Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.von Znaym das österreich. Corps unter Chasteler Tyrol verließ, schlugen die Tyroler den Marschall Lefebre noch einmal (23. Aug.) am Isel und H. trat an die Spitze der Verwaltung. Doch der Wiener Friede isolirte Tyrol gänzlich, größere Feindesmassen drangen in das Land ein, es erfolgte die Unterwerfung, die H. auch seinerseits erklärte, aber an dem durch falsche Gerüchte abermals auflodernden Widerstande Theil nahm und so die Amnestie verwirkte. Er verbarg sich in einer hochgelegenen Sennhütte, wurde aber durch einen gewissen Raffel (nicht Donay) verrathen, am 20. Januar 1810 gefangen, nach Mantua geführt u. am 20. Februar erschossen. Seine Familie wurde später von dem Kaiser geadelt und für ihre Verluste entschädigt, H.s Gebeine 1823 in der Franciscaner-Hofkirche zu Innsbruck feierlich bestattet u. ihm eine schöne Statue errichtet. Hoff, Karl Ernst Adolf von, geolog. Schriftsteller, geb. 1771 zu Gotha, studierte zu Jena u. Göttingen neben Jurisprudenz hauptsächlich Naturwissenschaften, bekleidete in Gotha u. Koburg hohe Staatsämter, wurde 1828 Director des Oberconsistoriums in Gotha u. 1832 Director der wissenschaftlichen u. Kunstsammlungen; st. 1837. Bestes Werk: "Geschichte der durch Ueberlieferung nachgewiesenen natürl. Veränderungen der Erdoberfläche", 5 Bde., Gotha 1822-41; ferner "Die Höhenmessungen in und um Thüringen", Gotha 1833. Hoffmann, Friedrich, einer der berühmtesten Aerzte seiner Zeit. geb. 1660 zu Halle, wurde 1693 an der neu gestifteten Universität seiner Vaterstadt 1. Prof. der Medicin, kam 1708 als Leibarzt des Königs nach Berlin, kehrte aber 1712 wieder in seine frühere Stelle nach Halle zurück, wo er 1742 st. H. gründete ein neues medicinisches System, ganz in der mechanischen, iatromathematischen Ansicht vom Leben (vgl. Jatrochemie). Weit wichtiger ist H.s praktische Wirksamkeit. Ein ganz besonderes Verdienst erwarb er sich um die Benutzung der Heilquellen, deren bedeutendste er selber untersuchte u. eigentlich erst dem ärztlichen Publikum aufschloß. Von seinen Arzneipräparaten sind besonders sein Liquor anodynus (H.sche Tropfen) und sein Elixirium viscerale bekannt. Von vielen Schriften hauptsächlich: "Medicina rationalis systematica", 9 Bde., Halle 1718-39; "Fundamenta medicinae", Halle 1695, 2. Aufl. 1703; "Medicina consultatoria", 12 Bde., Halle 1721-39. Hoffmann, Christoph Ludw., berühmter Arzt und Schriftsteller, geb. 1721 zu Rheda in Westfalen, gest. 1807 zu Eltville im Rheingau. H. schuf ein eigenes medicinisches System; nach demselben bilden die Sensibilität u. Irritabilität der Theile den Grund aller Lebenserscheinungen; den Grund der Krankheiten aber sucht H. in einer Verderbniß (Säuerung oder Fäulniß) der Säfte, welche dann die irritablen festen Theile fehlerhaft anregen; daher Reinigung der Säfte die Aufgabe seiner Therapie. Schriften: "Von der Empfindlichkeit u. Reizbarkeit der Theile", Münst. 1779; "Abhandlungen von den Pocken", 2 Bde., Münster 1770-89; "Ueber den Scharbock, die Lustseuche und die Ruhr", Münster 1782; "Vermischte medicin. Schriften", 4 Bde., Münst. 1790-95. Hoffmann, Joh. Gottfr., geb. 1765 zu Breslau, gest. 1847, längere Zeit Prof. der Kameralwissenschaften in Königsberg u. der Staatswissenschaften in Berlin, auch Ministerialrath. Außer statistischen Arbeiten über das Königreich Preußen gab er heraus: "Die Lehre vom Gelde", Berlin 1838; "Die Lehre von den Steuern", Berlin 1840. Hoffmann, Ernst Theod. Wilhelm, origineller Novellendichter, zugl. trefflicher Musiker und Caricaturenzeichner, wurde geb. 1776 zu Königsberg u. st. 1822 zu Berlin, nachdem er als Jurist bis 1806 in Polen Aemter begleitet hatte, 1808-12 Musikdirector zu Bamberg, seit 1813 zu Dresden gewesen u. 1816 Kammergerichtsrath in Berlin geworden war. Eine ungezügelte Phantasie und Mangel an religiösem Halte rissen ihn zum Planlosen, zu Gedankensprüngen, Seltsamkeiten u. Verirrungen fort, die auch in seinen Novellen seinen Dichtergeist überwuchern; namentl. offenbart sich darin eine Freude am Gespensterhaften von Znaym das österreich. Corps unter Chasteler Tyrol verließ, schlugen die Tyroler den Marschall Lefèbre noch einmal (23. Aug.) am Isel und H. trat an die Spitze der Verwaltung. Doch der Wiener Friede isolirte Tyrol gänzlich, größere Feindesmassen drangen in das Land ein, es erfolgte die Unterwerfung, die H. auch seinerseits erklärte, aber an dem durch falsche Gerüchte abermals auflodernden Widerstande Theil nahm und so die Amnestie verwirkte. Er verbarg sich in einer hochgelegenen Sennhütte, wurde aber durch einen gewissen Raffel (nicht Donay) verrathen, am 20. Januar 1810 gefangen, nach Mantua geführt u. am 20. Februar erschossen. Seine Familie wurde später von dem Kaiser geadelt und für ihre Verluste entschädigt, H.s Gebeine 1823 in der Franciscaner-Hofkirche zu Innsbruck feierlich bestattet u. ihm eine schöne Statue errichtet. Hoff, Karl Ernst Adolf von, geolog. Schriftsteller, geb. 1771 zu Gotha, studierte zu Jena u. Göttingen neben Jurisprudenz hauptsächlich Naturwissenschaften, bekleidete in Gotha u. Koburg hohe Staatsämter, wurde 1828 Director des Oberconsistoriums in Gotha u. 1832 Director der wissenschaftlichen u. Kunstsammlungen; st. 1837. Bestes Werk: „Geschichte der durch Ueberlieferung nachgewiesenen natürl. Veränderungen der Erdoberfläche“, 5 Bde., Gotha 1822–41; ferner „Die Höhenmessungen in und um Thüringen“, Gotha 1833. Hoffmann, Friedrich, einer der berühmtesten Aerzte seiner Zeit. geb. 1660 zu Halle, wurde 1693 an der neu gestifteten Universität seiner Vaterstadt 1. Prof. der Medicin, kam 1708 als Leibarzt des Königs nach Berlin, kehrte aber 1712 wieder in seine frühere Stelle nach Halle zurück, wo er 1742 st. H. gründete ein neues medicinisches System, ganz in der mechanischen, iatromathematischen Ansicht vom Leben (vgl. Jatrochemie). Weit wichtiger ist H.s praktische Wirksamkeit. Ein ganz besonderes Verdienst erwarb er sich um die Benutzung der Heilquellen, deren bedeutendste er selber untersuchte u. eigentlich erst dem ärztlichen Publikum aufschloß. Von seinen Arzneipräparaten sind besonders sein Liquor anodynus (H.sche Tropfen) und sein Elixirium viscerale bekannt. Von vielen Schriften hauptsächlich: „Medicina rationalis systematica“, 9 Bde., Halle 1718–39; „Fundamenta medicinae“, Halle 1695, 2. Aufl. 1703; „Medicina consultatoria“, 12 Bde., Halle 1721–39. Hoffmann, Christoph Ludw., berühmter Arzt und Schriftsteller, geb. 1721 zu Rheda in Westfalen, gest. 1807 zu Eltville im Rheingau. H. schuf ein eigenes medicinisches System; nach demselben bilden die Sensibilität u. Irritabilität der Theile den Grund aller Lebenserscheinungen; den Grund der Krankheiten aber sucht H. in einer Verderbniß (Säuerung oder Fäulniß) der Säfte, welche dann die irritablen festen Theile fehlerhaft anregen; daher Reinigung der Säfte die Aufgabe seiner Therapie. Schriften: „Von der Empfindlichkeit u. Reizbarkeit der Theile“, Münst. 1779; „Abhandlungen von den Pocken“, 2 Bde., Münster 1770–89; „Ueber den Scharbock, die Lustseuche und die Ruhr“, Münster 1782; „Vermischte medicin. Schriften“, 4 Bde., Münst. 1790–95. Hoffmann, Joh. Gottfr., geb. 1765 zu Breslau, gest. 1847, längere Zeit Prof. der Kameralwissenschaften in Königsberg u. der Staatswissenschaften in Berlin, auch Ministerialrath. Außer statistischen Arbeiten über das Königreich Preußen gab er heraus: „Die Lehre vom Gelde“, Berlin 1838; „Die Lehre von den Steuern“, Berlin 1840. Hoffmann, Ernst Theod. Wilhelm, origineller Novellendichter, zugl. trefflicher Musiker und Caricaturenzeichner, wurde geb. 1776 zu Königsberg u. st. 1822 zu Berlin, nachdem er als Jurist bis 1806 in Polen Aemter begleitet hatte, 1808–12 Musikdirector zu Bamberg, seit 1813 zu Dresden gewesen u. 1816 Kammergerichtsrath in Berlin geworden war. Eine ungezügelte Phantasie und Mangel an religiösem Halte rissen ihn zum Planlosen, zu Gedankensprüngen, Seltsamkeiten u. Verirrungen fort, die auch in seinen Novellen seinen Dichtergeist überwuchern; namentl. offenbart sich darin eine Freude am Gespensterhaften <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0327" n="326"/> von Znaym das österreich. Corps unter Chasteler Tyrol verließ, schlugen die Tyroler den Marschall Lefèbre noch einmal (23. Aug.) am Isel und H. trat an die Spitze der Verwaltung. 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von Znaym das österreich. Corps unter Chasteler Tyrol verließ, schlugen die Tyroler den Marschall Lefèbre noch einmal (23. Aug.) am Isel und H. trat an die Spitze der Verwaltung. Doch der Wiener Friede isolirte Tyrol gänzlich, größere Feindesmassen drangen in das Land ein, es erfolgte die Unterwerfung, die H. auch seinerseits erklärte, aber an dem durch falsche Gerüchte abermals auflodernden Widerstande Theil nahm und so die Amnestie verwirkte. Er verbarg sich in einer hochgelegenen Sennhütte, wurde aber durch einen gewissen Raffel (nicht Donay) verrathen, am 20. Januar 1810 gefangen, nach Mantua geführt u. am 20. Februar erschossen. Seine Familie wurde später von dem Kaiser geadelt und für ihre Verluste entschädigt, H.s Gebeine 1823 in der Franciscaner-Hofkirche zu Innsbruck feierlich bestattet u. ihm eine schöne Statue errichtet.
Hoff, Karl Ernst Adolf von, geolog. Schriftsteller, geb. 1771 zu Gotha, studierte zu Jena u. Göttingen neben Jurisprudenz hauptsächlich Naturwissenschaften, bekleidete in Gotha u. Koburg hohe Staatsämter, wurde 1828 Director des Oberconsistoriums in Gotha u. 1832 Director der wissenschaftlichen u. Kunstsammlungen; st. 1837. Bestes Werk: „Geschichte der durch Ueberlieferung nachgewiesenen natürl. Veränderungen der Erdoberfläche“, 5 Bde., Gotha 1822–41; ferner „Die Höhenmessungen in und um Thüringen“, Gotha 1833.
Hoffmann, Friedrich, einer der berühmtesten Aerzte seiner Zeit. geb. 1660 zu Halle, wurde 1693 an der neu gestifteten Universität seiner Vaterstadt 1. Prof. der Medicin, kam 1708 als Leibarzt des Königs nach Berlin, kehrte aber 1712 wieder in seine frühere Stelle nach Halle zurück, wo er 1742 st. H. gründete ein neues medicinisches System, ganz in der mechanischen, iatromathematischen Ansicht vom Leben (vgl. Jatrochemie). Weit wichtiger ist H.s praktische Wirksamkeit. Ein ganz besonderes Verdienst erwarb er sich um die Benutzung der Heilquellen, deren bedeutendste er selber untersuchte u. eigentlich erst dem ärztlichen Publikum aufschloß. Von seinen Arzneipräparaten sind besonders sein Liquor anodynus (H.sche Tropfen) und sein Elixirium viscerale bekannt. Von vielen Schriften hauptsächlich: „Medicina rationalis systematica“, 9 Bde., Halle 1718–39; „Fundamenta medicinae“, Halle 1695, 2. Aufl. 1703; „Medicina consultatoria“, 12 Bde., Halle 1721–39.
Hoffmann, Christoph Ludw., berühmter Arzt und Schriftsteller, geb. 1721 zu Rheda in Westfalen, gest. 1807 zu Eltville im Rheingau. H. schuf ein eigenes medicinisches System; nach demselben bilden die Sensibilität u. Irritabilität der Theile den Grund aller Lebenserscheinungen; den Grund der Krankheiten aber sucht H. in einer Verderbniß (Säuerung oder Fäulniß) der Säfte, welche dann die irritablen festen Theile fehlerhaft anregen; daher Reinigung der Säfte die Aufgabe seiner Therapie. Schriften: „Von der Empfindlichkeit u. Reizbarkeit der Theile“, Münst. 1779; „Abhandlungen von den Pocken“, 2 Bde., Münster 1770–89; „Ueber den Scharbock, die Lustseuche und die Ruhr“, Münster 1782; „Vermischte medicin. Schriften“, 4 Bde., Münst. 1790–95.
Hoffmann, Joh. Gottfr., geb. 1765 zu Breslau, gest. 1847, längere Zeit Prof. der Kameralwissenschaften in Königsberg u. der Staatswissenschaften in Berlin, auch Ministerialrath. Außer statistischen Arbeiten über das Königreich Preußen gab er heraus: „Die Lehre vom Gelde“, Berlin 1838; „Die Lehre von den Steuern“, Berlin 1840.
Hoffmann, Ernst Theod. Wilhelm, origineller Novellendichter, zugl. trefflicher Musiker und Caricaturenzeichner, wurde geb. 1776 zu Königsberg u. st. 1822 zu Berlin, nachdem er als Jurist bis 1806 in Polen Aemter begleitet hatte, 1808–12 Musikdirector zu Bamberg, seit 1813 zu Dresden gewesen u. 1816 Kammergerichtsrath in Berlin geworden war. Eine ungezügelte Phantasie und Mangel an religiösem Halte rissen ihn zum Planlosen, zu Gedankensprüngen, Seltsamkeiten u. Verirrungen fort, die auch in seinen Novellen seinen Dichtergeist überwuchern; namentl. offenbart sich darin eine Freude am Gespensterhaften
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