Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

bis 5'' lang, u. den gemeinen G. (A. Gecko), glatt, röthlich grau, in den Gegenden am Mittelmeere häufig.


Gedackt, der Name einer Orgelstimme, deren Pfeifen oben verschlossen sind; diese klingen um eine Octave tiefer als offene Pfeifen von gleicher Länge, weil die Luftsäule den Weg durch die Pfeife 2mal macht.


Gedächtniß, lat. memoria, heißt die geheimnißvolle Kraft der Seele, gehabte Vorstellungen, Begriffe u. Ideen sowie ganze Reihen derselben im Geiste aufzubewahren und uns unwillkürlich (G. im engern Sinne) oder willkürlich (Erinnerung) wiederum zu vergegenwärtigen. Von der Einbildungskraft wird das G. unterschieden, indem es seinen Inhalt vorherrschend in Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit u. in verstandesgemäßer Ordnung darstellt. Durch das G. wird die Außenwelt zunächst unser geistiges Eigenthum; es entwickelt sich bei den Thieren mit dem Sinnenleben, beim Menschen mit der Sprache und während es bei jenen an einer bestimmten Gränze stehen bleibt, wird es bei diesen zum Gedankenmagazin der Vernunft und ist einer staunenswerthen Vervollkommnung fähig. Hinsichtlich letzterer erscheint übrigens die alltägliche Uebung als der beste Weg, da die G.-kunst, Mnemonik, als deren Vater Simonides gepriesen wurde, mit ihren sinnl. Zeichen und Künsteleien im Ganzen so wenig Ersprießliches leistete als früher mit ihren Salben und Arzneien. Das G. ist je nach Naturanlage u. Uebung dem Grade nach sehr verschieden, dem Gegenstande nach unterscheidet man ein Wort-, Sachen-, Zahlen-, musikalisches G. u. s. w.


Gedanke (lat. cogitatum, frz. pensee, engl. thougth), heißt im allgem. Sinne das, was gedacht wird, somit jede Frucht des Denkvermögens: Vorstellung, Begriff, Urtheil, Schluß, Idee. G.nding, ein G., welchem nichts Wirkliches entspricht. In der umfassenden Bedeutung von Idee wird G. namentl. in künstlerischer u. wissenschaftlicher Beziehung gebraucht.


Gediegen, Metall, das als Mineral mit andern Mineralien unvermischt und höchstens damit mechanisch verbunden ist.


Gedike, Friedrich, verdienter Schulmann, geb. 1754 zu Boberow in der Priegnitz, studierte protest. Theologie, wurde 1775 Spaldings Hauslehrer u. kam durch ihn 1776 nach Berlin, wo er das Friedrichswerder Gymnasium in hohen Flor brachte. Er wurde Oberconsistorial- u. Oberschulrath, übernahm 1793 nach Büschings (s. d.) Tod die Direction des Berliner Gymnasiums u. st. 1803. Schrieb die ersten erträglichen Lesebücher und Chrestomathien und hinterließ neben trefflichen Schulreden eine Uebersetzung des Pindar, Gespräche des Platon u. a. m. Auch sein Bruder, Ludw. Friedr. Gottlob Ernst, geb. 1761 zu Boberow, gest. 1838 zu Breslau, wirkte 50 Jahre als Schulmann zu Bautzen und Leipzig.


Gedrittschein, s. Aspecten.


Geding, Vertrag. "G.e u. Willkür bricht Stadtrecht". Im Erbrecht soviel wie Erbvertrag, meist in gerichtl. Form.


Geefs, Wilh., geb. 1800 zu Antwerpen, Bildhauer, seit 1830 in Brüssel, wo seine meisten Werke sind, gleich ausgezeichnet im monumentalen Styl wie in dem zarten und anmuthigen.


Geel, Gheel, belg. Stadt in der Provinz Antwerpen, mit 8000 E.; bekannt durch die Pflege von Geisteskranken, welche längst von hiesigen Familien aufgenommen werden (7 bis 800).


Geel, Jakob, geb. 1789 zu Amsterdam, seit 1833 Oberbibliothekar zu Leyden, Philolog und Bibliograph, gab den Theokrit mit Scholien, die Phönicierinen des Euripides, eine Geschichte der griech. Sophisten, die vaticanischen Excerpte des Polybius, u. einen Catalogus manuscriptorum codicum etc. heraus.


Geest, heißt in der Landwirthschaft Norddeutschlands hoch und trocken gelegenes unfruchtbares Land, im Gegensatze vom Marschlande.


Gefängniß, bisweilen noch für Schuldner, die nicht zahlen können (Schuldverhaft); allgemein für schwer Angeklagte während der Untersuchung, damit sie sich nicht flüchten noch sich mit andern verabreden können (Untersuchungs- oder Inquisitions-G.); endlich als vom

bis 5'' lang, u. den gemeinen G. (A. Gecko), glatt, röthlich grau, in den Gegenden am Mittelmeere häufig.


Gedackt, der Name einer Orgelstimme, deren Pfeifen oben verschlossen sind; diese klingen um eine Octave tiefer als offene Pfeifen von gleicher Länge, weil die Luftsäule den Weg durch die Pfeife 2mal macht.


Gedächtniß, lat. memoria, heißt die geheimnißvolle Kraft der Seele, gehabte Vorstellungen, Begriffe u. Ideen sowie ganze Reihen derselben im Geiste aufzubewahren und uns unwillkürlich (G. im engern Sinne) oder willkürlich (Erinnerung) wiederum zu vergegenwärtigen. Von der Einbildungskraft wird das G. unterschieden, indem es seinen Inhalt vorherrschend in Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit u. in verstandesgemäßer Ordnung darstellt. Durch das G. wird die Außenwelt zunächst unser geistiges Eigenthum; es entwickelt sich bei den Thieren mit dem Sinnenleben, beim Menschen mit der Sprache und während es bei jenen an einer bestimmten Gränze stehen bleibt, wird es bei diesen zum Gedankenmagazin der Vernunft und ist einer staunenswerthen Vervollkommnung fähig. Hinsichtlich letzterer erscheint übrigens die alltägliche Uebung als der beste Weg, da die G.-kunst, Mnemonik, als deren Vater Simonides gepriesen wurde, mit ihren sinnl. Zeichen und Künsteleien im Ganzen so wenig Ersprießliches leistete als früher mit ihren Salben und Arzneien. Das G. ist je nach Naturanlage u. Uebung dem Grade nach sehr verschieden, dem Gegenstande nach unterscheidet man ein Wort-, Sachen-, Zahlen-, musikalisches G. u. s. w.


Gedanke (lat. cogitatum, frz. pensée, engl. thougth), heißt im allgem. Sinne das, was gedacht wird, somit jede Frucht des Denkvermögens: Vorstellung, Begriff, Urtheil, Schluß, Idee. G.nding, ein G., welchem nichts Wirkliches entspricht. In der umfassenden Bedeutung von Idee wird G. namentl. in künstlerischer u. wissenschaftlicher Beziehung gebraucht.


Gediegen, Metall, das als Mineral mit andern Mineralien unvermischt und höchstens damit mechanisch verbunden ist.


Gedike, Friedrich, verdienter Schulmann, geb. 1754 zu Boberow in der Priegnitz, studierte protest. Theologie, wurde 1775 Spaldings Hauslehrer u. kam durch ihn 1776 nach Berlin, wo er das Friedrichswerder Gymnasium in hohen Flor brachte. Er wurde Oberconsistorial- u. Oberschulrath, übernahm 1793 nach Büschings (s. d.) Tod die Direction des Berliner Gymnasiums u. st. 1803. Schrieb die ersten erträglichen Lesebücher und Chrestomathien und hinterließ neben trefflichen Schulreden eine Uebersetzung des Pindar, Gespräche des Platon u. a. m. Auch sein Bruder, Ludw. Friedr. Gottlob Ernst, geb. 1761 zu Boberow, gest. 1838 zu Breslau, wirkte 50 Jahre als Schulmann zu Bautzen und Leipzig.


Gedrittschein, s. Aspecten.


Geding, Vertrag. „G.e u. Willkür bricht Stadtrecht“. Im Erbrecht soviel wie Erbvertrag, meist in gerichtl. Form.


Geefs, Wilh., geb. 1800 zu Antwerpen, Bildhauer, seit 1830 in Brüssel, wo seine meisten Werke sind, gleich ausgezeichnet im monumentalen Styl wie in dem zarten und anmuthigen.


Geel, Gheel, belg. Stadt in der Provinz Antwerpen, mit 8000 E.; bekannt durch die Pflege von Geisteskranken, welche längst von hiesigen Familien aufgenommen werden (7 bis 800).


Geel, Jakob, geb. 1789 zu Amsterdam, seit 1833 Oberbibliothekar zu Leyden, Philolog und Bibliograph, gab den Theokrit mit Scholien, die Phönicierinen des Euripides, eine Geschichte der griech. Sophisten, die vaticanischen Excerpte des Polybius, u. einen Catalogus manuscriptorum codicum etc. heraus.


Geest, heißt in der Landwirthschaft Norddeutschlands hoch und trocken gelegenes unfruchtbares Land, im Gegensatze vom Marschlande.


Gefängniß, bisweilen noch für Schuldner, die nicht zahlen können (Schuldverhaft); allgemein für schwer Angeklagte während der Untersuchung, damit sie sich nicht flüchten noch sich mit andern verabreden können (Untersuchungs- oder Inquisitions-G.); endlich als vom

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0033" n="32"/>
bis 5'' lang, u. <hi rendition="#g">den gemeinen</hi> G. <hi rendition="#i">(A. Gecko)</hi>, glatt, röthlich grau, in den Gegenden am Mittelmeere häufig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gedackt</hi>, der Name einer Orgelstimme, deren Pfeifen oben verschlossen sind; diese klingen um eine Octave tiefer als offene Pfeifen von gleicher Länge, weil die Luftsäule den Weg durch die Pfeife 2mal macht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gedächtniß</hi>, lat. <hi rendition="#i">memoria</hi>, heißt die geheimnißvolle Kraft der Seele, gehabte Vorstellungen, Begriffe u. Ideen sowie ganze Reihen derselben im Geiste aufzubewahren und uns unwillkürlich (G. im engern Sinne) oder willkürlich (Erinnerung) wiederum zu vergegenwärtigen. Von der Einbildungskraft wird das G. unterschieden, indem es seinen Inhalt vorherrschend in Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit u. in verstandesgemäßer Ordnung darstellt. Durch das G. wird die Außenwelt zunächst unser geistiges Eigenthum; es entwickelt sich bei den Thieren mit dem Sinnenleben, beim Menschen mit der Sprache und während es bei jenen an einer bestimmten Gränze stehen bleibt, wird es bei diesen zum Gedankenmagazin der Vernunft und ist einer staunenswerthen Vervollkommnung fähig. Hinsichtlich letzterer erscheint übrigens die alltägliche Uebung als der beste Weg, da die G.-<hi rendition="#g">kunst</hi>, Mnemonik, als deren Vater Simonides gepriesen wurde, mit ihren sinnl. Zeichen und Künsteleien im Ganzen so wenig Ersprießliches leistete als früher mit ihren Salben und Arzneien. Das G. ist je nach Naturanlage u. Uebung dem Grade nach sehr verschieden, dem Gegenstande nach unterscheidet man ein Wort-, Sachen-, Zahlen-, musikalisches G. u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gedanke</hi> (lat. <hi rendition="#i">cogitatum</hi>, frz. <hi rendition="#i">pensée</hi>, engl. <hi rendition="#i">thougth</hi>), heißt im allgem. Sinne das, was gedacht wird, somit jede Frucht des Denkvermögens: Vorstellung, Begriff, Urtheil, Schluß, Idee. G.<hi rendition="#g">nding,</hi> ein G., welchem nichts Wirkliches entspricht. In der umfassenden Bedeutung von <hi rendition="#g">Idee</hi> wird G. namentl. in künstlerischer u. wissenschaftlicher Beziehung gebraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gediegen</hi>, Metall, das als Mineral mit andern Mineralien unvermischt und höchstens damit mechanisch verbunden ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gedike</hi>, Friedrich, verdienter Schulmann, geb. 1754 zu Boberow in der Priegnitz, studierte protest. Theologie, wurde 1775 Spaldings Hauslehrer u. kam durch ihn 1776 nach Berlin, wo er das Friedrichswerder Gymnasium in hohen Flor brachte. Er wurde Oberconsistorial- u. Oberschulrath, übernahm 1793 nach Büschings (s. d.) Tod die Direction des Berliner Gymnasiums u. st. 1803. Schrieb die ersten erträglichen Lesebücher und Chrestomathien und hinterließ neben trefflichen Schulreden eine Uebersetzung des Pindar, Gespräche des Platon u. a. m. Auch sein Bruder, <hi rendition="#g">Ludw. Friedr. Gottlob Ernst</hi>, geb. 1761 zu Boberow, gest. 1838 zu Breslau, wirkte 50 Jahre als Schulmann zu Bautzen und Leipzig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gedrittschein</hi>, s. Aspecten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Geding</hi>, Vertrag. &#x201E;G.e u. Willkür bricht Stadtrecht&#x201C;. Im Erbrecht soviel wie Erbvertrag, meist in gerichtl. Form.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Geefs</hi>, Wilh., geb. 1800 zu Antwerpen, Bildhauer, seit 1830 in Brüssel, wo seine meisten Werke sind, gleich ausgezeichnet im monumentalen Styl wie in dem zarten und anmuthigen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Geel</hi>, Gheel, belg. Stadt in der Provinz Antwerpen, mit 8000 E.; bekannt durch die Pflege von Geisteskranken, welche längst von hiesigen Familien aufgenommen werden (7 bis 800).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Geel</hi>, Jakob, geb. 1789 zu Amsterdam, seit 1833 Oberbibliothekar zu Leyden, Philolog und Bibliograph, gab den Theokrit mit Scholien, die Phönicierinen des Euripides, eine Geschichte der griech. Sophisten, die vaticanischen Excerpte des Polybius, u. einen <hi rendition="#i">Catalogus manuscriptorum codicum</hi> etc. heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Geest</hi>, heißt in der Landwirthschaft Norddeutschlands hoch und trocken gelegenes unfruchtbares Land, im Gegensatze vom Marschlande.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gefängniß</hi>, bisweilen noch für Schuldner, die nicht zahlen können (Schuldverhaft); allgemein für schwer Angeklagte während der Untersuchung, damit sie sich nicht flüchten noch sich mit andern verabreden können (Untersuchungs- oder Inquisitions-G.); endlich als vom
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0033] bis 5'' lang, u. den gemeinen G. (A. Gecko), glatt, röthlich grau, in den Gegenden am Mittelmeere häufig. Gedackt, der Name einer Orgelstimme, deren Pfeifen oben verschlossen sind; diese klingen um eine Octave tiefer als offene Pfeifen von gleicher Länge, weil die Luftsäule den Weg durch die Pfeife 2mal macht. Gedächtniß, lat. memoria, heißt die geheimnißvolle Kraft der Seele, gehabte Vorstellungen, Begriffe u. Ideen sowie ganze Reihen derselben im Geiste aufzubewahren und uns unwillkürlich (G. im engern Sinne) oder willkürlich (Erinnerung) wiederum zu vergegenwärtigen. Von der Einbildungskraft wird das G. unterschieden, indem es seinen Inhalt vorherrschend in Uebereinstimmung mit der Wirklichkeit u. in verstandesgemäßer Ordnung darstellt. Durch das G. wird die Außenwelt zunächst unser geistiges Eigenthum; es entwickelt sich bei den Thieren mit dem Sinnenleben, beim Menschen mit der Sprache und während es bei jenen an einer bestimmten Gränze stehen bleibt, wird es bei diesen zum Gedankenmagazin der Vernunft und ist einer staunenswerthen Vervollkommnung fähig. Hinsichtlich letzterer erscheint übrigens die alltägliche Uebung als der beste Weg, da die G.-kunst, Mnemonik, als deren Vater Simonides gepriesen wurde, mit ihren sinnl. Zeichen und Künsteleien im Ganzen so wenig Ersprießliches leistete als früher mit ihren Salben und Arzneien. Das G. ist je nach Naturanlage u. Uebung dem Grade nach sehr verschieden, dem Gegenstande nach unterscheidet man ein Wort-, Sachen-, Zahlen-, musikalisches G. u. s. w. Gedanke (lat. cogitatum, frz. pensée, engl. thougth), heißt im allgem. Sinne das, was gedacht wird, somit jede Frucht des Denkvermögens: Vorstellung, Begriff, Urtheil, Schluß, Idee. G.nding, ein G., welchem nichts Wirkliches entspricht. In der umfassenden Bedeutung von Idee wird G. namentl. in künstlerischer u. wissenschaftlicher Beziehung gebraucht. Gediegen, Metall, das als Mineral mit andern Mineralien unvermischt und höchstens damit mechanisch verbunden ist. Gedike, Friedrich, verdienter Schulmann, geb. 1754 zu Boberow in der Priegnitz, studierte protest. Theologie, wurde 1775 Spaldings Hauslehrer u. kam durch ihn 1776 nach Berlin, wo er das Friedrichswerder Gymnasium in hohen Flor brachte. Er wurde Oberconsistorial- u. Oberschulrath, übernahm 1793 nach Büschings (s. d.) Tod die Direction des Berliner Gymnasiums u. st. 1803. Schrieb die ersten erträglichen Lesebücher und Chrestomathien und hinterließ neben trefflichen Schulreden eine Uebersetzung des Pindar, Gespräche des Platon u. a. m. Auch sein Bruder, Ludw. Friedr. Gottlob Ernst, geb. 1761 zu Boberow, gest. 1838 zu Breslau, wirkte 50 Jahre als Schulmann zu Bautzen und Leipzig. Gedrittschein, s. Aspecten. Geding, Vertrag. „G.e u. Willkür bricht Stadtrecht“. Im Erbrecht soviel wie Erbvertrag, meist in gerichtl. Form. Geefs, Wilh., geb. 1800 zu Antwerpen, Bildhauer, seit 1830 in Brüssel, wo seine meisten Werke sind, gleich ausgezeichnet im monumentalen Styl wie in dem zarten und anmuthigen. Geel, Gheel, belg. Stadt in der Provinz Antwerpen, mit 8000 E.; bekannt durch die Pflege von Geisteskranken, welche längst von hiesigen Familien aufgenommen werden (7 bis 800). Geel, Jakob, geb. 1789 zu Amsterdam, seit 1833 Oberbibliothekar zu Leyden, Philolog und Bibliograph, gab den Theokrit mit Scholien, die Phönicierinen des Euripides, eine Geschichte der griech. Sophisten, die vaticanischen Excerpte des Polybius, u. einen Catalogus manuscriptorum codicum etc. heraus. Geest, heißt in der Landwirthschaft Norddeutschlands hoch und trocken gelegenes unfruchtbares Land, im Gegensatze vom Marschlande. Gefängniß, bisweilen noch für Schuldner, die nicht zahlen können (Schuldverhaft); allgemein für schwer Angeklagte während der Untersuchung, damit sie sich nicht flüchten noch sich mit andern verabreden können (Untersuchungs- oder Inquisitions-G.); endlich als vom

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/33
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/33>, abgerufen am 09.10.2024.