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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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in Ostindien, oben grün, mit schwärzlichen Binden an der Seite; kann mehre Tage außerhalb des Wassers leben.


Kleuker, Joh. Friedr., geb. 1749 zu Osterode, gest. 1827 als Professor der Theologie zu Kiel, war einer der ersten deutschen Gelehrten, welcher das Studium der Zend- u. braminischen Schriften u. Religionen durch Uebersetzungen und Abhandlungen förderte.


Kleve, Cleve, alte Grafschaft am Rhein, kam im 14. Jahrh. an die Grafen von Mark und wurde 1417 zum Herzogthum erhoben; 1511 wurde es mit Jülich-Berg und Ravensberg vereinigt. In Folge des Jülicher Erbfolgestreits (s. Jülich) kam K. an Brandenburg, stückweise 1801 u. 1805 an Frankreich, 1815 wieder an Preußen zurück, mit Ausnahme des wichtigen Uferdistrikts an der Maas, der nebst einigen Enclaven Holland überlassen wurde. - Die Stadt K. im Reg.-Bez. Düsseldorf, in schöner fruchtbarer Gegend, hat 9000 E., schöne kathol. Hauptkirche, Mineralquelle und Bad.


Klima, die atmosphärischen Verhältnisse eines Ortes in Beziehung auf Temperatur, Feuchtigkeit, Barometerdruck, elektrische Spannung etc. Das vorzugsweise Kennzeichen des K.s bleiben immer die Temperaturverhältnisse, und man bestimmt diese näher durch Angabe der mittleren Jahrestemperatur in Verbindung mit dem jährlichen Spielraum zwischen der mittleren Winter- und Sommertemperatur oder auch zwischen den 2 Temperaturextremen. Die Hauptelemente, von denen die Temperatur oder das K. abhängt, sind die geographische Breite u. die Meereshöhe, in der Art, daß mit der Entfernung vom Aequator die Temperatur abnimmt, ebenso mit der Erhebung in die Höhe. (Ein Breiteunterschied von 1 Grad entspricht einem Höhenunterschied von 320 Par. Fuß, nämlich 1/2° C.) Auf das K. eines Orts haben indeß noch verschiedene andere Umstände Einfluß, wie die Art und Weise der Vertheilung von Land und Meer, die Bodenart, der Pflanzenwuchs, die Strömungen in Meer und Luft etc. Man nennt diese die k. tischen Störungen, und sie sind die Ursache, weßhalb Orte von gleicher geographischer Breite und Meereshöhe doch oft so verschiedene K.te haben. Die Nachbarschaft des Meeres mildert die Temperatur, sowohl die Kälte als die Hitze, vermindert deßhalb in heißen Gegenden die mittlere Temperatur, erhöht sie dagegen in gemäßigten (Unterschied des See- und Continental-K.s). Von großem Einfluß sind ferner die Meeresströmungen, je nachdem sie warmes od. kaltes Wasser herbeiführen, noch mehr die Art der vorherrschenden Winde, ferner die Gestaltung des Bodens. Gebirgszüge, besonders bei westöstlicher Streichung, äußern auf ihre beiden Abhänge oft die entgegengesetzte Wirkung, indem sie nach der einen Seite kalte Winde abwehren, nach der andern warme, so die Alpen zwischen Deutschland und Italien. Weitgedehnte Sumpfgegenden, große Wälder erniedrigen die Temperatur, trockener Boden erhöht sie. Man unterscheidet 3 Haupt-K.te: das heiße K., mit nur 2 Jahreszeiten, der trockenen u. der Regenzeit; das gemäßigte K., mit 4 Jahreszeiten, u. das kalte K., mit langem Winter und sehr kurzem Sommer.


Klimax, griech., Leiter, rhetorische Figur, s. Gradation.


Klin, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, mit 3000 E., vormals Erbsitz der Familie Romanow; vergl. Rußland.


Klingemann, Ernst Aug. Friedrich, geb. 1777 zu Braunschweig, gest. 1831 daselbst als Generaldirektor des Hoftheaters, war auch dramatischer Dichter (Faust, Heinrich der Löwe).


Klingenthal, sächs. Flecken im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 2100 E., Fabrikation musikalischer Instrumente.


Klinger, Friedr. Max v., der Dichter, welcher durch eines seiner Dramen der sog. Sturm- und Drangperiode den Namen gab, geb. 1753 zu Frankfurt a. M., studierte in Gießen Theologie, ging aber zu einer Schauspielerbande, bei der er bis 1778 blieb, lief als Kraftgenie in Weimar halbnackt herum und soll laut Wieland ausgesehen haben, "als ob er Löwenblut saufe und rohes Fleisch fresse". Nachdem er als österr. Lieutenant den sog. Kartoffelkrieg mitgemacht,

in Ostindien, oben grün, mit schwärzlichen Binden an der Seite; kann mehre Tage außerhalb des Wassers leben.


Kleuker, Joh. Friedr., geb. 1749 zu Osterode, gest. 1827 als Professor der Theologie zu Kiel, war einer der ersten deutschen Gelehrten, welcher das Studium der Zend- u. braminischen Schriften u. Religionen durch Uebersetzungen und Abhandlungen förderte.


Kleve, Cleve, alte Grafschaft am Rhein, kam im 14. Jahrh. an die Grafen von Mark und wurde 1417 zum Herzogthum erhoben; 1511 wurde es mit Jülich-Berg und Ravensberg vereinigt. In Folge des Jülicher Erbfolgestreits (s. Jülich) kam K. an Brandenburg, stückweise 1801 u. 1805 an Frankreich, 1815 wieder an Preußen zurück, mit Ausnahme des wichtigen Uferdistrikts an der Maas, der nebst einigen Enclaven Holland überlassen wurde. – Die Stadt K. im Reg.-Bez. Düsseldorf, in schöner fruchtbarer Gegend, hat 9000 E., schöne kathol. Hauptkirche, Mineralquelle und Bad.


Klima, die atmosphärischen Verhältnisse eines Ortes in Beziehung auf Temperatur, Feuchtigkeit, Barometerdruck, elektrische Spannung etc. Das vorzugsweise Kennzeichen des K.s bleiben immer die Temperaturverhältnisse, und man bestimmt diese näher durch Angabe der mittleren Jahrestemperatur in Verbindung mit dem jährlichen Spielraum zwischen der mittleren Winter- und Sommertemperatur oder auch zwischen den 2 Temperaturextremen. Die Hauptelemente, von denen die Temperatur oder das K. abhängt, sind die geographische Breite u. die Meereshöhe, in der Art, daß mit der Entfernung vom Aequator die Temperatur abnimmt, ebenso mit der Erhebung in die Höhe. (Ein Breiteunterschied von 1 Grad entspricht einem Höhenunterschied von 320 Par. Fuß, nämlich 1/2° C.) Auf das K. eines Orts haben indeß noch verschiedene andere Umstände Einfluß, wie die Art und Weise der Vertheilung von Land und Meer, die Bodenart, der Pflanzenwuchs, die Strömungen in Meer und Luft etc. Man nennt diese die k. tischen Störungen, und sie sind die Ursache, weßhalb Orte von gleicher geographischer Breite und Meereshöhe doch oft so verschiedene K.te haben. Die Nachbarschaft des Meeres mildert die Temperatur, sowohl die Kälte als die Hitze, vermindert deßhalb in heißen Gegenden die mittlere Temperatur, erhöht sie dagegen in gemäßigten (Unterschied des See- und Continental-K.s). Von großem Einfluß sind ferner die Meeresströmungen, je nachdem sie warmes od. kaltes Wasser herbeiführen, noch mehr die Art der vorherrschenden Winde, ferner die Gestaltung des Bodens. Gebirgszüge, besonders bei westöstlicher Streichung, äußern auf ihre beiden Abhänge oft die entgegengesetzte Wirkung, indem sie nach der einen Seite kalte Winde abwehren, nach der andern warme, so die Alpen zwischen Deutschland und Italien. Weitgedehnte Sumpfgegenden, große Wälder erniedrigen die Temperatur, trockener Boden erhöht sie. Man unterscheidet 3 Haupt-K.te: das heiße K., mit nur 2 Jahreszeiten, der trockenen u. der Regenzeit; das gemäßigte K., mit 4 Jahreszeiten, u. das kalte K., mit langem Winter und sehr kurzem Sommer.


Klimax, griech., Leiter, rhetorische Figur, s. Gradation.


Klin, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, mit 3000 E., vormals Erbsitz der Familie Romanow; vergl. Rußland.


Klingemann, Ernst Aug. Friedrich, geb. 1777 zu Braunschweig, gest. 1831 daselbst als Generaldirektor des Hoftheaters, war auch dramatischer Dichter (Faust, Heinrich der Löwe).


Klingenthal, sächs. Flecken im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 2100 E., Fabrikation musikalischer Instrumente.


Klinger, Friedr. Max v., der Dichter, welcher durch eines seiner Dramen der sog. Sturm- und Drangperiode den Namen gab, geb. 1753 zu Frankfurt a. M., studierte in Gießen Theologie, ging aber zu einer Schauspielerbande, bei der er bis 1778 blieb, lief als Kraftgenie in Weimar halbnackt herum und soll laut Wieland ausgesehen haben, „als ob er Löwenblut saufe und rohes Fleisch fresse“. Nachdem er als österr. Lieutenant den sog. Kartoffelkrieg mitgemacht,

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[612/0613] in Ostindien, oben grün, mit schwärzlichen Binden an der Seite; kann mehre Tage außerhalb des Wassers leben. Kleuker, Joh. Friedr., geb. 1749 zu Osterode, gest. 1827 als Professor der Theologie zu Kiel, war einer der ersten deutschen Gelehrten, welcher das Studium der Zend- u. braminischen Schriften u. Religionen durch Uebersetzungen und Abhandlungen förderte. Kleve, Cleve, alte Grafschaft am Rhein, kam im 14. Jahrh. an die Grafen von Mark und wurde 1417 zum Herzogthum erhoben; 1511 wurde es mit Jülich-Berg und Ravensberg vereinigt. In Folge des Jülicher Erbfolgestreits (s. Jülich) kam K. an Brandenburg, stückweise 1801 u. 1805 an Frankreich, 1815 wieder an Preußen zurück, mit Ausnahme des wichtigen Uferdistrikts an der Maas, der nebst einigen Enclaven Holland überlassen wurde. – Die Stadt K. im Reg.-Bez. Düsseldorf, in schöner fruchtbarer Gegend, hat 9000 E., schöne kathol. Hauptkirche, Mineralquelle und Bad. Klima, die atmosphärischen Verhältnisse eines Ortes in Beziehung auf Temperatur, Feuchtigkeit, Barometerdruck, elektrische Spannung etc. Das vorzugsweise Kennzeichen des K.s bleiben immer die Temperaturverhältnisse, und man bestimmt diese näher durch Angabe der mittleren Jahrestemperatur in Verbindung mit dem jährlichen Spielraum zwischen der mittleren Winter- und Sommertemperatur oder auch zwischen den 2 Temperaturextremen. Die Hauptelemente, von denen die Temperatur oder das K. abhängt, sind die geographische Breite u. die Meereshöhe, in der Art, daß mit der Entfernung vom Aequator die Temperatur abnimmt, ebenso mit der Erhebung in die Höhe. (Ein Breiteunterschied von 1 Grad entspricht einem Höhenunterschied von 320 Par. Fuß, nämlich 1/2° C.) Auf das K. eines Orts haben indeß noch verschiedene andere Umstände Einfluß, wie die Art und Weise der Vertheilung von Land und Meer, die Bodenart, der Pflanzenwuchs, die Strömungen in Meer und Luft etc. Man nennt diese die k. tischen Störungen, und sie sind die Ursache, weßhalb Orte von gleicher geographischer Breite und Meereshöhe doch oft so verschiedene K.te haben. Die Nachbarschaft des Meeres mildert die Temperatur, sowohl die Kälte als die Hitze, vermindert deßhalb in heißen Gegenden die mittlere Temperatur, erhöht sie dagegen in gemäßigten (Unterschied des See- und Continental-K.s). Von großem Einfluß sind ferner die Meeresströmungen, je nachdem sie warmes od. kaltes Wasser herbeiführen, noch mehr die Art der vorherrschenden Winde, ferner die Gestaltung des Bodens. Gebirgszüge, besonders bei westöstlicher Streichung, äußern auf ihre beiden Abhänge oft die entgegengesetzte Wirkung, indem sie nach der einen Seite kalte Winde abwehren, nach der andern warme, so die Alpen zwischen Deutschland und Italien. Weitgedehnte Sumpfgegenden, große Wälder erniedrigen die Temperatur, trockener Boden erhöht sie. Man unterscheidet 3 Haupt-K.te: das heiße K., mit nur 2 Jahreszeiten, der trockenen u. der Regenzeit; das gemäßigte K., mit 4 Jahreszeiten, u. das kalte K., mit langem Winter und sehr kurzem Sommer. Klimax, griech., Leiter, rhetorische Figur, s. Gradation. Klin, russ. Stadt im Gouvernement Moskau, mit 3000 E., vormals Erbsitz der Familie Romanow; vergl. Rußland. Klingemann, Ernst Aug. Friedrich, geb. 1777 zu Braunschweig, gest. 1831 daselbst als Generaldirektor des Hoftheaters, war auch dramatischer Dichter (Faust, Heinrich der Löwe). Klingenthal, sächs. Flecken im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, mit 2100 E., Fabrikation musikalischer Instrumente. Klinger, Friedr. Max v., der Dichter, welcher durch eines seiner Dramen der sog. Sturm- und Drangperiode den Namen gab, geb. 1753 zu Frankfurt a. M., studierte in Gießen Theologie, ging aber zu einer Schauspielerbande, bei der er bis 1778 blieb, lief als Kraftgenie in Weimar halbnackt herum und soll laut Wieland ausgesehen haben, „als ob er Löwenblut saufe und rohes Fleisch fresse“. Nachdem er als österr. Lieutenant den sog. Kartoffelkrieg mitgemacht,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 612. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/613>, abgerufen am 01.11.2024.