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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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von Susemihl. Leipzig 1853. 2 Bde. Seine Schrift über die Erziehungsanstalten Deutschlands (1835) fand ebenfalls eine gute Aufnahme, seine Thätigkeit als Geschichtschreiber trug ihm den Titel eines Historiographen von England ein.


Jameson, auch Jamesone, George, häufig der Vandyk Schottlands genannt und jedenfalls einer der tüchtigsten Maler seines den Künsten entfremdeten presbyterianischen Vaterlandes, wurde geb. 1586 zu Aberdeen, ein Schüler von Rubens u. besonders ausgezeichnet als Porträtmaler. Für Edinburgh, wo ihm auch König Karl I. 1633 saß, malte er die Könige Schottlands. Seine vortreffliche Farbengebung verleugnet sich auch an seinen Landschaften nicht; viele seiner Bilder finden sich gestochen in Pinkertons "Scotish gallery". J. st. 1642 in Edinburgh.


Jameson (Dschehmsn), Anna, eine geb. Murphy, berühmte engl. Schriftstellerin, geb. 1797 zu Dublin, wurde Gouvernante, heirathete 1828 den Robert I., welcher mit ihr 1834 als höherer engl. Beamter nach Canada ging. Schrieb über die Schönheiten bei Shakesspeare, namentlich Charakteristiken der weiblichen Charaktere Shakesspeares (deutsch von Wagner, Leipzig 1834), Winterstudien und Sommerstreifzüge in Canada (deutsch von Amalie Winter, Braunschweig 1839, 2 B.), Handbücher über die öffentlichen (1841) und namhaftesten privaten Kunstgallerien Englands (1841); in neuerer Zeit widmet sie ihre schriftstellerische Thätigkeit vorherrschend dem kirchlichen Leben: "Legends of the monastic orders" (2. Aufl. London 1852). "Legends of the Madonna" (London 1853). Uebersetzte auch die Conversationsstücke der Prinzessin Amalie von Sachsen ins Englische.


Jamieson (Dschehmisn). John, schottischer Sprachforscher, Dichter u. theologischer Schriftsteller, geb. 1758, gest. 1838 als Prediger der Dissenters in Edinburgh. Dem Auslande wurde er bekannt durch sein "Etymological dictionary of the scotish language", dessen Auszug seit 1818 mehrmals aufgelegt wurde, sowie durch die "Historical account of the ancient culdees of Jona and of their settlements in Scotland, England and Ireland" (1811) und den Hermes Scythicus (1814). Die Freigeister seiner Heimath suchte er durch Gedichte und theologische Schriften (Vindication of the doctrine of scripture 1795 u. s. f.) zum Glauben zurückzubringen, jedoch ohne sichtbaren Erfolg.


Janiculus, Hügel auf dem andern Ufer des Tibers, Rom gegenüber, durch 4 Brücken mit der Stadt verbunden.


Janin (Schanäng), Jules Gabriel, ein bekannter franz. Vielschreiber, geb. 1804 bei St. Etienne, jüdischer Abkunft, machte anfangs in Politik, widmete sich seit 1830 dem minder gefährlichen und doch einträglichen Theaterfeuilleton des Journal des Debats, schrieb Sitten- und Reisebilder (Von Paris bis ans Meer u. a.), die wohl seine erträglichsten Leistungen genannt werden dürften, eine Unzahl von Romanen und Novellen u. hausierte nebenbei mit schillernden Redensarten, die er in Kritiken. Vorreden und Einleitungen aufspeicherte. Sein Neuestes ist eine "Histoire de la litterature dramatique", Paris 1853, 2 B.


Janitscharen (Jenitscheri, d. h. junge Leute), das ehemalige türk. Fußvolk, von Sultan Orchan 1329 errichtet, von Murad I. 1360 vollständig organisirt, den Abendländern furchtbar bis über die Mitte des 17. Jahrh., später der Schrecken der Sultane u. Großwürdenträger, 1826 durch Sultan Mahmud aufgehoben, wo bei 8000 J. mit ihren Kasernen verbrannten, 10000 sonst umkamen und 20000 verbannt wurden. Ursprünglich wurden sie aus Christenknaben herangezogen, die aus der christlichen Bevölkerung in einem Alter von 6-12 Jahren gleichsam als Zehnten für den Sultan ausgehoben wurden. Die Erziehung in eigenen Kasernen war der der spartan. Jugend ähnlich, so daß sich dieses Corps ebenso sehr durch Waffenübung als Muth und strenge Disciplin auszeichnete und deßwegen den Feudalherren des Abendlandes die furchtbarsten Niederlagen beibrachte. Die J. waren in 196 Ortas (von 100-800 Mann stark) eingetheilt; der Befehlshaber einer Orta hieß Aga, der zweite Ortabaschi, der dritte Schiwibaschi.

von Susemihl. Leipzig 1853. 2 Bde. Seine Schrift über die Erziehungsanstalten Deutschlands (1835) fand ebenfalls eine gute Aufnahme, seine Thätigkeit als Geschichtschreiber trug ihm den Titel eines Historiographen von England ein.


Jameson, auch Jamesone, George, häufig der Vandyk Schottlands genannt und jedenfalls einer der tüchtigsten Maler seines den Künsten entfremdeten presbyterianischen Vaterlandes, wurde geb. 1586 zu Aberdeen, ein Schüler von Rubens u. besonders ausgezeichnet als Porträtmaler. Für Edinburgh, wo ihm auch König Karl I. 1633 saß, malte er die Könige Schottlands. Seine vortreffliche Farbengebung verleugnet sich auch an seinen Landschaften nicht; viele seiner Bilder finden sich gestochen in Pinkertons „Scotish gallery“. J. st. 1642 in Edinburgh.


Jameson (Dschehmsn), Anna, eine geb. Murphy, berühmte engl. Schriftstellerin, geb. 1797 zu Dublin, wurde Gouvernante, heirathete 1828 den Robert I., welcher mit ihr 1834 als höherer engl. Beamter nach Canada ging. Schrieb über die Schönheiten bei Shakesspeare, namentlich Charakteristiken der weiblichen Charaktere Shakesspeares (deutsch von Wagner, Leipzig 1834), Winterstudien und Sommerstreifzüge in Canada (deutsch von Amalie Winter, Braunschweig 1839, 2 B.), Handbücher über die öffentlichen (1841) und namhaftesten privaten Kunstgallerien Englands (1841); in neuerer Zeit widmet sie ihre schriftstellerische Thätigkeit vorherrschend dem kirchlichen Leben: „Legends of the monastic orders“ (2. Aufl. London 1852). „Legends of the Madonna“ (London 1853). Uebersetzte auch die Conversationsstücke der Prinzessin Amalie von Sachsen ins Englische.


Jamieson (Dschehmisn). John, schottischer Sprachforscher, Dichter u. theologischer Schriftsteller, geb. 1758, gest. 1838 als Prediger der Dissenters in Edinburgh. Dem Auslande wurde er bekannt durch sein „Etymological dictionary of the scotish language“, dessen Auszug seit 1818 mehrmals aufgelegt wurde, sowie durch die „Historical account of the ancient culdées of Jona and of their settlements in Scotland, England and Ireland“ (1811) und den Hermes Scythicus (1814). Die Freigeister seiner Heimath suchte er durch Gedichte und theologische Schriften (Vindication of the doctrine of scripture 1795 u. s. f.) zum Glauben zurückzubringen, jedoch ohne sichtbaren Erfolg.


Janiculus, Hügel auf dem andern Ufer des Tibers, Rom gegenüber, durch 4 Brücken mit der Stadt verbunden.


Janin (Schanäng), Jules Gabriel, ein bekannter franz. Vielschreiber, geb. 1804 bei St. Etienne, jüdischer Abkunft, machte anfangs in Politik, widmete sich seit 1830 dem minder gefährlichen und doch einträglichen Theaterfeuilleton des Journal des Débats, schrieb Sitten- und Reisebilder (Von Paris bis ans Meer u. a.), die wohl seine erträglichsten Leistungen genannt werden dürften, eine Unzahl von Romanen und Novellen u. hausierte nebenbei mit schillernden Redensarten, die er in Kritiken. Vorreden und Einleitungen aufspeicherte. Sein Neuestes ist eine „Histoire de la littérature dramatique“, Paris 1853, 2 B.


Janitscharen (Jenitscheri, d. h. junge Leute), das ehemalige türk. Fußvolk, von Sultan Orchan 1329 errichtet, von Murad I. 1360 vollständig organisirt, den Abendländern furchtbar bis über die Mitte des 17. Jahrh., später der Schrecken der Sultane u. Großwürdenträger, 1826 durch Sultan Mahmud aufgehoben, wo bei 8000 J. mit ihren Kasernen verbrannten, 10000 sonst umkamen und 20000 verbannt wurden. Ursprünglich wurden sie aus Christenknaben herangezogen, die aus der christlichen Bevölkerung in einem Alter von 6–12 Jahren gleichsam als Zehnten für den Sultan ausgehoben wurden. Die Erziehung in eigenen Kasernen war der der spartan. Jugend ähnlich, so daß sich dieses Corps ebenso sehr durch Waffenübung als Muth und strenge Disciplin auszeichnete und deßwegen den Feudalherren des Abendlandes die furchtbarsten Niederlagen beibrachte. Die J. waren in 196 Ortas (von 100–800 Mann stark) eingetheilt; der Befehlshaber einer Orta hieß Aga, der zweite Ortabaschi, der dritte Schiwibaschi.

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[468/0469] von Susemihl. Leipzig 1853. 2 Bde. Seine Schrift über die Erziehungsanstalten Deutschlands (1835) fand ebenfalls eine gute Aufnahme, seine Thätigkeit als Geschichtschreiber trug ihm den Titel eines Historiographen von England ein. Jameson, auch Jamesone, George, häufig der Vandyk Schottlands genannt und jedenfalls einer der tüchtigsten Maler seines den Künsten entfremdeten presbyterianischen Vaterlandes, wurde geb. 1586 zu Aberdeen, ein Schüler von Rubens u. besonders ausgezeichnet als Porträtmaler. Für Edinburgh, wo ihm auch König Karl I. 1633 saß, malte er die Könige Schottlands. Seine vortreffliche Farbengebung verleugnet sich auch an seinen Landschaften nicht; viele seiner Bilder finden sich gestochen in Pinkertons „Scotish gallery“. J. st. 1642 in Edinburgh. Jameson (Dschehmsn), Anna, eine geb. Murphy, berühmte engl. Schriftstellerin, geb. 1797 zu Dublin, wurde Gouvernante, heirathete 1828 den Robert I., welcher mit ihr 1834 als höherer engl. Beamter nach Canada ging. Schrieb über die Schönheiten bei Shakesspeare, namentlich Charakteristiken der weiblichen Charaktere Shakesspeares (deutsch von Wagner, Leipzig 1834), Winterstudien und Sommerstreifzüge in Canada (deutsch von Amalie Winter, Braunschweig 1839, 2 B.), Handbücher über die öffentlichen (1841) und namhaftesten privaten Kunstgallerien Englands (1841); in neuerer Zeit widmet sie ihre schriftstellerische Thätigkeit vorherrschend dem kirchlichen Leben: „Legends of the monastic orders“ (2. Aufl. London 1852). „Legends of the Madonna“ (London 1853). Uebersetzte auch die Conversationsstücke der Prinzessin Amalie von Sachsen ins Englische. Jamieson (Dschehmisn). John, schottischer Sprachforscher, Dichter u. theologischer Schriftsteller, geb. 1758, gest. 1838 als Prediger der Dissenters in Edinburgh. Dem Auslande wurde er bekannt durch sein „Etymological dictionary of the scotish language“, dessen Auszug seit 1818 mehrmals aufgelegt wurde, sowie durch die „Historical account of the ancient culdées of Jona and of their settlements in Scotland, England and Ireland“ (1811) und den Hermes Scythicus (1814). Die Freigeister seiner Heimath suchte er durch Gedichte und theologische Schriften (Vindication of the doctrine of scripture 1795 u. s. f.) zum Glauben zurückzubringen, jedoch ohne sichtbaren Erfolg. Janiculus, Hügel auf dem andern Ufer des Tibers, Rom gegenüber, durch 4 Brücken mit der Stadt verbunden. Janin (Schanäng), Jules Gabriel, ein bekannter franz. Vielschreiber, geb. 1804 bei St. Etienne, jüdischer Abkunft, machte anfangs in Politik, widmete sich seit 1830 dem minder gefährlichen und doch einträglichen Theaterfeuilleton des Journal des Débats, schrieb Sitten- und Reisebilder (Von Paris bis ans Meer u. a.), die wohl seine erträglichsten Leistungen genannt werden dürften, eine Unzahl von Romanen und Novellen u. hausierte nebenbei mit schillernden Redensarten, die er in Kritiken. Vorreden und Einleitungen aufspeicherte. Sein Neuestes ist eine „Histoire de la littérature dramatique“, Paris 1853, 2 B. Janitscharen (Jenitscheri, d. h. junge Leute), das ehemalige türk. Fußvolk, von Sultan Orchan 1329 errichtet, von Murad I. 1360 vollständig organisirt, den Abendländern furchtbar bis über die Mitte des 17. Jahrh., später der Schrecken der Sultane u. Großwürdenträger, 1826 durch Sultan Mahmud aufgehoben, wo bei 8000 J. mit ihren Kasernen verbrannten, 10000 sonst umkamen und 20000 verbannt wurden. Ursprünglich wurden sie aus Christenknaben herangezogen, die aus der christlichen Bevölkerung in einem Alter von 6–12 Jahren gleichsam als Zehnten für den Sultan ausgehoben wurden. Die Erziehung in eigenen Kasernen war der der spartan. Jugend ähnlich, so daß sich dieses Corps ebenso sehr durch Waffenübung als Muth und strenge Disciplin auszeichnete und deßwegen den Feudalherren des Abendlandes die furchtbarsten Niederlagen beibrachte. Die J. waren in 196 Ortas (von 100–800 Mann stark) eingetheilt; der Befehlshaber einer Orta hieß Aga, der zweite Ortabaschi, der dritte Schiwibaschi.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/469>, abgerufen am 23.11.2024.