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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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der Kunstwerke Athens, eines Dichters über Goldmacherkunst u. s. w. Am berühmtesten wurde H. aus Emesa in Phönicien, Bischof von Trikka und Eiferer für die Ehelosigkeit der Priester gegen das Ende des 4. Jahrh. In den 10 B. der "Aethiopika" nämlich lieferte er den ältesten und zugleich besten der auf uns gekommenen griech. Romane. Derselbe schildert die Liebe des Theagenes u. der Chariklea mit großer Anmuth und Klarheit der Darstellung sowie mit seltener Fülle der Situationen u. Hoheit der Gesinnung. Als er 1534 zu Basel zum erstenmal herausgekommen, fand er einen Lobredner in Torquato Tasso und einen Nachahmer in Calderon. Herausgeg. von Mitscherlich, Zweibr. 1792-93, deutsch von Jakobs, Stuttg. 1837, 3 Bdchn.


Heliogabalus, Beiname des Varius Avitus Bassianus, von dem syr. Sonnengotte Elagabal, dessen Priester er war, bevor ihn die Legionen als Verwandten des ermordeten Caracalla als Kaiser (218 n. Chr.) ausriefen. Er schändete den Thron beispiellos u. wurde 222 n. Chr. ermordet.


Heliographie, griech.-deutsch, was Photographie oder Daguerreotypie.


Heliolatrie, Sonnendienst.


Heliolith, griech.-deutsch, Versteinerung mit sternförmigen Zeichnungen.


Heliometer, s. Mikrometer.


Heliopolis (Sonnenstadt), nannten die Griechen Baalbeck in Cölesyrien, On in Aegypten.


Helios, myth.-griech., der Sonnengott, auch Titan, Hyperion etc. genannt, dargestellt als Jüngling auf goldenem Wagen mit Viergespann, das Haupt mit Strahlen umgeben.


Helioskop, Sonnenglas, Fernrohr, durch welches man das Bild der Sonne auf eine Fläche auffallen läßt; geschieht in einem dunkeln Zimmer od. in einem dunkeln Behälter, der mit einem matt geschliffenen Glase oder mit geöltem Papier bedeckt ist, auf welches dann durch das im Behälter befindliche Fernrohr das Bild der Sonne fällt. Man benützt das H. zu Beobachtung der Sonnenflecken, der Sonnenfinsternisse, doch selten mehr, indem man sich lieber eines Fernrohrs mit dunkel gefärbten Gläsern bedient.


Heliostat, Instrument, durch das ein Sonnenstrahl beständig auf den gleichen Punkt zurückgeworfen wird; besteht aus einem Spiegel, der durch ein damit verbundenes Uhrwerk so gedreht wird, daß er dem scheinbaren Fortrücken der Sonne folgt. In der Astronomie ein Fernrohr, das durch eine gleiche Vorrichtung so in Drehung erhalten wird, daß es die Sonne oder einen Stern, nach dem es gerichtet ist, nicht aus dem Gesichtsfelde verliert.


Heliothermometer, Aktinometer, Vorrichtung, um die Abweichung der erwärmenden Kraft der Sonnenstrahlen zu bestimmen.


Heliotrop, ein von Gauß erfundenes Instrument, wodurch das Sonnenbild als Signal einem entfernten Beobachter zugeworfen wird. Besteht aus zwei senkrecht auf einander stehenden, hinter einem Fernrohr angebrachten ebenen Spiegeln, wovon der eine das Sonnenlicht nach einem weit entfernten Punkte zurückwirft, der andere aber zur Richtung des erstern dient. Mit bloßem Auge sieht man das Sonnenbild 8 Ml. weit, mit dem Fernrohr 15 Ml., daher sehr brauchbar als Signal bei trigonometrischen Gradmessungen etc.


Heliotropium peruvianum, das bekannte Heliotrop oder die Chocoladeblüte, eine ihres Wohlgeruches wegen allgemein beliebte Topfpflanze von der leichtesten Cultur; in neuerer Zeit ist eine ganze Sammlung von H.-Spielarten in den Handel gekommen, unter denen sich H. Voltairianum und triomphe de Liege auszeichnen.


Helischer Aufgang od. heliakischer Aufgang (Ortus heliacus), in der Astronomie die Zeit, wenn ein Stern, nachdem er eine Zeit lang mit der Sonne auf- u. untergegangen und daher in ihren Strahlen unsichtbar war, wieder aus den Sonnenstrahlen hervortritt und daher Morgens kurz vor Sonnenaufgang wieder sichtbar wird. H. Untergang, die Zeit, wenn ein Stern in der Abenddämmerung unsichtbar zu werden, in den Sonnenstrahlen zu verschwinden anfängt.


Helkologie, griech.-dtsch., Lehre von

der Kunstwerke Athens, eines Dichters über Goldmacherkunst u. s. w. Am berühmtesten wurde H. aus Emesa in Phönicien, Bischof von Trikka und Eiferer für die Ehelosigkeit der Priester gegen das Ende des 4. Jahrh. In den 10 B. der „Aethiopika“ nämlich lieferte er den ältesten und zugleich besten der auf uns gekommenen griech. Romane. Derselbe schildert die Liebe des Theagenes u. der Chariklea mit großer Anmuth und Klarheit der Darstellung sowie mit seltener Fülle der Situationen u. Hoheit der Gesinnung. Als er 1534 zu Basel zum erstenmal herausgekommen, fand er einen Lobredner in Torquato Tasso und einen Nachahmer in Calderon. Herausgeg. von Mitscherlich, Zweibr. 1792–93, deutsch von Jakobs, Stuttg. 1837, 3 Bdchn.


Heliogabalus, Beiname des Varius Avitus Bassianus, von dem syr. Sonnengotte Elagabal, dessen Priester er war, bevor ihn die Legionen als Verwandten des ermordeten Caracalla als Kaiser (218 n. Chr.) ausriefen. Er schändete den Thron beispiellos u. wurde 222 n. Chr. ermordet.


Heliographie, griech.-deutsch, was Photographie oder Daguerreotypie.


Heliolatrie, Sonnendienst.


Heliolith, griech.-deutsch, Versteinerung mit sternförmigen Zeichnungen.


Heliometer, s. Mikrometer.


Heliopolis (Sonnenstadt), nannten die Griechen Baalbeck in Cölesyrien, On in Aegypten.


Helios, myth.-griech., der Sonnengott, auch Titan, Hyperion etc. genannt, dargestellt als Jüngling auf goldenem Wagen mit Viergespann, das Haupt mit Strahlen umgeben.


Helioskop, Sonnenglas, Fernrohr, durch welches man das Bild der Sonne auf eine Fläche auffallen läßt; geschieht in einem dunkeln Zimmer od. in einem dunkeln Behälter, der mit einem matt geschliffenen Glase oder mit geöltem Papier bedeckt ist, auf welches dann durch das im Behälter befindliche Fernrohr das Bild der Sonne fällt. Man benützt das H. zu Beobachtung der Sonnenflecken, der Sonnenfinsternisse, doch selten mehr, indem man sich lieber eines Fernrohrs mit dunkel gefärbten Gläsern bedient.


Heliostat, Instrument, durch das ein Sonnenstrahl beständig auf den gleichen Punkt zurückgeworfen wird; besteht aus einem Spiegel, der durch ein damit verbundenes Uhrwerk so gedreht wird, daß er dem scheinbaren Fortrücken der Sonne folgt. In der Astronomie ein Fernrohr, das durch eine gleiche Vorrichtung so in Drehung erhalten wird, daß es die Sonne oder einen Stern, nach dem es gerichtet ist, nicht aus dem Gesichtsfelde verliert.


Heliothermometer, Aktinometer, Vorrichtung, um die Abweichung der erwärmenden Kraft der Sonnenstrahlen zu bestimmen.


Heliotrop, ein von Gauß erfundenes Instrument, wodurch das Sonnenbild als Signal einem entfernten Beobachter zugeworfen wird. Besteht aus zwei senkrecht auf einander stehenden, hinter einem Fernrohr angebrachten ebenen Spiegeln, wovon der eine das Sonnenlicht nach einem weit entfernten Punkte zurückwirft, der andere aber zur Richtung des erstern dient. Mit bloßem Auge sieht man das Sonnenbild 8 Ml. weit, mit dem Fernrohr 15 Ml., daher sehr brauchbar als Signal bei trigonometrischen Gradmessungen etc.


Heliotropium peruvianum, das bekannte Heliotrop oder die Chocoladeblüte, eine ihres Wohlgeruches wegen allgemein beliebte Topfpflanze von der leichtesten Cultur; in neuerer Zeit ist eine ganze Sammlung von H.-Spielarten in den Handel gekommen, unter denen sich H. Voltairianum und triomphe de Liége auszeichnen.


Helischer Aufgang od. heliakischer Aufgang (Ortus heliacus), in der Astronomie die Zeit, wenn ein Stern, nachdem er eine Zeit lang mit der Sonne auf- u. untergegangen und daher in ihren Strahlen unsichtbar war, wieder aus den Sonnenstrahlen hervortritt und daher Morgens kurz vor Sonnenaufgang wieder sichtbar wird. H. Untergang, die Zeit, wenn ein Stern in der Abenddämmerung unsichtbar zu werden, in den Sonnenstrahlen zu verschwinden anfängt.


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[269/0270] der Kunstwerke Athens, eines Dichters über Goldmacherkunst u. s. w. Am berühmtesten wurde H. aus Emesa in Phönicien, Bischof von Trikka und Eiferer für die Ehelosigkeit der Priester gegen das Ende des 4. Jahrh. In den 10 B. der „Aethiopika“ nämlich lieferte er den ältesten und zugleich besten der auf uns gekommenen griech. Romane. Derselbe schildert die Liebe des Theagenes u. der Chariklea mit großer Anmuth und Klarheit der Darstellung sowie mit seltener Fülle der Situationen u. Hoheit der Gesinnung. Als er 1534 zu Basel zum erstenmal herausgekommen, fand er einen Lobredner in Torquato Tasso und einen Nachahmer in Calderon. Herausgeg. von Mitscherlich, Zweibr. 1792–93, deutsch von Jakobs, Stuttg. 1837, 3 Bdchn. Heliogabalus, Beiname des Varius Avitus Bassianus, von dem syr. Sonnengotte Elagabal, dessen Priester er war, bevor ihn die Legionen als Verwandten des ermordeten Caracalla als Kaiser (218 n. Chr.) ausriefen. Er schändete den Thron beispiellos u. wurde 222 n. Chr. ermordet. Heliographie, griech.-deutsch, was Photographie oder Daguerreotypie. Heliolatrie, Sonnendienst. Heliolith, griech.-deutsch, Versteinerung mit sternförmigen Zeichnungen. Heliometer, s. Mikrometer. Heliopolis (Sonnenstadt), nannten die Griechen Baalbeck in Cölesyrien, On in Aegypten. Helios, myth.-griech., der Sonnengott, auch Titan, Hyperion etc. genannt, dargestellt als Jüngling auf goldenem Wagen mit Viergespann, das Haupt mit Strahlen umgeben. Helioskop, Sonnenglas, Fernrohr, durch welches man das Bild der Sonne auf eine Fläche auffallen läßt; geschieht in einem dunkeln Zimmer od. in einem dunkeln Behälter, der mit einem matt geschliffenen Glase oder mit geöltem Papier bedeckt ist, auf welches dann durch das im Behälter befindliche Fernrohr das Bild der Sonne fällt. Man benützt das H. zu Beobachtung der Sonnenflecken, der Sonnenfinsternisse, doch selten mehr, indem man sich lieber eines Fernrohrs mit dunkel gefärbten Gläsern bedient. Heliostat, Instrument, durch das ein Sonnenstrahl beständig auf den gleichen Punkt zurückgeworfen wird; besteht aus einem Spiegel, der durch ein damit verbundenes Uhrwerk so gedreht wird, daß er dem scheinbaren Fortrücken der Sonne folgt. In der Astronomie ein Fernrohr, das durch eine gleiche Vorrichtung so in Drehung erhalten wird, daß es die Sonne oder einen Stern, nach dem es gerichtet ist, nicht aus dem Gesichtsfelde verliert. Heliothermometer, Aktinometer, Vorrichtung, um die Abweichung der erwärmenden Kraft der Sonnenstrahlen zu bestimmen. Heliotrop, ein von Gauß erfundenes Instrument, wodurch das Sonnenbild als Signal einem entfernten Beobachter zugeworfen wird. Besteht aus zwei senkrecht auf einander stehenden, hinter einem Fernrohr angebrachten ebenen Spiegeln, wovon der eine das Sonnenlicht nach einem weit entfernten Punkte zurückwirft, der andere aber zur Richtung des erstern dient. Mit bloßem Auge sieht man das Sonnenbild 8 Ml. weit, mit dem Fernrohr 15 Ml., daher sehr brauchbar als Signal bei trigonometrischen Gradmessungen etc. Heliotropium peruvianum, das bekannte Heliotrop oder die Chocoladeblüte, eine ihres Wohlgeruches wegen allgemein beliebte Topfpflanze von der leichtesten Cultur; in neuerer Zeit ist eine ganze Sammlung von H.-Spielarten in den Handel gekommen, unter denen sich H. Voltairianum und triomphe de Liége auszeichnen. Helischer Aufgang od. heliakischer Aufgang (Ortus heliacus), in der Astronomie die Zeit, wenn ein Stern, nachdem er eine Zeit lang mit der Sonne auf- u. untergegangen und daher in ihren Strahlen unsichtbar war, wieder aus den Sonnenstrahlen hervortritt und daher Morgens kurz vor Sonnenaufgang wieder sichtbar wird. H. Untergang, die Zeit, wenn ein Stern in der Abenddämmerung unsichtbar zu werden, in den Sonnenstrahlen zu verschwinden anfängt. Helkologie, griech.-dtsch., Lehre von

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/270>, abgerufen am 11.06.2024.