Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Eigentliche M. sind dehnbar, die nicht dehnbaren z. B. Antimon, Wismuth etc. heißen uneigentliche, Halb-M. Der Schmelzpunkt der M. ist sehr verschieden; Quecksilber ist bei der gewöhnlichen Temperatur flüssig, Platin wird es erst durch den stärksten Brennspiegel od. durch das Knallgebläse. Die Verbindung zweier M. heißt Legirung, bei dem Quecksilber Amalgam. Mit Sauerstoff verbundene M. heißen Metalloxyde, präcipitirte Metalloxyde sind gewöhnlich mit Wasser verbunden u. heißen dann Hydrate. Außerdem verbinden sich die M. mit Wasserstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Selen, Phosphor, Evan, Kiesel etc.; Metallsalze sind Verbindungen der Metalloxyde mit Säuren. Metalli, Oelmaß in Algier = 39,13 Zollpfund. Metalliques (metallik), Staatspapiere, deren Zinsen in klingender Münze, nicht in Papiergeld ausbezahlt werden. Metallisiren, die Poren des Holzes mit Eisenvitriol u. Sodaauflösung füllen, um dasselbe fester und dauerhafter zu machen. Metallmohr, soviel als Aethiops, auch ein anderer Name für Perlenmutterblech. Metallochromie, galvanische Metallfärbung, das Hervorbringen verschiedener Farben auf metallischen Gegenständen durch Ueberziehen derselben mit Metalloxyden auf galvanischem Wege, wozu man hauptsächlich Bleioxyd (Bleiglätte), in Aetzkalilauge gelöst, benützt, das sich dann in Folge der galvanischen Einwirkung als Bleisuperoxyd auf dem Metall niederschlägt, und diesem je nach der Dicke der Schicht verschiedene Farben ertheilt, hauptsächlich grün, purpurroth, mit Uebergang in andere Farben. Diese Farbenertheilung beruht auf der Theorie der Farben dünner Schichten. Metalloide, hieß man sonst die Metalle der Alkalien und Erden, Berzelius nannte so alle nichtmetallische Stoffe. Metallurgie, Theil der Chemie, welcher von den Verbindungen u. der Scheidung der Metalle handelt, vorzugsweise von den Prozessen des Hüttenbetriebes. Metamorphose, griech.-deutsch, die Verwandlung, in der Mythologie die Verwandlung von Menschen in Thiere, Bäume etc. Metamorphose, in der Botanik, nennt man die stufenweise Umwandlung eines Pflanzenorgans, wodurch dasselbe andere Formen und andere physiologische Bedeutung gewinnt. So z. B. erscheint das Blattorgan zuerst als Samenblatt, dann als Laubblatt, und verwandelt sich aufwärts allmälig in Kelchblatt, Blumenblatt, Staubblatt (Staubfaden) und Fruchtblatt (Fruchtknoten mit Griffel). Dies nennt man die fortschreitende M.; geschieht die Umwandlung aber rückwärts, wie von Staubblatt in Blumenblatt (bei gefüllten Blüten), von diesem in Kelchblatt etc., so heißt sie rückschreitende M. - In der Zoologie nennt man M. bei den Insekten die stufenweisen Verwandlungen, die sie bis zur vollkommenen Ausbildung durchmachen: Ei, Larve, Puppe, vollkommenes Insekt. Man nennt die M. eine vollkommene, wenn Larve und Puppe dem ausgebildeten Insekte sehr unähnlich sind und die Puppe ohne Bewegung und ohne Nahrung verharrt; im umgekehrten Falle eine unvollkommene. Metapher, von dem griech. Metaphora d. h. Uebertragung, einfache rhetorische Figur, wobei man auf einen sinnlichen Gegenstand eine geistige Eigenschaft und umgekehrt überträgt, in allen Sprachen sehr häufig. z. B. Wermuth im Becher der Freude; die Majestät des Gebirges. Metaphrasis, - se, griech., Umschreibung, Uebertragung eines Gedichts in Prosa; Uebersetzung. Metaphysik, griech., die Lehre vom Uebernatürlichen, von den höchsten Principien des Seins u. Lebens. Das Wort M. soll durch den Peripatetiker Andronik von Rhodos, einen Zeitgenossen des Cicero, aufgebracht worden sein, indem derselbe beim Ordnen der aristotelischen Schriften eine Reihe von Abhandlungen, die er nicht anders unterzubringen wußte, hinter die physikalischen Schriften seines Meisters stellte. Ob das Meta - mit "über" od. "hinter" übersetzt wird, ändert an der angegebenen Bedeutung Eigentliche M. sind dehnbar, die nicht dehnbaren z. B. Antimon, Wismuth etc. heißen uneigentliche, Halb-M. Der Schmelzpunkt der M. ist sehr verschieden; Quecksilber ist bei der gewöhnlichen Temperatur flüssig, Platin wird es erst durch den stärksten Brennspiegel od. durch das Knallgebläse. Die Verbindung zweier M. heißt Legirung, bei dem Quecksilber Amalgam. Mit Sauerstoff verbundene M. heißen Metalloxyde, präcipitirte Metalloxyde sind gewöhnlich mit Wasser verbunden u. heißen dann Hydrate. Außerdem verbinden sich die M. mit Wasserstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Selen, Phosphor, Evan, Kiesel etc.; Metallsalze sind Verbindungen der Metalloxyde mit Säuren. Metalli, Oelmaß in Algier = 39,13 Zollpfund. Metalliques (metallik), Staatspapiere, deren Zinsen in klingender Münze, nicht in Papiergeld ausbezahlt werden. Metallisiren, die Poren des Holzes mit Eisenvitriol u. Sodaauflösung füllen, um dasselbe fester und dauerhafter zu machen. Metallmohr, soviel als Aethiops, auch ein anderer Name für Perlenmutterblech. Metallochromie, galvanische Metallfärbung, das Hervorbringen verschiedener Farben auf metallischen Gegenständen durch Ueberziehen derselben mit Metalloxyden auf galvanischem Wege, wozu man hauptsächlich Bleioxyd (Bleiglätte), in Aetzkalilauge gelöst, benützt, das sich dann in Folge der galvanischen Einwirkung als Bleisuperoxyd auf dem Metall niederschlägt, und diesem je nach der Dicke der Schicht verschiedene Farben ertheilt, hauptsächlich grün, purpurroth, mit Uebergang in andere Farben. Diese Farbenertheilung beruht auf der Theorie der Farben dünner Schichten. Metalloide, hieß man sonst die Metalle der Alkalien und Erden, Berzelius nannte so alle nichtmetallische Stoffe. Metallurgie, Theil der Chemie, welcher von den Verbindungen u. der Scheidung der Metalle handelt, vorzugsweise von den Prozessen des Hüttenbetriebes. Metamorphose, griech.-deutsch, die Verwandlung, in der Mythologie die Verwandlung von Menschen in Thiere, Bäume etc. Metamorphose, in der Botanik, nennt man die stufenweise Umwandlung eines Pflanzenorgans, wodurch dasselbe andere Formen und andere physiologische Bedeutung gewinnt. So z. B. erscheint das Blattorgan zuerst als Samenblatt, dann als Laubblatt, und verwandelt sich aufwärts allmälig in Kelchblatt, Blumenblatt, Staubblatt (Staubfaden) und Fruchtblatt (Fruchtknoten mit Griffel). Dies nennt man die fortschreitende M.; geschieht die Umwandlung aber rückwärts, wie von Staubblatt in Blumenblatt (bei gefüllten Blüten), von diesem in Kelchblatt etc., so heißt sie rückschreitende M. – In der Zoologie nennt man M. bei den Insekten die stufenweisen Verwandlungen, die sie bis zur vollkommenen Ausbildung durchmachen: Ei, Larve, Puppe, vollkommenes Insekt. Man nennt die M. eine vollkommene, wenn Larve und Puppe dem ausgebildeten Insekte sehr unähnlich sind und die Puppe ohne Bewegung und ohne Nahrung verharrt; im umgekehrten Falle eine unvollkommene. Metapher, von dem griech. Metaphora d. h. Uebertragung, einfache rhetorische Figur, wobei man auf einen sinnlichen Gegenstand eine geistige Eigenschaft und umgekehrt überträgt, in allen Sprachen sehr häufig. z. B. Wermuth im Becher der Freude; die Majestät des Gebirges. Metaphrasis, – se, griech., Umschreibung, Uebertragung eines Gedichts in Prosa; Uebersetzung. Metaphysik, griech., die Lehre vom Uebernatürlichen, von den höchsten Principien des Seins u. Lebens. Das Wort M. soll durch den Peripatetiker Andronik von Rhodos, einen Zeitgenossen des Cicero, aufgebracht worden sein, indem derselbe beim Ordnen der aristotelischen Schriften eine Reihe von Abhandlungen, die er nicht anders unterzubringen wußte, hinter die physikalischen Schriften seines Meisters stellte. 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Metalli, Oelmaß in Algier = 39,13 Zollpfund.
Metalliques (metallik), Staatspapiere, deren Zinsen in klingender Münze, nicht in Papiergeld ausbezahlt werden.
Metallisiren, die Poren des Holzes mit Eisenvitriol u. Sodaauflösung füllen, um dasselbe fester und dauerhafter zu machen.
Metallmohr, soviel als Aethiops, auch ein anderer Name für Perlenmutterblech.
Metallochromie, galvanische Metallfärbung, das Hervorbringen verschiedener Farben auf metallischen Gegenständen durch Ueberziehen derselben mit Metalloxyden auf galvanischem Wege, wozu man hauptsächlich Bleioxyd (Bleiglätte), in Aetzkalilauge gelöst, benützt, das sich dann in Folge der galvanischen Einwirkung als Bleisuperoxyd auf dem Metall niederschlägt, und diesem je nach der Dicke der Schicht verschiedene Farben ertheilt, hauptsächlich grün, purpurroth, mit Uebergang in andere Farben. Diese Farbenertheilung beruht auf der Theorie der Farben dünner Schichten.
Metalloide, hieß man sonst die Metalle der Alkalien und Erden, Berzelius nannte so alle nichtmetallische Stoffe.
Metallurgie, Theil der Chemie, welcher von den Verbindungen u. der Scheidung der Metalle handelt, vorzugsweise von den Prozessen des Hüttenbetriebes.
Metamorphose, griech.-deutsch, die Verwandlung, in der Mythologie die Verwandlung von Menschen in Thiere, Bäume etc.
Metamorphose, in der Botanik, nennt man die stufenweise Umwandlung eines Pflanzenorgans, wodurch dasselbe andere Formen und andere physiologische Bedeutung gewinnt. So z. B. erscheint das Blattorgan zuerst als Samenblatt, dann als Laubblatt, und verwandelt sich aufwärts allmälig in Kelchblatt, Blumenblatt, Staubblatt (Staubfaden) und Fruchtblatt (Fruchtknoten mit Griffel). Dies nennt man die fortschreitende M.; geschieht die Umwandlung aber rückwärts, wie von Staubblatt in Blumenblatt (bei gefüllten Blüten), von diesem in Kelchblatt etc., so heißt sie rückschreitende M. – In der Zoologie nennt man M. bei den Insekten die stufenweisen Verwandlungen, die sie bis zur vollkommenen Ausbildung durchmachen: Ei, Larve, Puppe, vollkommenes Insekt. Man nennt die M. eine vollkommene, wenn Larve und Puppe dem ausgebildeten Insekte sehr unähnlich sind und die Puppe ohne Bewegung und ohne Nahrung verharrt; im umgekehrten Falle eine unvollkommene.
Metapher, von dem griech. Metaphora d. h. Uebertragung, einfache rhetorische Figur, wobei man auf einen sinnlichen Gegenstand eine geistige Eigenschaft und umgekehrt überträgt, in allen Sprachen sehr häufig. z. B. Wermuth im Becher der Freude; die Majestät des Gebirges.
Metaphrasis, – se, griech., Umschreibung, Uebertragung eines Gedichts in Prosa; Uebersetzung.
Metaphysik, griech., die Lehre vom Uebernatürlichen, von den höchsten Principien des Seins u. Lebens. Das Wort M. soll durch den Peripatetiker Andronik von Rhodos, einen Zeitgenossen des Cicero, aufgebracht worden sein, indem derselbe beim Ordnen der aristotelischen Schriften eine Reihe von Abhandlungen, die er nicht anders unterzubringen wußte, hinter die physikalischen Schriften seines Meisters stellte. Ob das Meta – mit „über“ od. „hinter“ übersetzt wird, ändert an der angegebenen Bedeutung
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