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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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1808-11, 5 Bde. u. vermischte Schriften (1808-12, 7 Bde.); philos. (1812), von Herbart bevorwortet u. s. f. Voigt lieferte nachträglich K.ens Lebensbeschreibung (1819).


Krause, Karl Christ. Friedr., fruchtbarer philosophischer u. freimaurerischer Schriftsteller, dessen Weltanschauung auf einen von Schelling etwas abweichenden Pantheismus hinauslief u. dessen Schriften schon wegen ihrer abstrusen Sprache wenig Leser finden, wurde geb. 1781 zu Eisenberg im Altenburgischen, in Jena ein Schüler von Fichte und Schelling, lehrte seit 1802 in Jena einige Zeit, stiftete 1813 in Berlin eine Gesellschaft für deutsche Sprache, reiste, hielt 1824 wieder philos. Vorlesungen, zog 1831 nach München, und st. 1832 daselbst. Schrieb über verschiedene Theile der Philosophie, auch eine "Grundlage eines philos. Systems der Mathematik" Jena 1804, dazu für die Freimaurer: "Urbild der Menschheit" Dresden 1811, 2. Aufl. 1819; "die 3 ältesten Urkunden der Freimaurerbrüderschaft" (Dresden u. Freiberg 1813, 2. Aufl. 1820-21. 2 Bde.); Höhere Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei (3. Aufl. Dresd. 1820). Handschriftl. Nachlaß, Göttingen 1836-48.


Krauseminze, s. Minze.


Krauseneck, Wilhelm von, preuß. General, geb. 1775 zu Bayreuth, gest. 1850, diente in den franz. Kriegen mit Auszeichnung und machte sich besonders durch seine Thätigkeit im Generalstabe verdient.


Kraut, Wilhelm Theodor, geb. 1800 zu Lüneburg, Professor der Rechte in Göttingen, schrieb: "Grundriß zu Vorlesungen über das deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehenrechts" Göttingen 1830; "Die Vormundschaft nach den Grundsätzen des deutschen Rechts" Göttingen 1845.


Kray, Paul, Baron von Krayow, geb. 1735 zu Käsmark in Ungarn, Sohn eines k. k. Hauptmanns, schwang sich durch Tapferkeit und Umsicht zum General empor, machte 1799 vor Suwarows Ankunft in Italien einen glänzenden Feldzug, wurde aber 1800 von Moreau durch die Schlachten von Eugen, Mößkirch, Biberach u. Höchstädt immer weiter zurückgedrängt; er verlor das Commando und st. 1804.


Krayenhoff, Cornelius Rudolf Theodor, geb. 1758 zu Nimwegen, gest. 1846, holländ. General, durch Tapferkeit und Geschicklichkeit als Ingenieur ausgezeichnet, unter Ludwig Napoleon Kriegsminister, später Orangist, nach 1815 Gouverneur von Curacao, zog sich 1826 von allen Aemtern zurück. Seine Schriften über den Wasserbau und seine Karten werden sehr geschätzt.


Krebs (scirrhus, cancer, carcinoma), das Produkt einer abnormen und eigenthümlichen, auf die Zerstörung u. Umbildung aller umgebenden Gewebetheile hinarbeitenden und damit ihre Bösartigkeit bekundenden Neubildung. Einen specifischen Elementartheil, welcher ausschließlich nur dem K.e eigenthümlich, scheint es nicht zu geben. Die anatomischen Elemente, welche den K. zusammensetzen. sind: 1) eine das K.gewebe durchdringende, zur Ernährung desselben in weiterer Wucherung bestimmte Flüssigkeit von verschiedener Consistenz, 2) das aus Fasern oder Zellen od. beiden zugleich bestehende K.gewebe. Je nachdem der eine dieser beiden Theile überwiegt, ist das Aussehen u. die Consistenz verschieden. Gegenwärtig bringt man sämmtliche Varietäten unter zwei Hauptgruppen: 1) Faser-K., scirrhus im engern Sinne, und 2) Zellen-K. (Markschwamm); eine 3. Form vielleicht bildet der noch nicht allseitig als K. form anerkannte Gallert-K. Die frühere Unterscheidung zwischen scirrhus, geschlossenem K. und carcinoma, offenem K. bezieht sich nur auf verschiedene Bildungsstufen des Faser-K.es. Scirrhus ist das frühere Stadium, das der exclusiven Neubildung, aber Carcinoma, K.geschwür bezeichnet dasjenige, wo die Neubildung mit der destructiven Metamorphose der normalen Gebilde combinirt ist. Die vielerlei Synonyme für einzelne K.varietäten, Markschwamm, Blutschwamm, Carcinoma alveolare, reticulatum, hyalinum, fasciculatum, melanodes, spina ventosa etc. beziehen sich auf die Struktur, den Sitz, das Aussehen oder andere äußere Eigenschaften des Aftergebildes. Eine wesentliche Eigenschaft

1808–11, 5 Bde. u. vermischte Schriften (1808–12, 7 Bde.); philos. (1812), von Herbart bevorwortet u. s. f. Voigt lieferte nachträglich K.ens Lebensbeschreibung (1819).


Krause, Karl Christ. Friedr., fruchtbarer philosophischer u. freimaurerischer Schriftsteller, dessen Weltanschauung auf einen von Schelling etwas abweichenden Pantheismus hinauslief u. dessen Schriften schon wegen ihrer abstrusen Sprache wenig Leser finden, wurde geb. 1781 zu Eisenberg im Altenburgischen, in Jena ein Schüler von Fichte und Schelling, lehrte seit 1802 in Jena einige Zeit, stiftete 1813 in Berlin eine Gesellschaft für deutsche Sprache, reiste, hielt 1824 wieder philos. Vorlesungen, zog 1831 nach München, und st. 1832 daselbst. Schrieb über verschiedene Theile der Philosophie, auch eine „Grundlage eines philos. Systems der Mathematik“ Jena 1804, dazu für die Freimaurer: „Urbild der Menschheit“ Dresden 1811, 2. Aufl. 1819; „die 3 ältesten Urkunden der Freimaurerbrüderschaft“ (Dresden u. Freiberg 1813, 2. Aufl. 1820–21. 2 Bde.); Höhere Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei (3. Aufl. Dresd. 1820). Handschriftl. Nachlaß, Göttingen 1836–48.


Krauseminze, s. Minze.


Krauseneck, Wilhelm von, preuß. General, geb. 1775 zu Bayreuth, gest. 1850, diente in den franz. Kriegen mit Auszeichnung und machte sich besonders durch seine Thätigkeit im Generalstabe verdient.


Kraut, Wilhelm Theodor, geb. 1800 zu Lüneburg, Professor der Rechte in Göttingen, schrieb: „Grundriß zu Vorlesungen über das deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehenrechts“ Göttingen 1830; „Die Vormundschaft nach den Grundsätzen des deutschen Rechts“ Göttingen 1845.


Kray, Paul, Baron von Krayow, geb. 1735 zu Käsmark in Ungarn, Sohn eines k. k. Hauptmanns, schwang sich durch Tapferkeit und Umsicht zum General empor, machte 1799 vor Suwarows Ankunft in Italien einen glänzenden Feldzug, wurde aber 1800 von Moreau durch die Schlachten von Eugen, Mößkirch, Biberach u. Höchstädt immer weiter zurückgedrängt; er verlor das Commando und st. 1804.


Krayenhoff, Cornelius Rudolf Theodor, geb. 1758 zu Nimwegen, gest. 1846, holländ. General, durch Tapferkeit und Geschicklichkeit als Ingenieur ausgezeichnet, unter Ludwig Napoleon Kriegsminister, später Orangist, nach 1815 Gouverneur von Curaçao, zog sich 1826 von allen Aemtern zurück. Seine Schriften über den Wasserbau und seine Karten werden sehr geschätzt.


Krebs (scirrhus, cancer, carcinoma), das Produkt einer abnormen und eigenthümlichen, auf die Zerstörung u. Umbildung aller umgebenden Gewebetheile hinarbeitenden und damit ihre Bösartigkeit bekundenden Neubildung. Einen specifischen Elementartheil, welcher ausschließlich nur dem K.e eigenthümlich, scheint es nicht zu geben. Die anatomischen Elemente, welche den K. zusammensetzen. sind: 1) eine das K.gewebe durchdringende, zur Ernährung desselben in weiterer Wucherung bestimmte Flüssigkeit von verschiedener Consistenz, 2) das aus Fasern oder Zellen od. beiden zugleich bestehende K.gewebe. Je nachdem der eine dieser beiden Theile überwiegt, ist das Aussehen u. die Consistenz verschieden. Gegenwärtig bringt man sämmtliche Varietäten unter zwei Hauptgruppen: 1) Faser-K., scirrhus im engern Sinne, und 2) Zellen-K. (Markschwamm); eine 3. Form vielleicht bildet der noch nicht allseitig als K. form anerkannte Gallert-K. Die frühere Unterscheidung zwischen scirrhus, geschlossenem K. und carcinoma, offenem K. bezieht sich nur auf verschiedene Bildungsstufen des Faser-K.es. Scirrhus ist das frühere Stadium, das der exclusiven Neubildung, aber Carcinoma, K.geschwür bezeichnet dasjenige, wo die Neubildung mit der destructiven Metamorphose der normalen Gebilde combinirt ist. Die vielerlei Synonyme für einzelne K.varietäten, Markschwamm, Blutschwamm, Carcinoma alveolare, reticulatum, hyalinum, fasciculatum, melanodes, spina ventosa etc. beziehen sich auf die Struktur, den Sitz, das Aussehen oder andere äußere Eigenschaften des Aftergebildes. Eine wesentliche Eigenschaft

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[654/0655] 1808–11, 5 Bde. u. vermischte Schriften (1808–12, 7 Bde.); philos. (1812), von Herbart bevorwortet u. s. f. Voigt lieferte nachträglich K.ens Lebensbeschreibung (1819). Krause, Karl Christ. Friedr., fruchtbarer philosophischer u. freimaurerischer Schriftsteller, dessen Weltanschauung auf einen von Schelling etwas abweichenden Pantheismus hinauslief u. dessen Schriften schon wegen ihrer abstrusen Sprache wenig Leser finden, wurde geb. 1781 zu Eisenberg im Altenburgischen, in Jena ein Schüler von Fichte und Schelling, lehrte seit 1802 in Jena einige Zeit, stiftete 1813 in Berlin eine Gesellschaft für deutsche Sprache, reiste, hielt 1824 wieder philos. Vorlesungen, zog 1831 nach München, und st. 1832 daselbst. Schrieb über verschiedene Theile der Philosophie, auch eine „Grundlage eines philos. Systems der Mathematik“ Jena 1804, dazu für die Freimaurer: „Urbild der Menschheit“ Dresden 1811, 2. Aufl. 1819; „die 3 ältesten Urkunden der Freimaurerbrüderschaft“ (Dresden u. Freiberg 1813, 2. Aufl. 1820–21. 2 Bde.); Höhere Vergeistigung der ächt überlieferten Grundsymbole der Freimaurerei (3. Aufl. Dresd. 1820). Handschriftl. Nachlaß, Göttingen 1836–48. Krauseminze, s. Minze. Krauseneck, Wilhelm von, preuß. General, geb. 1775 zu Bayreuth, gest. 1850, diente in den franz. Kriegen mit Auszeichnung und machte sich besonders durch seine Thätigkeit im Generalstabe verdient. Kraut, Wilhelm Theodor, geb. 1800 zu Lüneburg, Professor der Rechte in Göttingen, schrieb: „Grundriß zu Vorlesungen über das deutsche Privatrecht mit Einschluß des Lehenrechts“ Göttingen 1830; „Die Vormundschaft nach den Grundsätzen des deutschen Rechts“ Göttingen 1845. Kray, Paul, Baron von Krayow, geb. 1735 zu Käsmark in Ungarn, Sohn eines k. k. Hauptmanns, schwang sich durch Tapferkeit und Umsicht zum General empor, machte 1799 vor Suwarows Ankunft in Italien einen glänzenden Feldzug, wurde aber 1800 von Moreau durch die Schlachten von Eugen, Mößkirch, Biberach u. Höchstädt immer weiter zurückgedrängt; er verlor das Commando und st. 1804. Krayenhoff, Cornelius Rudolf Theodor, geb. 1758 zu Nimwegen, gest. 1846, holländ. General, durch Tapferkeit und Geschicklichkeit als Ingenieur ausgezeichnet, unter Ludwig Napoleon Kriegsminister, später Orangist, nach 1815 Gouverneur von Curaçao, zog sich 1826 von allen Aemtern zurück. Seine Schriften über den Wasserbau und seine Karten werden sehr geschätzt. Krebs (scirrhus, cancer, carcinoma), das Produkt einer abnormen und eigenthümlichen, auf die Zerstörung u. Umbildung aller umgebenden Gewebetheile hinarbeitenden und damit ihre Bösartigkeit bekundenden Neubildung. Einen specifischen Elementartheil, welcher ausschließlich nur dem K.e eigenthümlich, scheint es nicht zu geben. Die anatomischen Elemente, welche den K. zusammensetzen. sind: 1) eine das K.gewebe durchdringende, zur Ernährung desselben in weiterer Wucherung bestimmte Flüssigkeit von verschiedener Consistenz, 2) das aus Fasern oder Zellen od. beiden zugleich bestehende K.gewebe. Je nachdem der eine dieser beiden Theile überwiegt, ist das Aussehen u. die Consistenz verschieden. Gegenwärtig bringt man sämmtliche Varietäten unter zwei Hauptgruppen: 1) Faser-K., scirrhus im engern Sinne, und 2) Zellen-K. (Markschwamm); eine 3. Form vielleicht bildet der noch nicht allseitig als K. form anerkannte Gallert-K. Die frühere Unterscheidung zwischen scirrhus, geschlossenem K. und carcinoma, offenem K. bezieht sich nur auf verschiedene Bildungsstufen des Faser-K.es. Scirrhus ist das frühere Stadium, das der exclusiven Neubildung, aber Carcinoma, K.geschwür bezeichnet dasjenige, wo die Neubildung mit der destructiven Metamorphose der normalen Gebilde combinirt ist. Die vielerlei Synonyme für einzelne K.varietäten, Markschwamm, Blutschwamm, Carcinoma alveolare, reticulatum, hyalinum, fasciculatum, melanodes, spina ventosa etc. beziehen sich auf die Struktur, den Sitz, das Aussehen oder andere äußere Eigenschaften des Aftergebildes. Eine wesentliche Eigenschaft

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/655>, abgerufen am 23.11.2024.