Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Limpurg, ehemalige schwäb. Grafschaft am obern Kocher, dessen Grafen Reichserbschenken waren u. 1713 ausstarben; ein Theil von L. gehört der Krone Württemberg, der größere mehren Standesherren. Linares, span. Stadt in der Provinz Jaen, Andalusien, mit 6800 E., Bergbau auf Blei, Antimon und Kupfer. Lincoln (Linkönn), engl. Grafschaft an der Nordsee, vom Trent durchflossen, 1271/2 #M. groß mit 400000 E., deren Haupterwerb Ackerbau und Viehzucht ist; das ungehörnte L., Schaf liefert die feinste engl. Welle. Die Hauptstadt L. hat 14000 E., schöne Kathedrale, röm. Alterthümer. Lind, Jenny, die schwed. Nachtigall genannt, eine der gefeiertsten Sängerinen der Gegenwart, geb. 1821 zu Stockholm, wo sie auf der Hofbühne schon im 16. Jahre auftrat. Seit 1844 besuchte sie Berlin, Wien und die meisten großen Städte Deutschlands, hierauf London u. andere engl. Städte, 1850 Nordamerika, wo sie hauptsächlich in Concerten sang und sich mit dem Pianisten und Componisten Otto Goldschmidt aus Hamburg vermählte. Seit ihrer Rückkehr nach Europa lebt sie in Dresden. Lindau, bayer. Stadt auf 2 Inseln im Bodensee, durch eine Eisenbahn mit Augsburg verbunden, hat einen Hafen, 3500 E., sehr lebhaften Verkehr, in der reizenden Umgebung mehre schöne Landhäuser. L. war bereits im 13. Jahrh. Reichsstadt mit großartigem Handel, hielt 1647 eine schwedische Belagerung aus, wurde 1806 bayerisch. Lindberg, Jak. Christian, dän. Theolog, geb. 1797 zu Ripen in Jütland, Herausgeber einer hebr. Grammatik u. eines hebr.-dän. Wörterbuchs. Linde (tilia), Pflanzengattung aus der Familie der Tiliaceen, einer der schönsten Bäume der gemäßigten Zone, der eigentliche deutsche Baum, vor Zeiten überall auf öffentliche Plätze gepflanzt. Sie wird 500-1000 Jahre alt. hat ein prächtiges Laubdach, wohlriechende Blüten, die den Bienen viel Honig geben und auch officinell sind; die Kerne liefern gutes Oel; der Bast eignet sich zu Binden und Geflechten, das weiche Holz zur Pulverbereitung, von jungen Bäumen zu Schnitz- und Tischlerarbeiten. Bei uns kommen 2 Arten vor; die groß- und die kleinblätterige L.; in Ungarn u. Siebenbürgen die Silber-L. Linde, Samuel Gottlieb, geb. 1771 zu Thorn, längere Zeit Director des Gymnasiums zu Warschau, zog sich 1838 zurück, st. 1847, poln. Sprachforscher, berühmt durch sein "Wörterbuch der poln. Sprache" (6 Bde., Warschau 1807-14). Linde, Justin Timotheus Baltasar v., geb. 1797 zu Brilon in Westfalen, seit 1823 Professor der Rechte in Gießen, 1829 großherzogl. hess. Staatsdiener in hoher Stellung, Staatsmann von entschiedener conservativer und kathol. Haltung, daher 1848 zum Rücktritt genöthigt, ist seit 1850 Bundestagsgesandter für das Fürstenthum Liechtenstein. Seine Schriften über den deutschen gemeinen Civilproceß stehen bei den Rechtsgelehrten in großer Achtung. Schrieb 1845: "Staatskirche, Gewissensfreiheit und religiöse Vereine", eine der herrschenden Strömung ganz entgegengesetzte Beweisführung. Lindenau, Bernhard August v., geb. 1780 zu Altenburg, ausgezeichneter Astronom und Staatsmann, in letzterer Beziehung dem constitutionellen Principe huldigend, war zuerst Assessor beim Kammercollegium zu Altenburg, von 1804 bis 1817 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, von 1820 bis 26 in altenburg. und gothaischen Diensten hochgestellter Staatsbeamter, von 1827 in königl. sächs. Dienste, 1830 bis 43 Präsident des Ministeriums, seit 1834 ohne Portefeuille, zog sich 1843 zurück und erschien nur vorübergehend im Parlamente zu Frankfurt. Er st. 1854 u. verwandte einen großen Theil seines Vermögens zu gemeinnützigen Stiftungen. L. hinterließ barometrische Tafeln zur leichteren Berechnung der Nivellirungen u. Höhenmessungen vermittelst des Barometers; astronomische Tafeln über Venus und Mars; eine Untersuchung über die Bewegung des Mercur; eine Geschichte der Sternkunde im 1. Jahrzehent des 19. Jahrh. etc. Limpurg, ehemalige schwäb. Grafschaft am obern Kocher, dessen Grafen Reichserbschenken waren u. 1713 ausstarben; ein Theil von L. gehört der Krone Württemberg, der größere mehren Standesherren. Linares, span. Stadt in der Provinz Jaen, Andalusien, mit 6800 E., Bergbau auf Blei, Antimon und Kupfer. Lincoln (Linkönn), engl. Grafschaft an der Nordsee, vom Trent durchflossen, 1271/2 □M. groß mit 400000 E., deren Haupterwerb Ackerbau und Viehzucht ist; das ungehörnte L., Schaf liefert die feinste engl. Welle. Die Hauptstadt L. hat 14000 E., schöne Kathedrale, röm. Alterthümer. Lind, Jenny, die schwed. Nachtigall genannt, eine der gefeiertsten Sängerinen der Gegenwart, geb. 1821 zu Stockholm, wo sie auf der Hofbühne schon im 16. Jahre auftrat. Seit 1844 besuchte sie Berlin, Wien und die meisten großen Städte Deutschlands, hierauf London u. andere engl. Städte, 1850 Nordamerika, wo sie hauptsächlich in Concerten sang und sich mit dem Pianisten und Componisten Otto Goldschmidt aus Hamburg vermählte. Seit ihrer Rückkehr nach Europa lebt sie in Dresden. Lindau, bayer. Stadt auf 2 Inseln im Bodensee, durch eine Eisenbahn mit Augsburg verbunden, hat einen Hafen, 3500 E., sehr lebhaften Verkehr, in der reizenden Umgebung mehre schöne Landhäuser. L. war bereits im 13. Jahrh. Reichsstadt mit großartigem Handel, hielt 1647 eine schwedische Belagerung aus, wurde 1806 bayerisch. Lindberg, Jak. Christian, dän. Theolog, geb. 1797 zu Ripen in Jütland, Herausgeber einer hebr. Grammatik u. eines hebr.-dän. Wörterbuchs. Linde (tilia), Pflanzengattung aus der Familie der Tiliaceen, einer der schönsten Bäume der gemäßigten Zone, der eigentliche deutsche Baum, vor Zeiten überall auf öffentliche Plätze gepflanzt. Sie wird 500–1000 Jahre alt. hat ein prächtiges Laubdach, wohlriechende Blüten, die den Bienen viel Honig geben und auch officinell sind; die Kerne liefern gutes Oel; der Bast eignet sich zu Binden und Geflechten, das weiche Holz zur Pulverbereitung, von jungen Bäumen zu Schnitz- und Tischlerarbeiten. Bei uns kommen 2 Arten vor; die groß- und die kleinblätterige L.; in Ungarn u. Siebenbürgen die Silber-L. Linde, Samuel Gottlieb, geb. 1771 zu Thorn, längere Zeit Director des Gymnasiums zu Warschau, zog sich 1838 zurück, st. 1847, poln. Sprachforscher, berühmt durch sein „Wörterbuch der poln. Sprache“ (6 Bde., Warschau 1807–14). Linde, Justin Timotheus Baltasar v., geb. 1797 zu Brilon in Westfalen, seit 1823 Professor der Rechte in Gießen, 1829 großherzogl. hess. Staatsdiener in hoher Stellung, Staatsmann von entschiedener conservativer und kathol. Haltung, daher 1848 zum Rücktritt genöthigt, ist seit 1850 Bundestagsgesandter für das Fürstenthum Liechtenstein. Seine Schriften über den deutschen gemeinen Civilproceß stehen bei den Rechtsgelehrten in großer Achtung. Schrieb 1845: „Staatskirche, Gewissensfreiheit und religiöse Vereine“, eine der herrschenden Strömung ganz entgegengesetzte Beweisführung. Lindenau, Bernhard August v., geb. 1780 zu Altenburg, ausgezeichneter Astronom und Staatsmann, in letzterer Beziehung dem constitutionellen Principe huldigend, war zuerst Assessor beim Kammercollegium zu Altenburg, von 1804 bis 1817 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, von 1820 bis 26 in altenburg. und gothaischen Diensten hochgestellter Staatsbeamter, von 1827 in königl. sächs. Dienste, 1830 bis 43 Präsident des Ministeriums, seit 1834 ohne Portefeuille, zog sich 1843 zurück und erschien nur vorübergehend im Parlamente zu Frankfurt. Er st. 1854 u. verwandte einen großen Theil seines Vermögens zu gemeinnützigen Stiftungen. L. hinterließ barometrische Tafeln zur leichteren Berechnung der Nivellirungen u. 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Limpurg, ehemalige schwäb. Grafschaft am obern Kocher, dessen Grafen Reichserbschenken waren u. 1713 ausstarben; ein Theil von L. gehört der Krone Württemberg, der größere mehren Standesherren.
Linares, span. Stadt in der Provinz Jaen, Andalusien, mit 6800 E., Bergbau auf Blei, Antimon und Kupfer.
Lincoln (Linkönn), engl. Grafschaft an der Nordsee, vom Trent durchflossen, 1271/2 □M. groß mit 400000 E., deren Haupterwerb Ackerbau und Viehzucht ist; das ungehörnte L., Schaf liefert die feinste engl. Welle. Die Hauptstadt L. hat 14000 E., schöne Kathedrale, röm. Alterthümer.
Lind, Jenny, die schwed. Nachtigall genannt, eine der gefeiertsten Sängerinen der Gegenwart, geb. 1821 zu Stockholm, wo sie auf der Hofbühne schon im 16. Jahre auftrat. Seit 1844 besuchte sie Berlin, Wien und die meisten großen Städte Deutschlands, hierauf London u. andere engl. Städte, 1850 Nordamerika, wo sie hauptsächlich in Concerten sang und sich mit dem Pianisten und Componisten Otto Goldschmidt aus Hamburg vermählte. Seit ihrer Rückkehr nach Europa lebt sie in Dresden.
Lindau, bayer. Stadt auf 2 Inseln im Bodensee, durch eine Eisenbahn mit Augsburg verbunden, hat einen Hafen, 3500 E., sehr lebhaften Verkehr, in der reizenden Umgebung mehre schöne Landhäuser. L. war bereits im 13. Jahrh. Reichsstadt mit großartigem Handel, hielt 1647 eine schwedische Belagerung aus, wurde 1806 bayerisch.
Lindberg, Jak. Christian, dän. Theolog, geb. 1797 zu Ripen in Jütland, Herausgeber einer hebr. Grammatik u. eines hebr.-dän. Wörterbuchs.
Linde (tilia), Pflanzengattung aus der Familie der Tiliaceen, einer der schönsten Bäume der gemäßigten Zone, der eigentliche deutsche Baum, vor Zeiten überall auf öffentliche Plätze gepflanzt. Sie wird 500–1000 Jahre alt. hat ein prächtiges Laubdach, wohlriechende Blüten, die den Bienen viel Honig geben und auch officinell sind; die Kerne liefern gutes Oel; der Bast eignet sich zu Binden und Geflechten, das weiche Holz zur Pulverbereitung, von jungen Bäumen zu Schnitz- und Tischlerarbeiten. Bei uns kommen 2 Arten vor; die groß- und die kleinblätterige L.; in Ungarn u. Siebenbürgen die Silber-L.
Linde, Samuel Gottlieb, geb. 1771 zu Thorn, längere Zeit Director des Gymnasiums zu Warschau, zog sich 1838 zurück, st. 1847, poln. Sprachforscher, berühmt durch sein „Wörterbuch der poln. Sprache“ (6 Bde., Warschau 1807–14).
Linde, Justin Timotheus Baltasar v., geb. 1797 zu Brilon in Westfalen, seit 1823 Professor der Rechte in Gießen, 1829 großherzogl. hess. Staatsdiener in hoher Stellung, Staatsmann von entschiedener conservativer und kathol. Haltung, daher 1848 zum Rücktritt genöthigt, ist seit 1850 Bundestagsgesandter für das Fürstenthum Liechtenstein. Seine Schriften über den deutschen gemeinen Civilproceß stehen bei den Rechtsgelehrten in großer Achtung. Schrieb 1845: „Staatskirche, Gewissensfreiheit und religiöse Vereine“, eine der herrschenden Strömung ganz entgegengesetzte Beweisführung.
Lindenau, Bernhard August v., geb. 1780 zu Altenburg, ausgezeichneter Astronom und Staatsmann, in letzterer Beziehung dem constitutionellen Principe huldigend, war zuerst Assessor beim Kammercollegium zu Altenburg, von 1804 bis 1817 Director der Sternwarte auf dem Seeberge bei Gotha, von 1820 bis 26 in altenburg. und gothaischen Diensten hochgestellter Staatsbeamter, von 1827 in königl. sächs. Dienste, 1830 bis 43 Präsident des Ministeriums, seit 1834 ohne Portefeuille, zog sich 1843 zurück und erschien nur vorübergehend im Parlamente zu Frankfurt. Er st. 1854 u. verwandte einen großen Theil seines Vermögens zu gemeinnützigen Stiftungen. L. hinterließ barometrische Tafeln zur leichteren Berechnung der Nivellirungen u. Höhenmessungen vermittelst des Barometers; astronomische Tafeln über Venus und Mars; eine Untersuchung über die Bewegung des Mercur; eine Geschichte der Sternkunde im 1. Jahrzehent des 19. Jahrh. etc.
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