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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Giordano (Dschor-), Bruno, s. Bruno.


Giordano, Luca, berühmter italien. Maler, geb. 1632 zu Neapel, malte sehr viel in Fresko u. Oel, ward später von Karl II. nach Spanien berufen, wo er den Escurial mit seinen Gemälden zierte u. 13 Jahre verweilte; st. 1704 in seiner Vaterstadt. Sehr erfindungsreich, arbeitete mit außerordentlicher Schnelligkeit; seine Gemälde sind deßhalb sehr zahlreich u. überall verbreitet, aus demselben Grunde aber auch sehr ungleich an Werth.


Giorgilina rigida, ölreiches Sommergewächs, in Aegypten einheimisch, in neuerer Zeit ohne besondern Erfolg nach Deutschland verpflanzt.


Giorgino (dschordschino), genues. Münze = 8 Sgr. 8,7 Pf. = 251/2 kr. C.-M.; modenes. Münze = 9,1 Pf.


Giorgione da Castelfranco (Dschordschione) da Castelfranco, eigentl. Giorgio Barbarelli, geb. 1477 zu Castelfranco im Trevisanischen, einer der berühmtesten venetian. Maler, Schüler Giov. Bellinis, Meister im Colorit, st. 1511. Besonders ausgezeichnete Porträts, auch Landschaften. Werke in Mailand und Venedig, Wien und Dresden.


Giornata (dschornata), ital., d. h. Tagwerk, Flächenmaß in Sardinien = 38,0096 Aren.


Giotto (Dschotto), eigentl. Ambrogiotto Burdone, einer der ausgezeichnetsten älteren italien. Maler, Schüler Cimabues, zugleich Baumeister u. Bildhauer, geb. 1270 zu Vespignano im Florentinischen, Wiederhersteller der Kunst, indem er dieselbe von der Härte und Unbeweglichkeit der damals herrschenden byzantin. Schule befreite, und durch Nachahmung der Natur Bewegung, Leben u. schönere Formen in seine Darstellungen brachte. Er malte besonders in Rom, Neapel, später in Frankreich, wohin er Papst Clemens V. folgte und st. 1336 zu Florenz.


Giovenazzo (Dschow-), feste Stadt in der neapolitan. Provinz Terra di Bari, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 6000 E., fabricirt wollene Teppiche.


Giovine Italia (Dschow-), d. h. das junge Italien, geheime Gesellschaft, 1831 von Mazzini gestiftet, mit einer Feme, die 1833 ihren ersten Mord vollbrachte.


Giovini (Dschowini), Angelo Aurelio Bianchi, geb. 1799 zu Como, ital, Historiker.


Giraffe (Camelopardalis Giraffa), Säugethier aus der Ordnung der Wiederkäuer, durch seinen eigenthümlichen Bau das höchste aller Thiere, mit längeren Vorder- als Hinterfüßen, sehr langem Hals, erreicht vorn eine Höhe von 18', hinten 9'. Farbe und Zeichnung der kurzen Haare pantherähnlich, hellgelb mit großen und eckigen braunen Flecken übersäet, auf der Stirn 3 kegelförmige, kurze, mit Haut u. Haaren überzogene, nicht abfallende Hörner, auf dem Nacken eine kleine Mähne. Laufen sehr schnell; scheu und leicht zu zähmen; Heimath Afrika, Nahrung Blätter und Zweige.


Girande (frz. schirangd), Springbrunnen mit mehren Röhren.


Girandole (schirangdole), Leuchter, auf welchem mehre Kerzen zu gleicher Zeit brennen; bei Feuerwerken ein Gestelle mit Raketen, die gleichzeitig aufsteigend eine Feuergarbe bilden.


Girard (Schirahr), gest. 1634, holländ. Mathematiker, verdient um die Lehre der Potenzen u. Gleichungen. - G., geb. 1677, gest. 1748, franz. Grammatiker, schrieb ein geschätztes Werk über franz. Synonymen u. eine Grammatik.


Girardin (Schirardäng), Emile de, geb. 1802 in der Schweiz, natürlicher Sohn eines Generals G., franz. Publicist, durch Schwindeleien in Speculationen übel berufen, tödtete 1836 Carrel (s. d.) im Zweikampfe, gründete das Journal "La Presse" mit dem Gedanken, durch niederen Preis die andere größtentheils der Opposition gehörige Journalpresse zu verdrängen. Als Deputirter war er zuerst entschieden ministeriell, dann oppositionell, nach der Februarrevolution socialistisch, hierauf bonapartistisch, wurde abermals Socialist und nach dem 2. Dezbr. 1851 zum Schweigen gebracht. Seine Frau, Delphine Gay, spielt eine literar. Rolle.


Girardin St. Marc, geb. 1801 zu Paris, seit 1833 Prof. der Literatur, geistreicher Schriftsteller über einzelne


Giordano (Dschor–), Bruno, s. Bruno.


Giordano, Luca, berühmter italien. Maler, geb. 1632 zu Neapel, malte sehr viel in Fresko u. Oel, ward später von Karl II. nach Spanien berufen, wo er den Escurial mit seinen Gemälden zierte u. 13 Jahre verweilte; st. 1704 in seiner Vaterstadt. Sehr erfindungsreich, arbeitete mit außerordentlicher Schnelligkeit; seine Gemälde sind deßhalb sehr zahlreich u. überall verbreitet, aus demselben Grunde aber auch sehr ungleich an Werth.


Giorgilina rigida, ölreiches Sommergewächs, in Aegypten einheimisch, in neuerer Zeit ohne besondern Erfolg nach Deutschland verpflanzt.


Giorgino (dschordschino), genues. Münze = 8 Sgr. 8,7 Pf. = 251/2 kr. C.-M.; modenes. Münze = 9,1 Pf.


Giorgione da Castelfranco (Dschordschione) da Castelfranco, eigentl. Giorgio Barbarelli, geb. 1477 zu Castelfranco im Trevisanischen, einer der berühmtesten venetian. Maler, Schüler Giov. Bellinis, Meister im Colorit, st. 1511. Besonders ausgezeichnete Porträts, auch Landschaften. Werke in Mailand und Venedig, Wien und Dresden.


Giornata (dschornata), ital., d. h. Tagwerk, Flächenmaß in Sardinien = 38,0096 Aren.


Giotto (Dschotto), eigentl. Ambrogiotto Burdone, einer der ausgezeichnetsten älteren italien. Maler, Schüler Cimabues, zugleich Baumeister u. Bildhauer, geb. 1270 zu Vespignano im Florentinischen, Wiederhersteller der Kunst, indem er dieselbe von der Härte und Unbeweglichkeit der damals herrschenden byzantin. Schule befreite, und durch Nachahmung der Natur Bewegung, Leben u. schönere Formen in seine Darstellungen brachte. Er malte besonders in Rom, Neapel, später in Frankreich, wohin er Papst Clemens V. folgte und st. 1336 zu Florenz.


Giovenazzo (Dschow–), feste Stadt in der neapolitan. Provinz Terra di Bari, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 6000 E., fabricirt wollene Teppiche.


Giovine Italia (Dschow–), d. h. das junge Italien, geheime Gesellschaft, 1831 von Mazzini gestiftet, mit einer Feme, die 1833 ihren ersten Mord vollbrachte.


Giovini (Dschowini), Angelo Aurelio Bianchi, geb. 1799 zu Como, ital, Historiker.


Giraffe (Camelopardalis Giraffa), Säugethier aus der Ordnung der Wiederkäuer, durch seinen eigenthümlichen Bau das höchste aller Thiere, mit längeren Vorder- als Hinterfüßen, sehr langem Hals, erreicht vorn eine Höhe von 18', hinten 9'. Farbe und Zeichnung der kurzen Haare pantherähnlich, hellgelb mit großen und eckigen braunen Flecken übersäet, auf der Stirn 3 kegelförmige, kurze, mit Haut u. Haaren überzogene, nicht abfallende Hörner, auf dem Nacken eine kleine Mähne. Laufen sehr schnell; scheu und leicht zu zähmen; Heimath Afrika, Nahrung Blätter und Zweige.


Girande (frz. schirangd), Springbrunnen mit mehren Röhren.


Girandole (schirangdole), Leuchter, auf welchem mehre Kerzen zu gleicher Zeit brennen; bei Feuerwerken ein Gestelle mit Raketen, die gleichzeitig aufsteigend eine Feuergarbe bilden.


Girard (Schirahr), gest. 1634, holländ. Mathematiker, verdient um die Lehre der Potenzen u. Gleichungen. – G., geb. 1677, gest. 1748, franz. Grammatiker, schrieb ein geschätztes Werk über franz. Synonymen u. eine Grammatik.


Girardin (Schirardäng), Emile de, geb. 1802 in der Schweiz, natürlicher Sohn eines Generals G., franz. Publicist, durch Schwindeleien in Speculationen übel berufen, tödtete 1836 Carrel (s. d.) im Zweikampfe, gründete das Journal „La Presse“ mit dem Gedanken, durch niederen Preis die andere größtentheils der Opposition gehörige Journalpresse zu verdrängen. Als Deputirter war er zuerst entschieden ministeriell, dann oppositionell, nach der Februarrevolution socialistisch, hierauf bonapartistisch, wurde abermals Socialist und nach dem 2. Dezbr. 1851 zum Schweigen gebracht. Seine Frau, Delphine Gay, spielt eine literar. Rolle.


Girardin St. Marc, geb. 1801 zu Paris, seit 1833 Prof. der Literatur, geistreicher Schriftsteller über einzelne

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[83/0084] Giordano (Dschor–), Bruno, s. Bruno. Giordano, Luca, berühmter italien. Maler, geb. 1632 zu Neapel, malte sehr viel in Fresko u. Oel, ward später von Karl II. nach Spanien berufen, wo er den Escurial mit seinen Gemälden zierte u. 13 Jahre verweilte; st. 1704 in seiner Vaterstadt. Sehr erfindungsreich, arbeitete mit außerordentlicher Schnelligkeit; seine Gemälde sind deßhalb sehr zahlreich u. überall verbreitet, aus demselben Grunde aber auch sehr ungleich an Werth. Giorgilina rigida, ölreiches Sommergewächs, in Aegypten einheimisch, in neuerer Zeit ohne besondern Erfolg nach Deutschland verpflanzt. Giorgino (dschordschino), genues. Münze = 8 Sgr. 8,7 Pf. = 251/2 kr. C.-M.; modenes. Münze = 9,1 Pf. Giorgione da Castelfranco (Dschordschione) da Castelfranco, eigentl. Giorgio Barbarelli, geb. 1477 zu Castelfranco im Trevisanischen, einer der berühmtesten venetian. Maler, Schüler Giov. Bellinis, Meister im Colorit, st. 1511. Besonders ausgezeichnete Porträts, auch Landschaften. Werke in Mailand und Venedig, Wien und Dresden. Giornata (dschornata), ital., d. h. Tagwerk, Flächenmaß in Sardinien = 38,0096 Aren. Giotto (Dschotto), eigentl. Ambrogiotto Burdone, einer der ausgezeichnetsten älteren italien. Maler, Schüler Cimabues, zugleich Baumeister u. Bildhauer, geb. 1270 zu Vespignano im Florentinischen, Wiederhersteller der Kunst, indem er dieselbe von der Härte und Unbeweglichkeit der damals herrschenden byzantin. Schule befreite, und durch Nachahmung der Natur Bewegung, Leben u. schönere Formen in seine Darstellungen brachte. Er malte besonders in Rom, Neapel, später in Frankreich, wohin er Papst Clemens V. folgte und st. 1336 zu Florenz. Giovenazzo (Dschow–), feste Stadt in der neapolitan. Provinz Terra di Bari, am adriat. Meere, Bischofssitz, hat 6000 E., fabricirt wollene Teppiche. Giovine Italia (Dschow–), d. h. das junge Italien, geheime Gesellschaft, 1831 von Mazzini gestiftet, mit einer Feme, die 1833 ihren ersten Mord vollbrachte. Giovini (Dschowini), Angelo Aurelio Bianchi, geb. 1799 zu Como, ital, Historiker. Giraffe (Camelopardalis Giraffa), Säugethier aus der Ordnung der Wiederkäuer, durch seinen eigenthümlichen Bau das höchste aller Thiere, mit längeren Vorder- als Hinterfüßen, sehr langem Hals, erreicht vorn eine Höhe von 18', hinten 9'. Farbe und Zeichnung der kurzen Haare pantherähnlich, hellgelb mit großen und eckigen braunen Flecken übersäet, auf der Stirn 3 kegelförmige, kurze, mit Haut u. Haaren überzogene, nicht abfallende Hörner, auf dem Nacken eine kleine Mähne. Laufen sehr schnell; scheu und leicht zu zähmen; Heimath Afrika, Nahrung Blätter und Zweige. Girande (frz. schirangd), Springbrunnen mit mehren Röhren. Girandole (schirangdole), Leuchter, auf welchem mehre Kerzen zu gleicher Zeit brennen; bei Feuerwerken ein Gestelle mit Raketen, die gleichzeitig aufsteigend eine Feuergarbe bilden. Girard (Schirahr), gest. 1634, holländ. Mathematiker, verdient um die Lehre der Potenzen u. Gleichungen. – G., geb. 1677, gest. 1748, franz. Grammatiker, schrieb ein geschätztes Werk über franz. Synonymen u. eine Grammatik. Girardin (Schirardäng), Emile de, geb. 1802 in der Schweiz, natürlicher Sohn eines Generals G., franz. Publicist, durch Schwindeleien in Speculationen übel berufen, tödtete 1836 Carrel (s. d.) im Zweikampfe, gründete das Journal „La Presse“ mit dem Gedanken, durch niederen Preis die andere größtentheils der Opposition gehörige Journalpresse zu verdrängen. Als Deputirter war er zuerst entschieden ministeriell, dann oppositionell, nach der Februarrevolution socialistisch, hierauf bonapartistisch, wurde abermals Socialist und nach dem 2. Dezbr. 1851 zum Schweigen gebracht. Seine Frau, Delphine Gay, spielt eine literar. Rolle. Girardin St. Marc, geb. 1801 zu Paris, seit 1833 Prof. der Literatur, geistreicher Schriftsteller über einzelne

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/84>, abgerufen am 16.05.2024.