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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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dem Könige ergeben u. haben schon öfters gute Dienste geleistet.


Lazzi, ital., die aus dem Stegreif gemachten Spässe der Schauspieler.


L. B. = lectori benevolo, lat., dem geneigten Leser; L. c. = loco citato, am angeführten Orte; L. D. = Laus Deo, Gott sei Lob!


Leader (lihder), engl., Leiter; Leitartikel in den Zeitungen.


Leading characters (lihding kärräkters), leitende Charaktere, die Hauptrollen auf der engl. Bühne.


Leake (Lihk), William Martin, engl. Reisender und Archäolog, bereiste Griechenland u. Kleinasien; Topographie von Athen (deutsch von Baiter u. Sauppe, Bd. I., Zürich 1844).


Leander, s. Hero.


Leaseholders (lihs-), engl., Pächter.


Lebadea, jetzt Livadia, Stadt im alten Böotien, berühmt durch das Höhlenorakel des Trophonius.


Lebeau (Lebo), Jean Louis Jos., belg. Staatsmann, geb. 1794 zu Huy in Belgien, vor 1830 Advocat u. Publicist, trug viel zur Vereinigung der kathol. und der liberalen Partei bei, wodurch die belg. Revolution möglich wurde, war gegen die Vereinigung mit Frankreich u. für die Wahl des Königs Leopold. 1832-34 Justizminister, 1840 bis 41 der auswärtigen Angelegenheiten.


Leben, der Gegensatz zu Leblosigkeit und Tod. Wir unterscheiden geistiges (s. Geist) und physisches L. Letzteres kommt allen Organismen zu; sie unterscheiden sich von den unorganischen Wesen äußerlich durch die Mannigfaltigkeit und Freiheit der Form, die bei den Mineralien geometrisch begränzt ist; sodann durch ihre chemische Zusammensetzung aus sog. organischen Radicalen, die ihrerseits aus 3-4 Elementarstoffen zusammengesetzt sind, endlich durch die sog. L.sthätigkeit. Diese besteht in der Selbsterhaltung, d. h. Ernährung, in der Aufnahme und Aneignung von neuen Stoffen, während gleichzeitig eine Ausscheidung von verbrauchten stattfindet, so daß der Organismus beständig erneuert wird; sodann in der Erhaltung der Gattung durch die Fortpflanzung. Das L. hat als alle Organismen in sich begreifend eine unendliche Stufenreihe, vom Pflanzen-L., dem die Bewegung nach außen fehlt, bis zum thierischen (s. animalisch) u. menschlichen L. Es wird durch den Tod beendigt, worauf eine vollständige Zersetzung des Organismus in seine elementaren Bestandtheile eintritt. Vergl. animalisch, Biologie, Organismus.


Lebende Bilder (frz. tableaux vivants), nennt man die Darstellung von Werken der bildenden Kunst, der Malerei oder Bildhauerei durch lebende Personen, sowohl von ganzen Gruppen als einzelnen Figuren. Die Erfindung derselben wird Frau von Genlis zugeschrieben. Eigentlichen Kunstwerth haben sie nicht, sondern dienen nur zu angenehmer, kunstsinniger Unterhaltung und haben, gut ausgeführt, oft eine überraschende Wirkung.


Lebensbaum (Thuja), s. Coniferae.


Lebensbeschreibung, s. Biographie.


Lebensdauer; die höchste des Menschen hat in neuer Zeit nach zuverlässigen Beobachtungen doch 160 Jahre erreicht, die normale aber wird auf 60 bis 80 Jahre angesetzt. Die mittlere L. ist die Darstellung der L. für eine bestimmte Anzahl Menschen von bestimmtem Alter. Sie hängt natürlich bei dem Einzelnen von sehr verschiedenen Bedingungen ab, doch beweisen die Sterbelisten, daß unter gewöhnlichen Verhältnissen eine mittlere Zahl für die Todesfälle stattfindet. Die neuesten Grundsätze und Berechnungen haben Duvillart und Casper aufgestellt.


Lebensfähigkeit, natürliche Möglichkeit des Fortlebens eines neugeborenen Kindes als Bedingung seiner Rechtsfähigkeit, in der Regel vom 6. Monat der Schwangerschaft an. Auch zum Begriffe des Kindesmordes wird L. gefordert.


Lebenskraft (vis vitalis), ein Name für die unbekannte Ursache, welche das Leben eines Organismus bewirken und erhalten soll.


Lebensversicherung, gegen Einlage eines Kapitals od. bestimmter Beiträge die Aussicht, auf den Fall des Todes einer Person oder dem Erleben eines gewissen Alters (z. B. 20 Jahre) ein

dem Könige ergeben u. haben schon öfters gute Dienste geleistet.


Lazzi, ital., die aus dem Stegreif gemachten Spässe der Schauspieler.


L. B. = lectori benevolo, lat., dem geneigten Leser; L. c. = loco citato, am angeführten Orte; L. D. = Laus Deo, Gott sei Lob!


Leader (lihder), engl., Leiter; Leitartikel in den Zeitungen.


Leading characters (lihding kärräkters), leitende Charaktere, die Hauptrollen auf der engl. Bühne.


Leake (Lihk), William Martin, engl. Reisender und Archäolog, bereiste Griechenland u. Kleinasien; Topographie von Athen (deutsch von Baiter u. Sauppe, Bd. I., Zürich 1844).


Leander, s. Hero.


Leaseholders (lihs–), engl., Pächter.


Lebadea, jetzt Livadia, Stadt im alten Böotien, berühmt durch das Höhlenorakel des Trophonius.


Lebeau (Lebo), Jean Louis Jos., belg. Staatsmann, geb. 1794 zu Huy in Belgien, vor 1830 Advocat u. Publicist, trug viel zur Vereinigung der kathol. und der liberalen Partei bei, wodurch die belg. Revolution möglich wurde, war gegen die Vereinigung mit Frankreich u. für die Wahl des Königs Leopold. 1832–34 Justizminister, 1840 bis 41 der auswärtigen Angelegenheiten.


Leben, der Gegensatz zu Leblosigkeit und Tod. Wir unterscheiden geistiges (s. Geist) und physisches L. Letzteres kommt allen Organismen zu; sie unterscheiden sich von den unorganischen Wesen äußerlich durch die Mannigfaltigkeit und Freiheit der Form, die bei den Mineralien geometrisch begränzt ist; sodann durch ihre chemische Zusammensetzung aus sog. organischen Radicalen, die ihrerseits aus 3–4 Elementarstoffen zusammengesetzt sind, endlich durch die sog. L.sthätigkeit. Diese besteht in der Selbsterhaltung, d. h. Ernährung, in der Aufnahme und Aneignung von neuen Stoffen, während gleichzeitig eine Ausscheidung von verbrauchten stattfindet, so daß der Organismus beständig erneuert wird; sodann in der Erhaltung der Gattung durch die Fortpflanzung. Das L. hat als alle Organismen in sich begreifend eine unendliche Stufenreihe, vom Pflanzen-L., dem die Bewegung nach außen fehlt, bis zum thierischen (s. animalisch) u. menschlichen L. Es wird durch den Tod beendigt, worauf eine vollständige Zersetzung des Organismus in seine elementaren Bestandtheile eintritt. Vergl. animalisch, Biologie, Organismus.


Lebende Bilder (frz. tableaux vivants), nennt man die Darstellung von Werken der bildenden Kunst, der Malerei oder Bildhauerei durch lebende Personen, sowohl von ganzen Gruppen als einzelnen Figuren. Die Erfindung derselben wird Frau von Genlis zugeschrieben. Eigentlichen Kunstwerth haben sie nicht, sondern dienen nur zu angenehmer, kunstsinniger Unterhaltung und haben, gut ausgeführt, oft eine überraschende Wirkung.


Lebensbaum (Thuja), s. Coniferae.


Lebensbeschreibung, s. Biographie.


Lebensdauer; die höchste des Menschen hat in neuer Zeit nach zuverlässigen Beobachtungen doch 160 Jahre erreicht, die normale aber wird auf 60 bis 80 Jahre angesetzt. Die mittlere L. ist die Darstellung der L. für eine bestimmte Anzahl Menschen von bestimmtem Alter. Sie hängt natürlich bei dem Einzelnen von sehr verschiedenen Bedingungen ab, doch beweisen die Sterbelisten, daß unter gewöhnlichen Verhältnissen eine mittlere Zahl für die Todesfälle stattfindet. Die neuesten Grundsätze und Berechnungen haben Duvillart und Casper aufgestellt.


Lebensfähigkeit, natürliche Möglichkeit des Fortlebens eines neugeborenen Kindes als Bedingung seiner Rechtsfähigkeit, in der Regel vom 6. Monat der Schwangerschaft an. Auch zum Begriffe des Kindesmordes wird L. gefordert.


Lebenskraft (vis vitalis), ein Name für die unbekannte Ursache, welche das Leben eines Organismus bewirken und erhalten soll.


Lebensversicherung, gegen Einlage eines Kapitals od. bestimmter Beiträge die Aussicht, auf den Fall des Todes einer Person oder dem Erleben eines gewissen Alters (z. B. 20 Jahre) ein

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[724/0725] dem Könige ergeben u. haben schon öfters gute Dienste geleistet. Lazzi, ital., die aus dem Stegreif gemachten Spässe der Schauspieler. L. B. = lectori benevolo, lat., dem geneigten Leser; L. c. = loco citato, am angeführten Orte; L. D. = Laus Deo, Gott sei Lob! Leader (lihder), engl., Leiter; Leitartikel in den Zeitungen. Leading characters (lihding kärräkters), leitende Charaktere, die Hauptrollen auf der engl. Bühne. Leake (Lihk), William Martin, engl. Reisender und Archäolog, bereiste Griechenland u. Kleinasien; Topographie von Athen (deutsch von Baiter u. Sauppe, Bd. I., Zürich 1844). Leander, s. Hero. Leaseholders (lihs–), engl., Pächter. Lebadea, jetzt Livadia, Stadt im alten Böotien, berühmt durch das Höhlenorakel des Trophonius. Lebeau (Lebo), Jean Louis Jos., belg. Staatsmann, geb. 1794 zu Huy in Belgien, vor 1830 Advocat u. Publicist, trug viel zur Vereinigung der kathol. und der liberalen Partei bei, wodurch die belg. Revolution möglich wurde, war gegen die Vereinigung mit Frankreich u. für die Wahl des Königs Leopold. 1832–34 Justizminister, 1840 bis 41 der auswärtigen Angelegenheiten. Leben, der Gegensatz zu Leblosigkeit und Tod. Wir unterscheiden geistiges (s. Geist) und physisches L. Letzteres kommt allen Organismen zu; sie unterscheiden sich von den unorganischen Wesen äußerlich durch die Mannigfaltigkeit und Freiheit der Form, die bei den Mineralien geometrisch begränzt ist; sodann durch ihre chemische Zusammensetzung aus sog. organischen Radicalen, die ihrerseits aus 3–4 Elementarstoffen zusammengesetzt sind, endlich durch die sog. L.sthätigkeit. Diese besteht in der Selbsterhaltung, d. h. Ernährung, in der Aufnahme und Aneignung von neuen Stoffen, während gleichzeitig eine Ausscheidung von verbrauchten stattfindet, so daß der Organismus beständig erneuert wird; sodann in der Erhaltung der Gattung durch die Fortpflanzung. Das L. hat als alle Organismen in sich begreifend eine unendliche Stufenreihe, vom Pflanzen-L., dem die Bewegung nach außen fehlt, bis zum thierischen (s. animalisch) u. menschlichen L. Es wird durch den Tod beendigt, worauf eine vollständige Zersetzung des Organismus in seine elementaren Bestandtheile eintritt. Vergl. animalisch, Biologie, Organismus. Lebende Bilder (frz. tableaux vivants), nennt man die Darstellung von Werken der bildenden Kunst, der Malerei oder Bildhauerei durch lebende Personen, sowohl von ganzen Gruppen als einzelnen Figuren. Die Erfindung derselben wird Frau von Genlis zugeschrieben. Eigentlichen Kunstwerth haben sie nicht, sondern dienen nur zu angenehmer, kunstsinniger Unterhaltung und haben, gut ausgeführt, oft eine überraschende Wirkung. Lebensbaum (Thuja), s. Coniferae. Lebensbeschreibung, s. Biographie. Lebensdauer; die höchste des Menschen hat in neuer Zeit nach zuverlässigen Beobachtungen doch 160 Jahre erreicht, die normale aber wird auf 60 bis 80 Jahre angesetzt. Die mittlere L. ist die Darstellung der L. für eine bestimmte Anzahl Menschen von bestimmtem Alter. Sie hängt natürlich bei dem Einzelnen von sehr verschiedenen Bedingungen ab, doch beweisen die Sterbelisten, daß unter gewöhnlichen Verhältnissen eine mittlere Zahl für die Todesfälle stattfindet. Die neuesten Grundsätze und Berechnungen haben Duvillart und Casper aufgestellt. Lebensfähigkeit, natürliche Möglichkeit des Fortlebens eines neugeborenen Kindes als Bedingung seiner Rechtsfähigkeit, in der Regel vom 6. Monat der Schwangerschaft an. Auch zum Begriffe des Kindesmordes wird L. gefordert. Lebenskraft (vis vitalis), ein Name für die unbekannte Ursache, welche das Leben eines Organismus bewirken und erhalten soll. Lebensversicherung, gegen Einlage eines Kapitals od. bestimmter Beiträge die Aussicht, auf den Fall des Todes einer Person oder dem Erleben eines gewissen Alters (z. B. 20 Jahre) ein

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 724. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/725>, abgerufen am 23.11.2024.