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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Elasticität u. Unauflöslichkeit im Weingeist, findet sich auch in mehren Säften der Urticeae, Artocarpeae, Asclepiadeae und Lobeliaceae. Das meiste K. erhalten wir in Form von Flaschen oder Halbstiefeln; eine geringere wohlfeilere Sorte aber auch als Gummispeck in dicken schwarzen Tafeln, welche einen fauligen Geruch haben. Die schwarze Farbe des K. rührt meist vom Trocknen im Rauche her. Das K. schmilzt bei 100°R., behält aber nach dem Erkalten eine theerartige Consistenz. Eigentliche Auflösungsmittel des K. gibt es nicht; was gewöhnlich K.-Auflösung genannt wird, ist eigentlich nur eine seine Vertheilung des K. in Flüssigkeiten, wie Aether. ätherische Oele u. s. w. Das K. schwillt darin außerordentlich auf, wird gallertartig u. zergeht zuletzt darin zu einer scheinbaren Auflösung, welche aber bei Verdunstung der Flüssigkeit das K. mit allen seinen früheren Eigenschaften wieder zurückläßt. Am leichtesten u. schnellsten gelingt dieses in den sog. empyreumatischen Oelen. wie Steinöl, Tannenzapfenöl, Terpentinöl u. a. m. Zur Auflösung des K. zu technischen Zwecken müssen die dazu zu verwendenden ätherischen Oele durch Destillation mit Wasser erst rectificirt sein, weil die Präparate sonst nach einiger Zeit klebrig, endlich spröde und brüchig werden. Terpentinöl, Kienöl, Steinkohlentheeröl, in neuerer Zeit auch das K. öl selbst sind die zu solchem Behufe am vortheilhaftesten zu verwendenden Auflösungsmittel. Bekanntlich wird die auf diese Weise erhaltene K. masse zum Wasserdichtmachen von Zeugen, zur Verfertigung von allerhand, namentlich chirurgischen Instrumenten, zu K.-Ballons, Platten. Röhren, u. zur Bereitung von Firniß und K. öl verwendet. In England werden neuerdings K. pflaster in Pferde- und Rindviehstallungen sehr empfohlen, wozu Platten von 1/2'' Stärke verwendet und die Fugen dazwischen mit flüssiger K. masse vergossen werden. K. zu schneiden gelingt mit einem naßgemachten Messer ganz leicht. ohne diesen Kunstgriff aber nur schwer.


Kauz, s. Eule.


Kavanagh (Käwänä), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 1824 zu Thurles in Irland, schrieb Erzählungen: "Madeleine", "das Weib in Frankreich während des 18. Jahrh.", "Nathalie" etc., die meistens in das Deutsche übersetzt sind.


Kaxon, in den südamerikan. Bergwerken Gewicht = 50 Ctr.


Kayster, Fluß in Lydien, jetzt Karasu, bei den alten Dichtern als Lieblingsaufenthalt der Schwäne besungen.


Kazike, bei den mittelamerikan. Indianern Name des Häuptlings, jetzt in Mexiko und Guatimala des Vorstehers eines christlichen Indianerdorfs.


Kazinczy, Franz, geb. 1759, gest. 1831, ungar. Schriftsteller, längere Zeit in dem höheren Schulwesen thätig, von 1793-1801 als in die Verschwörung des Martinovics verwickelt in Festungshaft, lebte seitdem ganz der Literatur. Gesammelte Schriften. Pesth 1843-44.


Kean (Kihn), Edmund, nach Garrik der berühmteste engl. Schauspieler, geb. 1787 zu London, kam als Knabe auf das Theater, wurde hierauf Schiffsjunge, dann Schüler zu Eaton, lief zu herumziehenden Schauspielertruppen, trat 1814 in London auf, wurde augenblicklich Liebling des Publikums, st. 1833. Sein Sohn Charles K. ist ebenfalls angesehener Schauspieler.


Kecskemet, großer ungar. Marktflecken in der von ihm genannten großen Haide, mit 41500 E., kathol., protestant. und reformirten Kirchen und Schulanstalten, bedeutender Viehzucht und Agricultur.


Keferstein, Christian, verdienter Geognost. geb. 1784 zu Halle, verließ seine praktische Laufbahn als Jurist, um sich ganz dem Studium der Mineralogie, Geognosie u. Geologie zu widmen, bereiste einen ziemlichen Theil Europas. Schrieb: "Beiträge zur Kenntniß und Geschichte des Basalts". Halle 1819; "Deutschland geognostisch-geologisch dargestellt", 7 Bde., Wien 4821 bis 1831; "Naturgeschichte des Erdkörpers". 2 Bde., Leipzig 1834; "Geschichte und Literatur der Geognosie", Halle 1840. Zuletzt: "Ansichten über die celtischen Alterthümer, die Celten überhaupt etc.", 3 Bde., Halle 1846-51.

Elasticität u. Unauflöslichkeit im Weingeist, findet sich auch in mehren Säften der Urticeae, Artocarpeae, Asclepiadeae und Lobeliaceae. Das meiste K. erhalten wir in Form von Flaschen oder Halbstiefeln; eine geringere wohlfeilere Sorte aber auch als Gummispeck in dicken schwarzen Tafeln, welche einen fauligen Geruch haben. Die schwarze Farbe des K. rührt meist vom Trocknen im Rauche her. Das K. schmilzt bei 100°R., behält aber nach dem Erkalten eine theerartige Consistenz. Eigentliche Auflösungsmittel des K. gibt es nicht; was gewöhnlich K.-Auflösung genannt wird, ist eigentlich nur eine seine Vertheilung des K. in Flüssigkeiten, wie Aether. ätherische Oele u. s. w. Das K. schwillt darin außerordentlich auf, wird gallertartig u. zergeht zuletzt darin zu einer scheinbaren Auflösung, welche aber bei Verdunstung der Flüssigkeit das K. mit allen seinen früheren Eigenschaften wieder zurückläßt. Am leichtesten u. schnellsten gelingt dieses in den sog. empyreumatischen Oelen. wie Steinöl, Tannenzapfenöl, Terpentinöl u. a. m. Zur Auflösung des K. zu technischen Zwecken müssen die dazu zu verwendenden ätherischen Oele durch Destillation mit Wasser erst rectificirt sein, weil die Präparate sonst nach einiger Zeit klebrig, endlich spröde und brüchig werden. Terpentinöl, Kienöl, Steinkohlentheeröl, in neuerer Zeit auch das K. öl selbst sind die zu solchem Behufe am vortheilhaftesten zu verwendenden Auflösungsmittel. Bekanntlich wird die auf diese Weise erhaltene K. masse zum Wasserdichtmachen von Zeugen, zur Verfertigung von allerhand, namentlich chirurgischen Instrumenten, zu K.-Ballons, Platten. Röhren, u. zur Bereitung von Firniß und K. öl verwendet. In England werden neuerdings K. pflaster in Pferde- und Rindviehstallungen sehr empfohlen, wozu Platten von 1/2'' Stärke verwendet und die Fugen dazwischen mit flüssiger K. masse vergossen werden. K. zu schneiden gelingt mit einem naßgemachten Messer ganz leicht. ohne diesen Kunstgriff aber nur schwer.


Kauz, s. Eule.


Kavanagh (Käwänä), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 1824 zu Thurles in Irland, schrieb Erzählungen: „Madeleine“, „das Weib in Frankreich während des 18. Jahrh.“, „Nathalie“ etc., die meistens in das Deutsche übersetzt sind.


Kaxon, in den südamerikan. Bergwerken Gewicht = 50 Ctr.


Kayster, Fluß in Lydien, jetzt Karasu, bei den alten Dichtern als Lieblingsaufenthalt der Schwäne besungen.


Kazike, bei den mittelamerikan. Indianern Name des Häuptlings, jetzt in Mexiko und Guatimala des Vorstehers eines christlichen Indianerdorfs.


Kazinczy, Franz, geb. 1759, gest. 1831, ungar. Schriftsteller, längere Zeit in dem höheren Schulwesen thätig, von 1793–1801 als in die Verschwörung des Martinovics verwickelt in Festungshaft, lebte seitdem ganz der Literatur. Gesammelte Schriften. Pesth 1843–44.


Kean (Kihn), Edmund, nach Garrik der berühmteste engl. Schauspieler, geb. 1787 zu London, kam als Knabe auf das Theater, wurde hierauf Schiffsjunge, dann Schüler zu Eaton, lief zu herumziehenden Schauspielertruppen, trat 1814 in London auf, wurde augenblicklich Liebling des Publikums, st. 1833. Sein Sohn Charles K. ist ebenfalls angesehener Schauspieler.


Kecskemet, großer ungar. Marktflecken in der von ihm genannten großen Haide, mit 41500 E., kathol., protestant. und reformirten Kirchen und Schulanstalten, bedeutender Viehzucht und Agricultur.


Keferstein, Christian, verdienter Geognost. geb. 1784 zu Halle, verließ seine praktische Laufbahn als Jurist, um sich ganz dem Studium der Mineralogie, Geognosie u. Geologie zu widmen, bereiste einen ziemlichen Theil Europas. Schrieb: „Beiträge zur Kenntniß und Geschichte des Basalts“. Halle 1819; „Deutschland geognostisch-geologisch dargestellt“, 7 Bde., Wien 4821 bis 1831; „Naturgeschichte des Erdkörpers“. 2 Bde., Leipzig 1834; „Geschichte und Literatur der Geognosie“, Halle 1840. Zuletzt: „Ansichten über die celtischen Alterthümer, die Celten überhaupt etc.“, 3 Bde., Halle 1846–51.

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[573/0574] Elasticität u. Unauflöslichkeit im Weingeist, findet sich auch in mehren Säften der Urticeae, Artocarpeae, Asclepiadeae und Lobeliaceae. Das meiste K. erhalten wir in Form von Flaschen oder Halbstiefeln; eine geringere wohlfeilere Sorte aber auch als Gummispeck in dicken schwarzen Tafeln, welche einen fauligen Geruch haben. Die schwarze Farbe des K. rührt meist vom Trocknen im Rauche her. Das K. schmilzt bei 100°R., behält aber nach dem Erkalten eine theerartige Consistenz. Eigentliche Auflösungsmittel des K. gibt es nicht; was gewöhnlich K.-Auflösung genannt wird, ist eigentlich nur eine seine Vertheilung des K. in Flüssigkeiten, wie Aether. ätherische Oele u. s. w. Das K. schwillt darin außerordentlich auf, wird gallertartig u. zergeht zuletzt darin zu einer scheinbaren Auflösung, welche aber bei Verdunstung der Flüssigkeit das K. mit allen seinen früheren Eigenschaften wieder zurückläßt. Am leichtesten u. schnellsten gelingt dieses in den sog. empyreumatischen Oelen. wie Steinöl, Tannenzapfenöl, Terpentinöl u. a. m. Zur Auflösung des K. zu technischen Zwecken müssen die dazu zu verwendenden ätherischen Oele durch Destillation mit Wasser erst rectificirt sein, weil die Präparate sonst nach einiger Zeit klebrig, endlich spröde und brüchig werden. Terpentinöl, Kienöl, Steinkohlentheeröl, in neuerer Zeit auch das K. öl selbst sind die zu solchem Behufe am vortheilhaftesten zu verwendenden Auflösungsmittel. Bekanntlich wird die auf diese Weise erhaltene K. masse zum Wasserdichtmachen von Zeugen, zur Verfertigung von allerhand, namentlich chirurgischen Instrumenten, zu K.-Ballons, Platten. Röhren, u. zur Bereitung von Firniß und K. öl verwendet. In England werden neuerdings K. pflaster in Pferde- und Rindviehstallungen sehr empfohlen, wozu Platten von 1/2'' Stärke verwendet und die Fugen dazwischen mit flüssiger K. masse vergossen werden. K. zu schneiden gelingt mit einem naßgemachten Messer ganz leicht. ohne diesen Kunstgriff aber nur schwer. Kauz, s. Eule. Kavanagh (Käwänä), Julia, engl. Schriftstellerin, geb. 1824 zu Thurles in Irland, schrieb Erzählungen: „Madeleine“, „das Weib in Frankreich während des 18. Jahrh.“, „Nathalie“ etc., die meistens in das Deutsche übersetzt sind. Kaxon, in den südamerikan. Bergwerken Gewicht = 50 Ctr. Kayster, Fluß in Lydien, jetzt Karasu, bei den alten Dichtern als Lieblingsaufenthalt der Schwäne besungen. Kazike, bei den mittelamerikan. Indianern Name des Häuptlings, jetzt in Mexiko und Guatimala des Vorstehers eines christlichen Indianerdorfs. Kazinczy, Franz, geb. 1759, gest. 1831, ungar. Schriftsteller, längere Zeit in dem höheren Schulwesen thätig, von 1793–1801 als in die Verschwörung des Martinovics verwickelt in Festungshaft, lebte seitdem ganz der Literatur. Gesammelte Schriften. Pesth 1843–44. Kean (Kihn), Edmund, nach Garrik der berühmteste engl. Schauspieler, geb. 1787 zu London, kam als Knabe auf das Theater, wurde hierauf Schiffsjunge, dann Schüler zu Eaton, lief zu herumziehenden Schauspielertruppen, trat 1814 in London auf, wurde augenblicklich Liebling des Publikums, st. 1833. Sein Sohn Charles K. ist ebenfalls angesehener Schauspieler. Kecskemet, großer ungar. Marktflecken in der von ihm genannten großen Haide, mit 41500 E., kathol., protestant. und reformirten Kirchen und Schulanstalten, bedeutender Viehzucht und Agricultur. Keferstein, Christian, verdienter Geognost. geb. 1784 zu Halle, verließ seine praktische Laufbahn als Jurist, um sich ganz dem Studium der Mineralogie, Geognosie u. Geologie zu widmen, bereiste einen ziemlichen Theil Europas. Schrieb: „Beiträge zur Kenntniß und Geschichte des Basalts“. Halle 1819; „Deutschland geognostisch-geologisch dargestellt“, 7 Bde., Wien 4821 bis 1831; „Naturgeschichte des Erdkörpers“. 2 Bde., Leipzig 1834; „Geschichte und Literatur der Geognosie“, Halle 1840. Zuletzt: „Ansichten über die celtischen Alterthümer, die Celten überhaupt etc.“, 3 Bde., Halle 1846–51.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/574>, abgerufen am 23.11.2024.