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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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der Glieder, und ist stets mit heftigem, besonders in der Wärme sich vermehrendem Jucken begleitet; daher häufiges Kratzen. Die aufgekratzten Bläschen schuppen sich entweder ganz trocken, mit braunrothen Schorfen ab (trockene K., s. sicca), oder sie bilden durch Erguß von eitriger Feuchtigkeit größere Schorfe, oft mit förmlichen Geschwüren (feuchte K., s. humida). Die Ansteckung geschieht durch Uebertragung der K.milbe, daher durch unmittelbare Berührung, durch Kleider, Wäsche, Betten. Die Behandlung der K. erfordert vor Allem Vertilgung der K.milben, durch Einreiben von vertilgenden Stoffen in die Haut, was bei frischer K. allein hinreicht, während veraltete Fälle einer innern Behandlung bedürfen.


Krätzmühle, s. Amalgamirwerk.


Krafft, Adam, berühmter Bildhauer, geb. 1429 zu Nürnberg, wo noch mehre seiner besten Werke sich befinden, namentlich die Grablegung Christi an der äußern Seite der Sebalduskirche, der Giebel des Michaelsklosters, das Sakramentenhäuschen in der Lorenzkirche; auch das berühmte Ciborium im Ulmer Münster ist von ihm, sowie viele Reliefs; st. zu Schwabach 1507.


Krafft, Peter, Historienmaler, Professor an der Akademie und Director des Belvedere zu Wien, geb. 1780 zu Hanau, bildete sich auf der Malerakademie daselbst, sodann in Wien, Paris und Rom. Bekannt ist sein großes Gemälde: der Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern; ferner: die Schlacht bei Leipzig; bedeutend ferner: Ossian, Rudolf von Habsburg, die Krönung Franz I.


Kraft, das Vermögen eines Wesens eine Thätigkeit zu äußern; man unterscheidet geistige u. materielle, organische und unorganische, physische u. mechanische Kräfte. Vergl. Adhäsion, Contraction, Elasticität, Expansion, Diagonal-K., Parallelogramm der Kräfte, Gravitation etc.


Kraft, Friedrich Karl, Philolog, geb. 1786. Director des Johanneums in Hamburg, bekannt durch sein lateinisches Wörterbuch und das mit H. Müller herausgegebene Realwörterbuch.


Kragstein, s. Console.


Krahn, auch Kranich, mechanischer Apparat zum Heben, auch Weiterbringen schwerer Lasten. In seiner einfachsten Form besteht er aus einer starken Säule (Ständer) mit einem, meist schräg aufwärts gerichteten Querbalken (der Bracke); letztere mit Rollen an ihren beiden Enden, über welche das Zugtau geht. Nach u. nach wurde dieser Apparat sehr vervollkommnet, und man hat jetzt verschiedene Arten, theils feststehende, theils bewegliche.


Krailsheim, württemb. Oberamtsstadt an der Jaxt, mit 3500 E., ziemlicher Industrie.


Krain, österr. Kronland, zum Königreich Illyrien gehöriges Herzogthum, 1811/3 #M. groß, mit 479000 E., meistens Slaven, in 14 Städten, 17 Märkten, 3174 Dörfern, Gebirgsland, von den karnischen und julischen Alpen erfüllt. Hauptfluß ist die Save, der die Zeyer, Laibach, Feistritz, Gurka und Kulpa zufließen; Seen: Der Czirknitzer, Feldeser u. Wocheiner See; durch große Höhlen, unterirdische Wasserbecken und andere Wunder der Unterwelt ist das Gebirge von K. den Naturforschern sehr interessant. Das Land ist wohlangebaut, erzeugt aber den Bedarf an Getreide und Wein nicht vollständig; das Gebirge ist größtentheils bewaldet, der Bergbau auf Quecksilber, Eisen, Blei und Steinkohlen von großer Wichtigkeit; die Industrie beschränkt sich größtentheils auf die Verarbeitung der Landeserzeugnisse; der Handel ist vorzugsweise Speditions- und Transithandel. K. ist seit 1854 in 30 Bezirke eingetheilt, die Hauptstadt ist Laibach. Zur Römerzeit war K. ein Theil von Noricum, wurde während der Völkerwanderung von Slaven besetzt, hierauf von Karl d. Gr. erobert und größtentheils zum Herzogthum Friul geschlagen, 972 eine eigene Markgrafschaft. Kaiser Friedrich II. belehnte den letzten Babenberger mit K., von dem schon vorher einzelne Theile an Oesterreich gekommen waren, das 1364 endlich das Ganze erwarb. Seit dieser Zeit blieb K. österr., die Zwischenzeit von 1809-13 ausgenommen.


Krajowa, Hauptstadt der kleinen Walachei, unweit des Schyl, mit 9000 E., lebhaftem Verkehr.

der Glieder, und ist stets mit heftigem, besonders in der Wärme sich vermehrendem Jucken begleitet; daher häufiges Kratzen. Die aufgekratzten Bläschen schuppen sich entweder ganz trocken, mit braunrothen Schorfen ab (trockene K., s. sicca), oder sie bilden durch Erguß von eitriger Feuchtigkeit größere Schorfe, oft mit förmlichen Geschwüren (feuchte K., s. humida). Die Ansteckung geschieht durch Uebertragung der K.milbe, daher durch unmittelbare Berührung, durch Kleider, Wäsche, Betten. Die Behandlung der K. erfordert vor Allem Vertilgung der K.milben, durch Einreiben von vertilgenden Stoffen in die Haut, was bei frischer K. allein hinreicht, während veraltete Fälle einer innern Behandlung bedürfen.


Krätzmühle, s. Amalgamirwerk.


Krafft, Adam, berühmter Bildhauer, geb. 1429 zu Nürnberg, wo noch mehre seiner besten Werke sich befinden, namentlich die Grablegung Christi an der äußern Seite der Sebalduskirche, der Giebel des Michaelsklosters, das Sakramentenhäuschen in der Lorenzkirche; auch das berühmte Ciborium im Ulmer Münster ist von ihm, sowie viele Reliefs; st. zu Schwabach 1507.


Krafft, Peter, Historienmaler, Professor an der Akademie und Director des Belvedere zu Wien, geb. 1780 zu Hanau, bildete sich auf der Malerakademie daselbst, sodann in Wien, Paris und Rom. Bekannt ist sein großes Gemälde: der Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern; ferner: die Schlacht bei Leipzig; bedeutend ferner: Ossian, Rudolf von Habsburg, die Krönung Franz I.


Kraft, das Vermögen eines Wesens eine Thätigkeit zu äußern; man unterscheidet geistige u. materielle, organische und unorganische, physische u. mechanische Kräfte. Vergl. Adhäsion, Contraction, Elasticität, Expansion, Diagonal-K., Parallelogramm der Kräfte, Gravitation etc.


Kraft, Friedrich Karl, Philolog, geb. 1786. Director des Johanneums in Hamburg, bekannt durch sein lateinisches Wörterbuch und das mit H. Müller herausgegebene Realwörterbuch.


Kragstein, s. Console.


Krahn, auch Kranich, mechanischer Apparat zum Heben, auch Weiterbringen schwerer Lasten. In seiner einfachsten Form besteht er aus einer starken Säule (Ständer) mit einem, meist schräg aufwärts gerichteten Querbalken (der Bracke); letztere mit Rollen an ihren beiden Enden, über welche das Zugtau geht. Nach u. nach wurde dieser Apparat sehr vervollkommnet, und man hat jetzt verschiedene Arten, theils feststehende, theils bewegliche.


Krailsheim, württemb. Oberamtsstadt an der Jaxt, mit 3500 E., ziemlicher Industrie.


Krain, österr. Kronland, zum Königreich Illyrien gehöriges Herzogthum, 1811/3 □M. groß, mit 479000 E., meistens Slaven, in 14 Städten, 17 Märkten, 3174 Dörfern, Gebirgsland, von den karnischen und julischen Alpen erfüllt. Hauptfluß ist die Save, der die Zeyer, Laibach, Feistritz, Gurka und Kulpa zufließen; Seen: Der Czirknitzer, Feldeser u. Wocheiner See; durch große Höhlen, unterirdische Wasserbecken und andere Wunder der Unterwelt ist das Gebirge von K. den Naturforschern sehr interessant. Das Land ist wohlangebaut, erzeugt aber den Bedarf an Getreide und Wein nicht vollständig; das Gebirge ist größtentheils bewaldet, der Bergbau auf Quecksilber, Eisen, Blei und Steinkohlen von großer Wichtigkeit; die Industrie beschränkt sich größtentheils auf die Verarbeitung der Landeserzeugnisse; der Handel ist vorzugsweise Speditions- und Transithandel. K. ist seit 1854 in 30 Bezirke eingetheilt, die Hauptstadt ist Laibach. Zur Römerzeit war K. ein Theil von Noricum, wurde während der Völkerwanderung von Slaven besetzt, hierauf von Karl d. Gr. erobert und größtentheils zum Herzogthum Friul geschlagen, 972 eine eigene Markgrafschaft. Kaiser Friedrich II. belehnte den letzten Babenberger mit K., von dem schon vorher einzelne Theile an Oesterreich gekommen waren, das 1364 endlich das Ganze erwarb. Seit dieser Zeit blieb K. österr., die Zwischenzeit von 1809–13 ausgenommen.


Krajowa, Hauptstadt der kleinen Walachei, unweit des Schyl, mit 9000 E., lebhaftem Verkehr.

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[650/0651] der Glieder, und ist stets mit heftigem, besonders in der Wärme sich vermehrendem Jucken begleitet; daher häufiges Kratzen. Die aufgekratzten Bläschen schuppen sich entweder ganz trocken, mit braunrothen Schorfen ab (trockene K., s. sicca), oder sie bilden durch Erguß von eitriger Feuchtigkeit größere Schorfe, oft mit förmlichen Geschwüren (feuchte K., s. humida). Die Ansteckung geschieht durch Uebertragung der K.milbe, daher durch unmittelbare Berührung, durch Kleider, Wäsche, Betten. Die Behandlung der K. erfordert vor Allem Vertilgung der K.milben, durch Einreiben von vertilgenden Stoffen in die Haut, was bei frischer K. allein hinreicht, während veraltete Fälle einer innern Behandlung bedürfen. Krätzmühle, s. Amalgamirwerk. Krafft, Adam, berühmter Bildhauer, geb. 1429 zu Nürnberg, wo noch mehre seiner besten Werke sich befinden, namentlich die Grablegung Christi an der äußern Seite der Sebalduskirche, der Giebel des Michaelsklosters, das Sakramentenhäuschen in der Lorenzkirche; auch das berühmte Ciborium im Ulmer Münster ist von ihm, sowie viele Reliefs; st. zu Schwabach 1507. Krafft, Peter, Historienmaler, Professor an der Akademie und Director des Belvedere zu Wien, geb. 1780 zu Hanau, bildete sich auf der Malerakademie daselbst, sodann in Wien, Paris und Rom. Bekannt ist sein großes Gemälde: der Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern; ferner: die Schlacht bei Leipzig; bedeutend ferner: Ossian, Rudolf von Habsburg, die Krönung Franz I. Kraft, das Vermögen eines Wesens eine Thätigkeit zu äußern; man unterscheidet geistige u. materielle, organische und unorganische, physische u. mechanische Kräfte. Vergl. Adhäsion, Contraction, Elasticität, Expansion, Diagonal-K., Parallelogramm der Kräfte, Gravitation etc. Kraft, Friedrich Karl, Philolog, geb. 1786. Director des Johanneums in Hamburg, bekannt durch sein lateinisches Wörterbuch und das mit H. Müller herausgegebene Realwörterbuch. Kragstein, s. Console. Krahn, auch Kranich, mechanischer Apparat zum Heben, auch Weiterbringen schwerer Lasten. In seiner einfachsten Form besteht er aus einer starken Säule (Ständer) mit einem, meist schräg aufwärts gerichteten Querbalken (der Bracke); letztere mit Rollen an ihren beiden Enden, über welche das Zugtau geht. Nach u. nach wurde dieser Apparat sehr vervollkommnet, und man hat jetzt verschiedene Arten, theils feststehende, theils bewegliche. Krailsheim, württemb. Oberamtsstadt an der Jaxt, mit 3500 E., ziemlicher Industrie. Krain, österr. Kronland, zum Königreich Illyrien gehöriges Herzogthum, 1811/3 □M. groß, mit 479000 E., meistens Slaven, in 14 Städten, 17 Märkten, 3174 Dörfern, Gebirgsland, von den karnischen und julischen Alpen erfüllt. Hauptfluß ist die Save, der die Zeyer, Laibach, Feistritz, Gurka und Kulpa zufließen; Seen: Der Czirknitzer, Feldeser u. Wocheiner See; durch große Höhlen, unterirdische Wasserbecken und andere Wunder der Unterwelt ist das Gebirge von K. den Naturforschern sehr interessant. Das Land ist wohlangebaut, erzeugt aber den Bedarf an Getreide und Wein nicht vollständig; das Gebirge ist größtentheils bewaldet, der Bergbau auf Quecksilber, Eisen, Blei und Steinkohlen von großer Wichtigkeit; die Industrie beschränkt sich größtentheils auf die Verarbeitung der Landeserzeugnisse; der Handel ist vorzugsweise Speditions- und Transithandel. K. ist seit 1854 in 30 Bezirke eingetheilt, die Hauptstadt ist Laibach. Zur Römerzeit war K. ein Theil von Noricum, wurde während der Völkerwanderung von Slaven besetzt, hierauf von Karl d. Gr. erobert und größtentheils zum Herzogthum Friul geschlagen, 972 eine eigene Markgrafschaft. Kaiser Friedrich II. belehnte den letzten Babenberger mit K., von dem schon vorher einzelne Theile an Oesterreich gekommen waren, das 1364 endlich das Ganze erwarb. Seit dieser Zeit blieb K. österr., die Zwischenzeit von 1809–13 ausgenommen. Krajowa, Hauptstadt der kleinen Walachei, unweit des Schyl, mit 9000 E., lebhaftem Verkehr.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/651>, abgerufen am 23.11.2024.