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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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einen wirklichen Menschen; außerdem formt er. bevor er sein Werk beginnt, aus Thon, Gyps oder Wachs ein M., welches das beabsichtigte Kunstwerk darstellt. Ein solches M. braucht der Bildgießer zum Abdruck der Gußformen, welche das flüssige Metall aufnehmen sollen. Der Architekt fertigt sein M. aus Thon, Kork etc. im verjüngten Maßstabe, ebenso der Techniker.


Modena, Herzogthum in Oberitalien zwischen Parma, dem lombard.-venet. Königreiche, Kirchenstaat, Piemont, dem Mittelmeer und Lucca, ist in die Provinzen M., Reggio, Guastalla, Frignano, Garfagna, Massa-Carrara u. Lunigiana eingetheilt, im Süden gebirgig, im Norden eben und fruchtbar, reich an schönem Marmor. Die Größe beträgt 110 #M. mit 586000 E., das Militär zählt 3500 Mann, das Budget der Staatseinkünfte beläuft sich auf 8413622, der Ausgaben auf 8728133 Lire. - M. theilte seit der Römerzeit die Schicksale Oberitaliens, gehörte im 11. Jahrh. zu Toscana und erhielt im 13. die Herzoge von Este zu Gebietern, die 1582 auch Ferrara beherrschten. Das Herzogthum vergrößerte sich 1633 mit Correggio, 1710 mit Mirandola, 1737 mit Novellara, 1741 mit Massa-Carrara. Der letzte Herzog aus dem Hause Este, Herkules III. (gest. 1803), erhielt im Luneviller Frieden für M. den Breisgau. den er seinem Schwiegersohne, dem Erzherzog Ferdinand (gest. 1806) überließ. Des Letztern Sohn, Franz IV. (gest. 1846), erhielt 1814 M. zurück; der jetzt regierende Herzog bekam 1847 nach dem Tode der Erzherzogin Marie Louise von Parma gemäß den Stipulationen des Wienercongresses Guastalla und einige Gebietstheile von Toscana. M. war an den italien. Unruhen 1831 sowie 1848 stark betheiligt, wurde aber jedesmal durch die Intervention Oesterreichs beruhigt.


Modena, bei den Alten Mutina, Hauptstadt des Herzogthums, an einem Kanale zwischen der Secchia u. dem Panaro, mit 28000 E., ist Residenz, Bischofssitz, hat eine Universität, viele wohlthätige Anstalten, ist eine sehr schöne Stadt; die herzogl. Bibliothek ist eine der ausgezeichnetsten, deßgleichen die Kunstsammlung. Die Industrie liefert Seide, Tücher, Leinwand, optische Instrumente.


Modena, Gustav, geb. 1803 zu Venedig, 1821 Advocat zu Rom, seit 1826 Schauspieler, das Haupt einer neuen dramatischen Schule, war von 1831 bis 1838 politischer Flüchtling.


Moder, s. Humus.


Moderados, die Gemäßigten, span. Partei; s. Spanien.


Moderamen, lat., Mittel zum Lenken, zum Mäßigen; m. inculpatae tutelae, lat., das Recht der Nothwehr. Moderantismus. System der Mäßigung; Moderantist, Gemäßigter; Moderation, Mäßigung; moderato, ital. in der Musik Bezeichnung des gemäßigten Tempo; moderiren, mäßigen.


Modern, der Mode gemäß; in der Kunst der Gegensatz zum Antiken und Mittelalterlichen; m. isiren, nach dem herrschenden Geschmacke einrichten.


Modest, lat.-dtsch., bescheiden; M.ie, Bescheidenheit.


Modica, sicil. Stadt südwestl. von Syrakus. mit 22000 E., Kathedrale; 1 Ml. davon das Thal Ipsica, mit vielen in Stockwerken über einander eingehauenen Felsenwohnungen.


Modice, lat. mäßig, gemäßigt.


Modification, lat., Abänderung; modificiren, abändern.


Modillo, sicil. Getreidemaß = 145, 35 Par. Kubikzoll.


Modlin, jetzt Neugeorgiewsk genannt, Festung 3 St. von Warschau, am Einfluß der Narew u. des Bug in die Weichsel; 1809 von Napoleon angelegter Waffenplatz, seitdem von den Russen zu einer Hauptfestung erweitert, besteht nur aus Garnisonsgebäuden.


Modon, bei den Alten Methone, messenische Stadt der Insel Sapienza gegenüber. Festung, hat eine gute Rhede, seit der Vertreibung der Türken wieder 7000 E.


Modulation, die Abwechselung der Töne in einer Melodie; insbesonders der Uebergang aus einer Tonart in die andere, die Abweichung.


Modulus, lat., Maßstab, das Verhältniß zwischen einem Logarithmus aus

einen wirklichen Menschen; außerdem formt er. bevor er sein Werk beginnt, aus Thon, Gyps oder Wachs ein M., welches das beabsichtigte Kunstwerk darstellt. Ein solches M. braucht der Bildgießer zum Abdruck der Gußformen, welche das flüssige Metall aufnehmen sollen. Der Architekt fertigt sein M. aus Thon, Kork etc. im verjüngten Maßstabe, ebenso der Techniker.


Modena, Herzogthum in Oberitalien zwischen Parma, dem lombard.-venet. Königreiche, Kirchenstaat, Piemont, dem Mittelmeer und Lucca, ist in die Provinzen M., Reggio, Guastalla, Frignano, Garfagna, Massa-Carrara u. Lunigiana eingetheilt, im Süden gebirgig, im Norden eben und fruchtbar, reich an schönem Marmor. Die Größe beträgt 110 □M. mit 586000 E., das Militär zählt 3500 Mann, das Budget der Staatseinkünfte beläuft sich auf 8413622, der Ausgaben auf 8728133 Lire. – M. theilte seit der Römerzeit die Schicksale Oberitaliens, gehörte im 11. Jahrh. zu Toscana und erhielt im 13. die Herzoge von Este zu Gebietern, die 1582 auch Ferrara beherrschten. Das Herzogthum vergrößerte sich 1633 mit Correggio, 1710 mit Mirandola, 1737 mit Novellara, 1741 mit Massa-Carrara. Der letzte Herzog aus dem Hause Este, Herkules III. (gest. 1803), erhielt im Luneviller Frieden für M. den Breisgau. den er seinem Schwiegersohne, dem Erzherzog Ferdinand (gest. 1806) überließ. Des Letztern Sohn, Franz IV. (gest. 1846), erhielt 1814 M. zurück; der jetzt regierende Herzog bekam 1847 nach dem Tode der Erzherzogin Marie Louise von Parma gemäß den Stipulationen des Wienercongresses Guastalla und einige Gebietstheile von Toscana. M. war an den italien. Unruhen 1831 sowie 1848 stark betheiligt, wurde aber jedesmal durch die Intervention Oesterreichs beruhigt.


Modena, bei den Alten Mutina, Hauptstadt des Herzogthums, an einem Kanale zwischen der Secchia u. dem Panaro, mit 28000 E., ist Residenz, Bischofssitz, hat eine Universität, viele wohlthätige Anstalten, ist eine sehr schöne Stadt; die herzogl. Bibliothek ist eine der ausgezeichnetsten, deßgleichen die Kunstsammlung. Die Industrie liefert Seide, Tücher, Leinwand, optische Instrumente.


Modena, Gustav, geb. 1803 zu Venedig, 1821 Advocat zu Rom, seit 1826 Schauspieler, das Haupt einer neuen dramatischen Schule, war von 1831 bis 1838 politischer Flüchtling.


Moder, s. Humus.


Moderados, die Gemäßigten, span. Partei; s. Spanien.


Moderamen, lat., Mittel zum Lenken, zum Mäßigen; m. inculpatae tutelae, lat., das Recht der Nothwehr. Moderantismus. System der Mäßigung; Moderantist, Gemäßigter; Moderation, Mäßigung; moderato, ital. in der Musik Bezeichnung des gemäßigten Tempo; moderiren, mäßigen.


Modern, der Mode gemäß; in der Kunst der Gegensatz zum Antiken und Mittelalterlichen; m. isiren, nach dem herrschenden Geschmacke einrichten.


Modest, lat.-dtsch., bescheiden; M.ie, Bescheidenheit.


Modica, sicil. Stadt südwestl. von Syrakus. mit 22000 E., Kathedrale; 1 Ml. davon das Thal Ipsica, mit vielen in Stockwerken über einander eingehauenen Felsenwohnungen.


Modice, lat. mäßig, gemäßigt.


Modification, lat., Abänderung; modificiren, abändern.


Modillo, sicil. Getreidemaß = 145, 35 Par. Kubikzoll.


Modlin, jetzt Neugeorgiewsk genannt, Festung 3 St. von Warschau, am Einfluß der Narew u. des Bug in die Weichsel; 1809 von Napoleon angelegter Waffenplatz, seitdem von den Russen zu einer Hauptfestung erweitert, besteht nur aus Garnisonsgebäuden.


Modon, bei den Alten Methone, messenische Stadt der Insel Sapienza gegenüber. Festung, hat eine gute Rhede, seit der Vertreibung der Türken wieder 7000 E.


Modulation, die Abwechselung der Töne in einer Melodie; insbesonders der Uebergang aus einer Tonart in die andere, die Abweichung.


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[207/0208] einen wirklichen Menschen; außerdem formt er. bevor er sein Werk beginnt, aus Thon, Gyps oder Wachs ein M., welches das beabsichtigte Kunstwerk darstellt. Ein solches M. braucht der Bildgießer zum Abdruck der Gußformen, welche das flüssige Metall aufnehmen sollen. Der Architekt fertigt sein M. aus Thon, Kork etc. im verjüngten Maßstabe, ebenso der Techniker. Modena, Herzogthum in Oberitalien zwischen Parma, dem lombard.-venet. Königreiche, Kirchenstaat, Piemont, dem Mittelmeer und Lucca, ist in die Provinzen M., Reggio, Guastalla, Frignano, Garfagna, Massa-Carrara u. Lunigiana eingetheilt, im Süden gebirgig, im Norden eben und fruchtbar, reich an schönem Marmor. Die Größe beträgt 110 □M. mit 586000 E., das Militär zählt 3500 Mann, das Budget der Staatseinkünfte beläuft sich auf 8413622, der Ausgaben auf 8728133 Lire. – M. theilte seit der Römerzeit die Schicksale Oberitaliens, gehörte im 11. Jahrh. zu Toscana und erhielt im 13. die Herzoge von Este zu Gebietern, die 1582 auch Ferrara beherrschten. Das Herzogthum vergrößerte sich 1633 mit Correggio, 1710 mit Mirandola, 1737 mit Novellara, 1741 mit Massa-Carrara. Der letzte Herzog aus dem Hause Este, Herkules III. (gest. 1803), erhielt im Luneviller Frieden für M. den Breisgau. den er seinem Schwiegersohne, dem Erzherzog Ferdinand (gest. 1806) überließ. Des Letztern Sohn, Franz IV. (gest. 1846), erhielt 1814 M. zurück; der jetzt regierende Herzog bekam 1847 nach dem Tode der Erzherzogin Marie Louise von Parma gemäß den Stipulationen des Wienercongresses Guastalla und einige Gebietstheile von Toscana. M. war an den italien. Unruhen 1831 sowie 1848 stark betheiligt, wurde aber jedesmal durch die Intervention Oesterreichs beruhigt. Modena, bei den Alten Mutina, Hauptstadt des Herzogthums, an einem Kanale zwischen der Secchia u. dem Panaro, mit 28000 E., ist Residenz, Bischofssitz, hat eine Universität, viele wohlthätige Anstalten, ist eine sehr schöne Stadt; die herzogl. Bibliothek ist eine der ausgezeichnetsten, deßgleichen die Kunstsammlung. Die Industrie liefert Seide, Tücher, Leinwand, optische Instrumente. Modena, Gustav, geb. 1803 zu Venedig, 1821 Advocat zu Rom, seit 1826 Schauspieler, das Haupt einer neuen dramatischen Schule, war von 1831 bis 1838 politischer Flüchtling. Moder, s. Humus. Moderados, die Gemäßigten, span. Partei; s. Spanien. Moderamen, lat., Mittel zum Lenken, zum Mäßigen; m. inculpatae tutelae, lat., das Recht der Nothwehr. Moderantismus. System der Mäßigung; Moderantist, Gemäßigter; Moderation, Mäßigung; moderato, ital. in der Musik Bezeichnung des gemäßigten Tempo; moderiren, mäßigen. Modern, der Mode gemäß; in der Kunst der Gegensatz zum Antiken und Mittelalterlichen; m. isiren, nach dem herrschenden Geschmacke einrichten. Modest, lat.-dtsch., bescheiden; M.ie, Bescheidenheit. Modica, sicil. Stadt südwestl. von Syrakus. mit 22000 E., Kathedrale; 1 Ml. davon das Thal Ipsica, mit vielen in Stockwerken über einander eingehauenen Felsenwohnungen. Modice, lat. mäßig, gemäßigt. Modification, lat., Abänderung; modificiren, abändern. Modillo, sicil. Getreidemaß = 145, 35 Par. Kubikzoll. Modlin, jetzt Neugeorgiewsk genannt, Festung 3 St. von Warschau, am Einfluß der Narew u. des Bug in die Weichsel; 1809 von Napoleon angelegter Waffenplatz, seitdem von den Russen zu einer Hauptfestung erweitert, besteht nur aus Garnisonsgebäuden. Modon, bei den Alten Methone, messenische Stadt der Insel Sapienza gegenüber. Festung, hat eine gute Rhede, seit der Vertreibung der Türken wieder 7000 E. Modulation, die Abwechselung der Töne in einer Melodie; insbesonders der Uebergang aus einer Tonart in die andere, die Abweichung. Modulus, lat., Maßstab, das Verhältniß zwischen einem Logarithmus aus

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/208>, abgerufen am 23.11.2024.