Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

dickem, ächt kegelförmigem Schnabel, gedrängtem Körper und kurzem Schwanz. Die Stärke des Schnabels macht diesen geschickt zum Zerbrechen der harten Kerne von Steinfrüchten. Der Kirschkernbeißer (Fringilla coccothraustes), ein plumper, aber listiger Vogel in den Laubwäldern Europas, gegen 8'' lang, oben braun, Nacken grau, unten röthlich, Flügel und Kehle schwarz, zerbeißt mit Leichtigkeit die Kirschkerne, das Fleisch abschälend und fallen lassend. - Der Cardinal, s. Cardinalfinke.


Kerner, Justinus, geb. 1786 zu Ludwigsburg, von 1818-51 Oberamtsarzt zu Weinsberg, schrieb eine Abhandlung über das Fettgift (Stuttgart 1822) u. gab eine Beschreibung des Wildbads heraus (Stuttg. 1826); viel bekannter ist er aber als Dichter, der schwäbischen Sänger schule angehörig, mit einer ausgezeichneten Gabe für das einfache Lied ("Gedichte", Stuttg. 1826; "der letzte Blütenstrauß", Stuttg. 1853), u. vielleicht noch bekannter durch seine eigenthümliche Mystik: "Die Seherin von Prevorst". 2 Bde., 4. Aufl. 1846; "Geschichte Besessener neuerer Zeit". Karlsruhe 1834; die Zeitschrift "Magicon".


Kerpen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, an der Erst, mit 2200 E., Farben- und Quincailleriefabriken.


Kerria japonica, zur Familie der Rosaceae gehörig, Zierstrauch mit gelben meist gefüllten Blumen, stammt aus Japan.


Kerry, irische Grafschaft in der Provinz Münster, 843/4 #M. groß mit 238000 E., ist reich an Flüssen und Seen, treibt Ackerbau und Viehzucht; arm wie fast ganz Irland.


Kertsch, Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel des russ. Gouvernements Taurien (der Krim), an der Straße von K., welche das schwarze und asow'sche Meer verbindet, aber nur 17' Tiefe hat. mit 6000 E., schlechtem Hafen, Getreide- und Salzhandel, Fischerei; im Juni 1855 von einer franz.-engl. Flotte verbrannt. K. liegt an der Stelle des alten Pantikapäum, der Residenz der bosporanischen Könige und des Mithridates; reich an Alterthümern.


Kessel, Jan van, der Aeltere, holl. Landschafts-. Thier- und Blumenmaler, geb. 1626 zu Antwerpen, seit 1680 in Spanien, wo er st. Sein Neffe, Jan van K., der Jüngere, geb. 1614 zu Antwerpen, war einer der besten Porträtmaler seiner Zeit, kam später nach Spanien, wo er Hofmaler König Karls II. wurde; st. zu Madrid 1708.


Kessels, Matthias, ausgezeichneter Bildhauer, geb. 1784, gest. 1830 zu Mastricht, bildete sich in Paris, Petersburg und Rom. Zu seinen besten Arbeiten gehören eine colossale Scene aus der Sündfluth, ein Amor, ein Diskuswerfer, eine Büste des Admiral Tromp.


Kesselsdorf, Dorf bei Dresden; Sieg der Preußen unter dem alten Dessauer über die Sachsen 15. Dezbr. 1745.


Kessthely, ungar. Marktflecken im Comitat Szalad am Plattensee, mit 8500 E., Weinbau, Schloß des Grafen Festetics, landwirthschaftlicher Lehranstalt, Gymnasium.


Keste, Kastanie, hornartige Warze oberhalb dem Knie bei den Pferden.


Keswick (Kessik), engl. Flecken am See Derwent-Water in der Grafschaft Cumberland, mit 3000 E., Fabrikation von Bleistiften und Eisenwaaren.


Ketmie, die Samen des Abelmosch (s. d. Axt).


Ketteler, Wilhelm Emmanuel, Freiherr v., Bischof zu Mainz, geb. 1811 zu Münster, wandte sich vom Staatsdienste dem geistlichen Stande zu, wurde 1837 Priester, 1846 Pfarrer zu Hopster in Westfalen, saß als Abgeordneter im Frankfurter Parlament, wurde 1849 Propst an der Hedwigskirche zu Berlin, 1850 Bischof zu Mainz. Beredsamkeit, tiefer Ernst, apostolischer Eifer u. Thatkraft werden ihm auch von Gegnern nicht bestritten.


Kettenbruch, continuirlicher, fortlaufender Bruch, in der Arithmetik ein Bruch, dessen Nenner aus einer ganzen Zahl und einem Bruche besteht, dessen Nenner wieder eine ganze Zahl u. ein Bruch ist, z. B. etc. Jeder Bruch wird in einen K. verwandelt, indem man den Zähler durch den

dickem, ächt kegelförmigem Schnabel, gedrängtem Körper und kurzem Schwanz. Die Stärke des Schnabels macht diesen geschickt zum Zerbrechen der harten Kerne von Steinfrüchten. Der Kirschkernbeißer (Fringilla coccothraustes), ein plumper, aber listiger Vogel in den Laubwäldern Europas, gegen 8'' lang, oben braun, Nacken grau, unten röthlich, Flügel und Kehle schwarz, zerbeißt mit Leichtigkeit die Kirschkerne, das Fleisch abschälend und fallen lassend. – Der Cardinal, s. Cardinalfinke.


Kerner, Justinus, geb. 1786 zu Ludwigsburg, von 1818–51 Oberamtsarzt zu Weinsberg, schrieb eine Abhandlung über das Fettgift (Stuttgart 1822) u. gab eine Beschreibung des Wildbads heraus (Stuttg. 1826); viel bekannter ist er aber als Dichter, der schwäbischen Sänger schule angehörig, mit einer ausgezeichneten Gabe für das einfache Lied („Gedichte“, Stuttg. 1826; „der letzte Blütenstrauß“, Stuttg. 1853), u. vielleicht noch bekannter durch seine eigenthümliche Mystik: „Die Seherin von Prevorst“. 2 Bde., 4. Aufl. 1846; „Geschichte Besessener neuerer Zeit“. Karlsruhe 1834; die Zeitschrift „Magicon“.


Kerpen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, an der Erst, mit 2200 E., Farben- und Quincailleriefabriken.


Kerria japonica, zur Familie der Rosaceae gehörig, Zierstrauch mit gelben meist gefüllten Blumen, stammt aus Japan.


Kerry, irische Grafschaft in der Provinz Münster, 843/4 □M. groß mit 238000 E., ist reich an Flüssen und Seen, treibt Ackerbau und Viehzucht; arm wie fast ganz Irland.


Kertsch, Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel des russ. Gouvernements Taurien (der Krim), an der Straße von K., welche das schwarze und asowʼsche Meer verbindet, aber nur 17' Tiefe hat. mit 6000 E., schlechtem Hafen, Getreide- und Salzhandel, Fischerei; im Juni 1855 von einer franz.-engl. Flotte verbrannt. K. liegt an der Stelle des alten Pantikapäum, der Residenz der bosporanischen Könige und des Mithridates; reich an Alterthümern.


Kessel, Jan van, der Aeltere, holl. Landschafts-. Thier- und Blumenmaler, geb. 1626 zu Antwerpen, seit 1680 in Spanien, wo er st. Sein Neffe, Jan van K., der Jüngere, geb. 1614 zu Antwerpen, war einer der besten Porträtmaler seiner Zeit, kam später nach Spanien, wo er Hofmaler König Karls II. wurde; st. zu Madrid 1708.


Kessels, Matthias, ausgezeichneter Bildhauer, geb. 1784, gest. 1830 zu Mastricht, bildete sich in Paris, Petersburg und Rom. Zu seinen besten Arbeiten gehören eine colossale Scene aus der Sündfluth, ein Amor, ein Diskuswerfer, eine Büste des Admiral Tromp.


Kesselsdorf, Dorf bei Dresden; Sieg der Preußen unter dem alten Dessauer über die Sachsen 15. Dezbr. 1745.


Kessthely, ungar. Marktflecken im Comitat Szalad am Plattensee, mit 8500 E., Weinbau, Schloß des Grafen Festetics, landwirthschaftlicher Lehranstalt, Gymnasium.


Keste, Kastanie, hornartige Warze oberhalb dem Knie bei den Pferden.


Keswick (Kessik), engl. Flecken am See Derwent-Water in der Grafschaft Cumberland, mit 3000 E., Fabrikation von Bleistiften und Eisenwaaren.


Ketmie, die Samen des Abelmosch (s. d. Axt).


Ketteler, Wilhelm Emmanuel, Freiherr v., Bischof zu Mainz, geb. 1811 zu Münster, wandte sich vom Staatsdienste dem geistlichen Stande zu, wurde 1837 Priester, 1846 Pfarrer zu Hopster in Westfalen, saß als Abgeordneter im Frankfurter Parlament, wurde 1849 Propst an der Hedwigskirche zu Berlin, 1850 Bischof zu Mainz. Beredsamkeit, tiefer Ernst, apostolischer Eifer u. Thatkraft werden ihm auch von Gegnern nicht bestritten.


Kettenbruch, continuirlicher, fortlaufender Bruch, in der Arithmetik ein Bruch, dessen Nenner aus einer ganzen Zahl und einem Bruche besteht, dessen Nenner wieder eine ganze Zahl u. ein Bruch ist, z. B. etc. Jeder Bruch wird in einen K. verwandelt, indem man den Zähler durch den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0581" n="580"/>
dickem, ächt kegelförmigem Schnabel, gedrängtem Körper und kurzem Schwanz. Die Stärke des Schnabels macht diesen geschickt zum Zerbrechen der harten Kerne von Steinfrüchten. Der <hi rendition="#g">Kirschkernbeißer</hi> <hi rendition="#i">(Fringilla coccothraustes)</hi>, ein plumper, aber listiger Vogel in den Laubwäldern Europas, gegen 8'' lang, oben braun, Nacken grau, unten röthlich, Flügel und Kehle schwarz, zerbeißt mit Leichtigkeit die Kirschkerne, das Fleisch abschälend und fallen lassend. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Cardinal</hi>, s. Cardinalfinke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kerner</hi>, Justinus, geb. 1786 zu Ludwigsburg, von 1818&#x2013;51 Oberamtsarzt zu Weinsberg, schrieb eine Abhandlung über das Fettgift (Stuttgart 1822) u. gab eine Beschreibung des Wildbads heraus (Stuttg. 1826); viel bekannter ist er aber als Dichter, der schwäbischen Sänger schule angehörig, mit einer ausgezeichneten Gabe für das einfache Lied (&#x201E;Gedichte&#x201C;, Stuttg. 1826; &#x201E;der letzte Blütenstrauß&#x201C;, Stuttg. 1853), u. vielleicht noch bekannter durch seine eigenthümliche Mystik: &#x201E;Die Seherin von Prevorst&#x201C;. 2 Bde., 4. Aufl. 1846; &#x201E;Geschichte Besessener neuerer Zeit&#x201C;. Karlsruhe 1834; die Zeitschrift &#x201E;Magicon&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kerpen</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, an der Erst, mit 2200 E., Farben- und Quincailleriefabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kerria japonica</hi>, zur Familie der <hi rendition="#i">Rosaceae</hi> gehörig, Zierstrauch mit gelben meist gefüllten Blumen, stammt aus Japan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kerry</hi>, irische Grafschaft in der Provinz Münster, 84<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> &#x25A1;M. groß mit 238000 E., ist reich an Flüssen und Seen, treibt Ackerbau und Viehzucht; arm wie fast ganz Irland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kertsch</hi>, Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel des russ. Gouvernements Taurien (der Krim), an der Straße von K., welche das schwarze und asow&#x02BC;sche Meer verbindet, aber nur 17' Tiefe hat. mit 6000 E., schlechtem Hafen, Getreide- und Salzhandel, Fischerei; im Juni 1855 von einer franz.-engl. Flotte verbrannt. K. liegt an der Stelle des alten Pantikapäum, der Residenz der bosporanischen Könige und des Mithridates; reich an Alterthümern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kessel</hi>, Jan van, der Aeltere, holl. Landschafts-. Thier- und Blumenmaler, geb. 1626 zu Antwerpen, seit 1680 in Spanien, wo er st. Sein Neffe, <hi rendition="#g">Jan van</hi> K., der Jüngere, geb. 1614 zu Antwerpen, war einer der besten Porträtmaler seiner Zeit, kam später nach Spanien, wo er Hofmaler König Karls II. wurde; st. zu Madrid 1708.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kessels</hi>, Matthias, ausgezeichneter Bildhauer, geb. 1784, gest. 1830 zu Mastricht, bildete sich in Paris, Petersburg und Rom. Zu seinen besten Arbeiten gehören eine colossale Scene aus der Sündfluth, ein Amor, ein Diskuswerfer, eine Büste des Admiral Tromp.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kesselsdorf</hi>, Dorf bei Dresden; Sieg der Preußen unter dem alten Dessauer über die Sachsen 15. Dezbr. 1745.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kessthely</hi>, ungar. Marktflecken im Comitat Szalad am Plattensee, mit 8500 E., Weinbau, Schloß des Grafen Festetics, landwirthschaftlicher Lehranstalt, Gymnasium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keste</hi>, Kastanie, hornartige Warze oberhalb dem Knie bei den Pferden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keswick</hi> (Kessik), engl. Flecken am See Derwent-Water in der Grafschaft Cumberland, mit 3000 E., Fabrikation von Bleistiften und Eisenwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ketmie</hi>, die Samen des Abelmosch (s. d. Axt).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ketteler</hi>, Wilhelm Emmanuel, Freiherr v., Bischof zu Mainz, geb. 1811 zu Münster, wandte sich vom Staatsdienste dem geistlichen Stande zu, wurde 1837 Priester, 1846 Pfarrer zu Hopster in Westfalen, saß als Abgeordneter im Frankfurter Parlament, wurde 1849 Propst an der Hedwigskirche zu Berlin, 1850 Bischof zu Mainz. Beredsamkeit, tiefer Ernst, apostolischer Eifer u. Thatkraft werden ihm auch von Gegnern nicht bestritten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kettenbruch</hi>, continuirlicher, fortlaufender Bruch, in der Arithmetik ein Bruch, dessen Nenner aus einer ganzen Zahl und einem Bruche besteht, dessen Nenner wieder eine ganze Zahl u. ein Bruch ist, z. B. <formula notation="TeX">\frac{11}{48} = \frac{1}{\frac{48}{11}} = \frac{1}{4 + \frac{4}{11}}</formula> etc. Jeder Bruch wird in einen K. verwandelt, indem man den Zähler durch den
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0581] dickem, ächt kegelförmigem Schnabel, gedrängtem Körper und kurzem Schwanz. Die Stärke des Schnabels macht diesen geschickt zum Zerbrechen der harten Kerne von Steinfrüchten. Der Kirschkernbeißer (Fringilla coccothraustes), ein plumper, aber listiger Vogel in den Laubwäldern Europas, gegen 8'' lang, oben braun, Nacken grau, unten röthlich, Flügel und Kehle schwarz, zerbeißt mit Leichtigkeit die Kirschkerne, das Fleisch abschälend und fallen lassend. – Der Cardinal, s. Cardinalfinke. Kerner, Justinus, geb. 1786 zu Ludwigsburg, von 1818–51 Oberamtsarzt zu Weinsberg, schrieb eine Abhandlung über das Fettgift (Stuttgart 1822) u. gab eine Beschreibung des Wildbads heraus (Stuttg. 1826); viel bekannter ist er aber als Dichter, der schwäbischen Sänger schule angehörig, mit einer ausgezeichneten Gabe für das einfache Lied („Gedichte“, Stuttg. 1826; „der letzte Blütenstrauß“, Stuttg. 1853), u. vielleicht noch bekannter durch seine eigenthümliche Mystik: „Die Seherin von Prevorst“. 2 Bde., 4. Aufl. 1846; „Geschichte Besessener neuerer Zeit“. Karlsruhe 1834; die Zeitschrift „Magicon“. Kerpen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Köln, an der Erst, mit 2200 E., Farben- und Quincailleriefabriken. Kerria japonica, zur Familie der Rosaceae gehörig, Zierstrauch mit gelben meist gefüllten Blumen, stammt aus Japan. Kerry, irische Grafschaft in der Provinz Münster, 843/4 □M. groß mit 238000 E., ist reich an Flüssen und Seen, treibt Ackerbau und Viehzucht; arm wie fast ganz Irland. Kertsch, Stadt auf der gleichnamigen Halbinsel des russ. Gouvernements Taurien (der Krim), an der Straße von K., welche das schwarze und asowʼsche Meer verbindet, aber nur 17' Tiefe hat. mit 6000 E., schlechtem Hafen, Getreide- und Salzhandel, Fischerei; im Juni 1855 von einer franz.-engl. Flotte verbrannt. K. liegt an der Stelle des alten Pantikapäum, der Residenz der bosporanischen Könige und des Mithridates; reich an Alterthümern. Kessel, Jan van, der Aeltere, holl. Landschafts-. Thier- und Blumenmaler, geb. 1626 zu Antwerpen, seit 1680 in Spanien, wo er st. Sein Neffe, Jan van K., der Jüngere, geb. 1614 zu Antwerpen, war einer der besten Porträtmaler seiner Zeit, kam später nach Spanien, wo er Hofmaler König Karls II. wurde; st. zu Madrid 1708. Kessels, Matthias, ausgezeichneter Bildhauer, geb. 1784, gest. 1830 zu Mastricht, bildete sich in Paris, Petersburg und Rom. Zu seinen besten Arbeiten gehören eine colossale Scene aus der Sündfluth, ein Amor, ein Diskuswerfer, eine Büste des Admiral Tromp. Kesselsdorf, Dorf bei Dresden; Sieg der Preußen unter dem alten Dessauer über die Sachsen 15. Dezbr. 1745. Kessthely, ungar. Marktflecken im Comitat Szalad am Plattensee, mit 8500 E., Weinbau, Schloß des Grafen Festetics, landwirthschaftlicher Lehranstalt, Gymnasium. Keste, Kastanie, hornartige Warze oberhalb dem Knie bei den Pferden. Keswick (Kessik), engl. Flecken am See Derwent-Water in der Grafschaft Cumberland, mit 3000 E., Fabrikation von Bleistiften und Eisenwaaren. Ketmie, die Samen des Abelmosch (s. d. Axt). Ketteler, Wilhelm Emmanuel, Freiherr v., Bischof zu Mainz, geb. 1811 zu Münster, wandte sich vom Staatsdienste dem geistlichen Stande zu, wurde 1837 Priester, 1846 Pfarrer zu Hopster in Westfalen, saß als Abgeordneter im Frankfurter Parlament, wurde 1849 Propst an der Hedwigskirche zu Berlin, 1850 Bischof zu Mainz. Beredsamkeit, tiefer Ernst, apostolischer Eifer u. Thatkraft werden ihm auch von Gegnern nicht bestritten. Kettenbruch, continuirlicher, fortlaufender Bruch, in der Arithmetik ein Bruch, dessen Nenner aus einer ganzen Zahl und einem Bruche besteht, dessen Nenner wieder eine ganze Zahl u. ein Bruch ist, z. B. [FORMEL] etc. Jeder Bruch wird in einen K. verwandelt, indem man den Zähler durch den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/581
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/581>, abgerufen am 31.10.2024.