Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Hemi, griech., halb, in Zusammensetzungen z. B. H.anthropie, Halbmenschlichkeit; H.ptera, Halbflügler, Insekten mit halben Flügeldecken; H.sphäre, Halbkugel; H.tropien, in umgekehrter Lage zusammengewachsene Krystalle. Hemling, s. Memling. Hemprich, Friedr. Wilh., geb. 1796 zu Glatz, 1813 und 14 Militärchirurg, später Arzt in Berlin, begleitete Ehrenberg nach Aegypten, Nubien u. in das abyssin. Küstenland, st. zu Massowah d. 30. Juni 1825. Hems, s. Emesa. Hemsterhuis, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. H., Tiberius, Begründer einer neuen Methode der Grammatik u. ein geschmackvoller, ausgezeichneter Kenner des Alterthums, geb. 1685 zu Gröningen, 20jährig bereits Prof. der Mathematik und Philologie, 1717 Prof. zu Franeker, 1740 zu Leyden, wo er das Griechische u. Geschichte lehrte und 1766 st. Hauptwerke: Das "Onomasticon" des Pollux (1706), Ausgabe des Lucian (1708, von Reiz später vollendet), des Plutus von Aristophanes (1744); außerdem Anmerkungen zum Callimach, Properz, Hesychius. Ruhnken, sein Schüler, schrieb ein treffliches "Elogium Hemsterhusii" (1768, 1789). - H., Franz, des Vorigen Sohn, geb. 1720, wurde erster Commis bei der Staatskanzlei der Vereinigten Niederlande im Haag, wo er 1790 st. Seine meist französisch u. in Form des Dialoges geschriebenen Schriften liefen auf ein philosoph. System im Sinne der sokratisch-platonischen Ideen hinaus. Ausgaben durch Jansen 1792, van de Weyer, Löwen 1825-27, 2 B. Henares, Nebenfluß des Tajo, nimmt den Manzanares auf u. mündet unweit Aranjuez. Henckel von Donnersmark, gräfl. Geschlecht, stammt aus Ungarn von den Grafen Thurzo; Peter heirathete die Erbtochter der adeligen Familie der H., nahm den Namen H. und von dem Flecken Donnersmark in der Zips den Beinamen an. Im 17. Jahrh. übersiedelten die H. nach Schlesien, erwarben die Standesherrschaften Beuthen, Oderberg und Tarnowitz, 1651 reichsgräfl. Würde. Das Geschlecht dauert fort in der kathol. Linie H. zu Beuthen, das in Schlesien und Kärnthen begütert ist, u. in einer protest. Linie Tarnowitz-Neudeck, die sich in 2 Zweige theilt, den älteren sächs., u. den jüngeren od. schles., Besitzer der Fideicommißherrschaft Tarnowitz-Neudeck u. s. f. in Schlesien. Hendekasyllaben (Elfsilbige), altes Versmaß, besteht aus einem Trochäus als Basis, einem Daktylus u. 3 Trochäen; besonders in kleineren Gedichten, z. B. von Catull u. Martial gebraucht. Hendiadys, griech., grammat. Figur, indem statt eines Adjectivs ein Substantiv in der Beiordnung gesetzt wird; bekannt Virgils "pateris libamus et auro", wir opfern auf Schalen u. Gold, d. h. goldenen Schalen. Hengist und Horsa und Horsa, die sagenhaften Helden, unter welchen die ersten Angelsachsen nach Britannien gekommen sein sollen; vergl. Angelsachsen. Hengstenberg, Ernst Wilhelm, der Herausgeber der bekannten u. namentl. in neuester Zeit einflußreichen "Evaneglischen Kirchenzeitung", wurde geb. 1802 zu Fröndenberg in der westfäl. Grafschaft Mark, studierte seit 1820 in Bonn, wo er sich eifrig auf Philosophie und oriental. Sprachen verlegte u. mit jugendlichem Feuereifer der Burschenschaft anschloß, wurde 1823 in Basel zum Pietismus bekehrt und trat 1824 in Berlin ohne eigentliche Vorbereitung aber mit solchem Erfolge als Lehrer der Theologie auf, daß er schon 1826 außerordentl., 1828 ordentl. Prof., bald auch Consistorialrath wurde. Die von ihm 1827 begründete Evangel. Kirchenzeitung half wem Hegelthum ein Ende bereiten und hat ihren Standpunkt stets mit ehrenwerthem Muthe vertheidigt, dabei aber auch alle die zahlreichen Täuschungen und Schwächen des modernen Pietismus offenbart. Unter H.s Schriften erwähnen wir die "Christologie des A. Test." 1. Bd. 2. Ausg. Berl. 1854, den Commentar zu den Psalmen (1845 bis 47), zu der Offenbarung Johannis (Berl. 1850-51) sowie "das Hohelied Salomonis ausgelegt", Berlin 1853. Henke, Heinr. Phil. Konr., protest. Hemi, griech., halb, in Zusammensetzungen z. B. H.anthropie, Halbmenschlichkeit; H.ptera, Halbflügler, Insekten mit halben Flügeldecken; H.sphäre, Halbkugel; H.tropien, in umgekehrter Lage zusammengewachsene Krystalle. Hemling, s. Memling. Hemprich, Friedr. Wilh., geb. 1796 zu Glatz, 1813 und 14 Militärchirurg, später Arzt in Berlin, begleitete Ehrenberg nach Aegypten, Nubien u. in das abyssin. Küstenland, st. zu Massowah d. 30. Juni 1825. Hems, s. Emesa. Hemsterhuis, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. H., Tiberius, Begründer einer neuen Methode der Grammatik u. ein geschmackvoller, ausgezeichneter Kenner des Alterthums, geb. 1685 zu Gröningen, 20jährig bereits Prof. der Mathematik und Philologie, 1717 Prof. zu Franeker, 1740 zu Leyden, wo er das Griechische u. Geschichte lehrte und 1766 st. 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Jahrh. übersiedelten die H. nach Schlesien, erwarben die Standesherrschaften Beuthen, Oderberg und Tarnowitz, 1651 reichsgräfl. Würde. Das Geschlecht dauert fort in der kathol. Linie H. zu Beuthen, das in Schlesien und Kärnthen begütert ist, u. in einer protest. Linie Tarnowitz-Neudeck, die sich in 2 Zweige theilt, den älteren sächs., u. den jüngeren od. schles., Besitzer der Fideicommißherrschaft Tarnowitz-Neudeck u. s. f. in Schlesien. Hendekasyllaben (Elfsilbige), altes Versmaß, besteht aus einem Trochäus als Basis, einem Daktylus u. 3 Trochäen; besonders in kleineren Gedichten, z. B. von Catull u. Martial gebraucht. Hendiadys, griech., grammat. Figur, indem statt eines Adjectivs ein Substantiv in der Beiordnung gesetzt wird; bekannt Virgils „pateris libamus et auro“, wir opfern auf Schalen u. Gold, d. h. goldenen Schalen. Hengist und Horsa und Horsa, die sagenhaften Helden, unter welchen die ersten Angelsachsen nach Britannien gekommen sein sollen; vergl. Angelsachsen. 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Kirchenzeitung half wem Hegelthum ein Ende bereiten und hat ihren Standpunkt stets mit ehrenwerthem Muthe vertheidigt, dabei aber auch alle die zahlreichen Täuschungen und Schwächen des modernen Pietismus offenbart. Unter H.s Schriften erwähnen wir die „Christologie des A. Test.“ 1. Bd. 2. Ausg. Berl. 1854, den Commentar zu den Psalmen (1845 bis 47), zu der Offenbarung Johannis (Berl. 1850–51) sowie „das Hohelied Salomonis ausgelegt“, Berlin 1853.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Henke</hi>, Heinr. Phil. Konr., protest. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [273/0274]
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Hemling, s. Memling.
Hemprich, Friedr. Wilh., geb. 1796 zu Glatz, 1813 und 14 Militärchirurg, später Arzt in Berlin, begleitete Ehrenberg nach Aegypten, Nubien u. in das abyssin. Küstenland, st. zu Massowah d. 30. Juni 1825.
Hems, s. Emesa.
Hemsterhuis, Name von 2 berühmten holländ. Gelehrten. H., Tiberius, Begründer einer neuen Methode der Grammatik u. ein geschmackvoller, ausgezeichneter Kenner des Alterthums, geb. 1685 zu Gröningen, 20jährig bereits Prof. der Mathematik und Philologie, 1717 Prof. zu Franeker, 1740 zu Leyden, wo er das Griechische u. Geschichte lehrte und 1766 st. Hauptwerke: Das „Onomasticon“ des Pollux (1706), Ausgabe des Lucian (1708, von Reiz später vollendet), des Plutus von Aristophanes (1744); außerdem Anmerkungen zum Callimach, Properz, Hesychius. Ruhnken, sein Schüler, schrieb ein treffliches „Elogium Hemsterhusii“ (1768, 1789). – H., Franz, des Vorigen Sohn, geb. 1720, wurde erster Commis bei der Staatskanzlei der Vereinigten Niederlande im Haag, wo er 1790 st. Seine meist französisch u. in Form des Dialoges geschriebenen Schriften liefen auf ein philosoph. System im Sinne der sokratisch-platonischen Ideen hinaus. Ausgaben durch Jansen 1792, van de Weyer, Löwen 1825–27, 2 B.
Henares, Nebenfluß des Tajo, nimmt den Manzanares auf u. mündet unweit Aranjuez.
Henckel von Donnersmark, gräfl. Geschlecht, stammt aus Ungarn von den Grafen Thurzo; Peter heirathete die Erbtochter der adeligen Familie der H., nahm den Namen H. und von dem Flecken Donnersmark in der Zips den Beinamen an. Im 17. Jahrh. übersiedelten die H. nach Schlesien, erwarben die Standesherrschaften Beuthen, Oderberg und Tarnowitz, 1651 reichsgräfl. Würde. Das Geschlecht dauert fort in der kathol. Linie H. zu Beuthen, das in Schlesien und Kärnthen begütert ist, u. in einer protest. Linie Tarnowitz-Neudeck, die sich in 2 Zweige theilt, den älteren sächs., u. den jüngeren od. schles., Besitzer der Fideicommißherrschaft Tarnowitz-Neudeck u. s. f. in Schlesien.
Hendekasyllaben (Elfsilbige), altes Versmaß, besteht aus einem Trochäus als Basis, einem Daktylus u. 3 Trochäen; besonders in kleineren Gedichten, z. B. von Catull u. Martial gebraucht.
Hendiadys, griech., grammat. Figur, indem statt eines Adjectivs ein Substantiv in der Beiordnung gesetzt wird; bekannt Virgils „pateris libamus et auro“, wir opfern auf Schalen u. Gold, d. h. goldenen Schalen.
Hengist und Horsa und Horsa, die sagenhaften Helden, unter welchen die ersten Angelsachsen nach Britannien gekommen sein sollen; vergl. Angelsachsen.
Hengstenberg, Ernst Wilhelm, der Herausgeber der bekannten u. namentl. in neuester Zeit einflußreichen „Evaneglischen Kirchenzeitung“, wurde geb. 1802 zu Fröndenberg in der westfäl. Grafschaft Mark, studierte seit 1820 in Bonn, wo er sich eifrig auf Philosophie und oriental. Sprachen verlegte u. mit jugendlichem Feuereifer der Burschenschaft anschloß, wurde 1823 in Basel zum Pietismus bekehrt und trat 1824 in Berlin ohne eigentliche Vorbereitung aber mit solchem Erfolge als Lehrer der Theologie auf, daß er schon 1826 außerordentl., 1828 ordentl. Prof., bald auch Consistorialrath wurde. Die von ihm 1827 begründete Evangel. Kirchenzeitung half wem Hegelthum ein Ende bereiten und hat ihren Standpunkt stets mit ehrenwerthem Muthe vertheidigt, dabei aber auch alle die zahlreichen Täuschungen und Schwächen des modernen Pietismus offenbart. Unter H.s Schriften erwähnen wir die „Christologie des A. Test.“ 1. Bd. 2. Ausg. Berl. 1854, den Commentar zu den Psalmen (1845 bis 47), zu der Offenbarung Johannis (Berl. 1850–51) sowie „das Hohelied Salomonis ausgelegt“, Berlin 1853.
Henke, Heinr. Phil. Konr., protest.
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