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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Bewegung. Man theilt sie in 5 Klassen: Spinnenthiere, Krustenthiere, Insekten od. Kerfe, Rankenfüßer, Würmer.


Gliedschwamm, weiße Gelenkgeschwulst (Tumor albus articulorum), eigenthümliche, meist schlimm endende Entzündung der Gelenke, besonders gern am Kniegelenk vorkommend (weiße Kniegeschwulst). Die Erscheinungen sind im Anfang nicht sehr auffallend: Gefühl von Schwere im Gelenk, leichte, wieder vorübergehende Schmerzen; allmälig nehmen diese an Heftigkeit zu, werden anhaltend, das Gelenk schwillt an, die Geschwulst wird weiß und schwammig, seltener hart, dazu Fieber, allgemeine Schwäche, das Glied magert ober- und unterhalb des Gelenkes ab, die Geschwulst bricht endlich an mehren Stellen auf und durch die schlechte Eiterung wird nach u. nach das Gelenk mit allen Weichtheilen zerstört; selten tritt hier noch Heilung ein durch Stillstand der Entzündung und Eiterung mit zurückbleibender Gelenksteifigkeit, gewöhnlich aber geht der Kranke unter Zehrfieber, Abmagerung u. heftigen Schmerzen zu Grunde. Allgemeine Dyskrasien, Skropheln, Gicht, Syphilis disponiren zu der Krankheit; veranlassende Ursachen dann hauptsächlich äußere Beschädigung, Erkältung. Unterdrückung von Ausschlägen oder gewohnten Absonderungen.


Glimmer, Mineral zur Ordnung der Thonerde gehörig, in 2- und 1achsigen G. eingetheilt. Ersterer hat 2 Arten, den Kali oder gemeinen G., und den Lithon-G. Härte von 2-2,5 und ein spec. Gewicht von 2,86-3, sind elastisch, farblos od. silberweiß, gelb, grau, roth, grün, braun und schwarz gefärbt; bestehen aus Thonerde- und Eisenoxydsilicat, mit Kali- oder Lithonsilicat und etwas Fluor verbunden. Der gemeine G. ist ein wesentlicher Bestandtheil der gewöhnlichsten krystallinischen Gesteine, des Granits, Gneises, Glimmerschiefers. Er krystallisirt in schiefen rhombischen und 6seitigen Prismen, meistens tafelförmig, so besonders schön bei Zwiesel in Baiern, in Finnland, Grönland und Sibirien etc. Die großen sibirischen Tafeln kommen unter dem Namen Marienglas in den Handel. Die silberweißen und goldgelben G.schuppen werden auch als Streusand unter dem Namen Silber- und Goldsand gebraucht, sind auch unter dem Namen Katzensilber u. Katzengold bekannt. Der Lithon-G. ist öfter rosenroth, pfirsischblütenroth u. grünlich, kommt in Zinnlagerstätten des Erzgebirges, dann in Cornwall vor. Die feinkörnige und feinschuppige Abänderung, Lepidolith, findet sich vorzüglich bei Iglau in Mähren; man verarbeitet sie hin und wieder zu Dosen und kleinen Vasen und benützt sie zur Darstellung des Lithon. Der 1achsige G. findet sich viel seltener und vorzüglich in vulkanischen Gesteinen, in Basalten, Doleriten, Laven, am Vesuv und in den Grundgebirgsgesteinen in Sibirien.


Glinka, Feodor Nikolajewicz, geb. 1788, russ. Offizier in den großen Kriegen, über welche er "Briefe" (Moskau 1815-16, 8 Bde.) herausgab; auch seine poet. Versuche werden von den Russen sehr geschätzt. - G., Sergei Nikolajewicz. geb. 1774, ebenfalls russ. Offizier, Jugendschriftsteller; st. 1847. - G., Michael, Componist (Oper "Unser Leben für den Czaren").


Glinski, Michael, poln. Fürst, diente zuerst Kaiser Max I., wurde darauf Günstling des poln. Königs Alexander Jagello, trat von König Sigmund vernachläßigt zu dem Czaren Wasili III. Iwanowitsch über, nahm den Polen Smolensk ab, u. wollte, von dem Czaren nicht nach Verdienst belohnt, zu den Polen zurücktreten, wurde aber gefangen und nur auf die Fürsprache der Czarin begnadigt; als er sich auch deren Ungnade zuzog, wurde er geblendet u. st. 1534 im Gefängnisse.


Glissade, frz., beim Fechten das Streichen an der Klinge; beim Tanzen der Streichschritt; glissant (-sang), schlüpferig; mißlich.


Glissicato, ital., in der Musik der Vortrag mit Vermeidung aller scharfen Accente.


Globularieen, Globularieae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Nuculiferae, Pflanzen mit Nüßchenfrucht, mit mehren officinellen Arten.


Globuli martiales, Eisenpräparat aus 1 Theil Feilspänen und 4 Theilen

Bewegung. Man theilt sie in 5 Klassen: Spinnenthiere, Krustenthiere, Insekten od. Kerfe, Rankenfüßer, Würmer.


Gliedschwamm, weiße Gelenkgeschwulst (Tumor albus articulorum), eigenthümliche, meist schlimm endende Entzündung der Gelenke, besonders gern am Kniegelenk vorkommend (weiße Kniegeschwulst). Die Erscheinungen sind im Anfang nicht sehr auffallend: Gefühl von Schwere im Gelenk, leichte, wieder vorübergehende Schmerzen; allmälig nehmen diese an Heftigkeit zu, werden anhaltend, das Gelenk schwillt an, die Geschwulst wird weiß und schwammig, seltener hart, dazu Fieber, allgemeine Schwäche, das Glied magert ober- und unterhalb des Gelenkes ab, die Geschwulst bricht endlich an mehren Stellen auf und durch die schlechte Eiterung wird nach u. nach das Gelenk mit allen Weichtheilen zerstört; selten tritt hier noch Heilung ein durch Stillstand der Entzündung und Eiterung mit zurückbleibender Gelenksteifigkeit, gewöhnlich aber geht der Kranke unter Zehrfieber, Abmagerung u. heftigen Schmerzen zu Grunde. Allgemeine Dyskrasien, Skropheln, Gicht, Syphilis disponiren zu der Krankheit; veranlassende Ursachen dann hauptsächlich äußere Beschädigung, Erkältung. Unterdrückung von Ausschlägen oder gewohnten Absonderungen.


Glimmer, Mineral zur Ordnung der Thonerde gehörig, in 2- und 1achsigen G. eingetheilt. Ersterer hat 2 Arten, den Kali oder gemeinen G., und den Lithon-G. Härte von 2–2,5 und ein spec. Gewicht von 2,86–3, sind elastisch, farblos od. silberweiß, gelb, grau, roth, grün, braun und schwarz gefärbt; bestehen aus Thonerde- und Eisenoxydsilicat, mit Kali- oder Lithonsilicat und etwas Fluor verbunden. Der gemeine G. ist ein wesentlicher Bestandtheil der gewöhnlichsten krystallinischen Gesteine, des Granits, Gneises, Glimmerschiefers. Er krystallisirt in schiefen rhombischen und 6seitigen Prismen, meistens tafelförmig, so besonders schön bei Zwiesel in Baiern, in Finnland, Grönland und Sibirien etc. Die großen sibirischen Tafeln kommen unter dem Namen Marienglas in den Handel. Die silberweißen und goldgelben G.schuppen werden auch als Streusand unter dem Namen Silber- und Goldsand gebraucht, sind auch unter dem Namen Katzensilber u. Katzengold bekannt. Der Lithon-G. ist öfter rosenroth, pfirsischblütenroth u. grünlich, kommt in Zinnlagerstätten des Erzgebirges, dann in Cornwall vor. Die feinkörnige und feinschuppige Abänderung, Lepidolith, findet sich vorzüglich bei Iglau in Mähren; man verarbeitet sie hin und wieder zu Dosen und kleinen Vasen und benützt sie zur Darstellung des Lithon. Der 1achsige G. findet sich viel seltener und vorzüglich in vulkanischen Gesteinen, in Basalten, Doleriten, Laven, am Vesuv und in den Grundgebirgsgesteinen in Sibirien.


Glinka, Feodor Nikolajewicz, geb. 1788, russ. Offizier in den großen Kriegen, über welche er „Briefe“ (Moskau 1815–16, 8 Bde.) herausgab; auch seine poet. Versuche werden von den Russen sehr geschätzt. – G., Sergei Nikolajewicz. geb. 1774, ebenfalls russ. Offizier, Jugendschriftsteller; st. 1847. – G., Michael, Componist (Oper „Unser Leben für den Czaren“).


Glinski, Michael, poln. Fürst, diente zuerst Kaiser Max I., wurde darauf Günstling des poln. Königs Alexander Jagello, trat von König Sigmund vernachläßigt zu dem Czaren Wasili III. Iwanowitsch über, nahm den Polen Smolensk ab, u. wollte, von dem Czaren nicht nach Verdienst belohnt, zu den Polen zurücktreten, wurde aber gefangen und nur auf die Fürsprache der Czarin begnadigt; als er sich auch deren Ungnade zuzog, wurde er geblendet u. st. 1534 im Gefängnisse.


Glissade, frz., beim Fechten das Streichen an der Klinge; beim Tanzen der Streichschritt; glissant (–sang), schlüpferig; mißlich.


Glissicato, ital., in der Musik der Vortrag mit Vermeidung aller scharfen Accente.


Globularieen, Globularieae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Nuculiferae, Pflanzen mit Nüßchenfrucht, mit mehren officinellen Arten.


Globuli martiales, Eisenpräparat aus 1 Theil Feilspänen und 4 Theilen

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[92/0093] Bewegung. Man theilt sie in 5 Klassen: Spinnenthiere, Krustenthiere, Insekten od. Kerfe, Rankenfüßer, Würmer. Gliedschwamm, weiße Gelenkgeschwulst (Tumor albus articulorum), eigenthümliche, meist schlimm endende Entzündung der Gelenke, besonders gern am Kniegelenk vorkommend (weiße Kniegeschwulst). Die Erscheinungen sind im Anfang nicht sehr auffallend: Gefühl von Schwere im Gelenk, leichte, wieder vorübergehende Schmerzen; allmälig nehmen diese an Heftigkeit zu, werden anhaltend, das Gelenk schwillt an, die Geschwulst wird weiß und schwammig, seltener hart, dazu Fieber, allgemeine Schwäche, das Glied magert ober- und unterhalb des Gelenkes ab, die Geschwulst bricht endlich an mehren Stellen auf und durch die schlechte Eiterung wird nach u. nach das Gelenk mit allen Weichtheilen zerstört; selten tritt hier noch Heilung ein durch Stillstand der Entzündung und Eiterung mit zurückbleibender Gelenksteifigkeit, gewöhnlich aber geht der Kranke unter Zehrfieber, Abmagerung u. heftigen Schmerzen zu Grunde. Allgemeine Dyskrasien, Skropheln, Gicht, Syphilis disponiren zu der Krankheit; veranlassende Ursachen dann hauptsächlich äußere Beschädigung, Erkältung. Unterdrückung von Ausschlägen oder gewohnten Absonderungen. Glimmer, Mineral zur Ordnung der Thonerde gehörig, in 2- und 1achsigen G. eingetheilt. Ersterer hat 2 Arten, den Kali oder gemeinen G., und den Lithon-G. Härte von 2–2,5 und ein spec. Gewicht von 2,86–3, sind elastisch, farblos od. silberweiß, gelb, grau, roth, grün, braun und schwarz gefärbt; bestehen aus Thonerde- und Eisenoxydsilicat, mit Kali- oder Lithonsilicat und etwas Fluor verbunden. Der gemeine G. ist ein wesentlicher Bestandtheil der gewöhnlichsten krystallinischen Gesteine, des Granits, Gneises, Glimmerschiefers. Er krystallisirt in schiefen rhombischen und 6seitigen Prismen, meistens tafelförmig, so besonders schön bei Zwiesel in Baiern, in Finnland, Grönland und Sibirien etc. Die großen sibirischen Tafeln kommen unter dem Namen Marienglas in den Handel. Die silberweißen und goldgelben G.schuppen werden auch als Streusand unter dem Namen Silber- und Goldsand gebraucht, sind auch unter dem Namen Katzensilber u. Katzengold bekannt. Der Lithon-G. ist öfter rosenroth, pfirsischblütenroth u. grünlich, kommt in Zinnlagerstätten des Erzgebirges, dann in Cornwall vor. Die feinkörnige und feinschuppige Abänderung, Lepidolith, findet sich vorzüglich bei Iglau in Mähren; man verarbeitet sie hin und wieder zu Dosen und kleinen Vasen und benützt sie zur Darstellung des Lithon. Der 1achsige G. findet sich viel seltener und vorzüglich in vulkanischen Gesteinen, in Basalten, Doleriten, Laven, am Vesuv und in den Grundgebirgsgesteinen in Sibirien. Glinka, Feodor Nikolajewicz, geb. 1788, russ. Offizier in den großen Kriegen, über welche er „Briefe“ (Moskau 1815–16, 8 Bde.) herausgab; auch seine poet. Versuche werden von den Russen sehr geschätzt. – G., Sergei Nikolajewicz. geb. 1774, ebenfalls russ. Offizier, Jugendschriftsteller; st. 1847. – G., Michael, Componist (Oper „Unser Leben für den Czaren“). Glinski, Michael, poln. Fürst, diente zuerst Kaiser Max I., wurde darauf Günstling des poln. Königs Alexander Jagello, trat von König Sigmund vernachläßigt zu dem Czaren Wasili III. Iwanowitsch über, nahm den Polen Smolensk ab, u. wollte, von dem Czaren nicht nach Verdienst belohnt, zu den Polen zurücktreten, wurde aber gefangen und nur auf die Fürsprache der Czarin begnadigt; als er sich auch deren Ungnade zuzog, wurde er geblendet u. st. 1534 im Gefängnisse. Glissade, frz., beim Fechten das Streichen an der Klinge; beim Tanzen der Streichschritt; glissant (–sang), schlüpferig; mißlich. Glissicato, ital., in der Musik der Vortrag mit Vermeidung aller scharfen Accente. Globularieen, Globularieae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Nuculiferae, Pflanzen mit Nüßchenfrucht, mit mehren officinellen Arten. Globuli martiales, Eisenpräparat aus 1 Theil Feilspänen und 4 Theilen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/93>, abgerufen am 16.05.2024.