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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zu Leipzig, besonders verdient um die Behandlung der röm. Rechtsgeschichte ("Institutionum historicarum juris Romani lineamenta", Leipzig 1805; "Manuale Basilicorum", Leipzig 1819); auch schrieb er ein "Lehrbuch des sächs. Rechts", Leipzig 1820.


Hauch, Carsten v., dän. Dichter, geb. 1791, war lange Prof. der Physik an der Ritterakademie zu Soröe, an welchen Beruf noch jüngst die mit G. Forchhammer herausgegebene Schrift "Oerstedt's Leben" (deutsch von H. Sebald, Spandau 1853) erinnert. H. lehrte von 1846-48 nordische Literatur zu Kiel u. lebt seitdem als Etatsrath bei Kopenhagen. Dichtete Schau- u. Trauerspiele (Tiberius, deutsch, Leipz. 1836), epischdramatische u. lyrische Dichtungen, romant. Erzählungen (Wilhelm Zabern, deutsch Leipzig 1848), Romane u. Sagen, neuestens: "Robert Fulton. En Fortaelling". 2 Dele. Kiobenhavn 1853. Seine "Nordische Mythenlehre" erschien 1848 ebenfalls in Leipzig.


Hauenschild, Richard Georg Spiller von, als Dichter unter dem Namen Max Waldau bekannt, geb. 1825 zu Breslau, studierte hier, dann zu Heidelberg, machte Reisen und trieb landwirthschaftliche Studien, bis er sich 1850 in der Nähe des oberschles. Städtleins Bauerwitz auf seinem Familiensitze Tscheidt niederließ. Lieferte viele Kritiken, trat mit dem "Elfenmännchen" (Heidelberg 1846) u. "Blättern im Winde" (Leipzig 1847) als Dichter auf und lieferte in rascher Folge Dichtungen, von denen die graubündten'sche Sage "Cordula" (2. Aufl. Hamburg 1852) u. der Roman "Nach der Natur" (2. Aufl. Hamburg 1851, 3 B.) ungewöhnliches Interesse weckten. Von dem histor. Roman "Der Jongleur" ist nur der 1. Band fertig geworden, denn H. st. im Januar 1855.


Hauenstein, ehemal. Herrschaft im südl. Schwarzwalde, von der Alb, Ibach, Murg, Schlücht, Schwarzach und obern Wiese durchströmt, die nach kurzem Laufe sämmtlich in den Rhein münden, zählte in ihrer Blütezeit auf etwa 7 Q Ml. 158 Ortschaften mit nahezu 30000 E. Seit 1805 ist die Herrschaft badisch u. bildet gegenwärtig einen Theil des Oberrheinkreises. Die H.er ernähren sich von Viehzucht, Feldbau, noch mehr von Arbeit in Fabriken u. Eisenbergwerken; in den höher gelegenen Gegenden gibt es viele Sägemüller, Holzhauer, Kübler, Kohlenbrenner, Besenbinder, Nagelschmiede u. Salpetersieder. Sie waren ein alemannisches Kernvölklein, welches dem einheimischen Adel sowie den Stiften von Sankt Blasien (s. d.) u. Säckingen zinste, seit den Zeiten Rudolfs von Habsburg unter dem Erzhause Oesterreich stand, für Wahrung alter Rechte einen Bund schloß, der aus 8 kleinern Bündnissen sowie aus den zugewandten Vogteien Schönau, Todtnau und Todtmoos bestand, am Bauernkriege Antheil nahm, im 18. Jahrh. den sog. Salpetererkrieg, einen religiös-polit. Kampf gegen Sankt Blasien begann, der 1738 vorübergehend beigelegt wurde u. zuletzt doch mit blutiger Strenge unterdrückt werden mußte. H. mußte 1815 durch Truppen zur Fügsamkeit unter die bad. Herrschaft gebracht werden und wollte noch in neuester Zeit die neumodische Schulmeisterei nicht annehmen, aber im Ganzen machen die einfachen Sitten sammt der uralten malerischen Tracht jährlich mehr der Armuth und dem Elend Platz. Vgl. Blasien, St., Gerbert. - H., 2 Juraberge (Ober- und Unter-H.).


Hauff, Wilh., geb. 1802, gest. 1827 in Stuttgart als Redactor des Morgenblattes, beliebter Romanschriftsteller, ausgezeichnet als Märchendichter, voll Humor und Witz, den er besonders in seiner Fehde gegen Clauren ("der Mann im Monde", "Controverspredigt") siegreich bewährte (sämmtl. Werke Stuttg. 1846 in 4. Aufl.). Sein Bruder Hermann H. ist Redactor des Morgenblattes, Verfasser der "Moden u. Trachten", Stuttg. 1841, "Skizzen aus dem Leben und der Natur", Stuttg. 1840.


Haug, Joh. Christoph Friedrich, als fruchtbarer und geistreicher Dichter von Epigrammen, auch als Fabeldichter noch in gutem Andenken, war geb. 1761 im württemberg. Oberamte Ulm, ein Zögling der Karlsschule und Vertrauter Schillers und st. 1829 als Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart. Seine Hyperbeln auf Herrn Wahls große Nase

zu Leipzig, besonders verdient um die Behandlung der röm. Rechtsgeschichte („Institutionum historicarum juris Romani lineamenta“, Leipzig 1805; „Manuale Basilicorum“, Leipzig 1819); auch schrieb er ein „Lehrbuch des sächs. Rechts“, Leipzig 1820.


Hauch, Carsten v., dän. Dichter, geb. 1791, war lange Prof. der Physik an der Ritterakademie zu Soröe, an welchen Beruf noch jüngst die mit G. Forchhammer herausgegebene Schrift „Oerstedtʼs Leben“ (deutsch von H. Sebald, Spandau 1853) erinnert. H. lehrte von 1846–48 nordische Literatur zu Kiel u. lebt seitdem als Etatsrath bei Kopenhagen. Dichtete Schau- u. Trauerspiele (Tiberius, deutsch, Leipz. 1836), epischdramatische u. lyrische Dichtungen, romant. Erzählungen (Wilhelm Zabern, deutsch Leipzig 1848), Romane u. Sagen, neuestens: „Robert Fulton. En Fortaelling“. 2 Dele. Kiobenhavn 1853. Seine „Nordische Mythenlehre“ erschien 1848 ebenfalls in Leipzig.


Hauenschild, Richard Georg Spiller von, als Dichter unter dem Namen Max Waldau bekannt, geb. 1825 zu Breslau, studierte hier, dann zu Heidelberg, machte Reisen und trieb landwirthschaftliche Studien, bis er sich 1850 in der Nähe des oberschles. Städtleins Bauerwitz auf seinem Familiensitze Tscheidt niederließ. Lieferte viele Kritiken, trat mit dem „Elfenmännchen“ (Heidelberg 1846) u. „Blättern im Winde“ (Leipzig 1847) als Dichter auf und lieferte in rascher Folge Dichtungen, von denen die graubündtenʼsche Sage „Cordula“ (2. Aufl. Hamburg 1852) u. der Roman „Nach der Natur“ (2. Aufl. Hamburg 1851, 3 B.) ungewöhnliches Interesse weckten. Von dem histor. Roman „Der Jongleur“ ist nur der 1. Band fertig geworden, denn H. st. im Januar 1855.


Hauenstein, ehemal. Herrschaft im südl. Schwarzwalde, von der Alb, Ibach, Murg, Schlücht, Schwarzach und obern Wiese durchströmt, die nach kurzem Laufe sämmtlich in den Rhein münden, zählte in ihrer Blütezeit auf etwa 7 Q Ml. 158 Ortschaften mit nahezu 30000 E. Seit 1805 ist die Herrschaft badisch u. bildet gegenwärtig einen Theil des Oberrheinkreises. Die H.er ernähren sich von Viehzucht, Feldbau, noch mehr von Arbeit in Fabriken u. Eisenbergwerken; in den höher gelegenen Gegenden gibt es viele Sägemüller, Holzhauer, Kübler, Kohlenbrenner, Besenbinder, Nagelschmiede u. Salpetersieder. Sie waren ein alemannisches Kernvölklein, welches dem einheimischen Adel sowie den Stiften von Sankt Blasien (s. d.) u. Säckingen zinste, seit den Zeiten Rudolfs von Habsburg unter dem Erzhause Oesterreich stand, für Wahrung alter Rechte einen Bund schloß, der aus 8 kleinern Bündnissen sowie aus den zugewandten Vogteien Schönau, Todtnau und Todtmoos bestand, am Bauernkriege Antheil nahm, im 18. Jahrh. den sog. Salpetererkrieg, einen religiös-polit. Kampf gegen Sankt Blasien begann, der 1738 vorübergehend beigelegt wurde u. zuletzt doch mit blutiger Strenge unterdrückt werden mußte. H. mußte 1815 durch Truppen zur Fügsamkeit unter die bad. Herrschaft gebracht werden und wollte noch in neuester Zeit die neumodische Schulmeisterei nicht annehmen, aber im Ganzen machen die einfachen Sitten sammt der uralten malerischen Tracht jährlich mehr der Armuth und dem Elend Platz. Vgl. Blasien, St., Gerbert. – H., 2 Juraberge (Ober- und Unter-H.).


Hauff, Wilh., geb. 1802, gest. 1827 in Stuttgart als Redactor des Morgenblattes, beliebter Romanschriftsteller, ausgezeichnet als Märchendichter, voll Humor und Witz, den er besonders in seiner Fehde gegen Clauren („der Mann im Monde“, „Controverspredigt“) siegreich bewährte (sämmtl. Werke Stuttg. 1846 in 4. Aufl.). Sein Bruder Hermann H. ist Redactor des Morgenblattes, Verfasser der „Moden u. Trachten“, Stuttg. 1841, „Skizzen aus dem Leben und der Natur“, Stuttg. 1840.


Haug, Joh. Christoph Friedrich, als fruchtbarer und geistreicher Dichter von Epigrammen, auch als Fabeldichter noch in gutem Andenken, war geb. 1761 im württemberg. Oberamte Ulm, ein Zögling der Karlsschule und Vertrauter Schillers und st. 1829 als Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart. Seine Hyperbeln auf Herrn Wahls große Nase

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[237/0238] zu Leipzig, besonders verdient um die Behandlung der röm. Rechtsgeschichte („Institutionum historicarum juris Romani lineamenta“, Leipzig 1805; „Manuale Basilicorum“, Leipzig 1819); auch schrieb er ein „Lehrbuch des sächs. Rechts“, Leipzig 1820. Hauch, Carsten v., dän. Dichter, geb. 1791, war lange Prof. der Physik an der Ritterakademie zu Soröe, an welchen Beruf noch jüngst die mit G. Forchhammer herausgegebene Schrift „Oerstedtʼs Leben“ (deutsch von H. Sebald, Spandau 1853) erinnert. H. lehrte von 1846–48 nordische Literatur zu Kiel u. lebt seitdem als Etatsrath bei Kopenhagen. Dichtete Schau- u. Trauerspiele (Tiberius, deutsch, Leipz. 1836), epischdramatische u. lyrische Dichtungen, romant. Erzählungen (Wilhelm Zabern, deutsch Leipzig 1848), Romane u. Sagen, neuestens: „Robert Fulton. En Fortaelling“. 2 Dele. Kiobenhavn 1853. Seine „Nordische Mythenlehre“ erschien 1848 ebenfalls in Leipzig. Hauenschild, Richard Georg Spiller von, als Dichter unter dem Namen Max Waldau bekannt, geb. 1825 zu Breslau, studierte hier, dann zu Heidelberg, machte Reisen und trieb landwirthschaftliche Studien, bis er sich 1850 in der Nähe des oberschles. Städtleins Bauerwitz auf seinem Familiensitze Tscheidt niederließ. Lieferte viele Kritiken, trat mit dem „Elfenmännchen“ (Heidelberg 1846) u. „Blättern im Winde“ (Leipzig 1847) als Dichter auf und lieferte in rascher Folge Dichtungen, von denen die graubündtenʼsche Sage „Cordula“ (2. Aufl. Hamburg 1852) u. der Roman „Nach der Natur“ (2. Aufl. Hamburg 1851, 3 B.) ungewöhnliches Interesse weckten. Von dem histor. Roman „Der Jongleur“ ist nur der 1. Band fertig geworden, denn H. st. im Januar 1855. Hauenstein, ehemal. Herrschaft im südl. Schwarzwalde, von der Alb, Ibach, Murg, Schlücht, Schwarzach und obern Wiese durchströmt, die nach kurzem Laufe sämmtlich in den Rhein münden, zählte in ihrer Blütezeit auf etwa 7 Q Ml. 158 Ortschaften mit nahezu 30000 E. Seit 1805 ist die Herrschaft badisch u. bildet gegenwärtig einen Theil des Oberrheinkreises. Die H.er ernähren sich von Viehzucht, Feldbau, noch mehr von Arbeit in Fabriken u. Eisenbergwerken; in den höher gelegenen Gegenden gibt es viele Sägemüller, Holzhauer, Kübler, Kohlenbrenner, Besenbinder, Nagelschmiede u. Salpetersieder. Sie waren ein alemannisches Kernvölklein, welches dem einheimischen Adel sowie den Stiften von Sankt Blasien (s. d.) u. Säckingen zinste, seit den Zeiten Rudolfs von Habsburg unter dem Erzhause Oesterreich stand, für Wahrung alter Rechte einen Bund schloß, der aus 8 kleinern Bündnissen sowie aus den zugewandten Vogteien Schönau, Todtnau und Todtmoos bestand, am Bauernkriege Antheil nahm, im 18. Jahrh. den sog. Salpetererkrieg, einen religiös-polit. Kampf gegen Sankt Blasien begann, der 1738 vorübergehend beigelegt wurde u. zuletzt doch mit blutiger Strenge unterdrückt werden mußte. H. mußte 1815 durch Truppen zur Fügsamkeit unter die bad. Herrschaft gebracht werden und wollte noch in neuester Zeit die neumodische Schulmeisterei nicht annehmen, aber im Ganzen machen die einfachen Sitten sammt der uralten malerischen Tracht jährlich mehr der Armuth und dem Elend Platz. Vgl. Blasien, St., Gerbert. – H., 2 Juraberge (Ober- und Unter-H.). Hauff, Wilh., geb. 1802, gest. 1827 in Stuttgart als Redactor des Morgenblattes, beliebter Romanschriftsteller, ausgezeichnet als Märchendichter, voll Humor und Witz, den er besonders in seiner Fehde gegen Clauren („der Mann im Monde“, „Controverspredigt“) siegreich bewährte (sämmtl. Werke Stuttg. 1846 in 4. Aufl.). Sein Bruder Hermann H. ist Redactor des Morgenblattes, Verfasser der „Moden u. Trachten“, Stuttg. 1841, „Skizzen aus dem Leben und der Natur“, Stuttg. 1840. Haug, Joh. Christoph Friedrich, als fruchtbarer und geistreicher Dichter von Epigrammen, auch als Fabeldichter noch in gutem Andenken, war geb. 1761 im württemberg. Oberamte Ulm, ein Zögling der Karlsschule und Vertrauter Schillers und st. 1829 als Hofrath und Bibliothekar zu Stuttgart. Seine Hyperbeln auf Herrn Wahls große Nase

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/238>, abgerufen am 27.11.2024.