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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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machen die H. zu einem sehr wichtigen Organe; sie schützt gegen äußere schädliche Einwirkungen u. mechanische Verletzungen, dient als Absonderungs- und Aufsaugungsorgan und als Organ des Tastsinns. - Die H. ist vielen Krankheiten unterworfen, besonders Ausschlägen oder Exanthemen.


Hautboisten (frz. Hoboisten), s. Oboe.


Hautecombe (Hohtkohngb), savoyisches Cistercienserkloster, mit dem Erbbegräbniß der Grafen von Savoyen; litt in dem Revolutionskriege viel und wurde aufgehoben; König Karl Felix ließ es 1824 wieder herstellen u. wurde dort begraben.


Hautelisse (frz. hotliß), s. Tapeten.


Haute volee (frz. hoht woleh), der hohe Adel; die vornehmere Gesellschaft.


Hautgewicht; durchschnittlich rechnet man auf 100 Pfd. lebendiges Gewicht beim Ochsen 57, 7 Proc. Fleisch, 8, 0 Proc. Unschlitt, 28, 8 Proc. Gedärme u. anderen Abfall u. 5, 5 Proc. Haut.


Hautgoaut (frz. hoguh), feiner, prickelnder Geschmack bei Speisen.


Hautpoul (Ohpuh), Jean Joseph d'Ange d', von altem Adel, geb. 1751, war bei dem Ausbruche der 1. frz. Revolution schon Oberster eines Reiterregiments, diente der Republik u. dem Kaiser als tapferer Reitergeneral u. blieb in der Schlacht bei Eylau 1807. Seine Söhne dienten ebenfalls schon unter dem Kaiser u. avancirten später zu Generalen; der ältere, Marie Constant, st. 1853, der jüngere, Alphonse Henri, ist seit 1851 Senator.


Hautrelief (hoh-), s. Basrelief u. Relief; H.-Manier, s. Collas-Manier.


Hauy, Rene Just, berühmter Mineralog, Entdecker der Krystallisationsgesetze, geb. 1743 zu Saint-Just in der Picardie, 1793 Prof., wurde später Oberaufseher der mineralog. Sammlungen und Mitglied der Commission über Veränderung der Maße und Gewichte, Mitglied des Instituts, st. 1822. Von vielen Werken die bedeutendsten: "Essai sur la theorie et la structure des crystaux", Paris 1784; "Traite de mineralogie", 2 Bde., 1801, 2. Aufl. 1822, mit Atlas; "Tableau comparatif des resultats de la crystallographie etc.", Paris 1802; "Traite de crystallographie", 2 Bde., 1822; "Traite de physique".


Havan(j)ah, eine der reichsten Städte Amerikas, Hauptstadt der Insel Cuba, mit einem herrlichen sehr stark befestigten Hafen, ist Sitz des Gouverneurs u. der andern Behörden, eines Bischofs, hat eine Universität, viele andere Unterrichts- und gemeinnützige Anstalten, eine Bank, 172000 E., der Mehrzahl nach Farbige (wenigstens 20000 Sklaven), sehr großen Ausfuhrhandel (s. Cuba). Die Fabrikation liefert hauptsächlich Cigarren, Tabake, Rhum etc., Gold- und Silberwaaren. H. wurde 1519 gegründet u. steht durch Eisenbahnen mit Batabano u. der Südküste in Verbindung.


Have, lat., sei gegrüßt! lebe wohl! Auf Grabmälern: have pia anima! lebe wohl, fromme Seele!


Havel, schiffbarer Nebenfluß der Elbe, entspringt aus dem mecklenburg.-strelitz. Bodensee und mündet nach langem Umwege (43 Ml.) bei Werben in die Elbe; der Finowkanal verbindet die H. mit der Oder, der Haupt- und Plauensche-Kanal verkürzen die Schiffahrt zur Elbe, deßwegen ist die H. eine Wasserstraße von Bedeutung. H.land, der Landstrich zwischen H. und Rhin; H.luch od. H.land, 7 Ml. langer, ein 1-2 Ml. breiter Strich, aus Sumpfland in fruchtbares Marschland durch Abzugsgräben verwandelt.


Havelberg, Stadt unweit Potsdam auf einer Havelinsel, mit 3200 E, lebhaftem Flußverkehr. Der schöne Dom jenseits der Havel war Kathedrale des 946 von Otto I. gegründeten Bisthums, das 1548 sein Ende fand.


Havemann, Wilh., Historiker, geb. 1800 zu Lüneburg, betheiligte sich 1819 bis 22 lebhaft an den Bestrebungen der Burschenschaft, büßte seinen Enthusiasmus 1823 bis zum Ende 1829 im Kerker, gewann alsdann in Hannover durch historische Vorlesungen die Achtung des Herzogs von Cambridge, kam als Lehrer der Geschichte u. deutschen Literatur an die Generalstabsakademie zu Hannover, wurde 1831 Lehrer zu Ilefeld, 1838 Prof. der Landesgeschichte zu Göttingen. Schrieb die Geschichte der italien.

machen die H. zu einem sehr wichtigen Organe; sie schützt gegen äußere schädliche Einwirkungen u. mechanische Verletzungen, dient als Absonderungs- und Aufsaugungsorgan und als Organ des Tastsinns. – Die H. ist vielen Krankheiten unterworfen, besonders Ausschlägen oder Exanthemen.


Hautboisten (frz. Hoboisten), s. Oboe.


Hautecombe (Hohtkohngb), savoyisches Cistercienserkloster, mit dem Erbbegräbniß der Grafen von Savoyen; litt in dem Revolutionskriege viel und wurde aufgehoben; König Karl Felix ließ es 1824 wieder herstellen u. wurde dort begraben.


Hautelisse (frz. hotliß), s. Tapeten.


Haute volée (frz. hoht woleh), der hohe Adel; die vornehmere Gesellschaft.


Hautgewicht; durchschnittlich rechnet man auf 100 Pfd. lebendiges Gewicht beim Ochsen 57, 7 Proc. Fleisch, 8, 0 Proc. Unschlitt, 28, 8 Proc. Gedärme u. anderen Abfall u. 5, 5 Proc. Haut.


Hautgoût (frz. hoguh), feiner, prickelnder Geschmack bei Speisen.


Hautpoul (Ohpuh), Jean Joseph dʼAnge dʼ, von altem Adel, geb. 1751, war bei dem Ausbruche der 1. frz. Revolution schon Oberster eines Reiterregiments, diente der Republik u. dem Kaiser als tapferer Reitergeneral u. blieb in der Schlacht bei Eylau 1807. Seine Söhne dienten ebenfalls schon unter dem Kaiser u. avancirten später zu Generalen; der ältere, Marie Constant, st. 1853, der jüngere, Alphonse Henri, ist seit 1851 Senator.


Hautrelief (hoh–), s. Basrelief u. Relief; H.-Manier, s. Collas-Manier.


Hauy, Réné Just, berühmter Mineralog, Entdecker der Krystallisationsgesetze, geb. 1743 zu Saint-Just in der Picardie, 1793 Prof., wurde später Oberaufseher der mineralog. Sammlungen und Mitglied der Commission über Veränderung der Maße und Gewichte, Mitglied des Instituts, st. 1822. Von vielen Werken die bedeutendsten: „Essai sur la théorie et la structure des crystaux“, Paris 1784; „Traité de minéralogie“, 2 Bde., 1801, 2. Aufl. 1822, mit Atlas; „Tableau comparatif des résultats de la crystallographie etc.“, Paris 1802; „Traité de crystallographie“, 2 Bde., 1822; „Traité de physique“.


Havan(j)ah, eine der reichsten Städte Amerikas, Hauptstadt der Insel Cuba, mit einem herrlichen sehr stark befestigten Hafen, ist Sitz des Gouverneurs u. der andern Behörden, eines Bischofs, hat eine Universität, viele andere Unterrichts- und gemeinnützige Anstalten, eine Bank, 172000 E., der Mehrzahl nach Farbige (wenigstens 20000 Sklaven), sehr großen Ausfuhrhandel (s. Cuba). Die Fabrikation liefert hauptsächlich Cigarren, Tabake, Rhum etc., Gold- und Silberwaaren. H. wurde 1519 gegründet u. steht durch Eisenbahnen mit Batabano u. der Südküste in Verbindung.


Have, lat., sei gegrüßt! lebe wohl! Auf Grabmälern: have pia anima! lebe wohl, fromme Seele!


Havel, schiffbarer Nebenfluß der Elbe, entspringt aus dem mecklenburg.-strelitz. Bodensee und mündet nach langem Umwege (43 Ml.) bei Werben in die Elbe; der Finowkanal verbindet die H. mit der Oder, der Haupt- und Plauensche-Kanal verkürzen die Schiffahrt zur Elbe, deßwegen ist die H. eine Wasserstraße von Bedeutung. H.land, der Landstrich zwischen H. und Rhin; H.luch od. H.land, 7 Ml. langer, ein 1–2 Ml. breiter Strich, aus Sumpfland in fruchtbares Marschland durch Abzugsgräben verwandelt.


Havelberg, Stadt unweit Potsdam auf einer Havelinsel, mit 3200 E, lebhaftem Flußverkehr. Der schöne Dom jenseits der Havel war Kathedrale des 946 von Otto I. gegründeten Bisthums, das 1548 sein Ende fand.


Havemann, Wilh., Historiker, geb. 1800 zu Lüneburg, betheiligte sich 1819 bis 22 lebhaft an den Bestrebungen der Burschenschaft, büßte seinen Enthusiasmus 1823 bis zum Ende 1829 im Kerker, gewann alsdann in Hannover durch historische Vorlesungen die Achtung des Herzogs von Cambridge, kam als Lehrer der Geschichte u. deutschen Literatur an die Generalstabsakademie zu Hannover, wurde 1831 Lehrer zu Ilefeld, 1838 Prof. der Landesgeschichte zu Göttingen. Schrieb die Geschichte der italien.

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[241/0242] machen die H. zu einem sehr wichtigen Organe; sie schützt gegen äußere schädliche Einwirkungen u. mechanische Verletzungen, dient als Absonderungs- und Aufsaugungsorgan und als Organ des Tastsinns. – Die H. ist vielen Krankheiten unterworfen, besonders Ausschlägen oder Exanthemen. Hautboisten (frz. Hoboisten), s. Oboe. Hautecombe (Hohtkohngb), savoyisches Cistercienserkloster, mit dem Erbbegräbniß der Grafen von Savoyen; litt in dem Revolutionskriege viel und wurde aufgehoben; König Karl Felix ließ es 1824 wieder herstellen u. wurde dort begraben. Hautelisse (frz. hotliß), s. Tapeten. Haute volée (frz. hoht woleh), der hohe Adel; die vornehmere Gesellschaft. Hautgewicht; durchschnittlich rechnet man auf 100 Pfd. lebendiges Gewicht beim Ochsen 57, 7 Proc. Fleisch, 8, 0 Proc. Unschlitt, 28, 8 Proc. Gedärme u. anderen Abfall u. 5, 5 Proc. Haut. Hautgoût (frz. hoguh), feiner, prickelnder Geschmack bei Speisen. Hautpoul (Ohpuh), Jean Joseph dʼAnge dʼ, von altem Adel, geb. 1751, war bei dem Ausbruche der 1. frz. Revolution schon Oberster eines Reiterregiments, diente der Republik u. dem Kaiser als tapferer Reitergeneral u. blieb in der Schlacht bei Eylau 1807. Seine Söhne dienten ebenfalls schon unter dem Kaiser u. avancirten später zu Generalen; der ältere, Marie Constant, st. 1853, der jüngere, Alphonse Henri, ist seit 1851 Senator. Hautrelief (hoh–), s. Basrelief u. Relief; H.-Manier, s. Collas-Manier. Hauy, Réné Just, berühmter Mineralog, Entdecker der Krystallisationsgesetze, geb. 1743 zu Saint-Just in der Picardie, 1793 Prof., wurde später Oberaufseher der mineralog. Sammlungen und Mitglied der Commission über Veränderung der Maße und Gewichte, Mitglied des Instituts, st. 1822. Von vielen Werken die bedeutendsten: „Essai sur la théorie et la structure des crystaux“, Paris 1784; „Traité de minéralogie“, 2 Bde., 1801, 2. Aufl. 1822, mit Atlas; „Tableau comparatif des résultats de la crystallographie etc.“, Paris 1802; „Traité de crystallographie“, 2 Bde., 1822; „Traité de physique“. Havan(j)ah, eine der reichsten Städte Amerikas, Hauptstadt der Insel Cuba, mit einem herrlichen sehr stark befestigten Hafen, ist Sitz des Gouverneurs u. der andern Behörden, eines Bischofs, hat eine Universität, viele andere Unterrichts- und gemeinnützige Anstalten, eine Bank, 172000 E., der Mehrzahl nach Farbige (wenigstens 20000 Sklaven), sehr großen Ausfuhrhandel (s. Cuba). Die Fabrikation liefert hauptsächlich Cigarren, Tabake, Rhum etc., Gold- und Silberwaaren. H. wurde 1519 gegründet u. steht durch Eisenbahnen mit Batabano u. der Südküste in Verbindung. Have, lat., sei gegrüßt! lebe wohl! Auf Grabmälern: have pia anima! lebe wohl, fromme Seele! Havel, schiffbarer Nebenfluß der Elbe, entspringt aus dem mecklenburg.-strelitz. Bodensee und mündet nach langem Umwege (43 Ml.) bei Werben in die Elbe; der Finowkanal verbindet die H. mit der Oder, der Haupt- und Plauensche-Kanal verkürzen die Schiffahrt zur Elbe, deßwegen ist die H. eine Wasserstraße von Bedeutung. H.land, der Landstrich zwischen H. und Rhin; H.luch od. H.land, 7 Ml. langer, ein 1–2 Ml. breiter Strich, aus Sumpfland in fruchtbares Marschland durch Abzugsgräben verwandelt. Havelberg, Stadt unweit Potsdam auf einer Havelinsel, mit 3200 E, lebhaftem Flußverkehr. Der schöne Dom jenseits der Havel war Kathedrale des 946 von Otto I. gegründeten Bisthums, das 1548 sein Ende fand. Havemann, Wilh., Historiker, geb. 1800 zu Lüneburg, betheiligte sich 1819 bis 22 lebhaft an den Bestrebungen der Burschenschaft, büßte seinen Enthusiasmus 1823 bis zum Ende 1829 im Kerker, gewann alsdann in Hannover durch historische Vorlesungen die Achtung des Herzogs von Cambridge, kam als Lehrer der Geschichte u. deutschen Literatur an die Generalstabsakademie zu Hannover, wurde 1831 Lehrer zu Ilefeld, 1838 Prof. der Landesgeschichte zu Göttingen. Schrieb die Geschichte der italien.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/242>, abgerufen am 27.11.2024.