Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Haaren bedeckt. Die Zimmermannsbiene (X. violacea), mit dunkelvioletten Flügeln, 1'' lang, gräbt lange Röhren in altes Holz.


Holzbirne, s. Birne.


Holzbock, s. Zecken.


Holzessig (Acetum lignorum empyreumaticum, Acidum pyrolignosum), wird beim Verkohlen des Holzes als Nebenproduct oder in eigenen Anstalten als Hauptproduct gewonnen. Bei der Verkohlung, oder der trockenen Destillation des Holzes erhält man im Allgemeinen Kohle, Holztheer, und eine wässerige Flüssigkeit, den H. Dieser ist ein Gemisch von Wasser, Essigsäure, essigsaurem Ammoniak, Holzgeist, Lignon, Mesit, Pyroxanthin, Kreosot etc. und erscheint so als eine bräunliche, sauerbrenzliche Flüssigkeit. Wird dieser H. der Destillation unterworfen, so enthält das zuerst Uebergehende (circa 1/10) das Mesit mit Holzgeist; bei fortgesetzter Destillation bis zu 3/4 Theilen erhält man den rectificirten H.; die theerartigen Stoffe etc. bleiben zum größten Theil in der Retorte zurück. Der H. dient als Arzneimittel zu verschiedenen techn. Zwecken, gegen Verwesung des Bauholzes etc.; in Dampfform zum Räuchern des Fleisches und der Würste. Seine fäulnißwidrige Kraft, die er dem Gehalt an Kreosot allein zu verdanken hat, war schon den Alten bekannt, indem das Cedrium, mit welchem die ägypt. Balsamirung der Verstorbenen vorzugsweise geschah, ganz so bereitet wurde, wie jetzt der H. in Theeröfen.


Holzgeist (Alcohol ligni, Spiritus pyrolignosus, Methyloxydhydrat), erhält man, wenn von dem rohen Holzessig der 10. Theil abdestillirt wird, u. man dieses Destillat wiederholt über gebrannten Kalk abzieht, das Rectificat mit Schwefelsäure vermischt und nochmal über gebrannten Kalk etc. destillirt. Der H. ist eine wasserhelle sehr bewegliche Flüssigkeit von 0,798 spec. Gew. Er wird als Brennmaterial für Lampen u. zu verschiedenen technischen Zwecken benutzt. Die chem. Formel des Methyloxydhydrat ist C2H4O2.


Holzgewächse (plantae lignosae), solche, welche mit einem verholzten Stamme über der Erde ausdauern. Man unterscheidet Halbsträucher (suffrutices), bei denen nur der unterste Theil des Stengels verholzt u. sich den Winter über erhält, während die jüngsten Zweige im Herbste absterben, wie z. B. bei der Heidelbeere; Sträucher (frutices), mit einem ganz verholzenden, schon vom Boden an in Aeste getheilten Stamme; endlich Bäume (arbores).


Holzgraf, bei Waldgenossenschaften der Vorstand, der die gemeinsamen Verhandlungen und Interessen leitet und verwaltet.


Holzhandel, wird in Deutschland am stärksten auf dem Rheine, der Weser, Elbe und Oder nach Holland, England und Frankreich betrieben. Das Holz, welches auf dem Rheine hinab nach Dortrecht. dem Hauptstapelplatz der großen Rheinflöße, geht, kommt aus der Murg, Enz, Kinzig, dem Main, der Mosel, Saar und Lippe; den größten Beitrag liefern der Schwarzwald, Spessart, Thüringerwald und Hundsrück. Hauptgegenstand des H.s auf dem Rheine sind, früher freilich in großartigerem Maßstabe als jetzt, die sog. Holländer, aus zum Schiffbau tauglichen Tannen- und Eichenstämmen bestehend.


Holzkäfer, s. Borkenkäfer.


Holzminden, braunschweig. Stadt an der Weser und am Fuße des Sollingerwaldes, mit 3800 E., Eisenwaarenfabrikation und Leineweberei.


Holzrechte: 1) in der Regel hat der Eigenthümer die Cultur u. Beforstung seines Waldes frei, in manchen Staaten aber bestehen aus nationalökonom. Gründen sowohl für Staats- wie für Privatwaldungen öffentliche Forstvorschriften; 2) privatrechtlich kommen die H. besonders bei Gemeindewaldungen zum Vorschein, wobei die Häuser, Bürger oder Genossen Rechte besitzen auf den Hau, auf Brennholz, Bauholz für Haus, Scheuer und Stall, auf Nutzholz zu Pflug und Wagen; sowie der armen Leute (Köther) auf dürres Holz, Raff- und Leseholz, Wind- u. Schneebruch, Laub und Streue.


Holzschneidekunst, s. Xylographie.


Holzschwamm, Hausschwamm (Merulius lacrymans), der in den Wohnungen sehr gefürchtete Pilz, dessen fadiges Gewebe oft das ganze Gebälk in Häusern

Haaren bedeckt. Die Zimmermannsbiene (X. violacea), mit dunkelvioletten Flügeln, 1'' lang, gräbt lange Röhren in altes Holz.


Holzbirne, s. Birne.


Holzbock, s. Zecken.


Holzessig (Acetum lignorum empyreumaticum, Acidum pyrolignosum), wird beim Verkohlen des Holzes als Nebenproduct oder in eigenen Anstalten als Hauptproduct gewonnen. Bei der Verkohlung, oder der trockenen Destillation des Holzes erhält man im Allgemeinen Kohle, Holztheer, und eine wässerige Flüssigkeit, den H. Dieser ist ein Gemisch von Wasser, Essigsäure, essigsaurem Ammoniak, Holzgeist, Lignon, Mesit, Pyroxanthin, Kreosot etc. und erscheint so als eine bräunliche, sauerbrenzliche Flüssigkeit. Wird dieser H. der Destillation unterworfen, so enthält das zuerst Uebergehende (circa 1/10) das Mesit mit Holzgeist; bei fortgesetzter Destillation bis zu 3/4 Theilen erhält man den rectificirten H.; die theerartigen Stoffe etc. bleiben zum größten Theil in der Retorte zurück. Der H. dient als Arzneimittel zu verschiedenen techn. Zwecken, gegen Verwesung des Bauholzes etc.; in Dampfform zum Räuchern des Fleisches und der Würste. Seine fäulnißwidrige Kraft, die er dem Gehalt an Kreosot allein zu verdanken hat, war schon den Alten bekannt, indem das Cedrium, mit welchem die ägypt. Balsamirung der Verstorbenen vorzugsweise geschah, ganz so bereitet wurde, wie jetzt der H. in Theeröfen.


Holzgeist (Alcohol ligni, Spiritus pyrolignosus, Methyloxydhydrat), erhält man, wenn von dem rohen Holzessig der 10. Theil abdestillirt wird, u. man dieses Destillat wiederholt über gebrannten Kalk abzieht, das Rectificat mit Schwefelsäure vermischt und nochmal über gebrannten Kalk etc. destillirt. Der H. ist eine wasserhelle sehr bewegliche Flüssigkeit von 0,798 spec. Gew. Er wird als Brennmaterial für Lampen u. zu verschiedenen technischen Zwecken benutzt. Die chem. Formel des Methyloxydhydrat ist C2H4O2.


Holzgewächse (plantae lignosae), solche, welche mit einem verholzten Stamme über der Erde ausdauern. Man unterscheidet Halbsträucher (suffrutices), bei denen nur der unterste Theil des Stengels verholzt u. sich den Winter über erhält, während die jüngsten Zweige im Herbste absterben, wie z. B. bei der Heidelbeere; Sträucher (frutices), mit einem ganz verholzenden, schon vom Boden an in Aeste getheilten Stamme; endlich Bäume (arbores).


Holzgraf, bei Waldgenossenschaften der Vorstand, der die gemeinsamen Verhandlungen und Interessen leitet und verwaltet.


Holzhandel, wird in Deutschland am stärksten auf dem Rheine, der Weser, Elbe und Oder nach Holland, England und Frankreich betrieben. Das Holz, welches auf dem Rheine hinab nach Dortrecht. dem Hauptstapelplatz der großen Rheinflöße, geht, kommt aus der Murg, Enz, Kinzig, dem Main, der Mosel, Saar und Lippe; den größten Beitrag liefern der Schwarzwald, Spessart, Thüringerwald und Hundsrück. Hauptgegenstand des H.s auf dem Rheine sind, früher freilich in großartigerem Maßstabe als jetzt, die sog. Holländer, aus zum Schiffbau tauglichen Tannen- und Eichenstämmen bestehend.


Holzkäfer, s. Borkenkäfer.


Holzminden, braunschweig. Stadt an der Weser und am Fuße des Sollingerwaldes, mit 3800 E., Eisenwaarenfabrikation und Leineweberei.


Holzrechte: 1) in der Regel hat der Eigenthümer die Cultur u. Beforstung seines Waldes frei, in manchen Staaten aber bestehen aus nationalökonom. Gründen sowohl für Staats- wie für Privatwaldungen öffentliche Forstvorschriften; 2) privatrechtlich kommen die H. besonders bei Gemeindewaldungen zum Vorschein, wobei die Häuser, Bürger oder Genossen Rechte besitzen auf den Hau, auf Brennholz, Bauholz für Haus, Scheuer und Stall, auf Nutzholz zu Pflug und Wagen; sowie der armen Leute (Köther) auf dürres Holz, Raff- und Leseholz, Wind- u. Schneebruch, Laub und Streue.


Holzschneidekunst, s. Xylographie.


Holzschwamm, Hausschwamm (Merulius lacrymans), der in den Wohnungen sehr gefürchtete Pilz, dessen fadiges Gewebe oft das ganze Gebälk in Häusern

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0338" n="337"/>
Haaren bedeckt. Die <hi rendition="#g">Zimmermannsbiene</hi> <hi rendition="#i">(X. violacea)</hi>, mit dunkelvioletten Flügeln, 1'' lang, gräbt lange Röhren in altes Holz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzbirne</hi>, s. Birne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzbock</hi>, s. Zecken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzessig</hi><hi rendition="#i">(Acetum lignorum empyreumaticum, Acidum pyrolignosum)</hi>, wird beim Verkohlen des Holzes als Nebenproduct oder in eigenen Anstalten als Hauptproduct gewonnen. Bei der Verkohlung, oder der trockenen Destillation des Holzes erhält man im Allgemeinen Kohle, Holztheer, und eine wässerige Flüssigkeit, den H. Dieser ist ein Gemisch von Wasser, Essigsäure, essigsaurem Ammoniak, Holzgeist, Lignon, Mesit, Pyroxanthin, Kreosot etc. und erscheint so als eine bräunliche, sauerbrenzliche Flüssigkeit. Wird dieser H. der Destillation unterworfen, so enthält das zuerst Uebergehende (circa <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">10</hi>) das Mesit mit Holzgeist; bei fortgesetzter Destillation bis zu <hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> Theilen erhält man den rectificirten H.; die theerartigen Stoffe etc. bleiben zum größten Theil in der Retorte zurück. Der H. dient als Arzneimittel zu verschiedenen techn. Zwecken, gegen Verwesung des Bauholzes etc.; in Dampfform zum Räuchern des Fleisches und der Würste. Seine fäulnißwidrige Kraft, die er dem Gehalt an Kreosot allein zu verdanken hat, war schon den Alten bekannt, indem das Cedrium, mit welchem die ägypt. Balsamirung der Verstorbenen vorzugsweise geschah, ganz so bereitet wurde, wie jetzt der H. in Theeröfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzgeist</hi> (<hi rendition="#i">Alcohol ligni, Spiritus pyrolignosus</hi>, Methyloxydhydrat), erhält man, wenn von dem rohen Holzessig der 10. Theil abdestillirt wird, u. man dieses Destillat wiederholt über gebrannten Kalk abzieht, das Rectificat mit Schwefelsäure vermischt und nochmal über gebrannten Kalk etc. destillirt. Der H. ist eine wasserhelle sehr bewegliche Flüssigkeit von 0,798 spec. Gew. Er wird als Brennmaterial für Lampen u. zu verschiedenen technischen Zwecken benutzt. Die chem. Formel des Methyloxydhydrat ist <hi rendition="#i">C<hi rendition="#sub">2</hi>H<hi rendition="#sub">4</hi>O<hi rendition="#sub">2</hi></hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzgewächse</hi> (<hi rendition="#i">plantae lignosae),</hi> solche, welche mit einem <hi rendition="#g">verholzten</hi> Stamme über der Erde ausdauern. Man unterscheidet <hi rendition="#g">Halbsträucher</hi> <hi rendition="#i">(suffrutices)</hi>, bei denen nur der unterste Theil des Stengels verholzt u. sich den Winter über erhält, während die jüngsten Zweige im Herbste absterben, wie z. B. bei der Heidelbeere; <hi rendition="#g">Sträucher</hi> <hi rendition="#i">(frutices)</hi>, mit einem ganz verholzenden, schon vom Boden an in Aeste getheilten Stamme; endlich <hi rendition="#g">Bäume</hi> <hi rendition="#i">(arbores)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzgraf</hi>, bei Waldgenossenschaften der Vorstand, der die gemeinsamen Verhandlungen und Interessen leitet und verwaltet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzhandel</hi>, wird in Deutschland am stärksten auf dem Rheine, der Weser, Elbe und Oder nach Holland, England und Frankreich betrieben. Das Holz, welches auf dem Rheine hinab nach Dortrecht. dem Hauptstapelplatz der großen Rheinflöße, geht, kommt aus der Murg, Enz, Kinzig, dem Main, der Mosel, Saar und Lippe; den größten Beitrag liefern der Schwarzwald, Spessart, Thüringerwald und Hundsrück. Hauptgegenstand des H.s auf dem Rheine sind, früher freilich in großartigerem Maßstabe als jetzt, die sog. <hi rendition="#g">Holländer</hi>, aus zum Schiffbau tauglichen Tannen- und Eichenstämmen bestehend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzkäfer</hi>, s. Borkenkäfer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzminden</hi>, braunschweig. Stadt an der Weser und am Fuße des Sollingerwaldes, mit 3800 E., Eisenwaarenfabrikation und Leineweberei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzrechte</hi>: 1) in der Regel hat der Eigenthümer die Cultur u. Beforstung seines Waldes frei, in manchen Staaten aber bestehen aus nationalökonom. Gründen sowohl für Staats- wie für Privatwaldungen öffentliche Forstvorschriften; 2) privatrechtlich kommen die H. besonders bei Gemeindewaldungen zum Vorschein, wobei die Häuser, Bürger oder Genossen Rechte besitzen auf den Hau, auf Brennholz, Bauholz für Haus, Scheuer und Stall, auf Nutzholz zu Pflug und Wagen; sowie der armen Leute (Köther) auf dürres Holz, Raff- und Leseholz, Wind- u. Schneebruch, Laub und Streue.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzschneidekunst</hi>, s. Xylographie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Holzschwamm</hi>, Hausschwamm <hi rendition="#i">(Merulius lacrymans)</hi>, der in den Wohnungen sehr gefürchtete Pilz, dessen fadiges Gewebe oft das ganze Gebälk in Häusern
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[337/0338] Haaren bedeckt. Die Zimmermannsbiene (X. violacea), mit dunkelvioletten Flügeln, 1'' lang, gräbt lange Röhren in altes Holz. Holzbirne, s. Birne. Holzbock, s. Zecken. Holzessig (Acetum lignorum empyreumaticum, Acidum pyrolignosum), wird beim Verkohlen des Holzes als Nebenproduct oder in eigenen Anstalten als Hauptproduct gewonnen. Bei der Verkohlung, oder der trockenen Destillation des Holzes erhält man im Allgemeinen Kohle, Holztheer, und eine wässerige Flüssigkeit, den H. Dieser ist ein Gemisch von Wasser, Essigsäure, essigsaurem Ammoniak, Holzgeist, Lignon, Mesit, Pyroxanthin, Kreosot etc. und erscheint so als eine bräunliche, sauerbrenzliche Flüssigkeit. Wird dieser H. der Destillation unterworfen, so enthält das zuerst Uebergehende (circa 1/10) das Mesit mit Holzgeist; bei fortgesetzter Destillation bis zu 3/4 Theilen erhält man den rectificirten H.; die theerartigen Stoffe etc. bleiben zum größten Theil in der Retorte zurück. Der H. dient als Arzneimittel zu verschiedenen techn. Zwecken, gegen Verwesung des Bauholzes etc.; in Dampfform zum Räuchern des Fleisches und der Würste. Seine fäulnißwidrige Kraft, die er dem Gehalt an Kreosot allein zu verdanken hat, war schon den Alten bekannt, indem das Cedrium, mit welchem die ägypt. Balsamirung der Verstorbenen vorzugsweise geschah, ganz so bereitet wurde, wie jetzt der H. in Theeröfen. Holzgeist (Alcohol ligni, Spiritus pyrolignosus, Methyloxydhydrat), erhält man, wenn von dem rohen Holzessig der 10. Theil abdestillirt wird, u. man dieses Destillat wiederholt über gebrannten Kalk abzieht, das Rectificat mit Schwefelsäure vermischt und nochmal über gebrannten Kalk etc. destillirt. Der H. ist eine wasserhelle sehr bewegliche Flüssigkeit von 0,798 spec. Gew. Er wird als Brennmaterial für Lampen u. zu verschiedenen technischen Zwecken benutzt. Die chem. Formel des Methyloxydhydrat ist C2H4O2. Holzgewächse (plantae lignosae), solche, welche mit einem verholzten Stamme über der Erde ausdauern. Man unterscheidet Halbsträucher (suffrutices), bei denen nur der unterste Theil des Stengels verholzt u. sich den Winter über erhält, während die jüngsten Zweige im Herbste absterben, wie z. B. bei der Heidelbeere; Sträucher (frutices), mit einem ganz verholzenden, schon vom Boden an in Aeste getheilten Stamme; endlich Bäume (arbores). Holzgraf, bei Waldgenossenschaften der Vorstand, der die gemeinsamen Verhandlungen und Interessen leitet und verwaltet. Holzhandel, wird in Deutschland am stärksten auf dem Rheine, der Weser, Elbe und Oder nach Holland, England und Frankreich betrieben. Das Holz, welches auf dem Rheine hinab nach Dortrecht. dem Hauptstapelplatz der großen Rheinflöße, geht, kommt aus der Murg, Enz, Kinzig, dem Main, der Mosel, Saar und Lippe; den größten Beitrag liefern der Schwarzwald, Spessart, Thüringerwald und Hundsrück. Hauptgegenstand des H.s auf dem Rheine sind, früher freilich in großartigerem Maßstabe als jetzt, die sog. Holländer, aus zum Schiffbau tauglichen Tannen- und Eichenstämmen bestehend. Holzkäfer, s. Borkenkäfer. Holzminden, braunschweig. Stadt an der Weser und am Fuße des Sollingerwaldes, mit 3800 E., Eisenwaarenfabrikation und Leineweberei. Holzrechte: 1) in der Regel hat der Eigenthümer die Cultur u. Beforstung seines Waldes frei, in manchen Staaten aber bestehen aus nationalökonom. Gründen sowohl für Staats- wie für Privatwaldungen öffentliche Forstvorschriften; 2) privatrechtlich kommen die H. besonders bei Gemeindewaldungen zum Vorschein, wobei die Häuser, Bürger oder Genossen Rechte besitzen auf den Hau, auf Brennholz, Bauholz für Haus, Scheuer und Stall, auf Nutzholz zu Pflug und Wagen; sowie der armen Leute (Köther) auf dürres Holz, Raff- und Leseholz, Wind- u. Schneebruch, Laub und Streue. Holzschneidekunst, s. Xylographie. Holzschwamm, Hausschwamm (Merulius lacrymans), der in den Wohnungen sehr gefürchtete Pilz, dessen fadiges Gewebe oft das ganze Gebälk in Häusern

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/338
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/338>, abgerufen am 09.11.2024.