Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.dann auch getrieben u. nieliirt, seit dem 16. Jahrh. aber durch Stahlstempel geprägt. Die Fürsten schenkten große Gold-M.n (Medaillons) als Gnadenzeichen u. solche wurden an goldenen Ketten auf der Brust getragen. In neuester Zeit ist die Medaillirkunst wieder sehr vervollkommnet worden, u. Deutschland hat in derselben die berühmtesten Meister aufzuweisen. Medalla, span. Goldmünze = 8 Piaster. Medea, nach der griech. Mythekolchische Zauberin, durch deren Hilfe Jason (s. d.) sich des goldenen Vließes bemächtigte; sie folgte ihm nach Griechenland, als dieser aber die Kreusa ihr vorzog, vernichtete sie die Nebenbuhlerin durch ihre Zauberkunst, tödtete ihre eigenen mit Jason erzeugten Kinder und entfloh auf einem Drachenwagen M. war ein häufiger Gegenstand für die bildende und dramatische Kunst; von Euripides und Seneca sind noch Dramen vorhanden. Median, lat.-deutsch, mittelgroß, z. B. bei Bücher- und Papierformat; in der Anatomie bezeichnet es die Lage in der Mittellinie. Mediante, ital., in der Musik eigentlich der Mittelton des Dreiklangs, die Terz des Grundtons. Mediat, lat.-deutsch, hießen im deutschen Reiche Stände, die nicht unmittelbar unter dem Kaiser standen, sondern einem Reichsstand als Zwischenherrn untergeordnet waren; daher heißen M.isirte diejenigen Herren, die in Folge des franz. Krieges ihre Reichsunmittelbarkeit verloren und größeren Fürsten als Unterthanen zugetheilt wurden, wobei ihnen jedoch gewisse Vorrechte blieben. Vgl. Standesherren. Mediateur (-öhr), frz., Vermittler, Staat, welcher bei Streitigkeiten oder Kriegen anderer Staaten zur Ausgleichung derselben Vorschläge gemacht und Unterhandlungen einleitet, ohne daß jedoch die streitenden Theile zur Annahme derselben verpflichtet sind. Medicament, lat., Arzneimittel; Medication, die Darreichung der Arznei nach der Verordnung des Arztes. Medici (-itschi), Mediceer, florent. Familie, die nicht nur auf Italien einen großen politischen Einfluß ausübte, sondern durch den Schutz, den sie Kunst und Wissenschaft gewährte, unter den Wohlthätern des menschlichen Geschlechts einen Ehrenplatz einnimmt. Sie ging aus der florent. Bürgerschaft hervor, zeichnete sich durch Reichthum aus und war bei dem Sturze des alten Adels sehr thätig. Bald stand sie in der Vorderreihe des neuen Adels, der sich aus den reichen Plebejern bildete, und Salvestro dei M., der 1378 Gonfaloniere war, stürzte bereits die rivalisirenden Albizzi. Nun folgte eine kurze Unterbrechung durch die siegreiche Gegenpartei, allein schon Giovanni dei M. wurde 1421 Gonfaloniere und seit dieser Zeit behaupteten die M. die höchsten Aemter. Cosimo dei M., geb. 1389, mußte 1433 noch einmal den Albizzi weichen, kehrte jedoch schon 1434 zurück u. leitete seitdem die Republik; er bewies Mäßigung und Klugheit in hohem Grade, zeigte im Aeußern republikan. Einfachheit, verband sich die große Masse der gewerbetreibenden Bürger durch Darlehen, verwandte einen Theil seines Reichthums zu großen Bauten, beschenkte Künstler und Gelehrte mit großer Freigebigkeit und vermied sorgfältig den Schein, als ob er durch seine Partei die Republik regiere; er st. 1464. Gegen seinen Sohn Pietro, gest. 1469, versuchten einige feindliche Familien einen Volksaufstand zu erregen, allein er mißlang und verstärkte die Macht der M. Von seinen beiden Söhnen wurde Giuliano 1478 durch Verschworene ermordet, allein sein Bruder Lorenzo, geb. 1448, herrschte in der Weise seines Großvaters, sicherte dem Staate durch die Klugheit u. Gewandtheit seiner auswärtigen Politik Frieden und Einfluß und begründete in Italien das System des Gleichgewichts der größeren Staaten. Er schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten, bereicherte die von Cosimo gestiftete Bibliothek und errichtete eine Schule der zeichnenden Künste. Er heißt il Magnifico d. h. der Herrliche u. st. 8. Apr. 1492. (Seine Opere, 4 Bde., ließ Großherzog Leopold II. zu Florenz 1826 in einer Prachtausgabe erscheinen.) Sein ältester Sohn Pietro besaß die Klugheit des Vaters nicht und dann auch getrieben u. nieliirt, seit dem 16. Jahrh. aber durch Stahlstempel geprägt. Die Fürsten schenkten große Gold-M.n (Medaillons) als Gnadenzeichen u. solche wurden an goldenen Ketten auf der Brust getragen. In neuester Zeit ist die Medaillirkunst wieder sehr vervollkommnet worden, u. Deutschland hat in derselben die berühmtesten Meister aufzuweisen. Medalla, span. Goldmünze = 8 Piaster. Medea, nach der griech. Mythekolchische Zauberin, durch deren Hilfe Jason (s. d.) sich des goldenen Vließes bemächtigte; sie folgte ihm nach Griechenland, als dieser aber die Kreusa ihr vorzog, vernichtete sie die Nebenbuhlerin durch ihre Zauberkunst, tödtete ihre eigenen mit Jason erzeugten Kinder und entfloh auf einem Drachenwagen M. war ein häufiger Gegenstand für die bildende und dramatische Kunst; von Euripides und Seneca sind noch Dramen vorhanden. Median, lat.-deutsch, mittelgroß, z. B. bei Bücher- und Papierformat; in der Anatomie bezeichnet es die Lage in der Mittellinie. Mediante, ital., in der Musik eigentlich der Mittelton des Dreiklangs, die Terz des Grundtons. Mediat, lat.-deutsch, hießen im deutschen Reiche Stände, die nicht unmittelbar unter dem Kaiser standen, sondern einem Reichsstand als Zwischenherrn untergeordnet waren; daher heißen M.isirte diejenigen Herren, die in Folge des franz. Krieges ihre Reichsunmittelbarkeit verloren und größeren Fürsten als Unterthanen zugetheilt wurden, wobei ihnen jedoch gewisse Vorrechte blieben. Vgl. Standesherren. Mediateur (–öhr), frz., Vermittler, Staat, welcher bei Streitigkeiten oder Kriegen anderer Staaten zur Ausgleichung derselben Vorschläge gemacht und Unterhandlungen einleitet, ohne daß jedoch die streitenden Theile zur Annahme derselben verpflichtet sind. Medicament, lat., Arzneimittel; Medication, die Darreichung der Arznei nach der Verordnung des Arztes. Medici (–itschi), Mediceer, florent. Familie, die nicht nur auf Italien einen großen politischen Einfluß ausübte, sondern durch den Schutz, den sie Kunst und Wissenschaft gewährte, unter den Wohlthätern des menschlichen Geschlechts einen Ehrenplatz einnimmt. Sie ging aus der florent. Bürgerschaft hervor, zeichnete sich durch Reichthum aus und war bei dem Sturze des alten Adels sehr thätig. Bald stand sie in der Vorderreihe des neuen Adels, der sich aus den reichen Plebejern bildete, und Salvestro dei M., der 1378 Gonfaloniere war, stürzte bereits die rivalisirenden Albizzi. Nun folgte eine kurze Unterbrechung durch die siegreiche Gegenpartei, allein schon Giovanni dei M. wurde 1421 Gonfaloniere und seit dieser Zeit behaupteten die M. die höchsten Aemter. Cosimo dei M., geb. 1389, mußte 1433 noch einmal den Albizzi weichen, kehrte jedoch schon 1434 zurück u. leitete seitdem die Republik; er bewies Mäßigung und Klugheit in hohem Grade, zeigte im Aeußern republikan. Einfachheit, verband sich die große Masse der gewerbetreibenden Bürger durch Darlehen, verwandte einen Theil seines Reichthums zu großen Bauten, beschenkte Künstler und Gelehrte mit großer Freigebigkeit und vermied sorgfältig den Schein, als ob er durch seine Partei die Republik regiere; er st. 1464. Gegen seinen Sohn Pietro, gest. 1469, versuchten einige feindliche Familien einen Volksaufstand zu erregen, allein er mißlang und verstärkte die Macht der M. Von seinen beiden Söhnen wurde Giuliano 1478 durch Verschworene ermordet, allein sein Bruder Lorenzo, geb. 1448, herrschte in der Weise seines Großvaters, sicherte dem Staate durch die Klugheit u. Gewandtheit seiner auswärtigen Politik Frieden und Einfluß und begründete in Italien das System des Gleichgewichts der größeren Staaten. Er schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten, bereicherte die von Cosimo gestiftete Bibliothek und errichtete eine Schule der zeichnenden Künste. Er heißt il Magnifico d. h. der Herrliche u. st. 8. Apr. 1492. (Seine Opere, 4 Bde., ließ Großherzog Leopold II. zu Florenz 1826 in einer Prachtausgabe erscheinen.) 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Einfachheit, verband sich die große Masse der gewerbetreibenden Bürger durch Darlehen, verwandte einen Theil seines Reichthums zu großen Bauten, beschenkte Künstler und Gelehrte mit großer Freigebigkeit und vermied sorgfältig den Schein, als ob er durch seine Partei die Republik regiere; er st. 1464. Gegen seinen Sohn <hi rendition="#g">Pietro</hi>, gest. 1469, versuchten einige feindliche Familien einen Volksaufstand zu erregen, allein er mißlang und verstärkte die Macht der M. Von seinen beiden Söhnen wurde <hi rendition="#g">Giuliano</hi> 1478 durch Verschworene ermordet, allein sein Bruder <hi rendition="#g">Lorenzo</hi>, geb. 1448, herrschte in der Weise seines Großvaters, sicherte dem Staate durch die Klugheit u. Gewandtheit seiner auswärtigen Politik Frieden und Einfluß und begründete in Italien das System des Gleichgewichts der größeren Staaten. 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Medalla, span. Goldmünze = 8 Piaster.
Medea, nach der griech. Mythekolchische Zauberin, durch deren Hilfe Jason (s. d.) sich des goldenen Vließes bemächtigte; sie folgte ihm nach Griechenland, als dieser aber die Kreusa ihr vorzog, vernichtete sie die Nebenbuhlerin durch ihre Zauberkunst, tödtete ihre eigenen mit Jason erzeugten Kinder und entfloh auf einem Drachenwagen M. war ein häufiger Gegenstand für die bildende und dramatische Kunst; von Euripides und Seneca sind noch Dramen vorhanden.
Median, lat.-deutsch, mittelgroß, z. B. bei Bücher- und Papierformat; in der Anatomie bezeichnet es die Lage in der Mittellinie.
Mediante, ital., in der Musik eigentlich der Mittelton des Dreiklangs, die Terz des Grundtons.
Mediat, lat.-deutsch, hießen im deutschen Reiche Stände, die nicht unmittelbar unter dem Kaiser standen, sondern einem Reichsstand als Zwischenherrn untergeordnet waren; daher heißen M.isirte diejenigen Herren, die in Folge des franz. Krieges ihre Reichsunmittelbarkeit verloren und größeren Fürsten als Unterthanen zugetheilt wurden, wobei ihnen jedoch gewisse Vorrechte blieben. Vgl. Standesherren.
Mediateur (–öhr), frz., Vermittler, Staat, welcher bei Streitigkeiten oder Kriegen anderer Staaten zur Ausgleichung derselben Vorschläge gemacht und Unterhandlungen einleitet, ohne daß jedoch die streitenden Theile zur Annahme derselben verpflichtet sind.
Medicament, lat., Arzneimittel; Medication, die Darreichung der Arznei nach der Verordnung des Arztes.
Medici (–itschi), Mediceer, florent. Familie, die nicht nur auf Italien einen großen politischen Einfluß ausübte, sondern durch den Schutz, den sie Kunst und Wissenschaft gewährte, unter den Wohlthätern des menschlichen Geschlechts einen Ehrenplatz einnimmt. Sie ging aus der florent. Bürgerschaft hervor, zeichnete sich durch Reichthum aus und war bei dem Sturze des alten Adels sehr thätig. Bald stand sie in der Vorderreihe des neuen Adels, der sich aus den reichen Plebejern bildete, und Salvestro dei M., der 1378 Gonfaloniere war, stürzte bereits die rivalisirenden Albizzi. Nun folgte eine kurze Unterbrechung durch die siegreiche Gegenpartei, allein schon Giovanni dei M. wurde 1421 Gonfaloniere und seit dieser Zeit behaupteten die M. die höchsten Aemter. Cosimo dei M., geb. 1389, mußte 1433 noch einmal den Albizzi weichen, kehrte jedoch schon 1434 zurück u. leitete seitdem die Republik; er bewies Mäßigung und Klugheit in hohem Grade, zeigte im Aeußern republikan. Einfachheit, verband sich die große Masse der gewerbetreibenden Bürger durch Darlehen, verwandte einen Theil seines Reichthums zu großen Bauten, beschenkte Künstler und Gelehrte mit großer Freigebigkeit und vermied sorgfältig den Schein, als ob er durch seine Partei die Republik regiere; er st. 1464. Gegen seinen Sohn Pietro, gest. 1469, versuchten einige feindliche Familien einen Volksaufstand zu erregen, allein er mißlang und verstärkte die Macht der M. Von seinen beiden Söhnen wurde Giuliano 1478 durch Verschworene ermordet, allein sein Bruder Lorenzo, geb. 1448, herrschte in der Weise seines Großvaters, sicherte dem Staate durch die Klugheit u. Gewandtheit seiner auswärtigen Politik Frieden und Einfluß und begründete in Italien das System des Gleichgewichts der größeren Staaten. Er schmückte die Stadt mit prächtigen Bauten, bereicherte die von Cosimo gestiftete Bibliothek und errichtete eine Schule der zeichnenden Künste. Er heißt il Magnifico d. h. der Herrliche u. st. 8. Apr. 1492. (Seine Opere, 4 Bde., ließ Großherzog Leopold II. zu Florenz 1826 in einer Prachtausgabe erscheinen.) Sein ältester Sohn Pietro besaß die Klugheit des Vaters nicht und
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