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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Erfindung von unberechenbarer Wichtigkeit für die Industrie.


Jacquemont (Schakmong), Victor, berühmter franz. Reisender, gest. 1832, bereiste das nördl. und nordwestl. Indien, das südwestl. Tibet, einen Theil Brasiliens und sammelte viele naturgeschichtliche Gegenstände.


Jacquerie (Schak'rih), Jakoberei, heißt der Bauernkrieg ("Jacques", war der landesübliche Collectivname für die Bauerschaft) in Frankreich vom Jahr 1358, der ähnlich dem in Deutschland vom Jahr 1525 verlief und endete.


Jacquin (Schakäng), Nikol. Jos., Freiherr v., geb. 1727 zu Leyden. gest. 1817, Arzt, Prof. der Botanik u. Chemie zu Wien, Director des botanischen Gartens der Universität u. Oberaufseher des k. k. Gartens zu Schönbrunn, um die Botanik hochverdienter Gelehrter. bereiste Westindien und den benachbarten Continent und entdeckte eine Menge bisher unbekannter Pflanzen; von seinen zahlreichen botanischen Schriften sind die "Flora austriaca" u. eine "Monographia oxalidum" die berühmtesten. Sein Sohn Jos. Franz, Freiherr v. J., geb. 1766 zu Schemnitz in Ungarn, gest. 1839, Professor der Botanik und Chemie zu Wien, Verfasser eines Lehrbuchs der allgemeinen und medicinischen Chemie u. vieler wichtiger naturhistorischer Monographien und Abhandlungen.


Jacta est alea, lat., der Würfel ist geworfen, sprichwörtlich für: "es sei gewagt".


Jaculatorium, lat., Stoßgebet.


Jäck, Joach. Heinrich, Bibliothekar, geb. 1777 zu Bamberg, wurde 1796 Cistercienser in der nahen Abtei Langsfeld, 1801 Priester, obwohl er keine besondere Liebe für die Theologie hatte, nach der Säcularisation 1803 Bibliothekar in seiner Vaterstadt, wo er 1847 starb. J.s Verdienste beruhen in seiner rastlosen Thätigkeit für die Bamberger Bibliothek, die er vortrefflich ordnete, sehr bereicherte und beschrieb (Beschreibung der Bamberger Bibliothek, Nürnberg 1831-34, 4 B.). Dabei war er ein Vielschreiber. der wohl 250 Schriften und Sammelwerke über Bamberger Geschichte und Staatskunde, Literatur, Länder-, Völker- und Staatskunde, Bibeln, kirchenrechtliche u. a. Schriften, dazu eine Unzahl von Nekrologen heraus gab, auch am Brockhaus'schen Conversationslexikon und vielen gelehrten Zeitschriften mitarbeitete, doch allerorts und häufig Gründlichkeit u. Unbefangenheit des Urtheils vermissen ließ.


Jäger, leichte Infanterie, mit Büchse u. Haubajonnet bewaffnet, fechten in der Regel nicht in Masse sondern in zerstreuter Schlachtordnung und haben in der neuesten Kriegskunst große Bedeutung erlangt. Die französ. J. von Vincennes sind eine Nachahmung der öfter reich. J.bataillone.


Jäger, Gustav, geb. 1808 zu Leip zig, Maler, seit 1847 Director der Akademie in Leipzig. - J., Michael, geb. 1795 zu Würzburg, gest. 1838 als Director der chirurgischen Klinik zu Erlangen. schrieb über die Entzündung der Wirbelbeine, besorgte die ersten Bände des Handwörterbuchs für Chirurgie u. Augenheilkunde mit Walter u. Radius.


Jägerndorf, ehemaliges Herzogthum in Schlesien (s. d.), jetzt Fürstenthum des Hauses Liechtenstein, theils auf preuß., theils auf österr. Gebiete gelegen. Die Stadt J. liegt im Thale der Oppa, hat 6200 E., schöne Stadtpfarrkirche, Tuch- und Leineweberei.


Jämtland, nordschwed. Landschaft im Oestersund-Län. gebirgig. fast ohne Ackerbau, gute Viehzucht, Bergbau auf Eisen und Kupfer, mit 51000 Einw. auf 400 #M.


Jaen (Chaen), span. Provinz in Andalusien am obern Guadalquivir, gebirgig, mit 300000 E. auf 209 #M. Die Hauptstadt J. ist Bischofssitz. hat 20000 E., Seidefabrikation, Olivenbau.


Järta, s. Hjerta.


Jafa, arab. Landschaft im südöstl. Yemen, am Golf von Aden, Kassebau; Städte: Sahar, Medscheidah, Koro.


Jaffa, das Joppe der Alten, türk. Stadt in Syrien, schlecht befestigt, mit versandetem Hafen, 4000 E., Moscheen, kathol., griech. und armenischen Kirchen, Ausfuhr von Landeserzeugnissen; war im Alterthum viel bedeutender und im Mittelalter Hauptlandungsplatz der Kreuzfahrer. Von Napoleon erstürmt

Erfindung von unberechenbarer Wichtigkeit für die Industrie.


Jacquemont (Schakmong), Victor, berühmter franz. Reisender, gest. 1832, bereiste das nördl. und nordwestl. Indien, das südwestl. Tibet, einen Theil Brasiliens und sammelte viele naturgeschichtliche Gegenstände.


Jacquerie (Schakʼrih), Jakoberei, heißt der Bauernkrieg („Jacques“, war der landesübliche Collectivname für die Bauerschaft) in Frankreich vom Jahr 1358, der ähnlich dem in Deutschland vom Jahr 1525 verlief und endete.


Jacquin (Schakäng), Nikol. Jos., Freiherr v., geb. 1727 zu Leyden. gest. 1817, Arzt, Prof. der Botanik u. Chemie zu Wien, Director des botanischen Gartens der Universität u. Oberaufseher des k. k. Gartens zu Schönbrunn, um die Botanik hochverdienter Gelehrter. bereiste Westindien und den benachbarten Continent und entdeckte eine Menge bisher unbekannter Pflanzen; von seinen zahlreichen botanischen Schriften sind die „Flora austriaca“ u. eine „Monographia oxalidum“ die berühmtesten. Sein Sohn Jos. Franz, Freiherr v. J., geb. 1766 zu Schemnitz in Ungarn, gest. 1839, Professor der Botanik und Chemie zu Wien, Verfasser eines Lehrbuchs der allgemeinen und medicinischen Chemie u. vieler wichtiger naturhistorischer Monographien und Abhandlungen.


Jacta est alea, lat., der Würfel ist geworfen, sprichwörtlich für: „es sei gewagt“.


Jaculatorium, lat., Stoßgebet.


Jäck, Joach. Heinrich, Bibliothekar, geb. 1777 zu Bamberg, wurde 1796 Cistercienser in der nahen Abtei Langsfeld, 1801 Priester, obwohl er keine besondere Liebe für die Theologie hatte, nach der Säcularisation 1803 Bibliothekar in seiner Vaterstadt, wo er 1847 starb. J.s Verdienste beruhen in seiner rastlosen Thätigkeit für die Bamberger Bibliothek, die er vortrefflich ordnete, sehr bereicherte und beschrieb (Beschreibung der Bamberger Bibliothek, Nürnberg 1831–34, 4 B.). Dabei war er ein Vielschreiber. der wohl 250 Schriften und Sammelwerke über Bamberger Geschichte und Staatskunde, Literatur, Länder-, Völker- und Staatskunde, Bibeln, kirchenrechtliche u. a. Schriften, dazu eine Unzahl von Nekrologen heraus gab, auch am Brockhausʼschen Conversationslexikon und vielen gelehrten Zeitschriften mitarbeitete, doch allerorts und häufig Gründlichkeit u. Unbefangenheit des Urtheils vermissen ließ.


Jäger, leichte Infanterie, mit Büchse u. Haubajonnet bewaffnet, fechten in der Regel nicht in Masse sondern in zerstreuter Schlachtordnung und haben in der neuesten Kriegskunst große Bedeutung erlangt. Die französ. J. von Vincennes sind eine Nachahmung der öfter reich. J.bataillone.


Jäger, Gustav, geb. 1808 zu Leip zig, Maler, seit 1847 Director der Akademie in Leipzig. – J., Michael, geb. 1795 zu Würzburg, gest. 1838 als Director der chirurgischen Klinik zu Erlangen. schrieb über die Entzündung der Wirbelbeine, besorgte die ersten Bände des Handwörterbuchs für Chirurgie u. Augenheilkunde mit Walter u. Radius.


Jägerndorf, ehemaliges Herzogthum in Schlesien (s. d.), jetzt Fürstenthum des Hauses Liechtenstein, theils auf preuß., theils auf österr. Gebiete gelegen. Die Stadt J. liegt im Thale der Oppa, hat 6200 E., schöne Stadtpfarrkirche, Tuch- und Leineweberei.


Jämtland, nordschwed. Landschaft im Oestersund-Län. gebirgig. fast ohne Ackerbau, gute Viehzucht, Bergbau auf Eisen und Kupfer, mit 51000 Einw. auf 400 □M.


Jaen (Chaën), span. Provinz in Andalusien am obern Guadalquivir, gebirgig, mit 300000 E. auf 209 □M. Die Hauptstadt J. ist Bischofssitz. hat 20000 E., Seidefabrikation, Olivenbau.


Järta, s. Hjerta.


Jafa, arab. Landschaft im südöstl. Yemen, am Golf von Aden, Kassebau; Städte: Sahar, Medscheidah, Koro.


Jaffa, das Joppe der Alten, türk. Stadt in Syrien, schlecht befestigt, mit versandetem Hafen, 4000 E., Moscheen, kathol., griech. und armenischen Kirchen, Ausfuhr von Landeserzeugnissen; war im Alterthum viel bedeutender und im Mittelalter Hauptlandungsplatz der Kreuzfahrer. Von Napoleon erstürmt

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[461/0462] Erfindung von unberechenbarer Wichtigkeit für die Industrie. Jacquemont (Schakmong), Victor, berühmter franz. Reisender, gest. 1832, bereiste das nördl. und nordwestl. Indien, das südwestl. Tibet, einen Theil Brasiliens und sammelte viele naturgeschichtliche Gegenstände. Jacquerie (Schakʼrih), Jakoberei, heißt der Bauernkrieg („Jacques“, war der landesübliche Collectivname für die Bauerschaft) in Frankreich vom Jahr 1358, der ähnlich dem in Deutschland vom Jahr 1525 verlief und endete. Jacquin (Schakäng), Nikol. Jos., Freiherr v., geb. 1727 zu Leyden. gest. 1817, Arzt, Prof. der Botanik u. Chemie zu Wien, Director des botanischen Gartens der Universität u. Oberaufseher des k. k. Gartens zu Schönbrunn, um die Botanik hochverdienter Gelehrter. bereiste Westindien und den benachbarten Continent und entdeckte eine Menge bisher unbekannter Pflanzen; von seinen zahlreichen botanischen Schriften sind die „Flora austriaca“ u. eine „Monographia oxalidum“ die berühmtesten. Sein Sohn Jos. Franz, Freiherr v. J., geb. 1766 zu Schemnitz in Ungarn, gest. 1839, Professor der Botanik und Chemie zu Wien, Verfasser eines Lehrbuchs der allgemeinen und medicinischen Chemie u. vieler wichtiger naturhistorischer Monographien und Abhandlungen. Jacta est alea, lat., der Würfel ist geworfen, sprichwörtlich für: „es sei gewagt“. Jaculatorium, lat., Stoßgebet. Jäck, Joach. Heinrich, Bibliothekar, geb. 1777 zu Bamberg, wurde 1796 Cistercienser in der nahen Abtei Langsfeld, 1801 Priester, obwohl er keine besondere Liebe für die Theologie hatte, nach der Säcularisation 1803 Bibliothekar in seiner Vaterstadt, wo er 1847 starb. J.s Verdienste beruhen in seiner rastlosen Thätigkeit für die Bamberger Bibliothek, die er vortrefflich ordnete, sehr bereicherte und beschrieb (Beschreibung der Bamberger Bibliothek, Nürnberg 1831–34, 4 B.). Dabei war er ein Vielschreiber. der wohl 250 Schriften und Sammelwerke über Bamberger Geschichte und Staatskunde, Literatur, Länder-, Völker- und Staatskunde, Bibeln, kirchenrechtliche u. a. Schriften, dazu eine Unzahl von Nekrologen heraus gab, auch am Brockhausʼschen Conversationslexikon und vielen gelehrten Zeitschriften mitarbeitete, doch allerorts und häufig Gründlichkeit u. Unbefangenheit des Urtheils vermissen ließ. Jäger, leichte Infanterie, mit Büchse u. Haubajonnet bewaffnet, fechten in der Regel nicht in Masse sondern in zerstreuter Schlachtordnung und haben in der neuesten Kriegskunst große Bedeutung erlangt. Die französ. J. von Vincennes sind eine Nachahmung der öfter reich. J.bataillone. Jäger, Gustav, geb. 1808 zu Leip zig, Maler, seit 1847 Director der Akademie in Leipzig. – J., Michael, geb. 1795 zu Würzburg, gest. 1838 als Director der chirurgischen Klinik zu Erlangen. schrieb über die Entzündung der Wirbelbeine, besorgte die ersten Bände des Handwörterbuchs für Chirurgie u. Augenheilkunde mit Walter u. Radius. Jägerndorf, ehemaliges Herzogthum in Schlesien (s. d.), jetzt Fürstenthum des Hauses Liechtenstein, theils auf preuß., theils auf österr. Gebiete gelegen. Die Stadt J. liegt im Thale der Oppa, hat 6200 E., schöne Stadtpfarrkirche, Tuch- und Leineweberei. Jämtland, nordschwed. Landschaft im Oestersund-Län. gebirgig. fast ohne Ackerbau, gute Viehzucht, Bergbau auf Eisen und Kupfer, mit 51000 Einw. auf 400 □M. Jaen (Chaën), span. Provinz in Andalusien am obern Guadalquivir, gebirgig, mit 300000 E. auf 209 □M. Die Hauptstadt J. ist Bischofssitz. hat 20000 E., Seidefabrikation, Olivenbau. Järta, s. Hjerta. Jafa, arab. Landschaft im südöstl. Yemen, am Golf von Aden, Kassebau; Städte: Sahar, Medscheidah, Koro. Jaffa, das Joppe der Alten, türk. Stadt in Syrien, schlecht befestigt, mit versandetem Hafen, 4000 E., Moscheen, kathol., griech. und armenischen Kirchen, Ausfuhr von Landeserzeugnissen; war im Alterthum viel bedeutender und im Mittelalter Hauptlandungsplatz der Kreuzfahrer. Von Napoleon erstürmt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/462>, abgerufen am 09.11.2024.