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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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reizende, zusammenziehende, auch ernährende etc.


Klytemnästra, myth., des Tyndareus u. der Leda Tochter, Agamemnons Gemahlin u. Mörderin; vgl. Agamemnon und Elektra.


Knabl, Jos., der bedeutendste Bildhauer der Gegenwart im Gebiete der christlichen Kunst, geb. 17. Juli 1819 zu Fließ bei Landeck im Tyrol. Da er bereits als Kind ungewöhnliche Anlagen zeigte, ward er zuerst beim alten Renn zu Immst in die Lehre geschickt u. ging von da nach München, wo er auf die kümmerlichste Weise mit Schnitzen sich fortbrachte, bis er im Jahr 1838 zu Entres (s. Bd. II. S. 570, wo Entres statt Entrer stehen sollte) kam, der ihm zuerst die mittelalterliche Kunst erschloß; später arbeitete er noch in dem Atelier von Petz u. Sickinger. Seine in ächt katholischer Weise entworfenen Compositionen athmen die höchste Schönheit u. Idealität, dabei ist seine Ausführung ganz beispiellos fleißig u. naturwüchsig im vollsten Sinne des Wortes. Zu seinen Hauptschöpfungen gehören sämmtliche Figuren u. Gruppen in dem neuen Altar des Augsburger Domes; eine Taufe Christi (kolossal, in Mergentheim); eine Anbetung Christi (zu Doesdorf in Württemberg); ferner eine grandiose Gruppe mit 8' hohen Figuren: Christus mit den 12 Aposteln, die Schlüsselgewalt verleihend; außerdem von ihm viele Modelle und kleinere Werke etc.


Knall, plötzlicher, schnell vorübergehender Schall von größerer oder geringerer Stärke, bewirkt durch einen schnell in der Luft sich fortbewegenden Körper oder durch plötzliche Entwicklung vieler elastischen Flüssigkeiten, welche die Luft bei ihrer Bildung schnell u. gewaltsam wegstoßen (Explosion) u. einen leeren Raum erzeugen, den die Luft eben so schnell wieder ausfüllt. Der K., sowie die damit verbundene Explosionskraft, ist um so stärker, je größerer Widerstand der Ausdehnung jener elastischen Flüssigkeiten entgegensteht. Außer dem Schießpulver weist die Chemie noch eine Menge von Verbindungen od. Gemische von Stoffen auf, welche die Eigenschaft haben, durch Erwärmen, Reiben, Stoß etc. zu explodiren u. zu knallen, darunter einige mit noch viel größerer Heftigkeit als das Schießpulver.


Knallgas, explodirende Luft, vorzugsweise das Gemenge von 2 Volumen Wasserstoff und 1 Volumen Sauerstoff, das mit einer Flamme in Berührung gebracht plötzlich mit einer heftigen Explosion verbrennt und zu Wasser wird. Wegen der dabei entwickelten Hitze, die selbst das Platin schmelzt, wendet man es in den chemischen Laboratorien an, wozu jedoch eigene Apparate nothwendig sind. Vgl. Hydrooxigengasmikroskop.


Knallgold, s. Gold. Knallpulver, Gemenge aus 3 Theilen Salpeter, 2 Theilen Potasche, 1 Theil Schwefelblumen. Knallquecksilber, salpetersaures Quecksilber mit einem Zusatz von Alkohol, explodirt durch Reibung, Schlag und Säuren, ist die Füllung der Zündkapseln. Knallsäure entsteht, wenn salpetersaures Silberoxyd oder Quecksilberoxydul mit einem Ueberschuß von Salpetersäure und Alkohol erwärmt werden. Knallsilber, salpetersaure Silberauflösung, gefällt, noch naß mit kaustischem Ammoniak übergossen und dann getrocknet; oder knallsaures Silberoxyd. Knallzucker, Rohrzucker, gibt, mit Schwefel- und Salpetersäure behandelt, eine leicht entzündliche explodirende Masse ab.


Knallkugeln, gläserne Kugeln, in denen sich gewöhnlich Weingeist befindet; wird der Inhalt durch Erwärmung in Gasform verwandelt, so platzen die Kugeln mit einem Knall durch die Expansion des Gases.


Knapp, Georg Christian, protestant. Theolog, geb. 1753 zu Halle, gest. 1825 daselbst als Senior der Hochschule und Director des Waisenhauses, schrieb neutestamentliche Kritiken, Exegesen, 1788 auf Staatsbefehl eine Erläuterung zu Morus: Epitome theol. christianae u. a. m.


Knapp, Albert, Dichter, geb. 1798 zu Tübingen. Prediger zu Kirchheim, jetzt Stadtpfarrer in Stuttgart. Nach Gustav Schwab's Vorgang ist K. ein Vertreter der religiösen Poesie und hat innig fromme, mitunter vortreffliche geistliche Hanslieder geliefert, die jedoch denen des Spitta u. a. im Ganzen nachstehen.

reizende, zusammenziehende, auch ernährende etc.


Klytemnästra, myth., des Tyndareus u. der Leda Tochter, Agamemnons Gemahlin u. Mörderin; vgl. Agamemnon und Elektra.


Knabl, Jos., der bedeutendste Bildhauer der Gegenwart im Gebiete der christlichen Kunst, geb. 17. Juli 1819 zu Fließ bei Landeck im Tyrol. Da er bereits als Kind ungewöhnliche Anlagen zeigte, ward er zuerst beim alten Renn zu Immst in die Lehre geschickt u. ging von da nach München, wo er auf die kümmerlichste Weise mit Schnitzen sich fortbrachte, bis er im Jahr 1838 zu Entres (s. Bd. II. S. 570, wo Entres statt Entrer stehen sollte) kam, der ihm zuerst die mittelalterliche Kunst erschloß; später arbeitete er noch in dem Atelier von Petz u. Sickinger. Seine in ächt katholischer Weise entworfenen Compositionen athmen die höchste Schönheit u. Idealität, dabei ist seine Ausführung ganz beispiellos fleißig u. naturwüchsig im vollsten Sinne des Wortes. Zu seinen Hauptschöpfungen gehören sämmtliche Figuren u. Gruppen in dem neuen Altar des Augsburger Domes; eine Taufe Christi (kolossal, in Mergentheim); eine Anbetung Christi (zu Doesdorf in Württemberg); ferner eine grandiose Gruppe mit 8' hohen Figuren: Christus mit den 12 Aposteln, die Schlüsselgewalt verleihend; außerdem von ihm viele Modelle und kleinere Werke etc.


Knall, plötzlicher, schnell vorübergehender Schall von größerer oder geringerer Stärke, bewirkt durch einen schnell in der Luft sich fortbewegenden Körper oder durch plötzliche Entwicklung vieler elastischen Flüssigkeiten, welche die Luft bei ihrer Bildung schnell u. gewaltsam wegstoßen (Explosion) u. einen leeren Raum erzeugen, den die Luft eben so schnell wieder ausfüllt. Der K., sowie die damit verbundene Explosionskraft, ist um so stärker, je größerer Widerstand der Ausdehnung jener elastischen Flüssigkeiten entgegensteht. Außer dem Schießpulver weist die Chemie noch eine Menge von Verbindungen od. Gemische von Stoffen auf, welche die Eigenschaft haben, durch Erwärmen, Reiben, Stoß etc. zu explodiren u. zu knallen, darunter einige mit noch viel größerer Heftigkeit als das Schießpulver.


Knallgas, explodirende Luft, vorzugsweise das Gemenge von 2 Volumen Wasserstoff und 1 Volumen Sauerstoff, das mit einer Flamme in Berührung gebracht plötzlich mit einer heftigen Explosion verbrennt und zu Wasser wird. Wegen der dabei entwickelten Hitze, die selbst das Platin schmelzt, wendet man es in den chemischen Laboratorien an, wozu jedoch eigene Apparate nothwendig sind. Vgl. Hydrooxigengasmikroskop.


Knallgold, s. Gold. Knallpulver, Gemenge aus 3 Theilen Salpeter, 2 Theilen Potasche, 1 Theil Schwefelblumen. Knallquecksilber, salpetersaures Quecksilber mit einem Zusatz von Alkohol, explodirt durch Reibung, Schlag und Säuren, ist die Füllung der Zündkapseln. Knallsäure entsteht, wenn salpetersaures Silberoxyd oder Quecksilberoxydul mit einem Ueberschuß von Salpetersäure und Alkohol erwärmt werden. Knallsilber, salpetersaure Silberauflösung, gefällt, noch naß mit kaustischem Ammoniak übergossen und dann getrocknet; oder knallsaures Silberoxyd. Knallzucker, Rohrzucker, gibt, mit Schwefel- und Salpetersäure behandelt, eine leicht entzündliche explodirende Masse ab.


Knallkugeln, gläserne Kugeln, in denen sich gewöhnlich Weingeist befindet; wird der Inhalt durch Erwärmung in Gasform verwandelt, so platzen die Kugeln mit einem Knall durch die Expansion des Gases.


Knapp, Georg Christian, protestant. Theolog, geb. 1753 zu Halle, gest. 1825 daselbst als Senior der Hochschule und Director des Waisenhauses, schrieb neutestamentliche Kritiken, Exegesen, 1788 auf Staatsbefehl eine Erläuterung zu Morus: Epitome theol. christianae u. a. m.


Knapp, Albert, Dichter, geb. 1798 zu Tübingen. Prediger zu Kirchheim, jetzt Stadtpfarrer in Stuttgart. Nach Gustav Schwabʼs Vorgang ist K. ein Vertreter der religiösen Poesie und hat innig fromme, mitunter vortreffliche geistliche Hanslieder geliefert, die jedoch denen des Spitta u. a. im Ganzen nachstehen.

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[618/0619] reizende, zusammenziehende, auch ernährende etc. Klytemnästra, myth., des Tyndareus u. der Leda Tochter, Agamemnons Gemahlin u. Mörderin; vgl. Agamemnon und Elektra. Knabl, Jos., der bedeutendste Bildhauer der Gegenwart im Gebiete der christlichen Kunst, geb. 17. Juli 1819 zu Fließ bei Landeck im Tyrol. Da er bereits als Kind ungewöhnliche Anlagen zeigte, ward er zuerst beim alten Renn zu Immst in die Lehre geschickt u. ging von da nach München, wo er auf die kümmerlichste Weise mit Schnitzen sich fortbrachte, bis er im Jahr 1838 zu Entres (s. Bd. II. S. 570, wo Entres statt Entrer stehen sollte) kam, der ihm zuerst die mittelalterliche Kunst erschloß; später arbeitete er noch in dem Atelier von Petz u. Sickinger. Seine in ächt katholischer Weise entworfenen Compositionen athmen die höchste Schönheit u. Idealität, dabei ist seine Ausführung ganz beispiellos fleißig u. naturwüchsig im vollsten Sinne des Wortes. Zu seinen Hauptschöpfungen gehören sämmtliche Figuren u. Gruppen in dem neuen Altar des Augsburger Domes; eine Taufe Christi (kolossal, in Mergentheim); eine Anbetung Christi (zu Doesdorf in Württemberg); ferner eine grandiose Gruppe mit 8' hohen Figuren: Christus mit den 12 Aposteln, die Schlüsselgewalt verleihend; außerdem von ihm viele Modelle und kleinere Werke etc. Knall, plötzlicher, schnell vorübergehender Schall von größerer oder geringerer Stärke, bewirkt durch einen schnell in der Luft sich fortbewegenden Körper oder durch plötzliche Entwicklung vieler elastischen Flüssigkeiten, welche die Luft bei ihrer Bildung schnell u. gewaltsam wegstoßen (Explosion) u. einen leeren Raum erzeugen, den die Luft eben so schnell wieder ausfüllt. Der K., sowie die damit verbundene Explosionskraft, ist um so stärker, je größerer Widerstand der Ausdehnung jener elastischen Flüssigkeiten entgegensteht. Außer dem Schießpulver weist die Chemie noch eine Menge von Verbindungen od. Gemische von Stoffen auf, welche die Eigenschaft haben, durch Erwärmen, Reiben, Stoß etc. zu explodiren u. zu knallen, darunter einige mit noch viel größerer Heftigkeit als das Schießpulver. Knallgas, explodirende Luft, vorzugsweise das Gemenge von 2 Volumen Wasserstoff und 1 Volumen Sauerstoff, das mit einer Flamme in Berührung gebracht plötzlich mit einer heftigen Explosion verbrennt und zu Wasser wird. Wegen der dabei entwickelten Hitze, die selbst das Platin schmelzt, wendet man es in den chemischen Laboratorien an, wozu jedoch eigene Apparate nothwendig sind. Vgl. Hydrooxigengasmikroskop. Knallgold, s. Gold. Knallpulver, Gemenge aus 3 Theilen Salpeter, 2 Theilen Potasche, 1 Theil Schwefelblumen. Knallquecksilber, salpetersaures Quecksilber mit einem Zusatz von Alkohol, explodirt durch Reibung, Schlag und Säuren, ist die Füllung der Zündkapseln. Knallsäure entsteht, wenn salpetersaures Silberoxyd oder Quecksilberoxydul mit einem Ueberschuß von Salpetersäure und Alkohol erwärmt werden. Knallsilber, salpetersaure Silberauflösung, gefällt, noch naß mit kaustischem Ammoniak übergossen und dann getrocknet; oder knallsaures Silberoxyd. Knallzucker, Rohrzucker, gibt, mit Schwefel- und Salpetersäure behandelt, eine leicht entzündliche explodirende Masse ab. Knallkugeln, gläserne Kugeln, in denen sich gewöhnlich Weingeist befindet; wird der Inhalt durch Erwärmung in Gasform verwandelt, so platzen die Kugeln mit einem Knall durch die Expansion des Gases. Knapp, Georg Christian, protestant. Theolog, geb. 1753 zu Halle, gest. 1825 daselbst als Senior der Hochschule und Director des Waisenhauses, schrieb neutestamentliche Kritiken, Exegesen, 1788 auf Staatsbefehl eine Erläuterung zu Morus: Epitome theol. christianae u. a. m. Knapp, Albert, Dichter, geb. 1798 zu Tübingen. Prediger zu Kirchheim, jetzt Stadtpfarrer in Stuttgart. Nach Gustav Schwabʼs Vorgang ist K. ein Vertreter der religiösen Poesie und hat innig fromme, mitunter vortreffliche geistliche Hanslieder geliefert, die jedoch denen des Spitta u. a. im Ganzen nachstehen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/619>, abgerufen am 23.11.2024.