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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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sein gleichnamiger Sohn, geb. 1515, gest. 1580, zeichnete sich als Maler aus.


Kranich (Grus), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit langem, starkem, spitzigem Schnabel, die Nasenlöcher in eine lange Rinne auslaufend. Sie leben mehr auf offenen Feldern als in Sümpfen, und nähren sich außer von Insekten und Amphibien auch von Pflanzen. In der Freiheit sind sie äußerst scheu und vorsichtig, stellen Wachen aus, werden aber in Gefangenschaft sehr zutraulich und zeigen dann viele geistige Fähigkeiten. Sie nisten auf kleinen Erhöhungen in Sümpfen. Der gemeine K. (G. cinerea), gegen 4' hoch, aschgrau, mit schwarzer Kehle und krausen hintern Flügelfedern, hauptsächlich im nördl. Europa u. Asien, zieht gegen den Winter nach dem Süden. Der numidische K. (G. virgo), 3' lang, von schlankem, zierlichem Bau; in Afrika, auch Südeuropa. Der Pfauen-K. (G. pavonina), im westl. Afrika.


Kranichfeld, sächs.-meining.-hildburghausische Stadt, von der 1/3 sächs.-weimarisch ist, an der Ilm, ehemals Hauptort einer thüring. Grafschaft, mit 2100 E.


Kraniologie, griech.-deutsch, Schädellehre.


Krankenanstalt, s. Hospital.


Krankenheil, altes aber erst vor kurzem wieder aufgefundenes Mineralbad in der Nähe der Stadt Tölz in Oberbayern. Jodsoda- u. Jodschwefelquellen, auffallend günstig wirkend gegen Drüsenkrankheiten, Flechten, Rheumatismen und Gicht, Leiden der Harnwerkzeuge, Verdauungsorgane u. s. w.


Krankheit (morbus), nennt man im Allgemeinen jede etwas bedeutendere Abweichung vom vollkommen normalen Zustande des Körpers, seiner Organe und deren Functionen, begründet in Störung der mechanischen, biochemischen und dynamischen Verhältnisse des Körpers. Eine genaue Gränzlinie zwischen Gesundheit und K. läßt sich nicht ziehen und viele der leichteren Schwankungen fallen noch innerhalb der Gränze der Gesundheit, wie z. B. die aus der Lebensart, Gewohnheit, dem Temperament hervorgehenden Unpäßlichkeiten, die leichtern Störungen des Befindens bei Schwangern, während des Monatflußes etc. Sind diese Abweichungen vom normalen Zustande aber bedeutender, störender oder gar gefahrdrohend, so charakterisiren sie sich als K. Jede K. äußert sich durch gewisse ungewöhnlichere Erscheinungen, Zufälle, Symptome der K., und die entweder dem Arzte (objective Symptome) oder dem Gefühle des Kranken bemerkbar sind (subjective Symptome). Man unterscheidet bei jeder K. die nächste Ursache od. das Wesen der K. und die entfernteren Ursachen. Die nächste Ursache der K. (causa proxima) ist der vom Normalen abweichende physiologische Vorgang selbst, also das eigentliche Wesen der K. Die entfernteren Ursachen (causae remotae) zerfallen in die prädisponirenden oder die K.sanlage (dispositio, praedispositio), beruhend auf einem besondern Zustande eines Organes, welcher dieses empfänglicher macht, eine Störung in seiner Function zu erleiden, d. h. zu erkranken, und in die Gelegenheitsursache (causa occasionalis), welche diese Störung wirklich hervorruft, die K. zum Ausbruch bringt. Die verschiedenen Störungen, denen jedes einzelne Organ unterworfen werden kann, unterschied man als Arten der K. (species morborum), bei deren Bestimmung man sich bisher hauptsächlich an die Verschiedenheit der Symptomengruppen hielt. Die neuere Medicin ist indeß bemüht, bei jeder K.sart die zu Grund liegende physiologische Störung selber zu erforschen u. zu erkennen.


Kranzarterie, Kranzvene sind die ernährenden Blutgefäße des Herzmuskels, sogenannt, weil sie auf der Gränzlinie zwischen Vorhöfen und Kammern eine Art Kranz um den Muskel bilden. Das Herz besitzt zwei K.n; dieselben entspringen aus der linken, hinteren od. arteriellen Kammer in der Nähe des Ursprungs der Aorta. Sämmtliche Venen des Herzens sammeln sich in eine große Herzvene, die sich in den rechten, vordern oder Hohlvenensack, venösen Vorhof ergießt. Die Oeffnung ist mit einer dünnen, halbmondförmigen Klappe der valvula Thebesii versehen.


Krapp, Färberröthe, Gewächs aus

sein gleichnamiger Sohn, geb. 1515, gest. 1580, zeichnete sich als Maler aus.


Kranich (Grus), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit langem, starkem, spitzigem Schnabel, die Nasenlöcher in eine lange Rinne auslaufend. Sie leben mehr auf offenen Feldern als in Sümpfen, und nähren sich außer von Insekten und Amphibien auch von Pflanzen. In der Freiheit sind sie äußerst scheu und vorsichtig, stellen Wachen aus, werden aber in Gefangenschaft sehr zutraulich und zeigen dann viele geistige Fähigkeiten. Sie nisten auf kleinen Erhöhungen in Sümpfen. Der gemeine K. (G. cinerea), gegen 4' hoch, aschgrau, mit schwarzer Kehle und krausen hintern Flügelfedern, hauptsächlich im nördl. Europa u. Asien, zieht gegen den Winter nach dem Süden. Der numidische K. (G. virgo), 3' lang, von schlankem, zierlichem Bau; in Afrika, auch Südeuropa. Der Pfauen-K. (G. pavonina), im westl. Afrika.


Kranichfeld, sächs.-meining.-hildburghausische Stadt, von der 1/3 sächs.-weimarisch ist, an der Ilm, ehemals Hauptort einer thüring. Grafschaft, mit 2100 E.


Kraniologie, griech.-deutsch, Schädellehre.


Krankenanstalt, s. Hospital.


Krankenheil, altes aber erst vor kurzem wieder aufgefundenes Mineralbad in der Nähe der Stadt Tölz in Oberbayern. Jodsoda- u. Jodschwefelquellen, auffallend günstig wirkend gegen Drüsenkrankheiten, Flechten, Rheumatismen und Gicht, Leiden der Harnwerkzeuge, Verdauungsorgane u. s. w.


Krankheit (morbus), nennt man im Allgemeinen jede etwas bedeutendere Abweichung vom vollkommen normalen Zustande des Körpers, seiner Organe und deren Functionen, begründet in Störung der mechanischen, biochemischen und dynamischen Verhältnisse des Körpers. Eine genaue Gränzlinie zwischen Gesundheit und K. läßt sich nicht ziehen und viele der leichteren Schwankungen fallen noch innerhalb der Gränze der Gesundheit, wie z. B. die aus der Lebensart, Gewohnheit, dem Temperament hervorgehenden Unpäßlichkeiten, die leichtern Störungen des Befindens bei Schwangern, während des Monatflußes etc. Sind diese Abweichungen vom normalen Zustande aber bedeutender, störender oder gar gefahrdrohend, so charakterisiren sie sich als K. Jede K. äußert sich durch gewisse ungewöhnlichere Erscheinungen, Zufälle, Symptome der K., und die entweder dem Arzte (objective Symptome) oder dem Gefühle des Kranken bemerkbar sind (subjective Symptome). Man unterscheidet bei jeder K. die nächste Ursache od. das Wesen der K. und die entfernteren Ursachen. Die nächste Ursache der K. (causa proxima) ist der vom Normalen abweichende physiologische Vorgang selbst, also das eigentliche Wesen der K. Die entfernteren Ursachen (causae remotae) zerfallen in die prädisponirenden oder die K.sanlage (dispositio, praedispositio), beruhend auf einem besondern Zustande eines Organes, welcher dieses empfänglicher macht, eine Störung in seiner Function zu erleiden, d. h. zu erkranken, und in die Gelegenheitsursache (causa occasionalis), welche diese Störung wirklich hervorruft, die K. zum Ausbruch bringt. Die verschiedenen Störungen, denen jedes einzelne Organ unterworfen werden kann, unterschied man als Arten der K. (species morborum), bei deren Bestimmung man sich bisher hauptsächlich an die Verschiedenheit der Symptomengruppen hielt. Die neuere Medicin ist indeß bemüht, bei jeder K.sart die zu Grund liegende physiologische Störung selber zu erforschen u. zu erkennen.


Kranzarterie, Kranzvene sind die ernährenden Blutgefäße des Herzmuskels, sogenannt, weil sie auf der Gränzlinie zwischen Vorhöfen und Kammern eine Art Kranz um den Muskel bilden. Das Herz besitzt zwei K.n; dieselben entspringen aus der linken, hinteren od. arteriellen Kammer in der Nähe des Ursprungs der Aorta. Sämmtliche Venen des Herzens sammeln sich in eine große Herzvene, die sich in den rechten, vordern oder Hohlvenensack, venösen Vorhof ergießt. Die Oeffnung ist mit einer dünnen, halbmondförmigen Klappe der valvula Thebesii versehen.


Krapp, Färberröthe, Gewächs aus

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[652/0653] sein gleichnamiger Sohn, geb. 1515, gest. 1580, zeichnete sich als Maler aus. Kranich (Grus), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit langem, starkem, spitzigem Schnabel, die Nasenlöcher in eine lange Rinne auslaufend. Sie leben mehr auf offenen Feldern als in Sümpfen, und nähren sich außer von Insekten und Amphibien auch von Pflanzen. In der Freiheit sind sie äußerst scheu und vorsichtig, stellen Wachen aus, werden aber in Gefangenschaft sehr zutraulich und zeigen dann viele geistige Fähigkeiten. Sie nisten auf kleinen Erhöhungen in Sümpfen. Der gemeine K. (G. cinerea), gegen 4' hoch, aschgrau, mit schwarzer Kehle und krausen hintern Flügelfedern, hauptsächlich im nördl. Europa u. Asien, zieht gegen den Winter nach dem Süden. Der numidische K. (G. virgo), 3' lang, von schlankem, zierlichem Bau; in Afrika, auch Südeuropa. Der Pfauen-K. (G. pavonina), im westl. Afrika. Kranichfeld, sächs.-meining.-hildburghausische Stadt, von der 1/3 sächs.-weimarisch ist, an der Ilm, ehemals Hauptort einer thüring. Grafschaft, mit 2100 E. Kraniologie, griech.-deutsch, Schädellehre. Krankenanstalt, s. Hospital. Krankenheil, altes aber erst vor kurzem wieder aufgefundenes Mineralbad in der Nähe der Stadt Tölz in Oberbayern. Jodsoda- u. Jodschwefelquellen, auffallend günstig wirkend gegen Drüsenkrankheiten, Flechten, Rheumatismen und Gicht, Leiden der Harnwerkzeuge, Verdauungsorgane u. s. w. Krankheit (morbus), nennt man im Allgemeinen jede etwas bedeutendere Abweichung vom vollkommen normalen Zustande des Körpers, seiner Organe und deren Functionen, begründet in Störung der mechanischen, biochemischen und dynamischen Verhältnisse des Körpers. Eine genaue Gränzlinie zwischen Gesundheit und K. läßt sich nicht ziehen und viele der leichteren Schwankungen fallen noch innerhalb der Gränze der Gesundheit, wie z. B. die aus der Lebensart, Gewohnheit, dem Temperament hervorgehenden Unpäßlichkeiten, die leichtern Störungen des Befindens bei Schwangern, während des Monatflußes etc. Sind diese Abweichungen vom normalen Zustande aber bedeutender, störender oder gar gefahrdrohend, so charakterisiren sie sich als K. Jede K. äußert sich durch gewisse ungewöhnlichere Erscheinungen, Zufälle, Symptome der K., und die entweder dem Arzte (objective Symptome) oder dem Gefühle des Kranken bemerkbar sind (subjective Symptome). Man unterscheidet bei jeder K. die nächste Ursache od. das Wesen der K. und die entfernteren Ursachen. Die nächste Ursache der K. (causa proxima) ist der vom Normalen abweichende physiologische Vorgang selbst, also das eigentliche Wesen der K. Die entfernteren Ursachen (causae remotae) zerfallen in die prädisponirenden oder die K.sanlage (dispositio, praedispositio), beruhend auf einem besondern Zustande eines Organes, welcher dieses empfänglicher macht, eine Störung in seiner Function zu erleiden, d. h. zu erkranken, und in die Gelegenheitsursache (causa occasionalis), welche diese Störung wirklich hervorruft, die K. zum Ausbruch bringt. Die verschiedenen Störungen, denen jedes einzelne Organ unterworfen werden kann, unterschied man als Arten der K. (species morborum), bei deren Bestimmung man sich bisher hauptsächlich an die Verschiedenheit der Symptomengruppen hielt. Die neuere Medicin ist indeß bemüht, bei jeder K.sart die zu Grund liegende physiologische Störung selber zu erforschen u. zu erkennen. Kranzarterie, Kranzvene sind die ernährenden Blutgefäße des Herzmuskels, sogenannt, weil sie auf der Gränzlinie zwischen Vorhöfen und Kammern eine Art Kranz um den Muskel bilden. Das Herz besitzt zwei K.n; dieselben entspringen aus der linken, hinteren od. arteriellen Kammer in der Nähe des Ursprungs der Aorta. Sämmtliche Venen des Herzens sammeln sich in eine große Herzvene, die sich in den rechten, vordern oder Hohlvenensack, venösen Vorhof ergießt. Die Oeffnung ist mit einer dünnen, halbmondförmigen Klappe der valvula Thebesii versehen. Krapp, Färberröthe, Gewächs aus

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/653>, abgerufen am 23.11.2024.