnik in Böhmen, studierte in Prag und Wien und wanderte aus Oesterreich fort, um seine Gedichtsammlungen „Kelch und Schwert“ (Leipzig 1845, 3. Aufl. 1851) u. die „Neuern Gedichte“ (Leipz. 1847) veröffentlichen zu können, in denen er die bestehenden Staatsformen u. Zustände bekriegte und welche „bei aller frischen Kraft doch bisweilen an Reflexion leiden“. Mit der dumpfen Gährung des damaligen Oesterreich vertraut, kehrte H. im Winter 1847/8 in die Heimath zurück und kam in Untersuchung, allein die Märzrevolution gab ihm die Freiheit, machte ihn zum Haupte der deutschen Partei in Prag, dann zum Mitglied des Vorparlamentes und bald zu einem der kühnsten Vertreter der republikan. Minderheit in der deutschen Nationalversammlung. Mitten in der Bewegung gab er „die Reimchronik des Pfaffen Mauritius“ heraus u. lieferte dadurch mit vielem Witze den Beweis, wie wenig poetisch jene Zeit und wie gering seine Einsicht in die Schäden u. Heilmittel Deutschlands sei. In den Ottobertagen 1849 befand er sich mit R. Blum u. I. Fröbel zu Wien, zog sich jedoch früh genug zurück, lebte nach Beendigung der deutschen Revolution in England und Frankreich u. lieferte Erzeugnisse einer friedlicher gesinnten Muse („der Krieg um den Wald“ 1850, die idyllische Dichtung „Adam u. Eva“, sowie „Schatten“ 1851, ein „Tagebuch aus der Provence u. Languedoc“, Darmstadt 1852, 2 B.). Gegenwärtig ist H. Berichterstatter der Kölner Zeitung vom oriental. Kriegsschauplatze.


Hartmann, Joh. Peter Emil, dän. Componist, geb. 1805 zu Kopenhagen, Prof. am Conservatorium daselbst; componirte Opern, Melodramen, Symphonien, Cantaten und Lieder.


Hartriegel, s. Corneliuskirschbaum.


Hartschlächtigkeit, Krankheit der Pferde, bei der sie nach wenig Anstrengung außer Athem kommen, wobei die Flanken heftig schlagen.


Hartzenbusch, Juan Eugenio, span. Dichter, ist der 1806 zu Madrid geb. Sohn eines deutschen Tischlers, konnte erst nach verschiedenen Zwischenfällen vom Handwerke des Vaters gänzlich loskommen, um sich der Muse zu widmen, wurde an der königl. Bibliothek angestellt u. 1852 Oberrichter des Theaterrathes. Durch eine Reihe von eigenen Stücken und fast mehr durch neue Ausgaben altspan. Dichter, namentlich des Calderon (1849–51), hat sich H. um das span. Bühnenwesen Verdienste erworben, weniger durch seine früheren Uebersetzungen aus dem Französ. und Italien. Eine Sammlung seiner übrigen Gedichte u. Aufsätze „Ensayos poéticos y articulos en prosa“ (B. I., 1843) wurde 1850 zu Paris nachgedruckt.


Harun (d. h. Aaron), mit dem Beinamen Al Raschid (der Gerechte), Khalif von 786–809, der mächtigste Monarch

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[232/0233] in welchem bereits der „Nervengeist“ die Rolle spielt, welche ihm Eschenmayer etc. wieder zugewiesen haben. Hartmann von der Aue, „der ächteste Meister adeliger Hofdichtung, der erste, der nicht mehr bloß wie Heinrich von Veldecke erzählte, sondern auch beim Erzählen dachte“, war ein um 1170 geb. schwäb. Ritter, Dienstmann zu Aue (Reichenau?), zog nach Palästina und verschwand um 1216. Außer herrlichen Liedern im Geiste Walthers v. d. Vogelweide hinterließ er 4 erzählende Gedichte, nämlich 2 aus dem Sagenkreise von Artus u. der Tafelrunde: 1) Erek u. Enite, gedichtet um 1190, herausgeg. von Haupt 1839; 2) Iwein, den Ritter mit dem Löwen, das vor 1204 entstandene Hauptwerk höfischer Dichtung, übersetzt u. erläutert vom Grafen Wolf von Baudissin, Berlin 1845; ferner 3) den armen Heinrich, eine legendartige schwäb. Erzählung von der Heilung eines Aussätzigen durch die Treue und Aufopferung einer frommen Jungfrau, ein Gedicht, das bei allen Vorzügen wegen seiner tiefchristl. Idee u. Haltung von Göthe u. Hegel als barbarisch befunden wurde. Herausgeg. von Haupt 1842, übersetzt v. Simrock 1830. Endlich 4) die aquitanische Legende vom „Gregor auf dem Steine“, „einem deutschen Oedipus u. christl. Job“, herausgeg. von Lachmann 1838 und von C. Greith im Spicilegium Vaticanum. Hartmann, Moritz, Dichter, geb. 1821 zu Duschnik in Böhmen, studierte in Prag und Wien und wanderte aus Oesterreich fort, um seine Gedichtsammlungen „Kelch und Schwert“ (Leipzig 1845, 3. Aufl. 1851) u. die „Neuern Gedichte“ (Leipz. 1847) veröffentlichen zu können, in denen er die bestehenden Staatsformen u. Zustände bekriegte und welche „bei aller frischen Kraft doch bisweilen an Reflexion leiden“. Mit der dumpfen Gährung des damaligen Oesterreich vertraut, kehrte H. im Winter 1847/8 in die Heimath zurück und kam in Untersuchung, allein die Märzrevolution gab ihm die Freiheit, machte ihn zum Haupte der deutschen Partei in Prag, dann zum Mitglied des Vorparlamentes und bald zu einem der kühnsten Vertreter der republikan. Minderheit in der deutschen Nationalversammlung. Mitten in der Bewegung gab er „die Reimchronik des Pfaffen Mauritius“ heraus u. lieferte dadurch mit vielem Witze den Beweis, wie wenig poetisch jene Zeit und wie gering seine Einsicht in die Schäden u. Heilmittel Deutschlands sei. In den Ottobertagen 1849 befand er sich mit R. Blum u. I. Fröbel zu Wien, zog sich jedoch früh genug zurück, lebte nach Beendigung der deutschen Revolution in England und Frankreich u. lieferte Erzeugnisse einer friedlicher gesinnten Muse („der Krieg um den Wald“ 1850, die idyllische Dichtung „Adam u. Eva“, sowie „Schatten“ 1851, ein „Tagebuch aus der Provence u. Languedoc“, Darmstadt 1852, 2 B.). Gegenwärtig ist H. Berichterstatter der Kölner Zeitung vom oriental. Kriegsschauplatze. Hartmann, Joh. Peter Emil, dän. Componist, geb. 1805 zu Kopenhagen, Prof. am Conservatorium daselbst; componirte Opern, Melodramen, Symphonien, Cantaten und Lieder. Hartriegel, s. Corneliuskirschbaum. Hartschlächtigkeit, Krankheit der Pferde, bei der sie nach wenig Anstrengung außer Athem kommen, wobei die Flanken heftig schlagen. Hartzenbusch, Juan Eugenio, span. Dichter, ist der 1806 zu Madrid geb. Sohn eines deutschen Tischlers, konnte erst nach verschiedenen Zwischenfällen vom Handwerke des Vaters gänzlich loskommen, um sich der Muse zu widmen, wurde an der königl. Bibliothek angestellt u. 1852 Oberrichter des Theaterrathes. Durch eine Reihe von eigenen Stücken und fast mehr durch neue Ausgaben altspan. Dichter, namentlich des Calderon (1849–51), hat sich H. um das span. Bühnenwesen Verdienste erworben, weniger durch seine früheren Uebersetzungen aus dem Französ. und Italien. Eine Sammlung seiner übrigen Gedichte u. Aufsätze „Ensayos poéticos y articulos en prosa“ (B. I., 1843) wurde 1850 zu Paris nachgedruckt. Harun (d. h. Aaron), mit dem Beinamen Al Raschid (der Gerechte), Khalif von 786–809, der mächtigste Monarch

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/233>, abgerufen am 26.11.2024.