Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.denen die "Concordia discors" besonders bekannt wurde, weil der berühmte Wittenberger Prof. Hutter, ein eifriger Lutheraner, ihr eine Conc. concors entgegenstellte. Hospital, Spital, öffentliche Anstalt zur Aufnahme und Verpflegung von Armen oder Kranken; die ausschließlich für letztere bestimmten heißen auch Krankenhäuser (s. d.), die für erstere Armenhäuser, Pfründnerspital. Die Hospitäler haben ihren Ursprung in der ersten Zeit des Christenthums. Das erste großartige H. errichtete 370 Basilius d. Gr. bei Cäsarea, um 400 Johannes Chrisostomus das allgemeine H. in Konstantinopel. Die Aufsicht über dieselben führten anfangs die Bischöfe, dann die Diakonen; bald entstanden auch eigene Orden zur Bedienung der Spitäler, die H.iter u. H.iterinen. Die Verpflanzung des Aussatzes nach Europa durch die Kreuzzüge vermehrte die Zahl dieser Anstalten außerordentlich; es entstanden die Leprosenhäuser oder Siechhäuser, welcher Name sich bei manchen noch bis in die neueste Zeit erhalten hat, später beim Auftreten der Pest die Pesthäuser. Gegenwärtig besitzt fast jede Stadt eine oder mehre solcher Anstalten. Hospitalbrand (Gangraena nosocomialis), das Brandigwerden von Wunden und Geschwüren, wie es in Hospitälern zeitweise epidemisch auftritt, entsteht gewöhnlich in großen Lazarethen und Spitälern zur Kriegszeit, auch zuweilen in Folge verdorbener Luft und Unreinlichkeit. S. Brand. Hospitalbrüder, s. Brüder, Bruderschaften, Johanniter. Hospitalfieber (febris nosocomialis), ein typhöses Fieber (s. Typhus), das in manchen Spitälern zeitweise epidemisch auftritt mit schneller u. oft sehr verheerender Ueberhandnahme u. Ausbreitung. Hospitalität, lat.-dtsch., Gastfreundschaft. Hospitiren, lat.-deutsch, eine akadem. Vorlesung als nicht eingeschriebener Zuhörer besuchen. Hospiz, lat. hospitium, Wirthshaus; vorzugsweise der Name der von Mönchen an den Alpenübergängen gegründeten Anstalten zur unentgeltlichen Aufnahme von Reisenden; vgl. Bernhard. Hospodar, im Slav. Fürst, Titel der Fürsten der Moldau und Walachei. Hoßtrup, Gerhard Cäs. Jak., geb. 1771, gest. 1851, Hamburger Kaufmann, Gründer der Börsenhalle zu Hamburg. Hostie, hostia, oblatum, das zur Consecration in der hl. Messe bestimmte ungesäuerte Brod, eine runde Scheibe aus dem feinsten Waizenmehl, auf der einen Seite gewöhnlich mit dem Crucifixbilde des Heilandes, auf der andern mit den Buchstaben J. N. R. J. (= Jesus Nazarenus rex Judaeorum = Jesus von Nazareth, König der Juden.) Nach der Consecration ist die H. heilig (vgl. Abendmahl u. Consecration); bei der Abendmahlsfeier werden den Laien kleinere H.n gereicht als die der messelesenden Priester sind. Statt der hl. H. haben die Griechen noch jetzt kleine und zwar gesäuerte Brode. Hostil, lat.-deutsch, feindlich. Hotel, franz., Wohnung einer vornehmen Familie; vornehmes Gasthaus; hotel garni, völlig möblirte Privatwohnung, zum Vermiethen bestimmt; vgl. Gasthaus. Hotho, Heinr. Gust., geb. 1802 zu Berlin, Prof. an der Universität seit 1829, Hegelianer, gab Hegels "Vorlesungen über Aesthetik" heraus, schrieb eine "Geschichte der deutschen u. niederländ. Malerei", Berlin 1840-43. Hottentotten, afrik. Volksstamm im Caplande, von den Holländern so genannt, nennen sich selbst Quaqua, theilen sich in die Colonial-H., die Koraquas, Namaquas u. Buschmänner (s. d.), sind gelb, sonst mit allen Charakteren der Negerrace, unreinlich, sinnlich, aber muthig; aus der Vermischung mit Europäern gingen die Griquas hervor. Hottinger, Name einer in Zürich einheimischen Gelehrtenfamilie. - H., Joh. Heinr., ein sehr tüchtiger Orientalist, geb. 1620, 1641 Prof. der Kirchengeschichte, 1643 der orientalischen Sprachen, 1653 auch der Polemik und Controversen, nahm auf Veranlassung des Kurfürsten von der Pfalz 1655 auf einige Jahre Urlaub, um die Universität Heidelberg wieder zu heben, deren Rector er 1656 wurde, kehrte 1661 in seine Vaterstadt zurück, war beständiger denen die „Concordia discors“ besonders bekannt wurde, weil der berühmte Wittenberger Prof. Hutter, ein eifriger Lutheraner, ihr eine Conc. concors entgegenstellte. Hospital, Spital, öffentliche Anstalt zur Aufnahme und Verpflegung von Armen oder Kranken; die ausschließlich für letztere bestimmten heißen auch Krankenhäuser (s. d.), die für erstere Armenhäuser, Pfründnerspital. Die Hospitäler haben ihren Ursprung in der ersten Zeit des Christenthums. Das erste großartige H. errichtete 370 Basilius d. Gr. bei Cäsarea, um 400 Johannes Chrisostomus das allgemeine H. in Konstantinopel. Die Aufsicht über dieselben führten anfangs die Bischöfe, dann die Diakonen; bald entstanden auch eigene Orden zur Bedienung der Spitäler, die H.iter u. H.iterinen. Die Verpflanzung des Aussatzes nach Europa durch die Kreuzzüge vermehrte die Zahl dieser Anstalten außerordentlich; es entstanden die Leprosenhäuser oder Siechhäuser, welcher Name sich bei manchen noch bis in die neueste Zeit erhalten hat, später beim Auftreten der Pest die Pesthäuser. Gegenwärtig besitzt fast jede Stadt eine oder mehre solcher Anstalten. Hospitalbrand (Gangraena nosocomialis), das Brandigwerden von Wunden und Geschwüren, wie es in Hospitälern zeitweise epidemisch auftritt, entsteht gewöhnlich in großen Lazarethen und Spitälern zur Kriegszeit, auch zuweilen in Folge verdorbener Luft und Unreinlichkeit. S. Brand. Hospitalbrüder, s. Brüder, Bruderschaften, Johanniter. Hospitalfieber (febris nosocomialis), ein typhöses Fieber (s. Typhus), das in manchen Spitälern zeitweise epidemisch auftritt mit schneller u. oft sehr verheerender Ueberhandnahme u. Ausbreitung. Hospitalität, lat.-dtsch., Gastfreundschaft. Hospitiren, lat.-deutsch, eine akadem. Vorlesung als nicht eingeschriebener Zuhörer besuchen. Hospiz, lat. hospitium, Wirthshaus; vorzugsweise der Name der von Mönchen an den Alpenübergängen gegründeten Anstalten zur unentgeltlichen Aufnahme von Reisenden; vgl. Bernhard. Hospodar, im Slav. Fürst, Titel der Fürsten der Moldau und Walachei. Hoßtrup, Gerhard Cäs. Jak., geb. 1771, gest. 1851, Hamburger Kaufmann, Gründer der Börsenhalle zu Hamburg. Hostie, hostia, oblatum, das zur Consecration in der hl. Messe bestimmte ungesäuerte Brod, eine runde Scheibe aus dem feinsten Waizenmehl, auf der einen Seite gewöhnlich mit dem Crucifixbilde des Heilandes, auf der andern mit den Buchstaben J. N. R. J. (= Jesus Nazarenus rex Judaeorum = Jesus von Nazareth, König der Juden.) Nach der Consecration ist die H. heilig (vgl. Abendmahl u. Consecration); bei der Abendmahlsfeier werden den Laien kleinere H.n gereicht als die der messelesenden Priester sind. Statt der hl. H. haben die Griechen noch jetzt kleine und zwar gesäuerte Brode. Hostil, lat.-deutsch, feindlich. Hôtel, franz., Wohnung einer vornehmen Familie; vornehmes Gasthaus; hôtel garni, völlig möblirte Privatwohnung, zum Vermiethen bestimmt; vgl. Gasthaus. Hotho, Heinr. Gust., geb. 1802 zu Berlin, Prof. an der Universität seit 1829, Hegelianer, gab Hegels „Vorlesungen über Aesthetik“ heraus, schrieb eine „Geschichte der deutschen u. niederländ. Malerei“, Berlin 1840–43. Hottentotten, afrik. Volksstamm im Caplande, von den Holländern so genannt, nennen sich selbst Quaqua, theilen sich in die Colonial-H., die Koraquas, Namaquas u. Buschmänner (s. d.), sind gelb, sonst mit allen Charakteren der Negerrace, unreinlich, sinnlich, aber muthig; aus der Vermischung mit Europäern gingen die Griquas hervor. Hottinger, Name einer in Zürich einheimischen Gelehrtenfamilie. – H., Joh. Heinr., ein sehr tüchtiger Orientalist, geb. 1620, 1641 Prof. der Kirchengeschichte, 1643 der orientalischen Sprachen, 1653 auch der Polemik und Controversen, nahm auf Veranlassung des Kurfürsten von der Pfalz 1655 auf einige Jahre Urlaub, um die Universität Heidelberg wieder zu heben, deren Rector er 1656 wurde, kehrte 1661 in seine Vaterstadt zurück, war beständiger <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0353" n="352"/> denen die „<hi rendition="#i">Concordia discors</hi>“ besonders bekannt wurde, weil der berühmte Wittenberger Prof. Hutter, ein eifriger Lutheraner, ihr eine <hi rendition="#i">Conc. concors</hi> entgegenstellte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hospital</hi>, Spital, öffentliche Anstalt zur Aufnahme und Verpflegung von Armen oder Kranken; die ausschließlich für letztere bestimmten heißen auch Krankenhäuser (s. d.), die für erstere Armenhäuser, Pfründnerspital. 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Hospital, Spital, öffentliche Anstalt zur Aufnahme und Verpflegung von Armen oder Kranken; die ausschließlich für letztere bestimmten heißen auch Krankenhäuser (s. d.), die für erstere Armenhäuser, Pfründnerspital. Die Hospitäler haben ihren Ursprung in der ersten Zeit des Christenthums. Das erste großartige H. errichtete 370 Basilius d. Gr. bei Cäsarea, um 400 Johannes Chrisostomus das allgemeine H. in Konstantinopel. Die Aufsicht über dieselben führten anfangs die Bischöfe, dann die Diakonen; bald entstanden auch eigene Orden zur Bedienung der Spitäler, die H.iter u. H.iterinen. Die Verpflanzung des Aussatzes nach Europa durch die Kreuzzüge vermehrte die Zahl dieser Anstalten außerordentlich; es entstanden die Leprosenhäuser oder Siechhäuser, welcher Name sich bei manchen noch bis in die neueste Zeit erhalten hat, später beim Auftreten der Pest die Pesthäuser. Gegenwärtig besitzt fast jede Stadt eine oder mehre solcher Anstalten.
Hospitalbrand (Gangraena nosocomialis), das Brandigwerden von Wunden und Geschwüren, wie es in Hospitälern zeitweise epidemisch auftritt, entsteht gewöhnlich in großen Lazarethen und Spitälern zur Kriegszeit, auch zuweilen in Folge verdorbener Luft und Unreinlichkeit. S. Brand.
Hospitalbrüder, s. Brüder, Bruderschaften, Johanniter.
Hospitalfieber (febris nosocomialis), ein typhöses Fieber (s. Typhus), das in manchen Spitälern zeitweise epidemisch auftritt mit schneller u. oft sehr verheerender Ueberhandnahme u. Ausbreitung.
Hospitalität, lat.-dtsch., Gastfreundschaft.
Hospitiren, lat.-deutsch, eine akadem. Vorlesung als nicht eingeschriebener Zuhörer besuchen.
Hospiz, lat. hospitium, Wirthshaus; vorzugsweise der Name der von Mönchen an den Alpenübergängen gegründeten Anstalten zur unentgeltlichen Aufnahme von Reisenden; vgl. Bernhard.
Hospodar, im Slav. Fürst, Titel der Fürsten der Moldau und Walachei.
Hoßtrup, Gerhard Cäs. Jak., geb. 1771, gest. 1851, Hamburger Kaufmann, Gründer der Börsenhalle zu Hamburg.
Hostie, hostia, oblatum, das zur Consecration in der hl. Messe bestimmte ungesäuerte Brod, eine runde Scheibe aus dem feinsten Waizenmehl, auf der einen Seite gewöhnlich mit dem Crucifixbilde des Heilandes, auf der andern mit den Buchstaben J. N. R. J. (= Jesus Nazarenus rex Judaeorum = Jesus von Nazareth, König der Juden.) Nach der Consecration ist die H. heilig (vgl. Abendmahl u. Consecration); bei der Abendmahlsfeier werden den Laien kleinere H.n gereicht als die der messelesenden Priester sind. Statt der hl. H. haben die Griechen noch jetzt kleine und zwar gesäuerte Brode.
Hostil, lat.-deutsch, feindlich.
Hôtel, franz., Wohnung einer vornehmen Familie; vornehmes Gasthaus; hôtel garni, völlig möblirte Privatwohnung, zum Vermiethen bestimmt; vgl. Gasthaus.
Hotho, Heinr. Gust., geb. 1802 zu Berlin, Prof. an der Universität seit 1829, Hegelianer, gab Hegels „Vorlesungen über Aesthetik“ heraus, schrieb eine „Geschichte der deutschen u. niederländ. Malerei“, Berlin 1840–43.
Hottentotten, afrik. Volksstamm im Caplande, von den Holländern so genannt, nennen sich selbst Quaqua, theilen sich in die Colonial-H., die Koraquas, Namaquas u. Buschmänner (s. d.), sind gelb, sonst mit allen Charakteren der Negerrace, unreinlich, sinnlich, aber muthig; aus der Vermischung mit Europäern gingen die Griquas hervor.
Hottinger, Name einer in Zürich einheimischen Gelehrtenfamilie. – H., Joh. Heinr., ein sehr tüchtiger Orientalist, geb. 1620, 1641 Prof. der Kirchengeschichte, 1643 der orientalischen Sprachen, 1653 auch der Polemik und Controversen, nahm auf Veranlassung des Kurfürsten von der Pfalz 1655 auf einige Jahre Urlaub, um die Universität Heidelberg wieder zu heben, deren Rector er 1656 wurde, kehrte 1661 in seine Vaterstadt zurück, war beständiger
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