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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Bewegung um die Erde eine etwas ungleichförmige ist, während seine Achsendrehung gleichförmig bleibt, wodurch es geschieht, daß man bald an dieser, bald an der anderen Seite des M.es einen kleinen Streifen der sonst unsichtbaren Seite zu Gesicht bekommt. 3/7 seiner Oberfläche sind stets der Erde zugekehrt, 3/7 stets von ihr abgewendet, das letzte Siebentel ist bald sichtbar, bald unsichtbar. Die Ebene der M. bahn macht mit der Ekliptik einen Winkel von 5°; die 2 Durchschnittspunkte der M. bahn und Ekliptik nennt man die Knoten: aufsteigender Knoten (), von dem der M. nordwärts geht, absteigender Knoten (), von dem der M. südwärts geht. Die beide Knoten verbindende Linie (die Knotenlinie) ist veränderlich und durchwandert innerhalb 181/2 Jahren den ganzen Thierkreis. Fällt diese Knotenlinie in die Richtung von der Sonne zur Erde, oder wenigstens ihr nahe, so tritt der M. bei seiner Opposition mit der Sonne (also zur Zeit des Vollmondes) in den Schatten der Erde u. wird verfinstert. Die M. finsterniß ist entweder total, wenn der ganze M., od. partial, wenn nur ein Theil von ihm überschattet wird. Nach Umlauf von 181/2 Jahren kehren diese Finsternisse in gleicher Ordnung wieder. Die verschiedenen Lichtgestalten des M.es (M.phasen) haben ihren Grund in seiner wechselnden Stellung zur Sonne. Steht er gerade zwischen der Erde u. Sonne (Conjunction), so ist seine uns zugekehrte Seite dunkel, der M. unsichtbar (Neu-M.), und geht mit der Sonne auf und unter. Hat er sich nach 7 Tagen um 90° weiter von der Sonne nach Osten entfernt, so wird uns die Hälfte seiner erleuchteten (westl.) Seite sichtbar als halb erleuchtete Scheibe (erstes Viertel) und er geht dann um Mittag auf, um Mitternacht unter. Nachdem er in den nächsten 7 Tagen sich um weitere 90° fortbewegt hat, so kommt er wieder in gerade Linie mit Erde und Sonne, aber so, daß hier die Erde zwischen M. und Sonne steht (Opposition); alsdann kehrt er uns seine ganze erleuchtete Seite zu (Vollmond) u. geht mit Untergang der Sonne auf, mit Sonnenaufgang unter. Nach Verlauf von weiteren 7 Tagen steht er von der Sonne wieder 90°, aber westlich, entfernt, wir sehen dann wieder die Hälfte der erleuchteten (hier aber östl.) Seite als halb erleuchtete Scheibe (letztes Viertel), und der M. geht um Mitternacht auf, um Mittag unter. Vom Neumond bis Vollmond ist zunehmender. vom Vollmond bis Neumond abnehmender M. Der M. ist ein völlig starrer Körper, wenigstens hält man es für ausgemacht, daß er keine Atmosphäre u. kein Wasser habe. Seine Oberfläche zeigt schon dem bloßen Auge viele dunklere Flecken von verschiedener Größe, die man, ohne ihre Natur zu kennen, Meere genannt hat. Die helleren Partien sind ausgezeichnet durch zahlreiche Gebirge von eigenthümlicher Form und zum Theil sehr bedeutender Höhe. Die meisten sind Ringgebirge, die einen kreisrunden Wall darstellen u. eine vertiefte Ebene einschließen; aus der Mitte dieser Ebene erhebt sich meist wieder ein einzelner Bergkegel. Ringgebirge von sehr weiter Ausdehnung heißen Wallebenen. Außerdem unterscheidet man noch Rillen od. Bergadern, Bergkegel, Krater und Gruben. Die beste Zeichnung der M.oberfläche ist die M.charte von Mädler und Beer.


Mondejaren, die mohammedanischen Mauren in Spanien, die nach der Eroberung Granadas unter span. Herrschaft lebten, später aber nach Afrika auswanderten.


Mondenjahr, s. Jahr.


Mondfisch (Orthagoriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Haftkiefer; der Körper stachellos. und von sonderbarer Gestalt, als ob das Hintertheil abgehackt wäre. Rücken- u. Afterflosse hoch u. spitzig u. mit der Schwanzflosse vereinigt; keine Schwimmblase; Fleisch schlecht. Der M., Klumpfisch (O. mola), gegen 4' lang und bis 3 Ctr. schwer, silberfarbig; in Nordsee u. Mittelmeer.


Mondgebirge, arab. Dschebel el Komr, bei den Alten das Hochgebirge Mittelafrikas, aus welchem der Nil entspringen sollte; auf den neuern Karten ist dasselbe noch immer angegeben, ob wohl es wenigstens da nicht ist, wo man

Bewegung um die Erde eine etwas ungleichförmige ist, während seine Achsendrehung gleichförmig bleibt, wodurch es geschieht, daß man bald an dieser, bald an der anderen Seite des M.es einen kleinen Streifen der sonst unsichtbaren Seite zu Gesicht bekommt. 3/7 seiner Oberfläche sind stets der Erde zugekehrt, 3/7 stets von ihr abgewendet, das letzte Siebentel ist bald sichtbar, bald unsichtbar. Die Ebene der M. bahn macht mit der Ekliptik einen Winkel von 5°; die 2 Durchschnittspunkte der M. bahn und Ekliptik nennt man die Knoten: aufsteigender Knoten (☊), von dem der M. nordwärts geht, absteigender Knoten (☋), von dem der M. südwärts geht. Die beide Knoten verbindende Linie (die Knotenlinie) ist veränderlich und durchwandert innerhalb 181/2 Jahren den ganzen Thierkreis. Fällt diese Knotenlinie in die Richtung von der Sonne zur Erde, oder wenigstens ihr nahe, so tritt der M. bei seiner Opposition mit der Sonne (also zur Zeit des Vollmondes) in den Schatten der Erde u. wird verfinstert. Die M. finsterniß ist entweder total, wenn der ganze M., od. partial, wenn nur ein Theil von ihm überschattet wird. Nach Umlauf von 181/2 Jahren kehren diese Finsternisse in gleicher Ordnung wieder. Die verschiedenen Lichtgestalten des M.es (M.phasen) haben ihren Grund in seiner wechselnden Stellung zur Sonne. Steht er gerade zwischen der Erde u. Sonne (Conjunction), so ist seine uns zugekehrte Seite dunkel, der M. unsichtbar (Neu-M.), und geht mit der Sonne auf und unter. Hat er sich nach 7 Tagen um 90° weiter von der Sonne nach Osten entfernt, so wird uns die Hälfte seiner erleuchteten (westl.) Seite sichtbar als halb erleuchtete Scheibe (erstes Viertel) und er geht dann um Mittag auf, um Mitternacht unter. Nachdem er in den nächsten 7 Tagen sich um weitere 90° fortbewegt hat, so kommt er wieder in gerade Linie mit Erde und Sonne, aber so, daß hier die Erde zwischen M. und Sonne steht (Opposition); alsdann kehrt er uns seine ganze erleuchtete Seite zu (Vollmond) u. geht mit Untergang der Sonne auf, mit Sonnenaufgang unter. Nach Verlauf von weiteren 7 Tagen steht er von der Sonne wieder 90°, aber westlich, entfernt, wir sehen dann wieder die Hälfte der erleuchteten (hier aber östl.) Seite als halb erleuchtete Scheibe (letztes Viertel), und der M. geht um Mitternacht auf, um Mittag unter. Vom Neumond bis Vollmond ist zunehmender. vom Vollmond bis Neumond abnehmender M. Der M. ist ein völlig starrer Körper, wenigstens hält man es für ausgemacht, daß er keine Atmosphäre u. kein Wasser habe. Seine Oberfläche zeigt schon dem bloßen Auge viele dunklere Flecken von verschiedener Größe, die man, ohne ihre Natur zu kennen, Meere genannt hat. Die helleren Partien sind ausgezeichnet durch zahlreiche Gebirge von eigenthümlicher Form und zum Theil sehr bedeutender Höhe. Die meisten sind Ringgebirge, die einen kreisrunden Wall darstellen u. eine vertiefte Ebene einschließen; aus der Mitte dieser Ebene erhebt sich meist wieder ein einzelner Bergkegel. Ringgebirge von sehr weiter Ausdehnung heißen Wallebenen. Außerdem unterscheidet man noch Rillen od. Bergadern, Bergkegel, Krater und Gruben. Die beste Zeichnung der M.oberfläche ist die M.charte von Mädler und Beer.


Mondejaren, die mohammedanischen Mauren in Spanien, die nach der Eroberung Granadas unter span. Herrschaft lebten, später aber nach Afrika auswanderten.


Mondenjahr, s. Jahr.


Mondfisch (Orthagoriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Haftkiefer; der Körper stachellos. und von sonderbarer Gestalt, als ob das Hintertheil abgehackt wäre. Rücken- u. Afterflosse hoch u. spitzig u. mit der Schwanzflosse vereinigt; keine Schwimmblase; Fleisch schlecht. Der M., Klumpfisch (O. mola), gegen 4' lang und bis 3 Ctr. schwer, silberfarbig; in Nordsee u. Mittelmeer.


Mondgebirge, arab. Dschebel el Komr, bei den Alten das Hochgebirge Mittelafrikas, aus welchem der Nil entspringen sollte; auf den neuern Karten ist dasselbe noch immer angegeben, ob wohl es wenigstens da nicht ist, wo man

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[223/0224] Bewegung um die Erde eine etwas ungleichförmige ist, während seine Achsendrehung gleichförmig bleibt, wodurch es geschieht, daß man bald an dieser, bald an der anderen Seite des M.es einen kleinen Streifen der sonst unsichtbaren Seite zu Gesicht bekommt. 3/7 seiner Oberfläche sind stets der Erde zugekehrt, 3/7 stets von ihr abgewendet, das letzte Siebentel ist bald sichtbar, bald unsichtbar. Die Ebene der M. bahn macht mit der Ekliptik einen Winkel von 5°; die 2 Durchschnittspunkte der M. bahn und Ekliptik nennt man die Knoten: aufsteigender Knoten (☊), von dem der M. nordwärts geht, absteigender Knoten (☋), von dem der M. südwärts geht. Die beide Knoten verbindende Linie (die Knotenlinie) ist veränderlich und durchwandert innerhalb 181/2 Jahren den ganzen Thierkreis. Fällt diese Knotenlinie in die Richtung von der Sonne zur Erde, oder wenigstens ihr nahe, so tritt der M. bei seiner Opposition mit der Sonne (also zur Zeit des Vollmondes) in den Schatten der Erde u. wird verfinstert. Die M. finsterniß ist entweder total, wenn der ganze M., od. partial, wenn nur ein Theil von ihm überschattet wird. Nach Umlauf von 181/2 Jahren kehren diese Finsternisse in gleicher Ordnung wieder. Die verschiedenen Lichtgestalten des M.es (M.phasen) haben ihren Grund in seiner wechselnden Stellung zur Sonne. Steht er gerade zwischen der Erde u. Sonne (Conjunction), so ist seine uns zugekehrte Seite dunkel, der M. unsichtbar (Neu-M.), und geht mit der Sonne auf und unter. Hat er sich nach 7 Tagen um 90° weiter von der Sonne nach Osten entfernt, so wird uns die Hälfte seiner erleuchteten (westl.) Seite sichtbar als halb erleuchtete Scheibe (erstes Viertel) und er geht dann um Mittag auf, um Mitternacht unter. Nachdem er in den nächsten 7 Tagen sich um weitere 90° fortbewegt hat, so kommt er wieder in gerade Linie mit Erde und Sonne, aber so, daß hier die Erde zwischen M. und Sonne steht (Opposition); alsdann kehrt er uns seine ganze erleuchtete Seite zu (Vollmond) u. geht mit Untergang der Sonne auf, mit Sonnenaufgang unter. Nach Verlauf von weiteren 7 Tagen steht er von der Sonne wieder 90°, aber westlich, entfernt, wir sehen dann wieder die Hälfte der erleuchteten (hier aber östl.) Seite als halb erleuchtete Scheibe (letztes Viertel), und der M. geht um Mitternacht auf, um Mittag unter. Vom Neumond bis Vollmond ist zunehmender. vom Vollmond bis Neumond abnehmender M. Der M. ist ein völlig starrer Körper, wenigstens hält man es für ausgemacht, daß er keine Atmosphäre u. kein Wasser habe. Seine Oberfläche zeigt schon dem bloßen Auge viele dunklere Flecken von verschiedener Größe, die man, ohne ihre Natur zu kennen, Meere genannt hat. Die helleren Partien sind ausgezeichnet durch zahlreiche Gebirge von eigenthümlicher Form und zum Theil sehr bedeutender Höhe. Die meisten sind Ringgebirge, die einen kreisrunden Wall darstellen u. eine vertiefte Ebene einschließen; aus der Mitte dieser Ebene erhebt sich meist wieder ein einzelner Bergkegel. Ringgebirge von sehr weiter Ausdehnung heißen Wallebenen. Außerdem unterscheidet man noch Rillen od. Bergadern, Bergkegel, Krater und Gruben. Die beste Zeichnung der M.oberfläche ist die M.charte von Mädler und Beer. Mondejaren, die mohammedanischen Mauren in Spanien, die nach der Eroberung Granadas unter span. Herrschaft lebten, später aber nach Afrika auswanderten. Mondenjahr, s. Jahr. Mondfisch (Orthagoriscus), Gattung Fische aus der Ordnung der Haftkiefer; der Körper stachellos. und von sonderbarer Gestalt, als ob das Hintertheil abgehackt wäre. Rücken- u. Afterflosse hoch u. spitzig u. mit der Schwanzflosse vereinigt; keine Schwimmblase; Fleisch schlecht. Der M., Klumpfisch (O. mola), gegen 4' lang und bis 3 Ctr. schwer, silberfarbig; in Nordsee u. Mittelmeer. Mondgebirge, arab. Dschebel el Komr, bei den Alten das Hochgebirge Mittelafrikas, aus welchem der Nil entspringen sollte; auf den neuern Karten ist dasselbe noch immer angegeben, ob wohl es wenigstens da nicht ist, wo man

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/224>, abgerufen am 24.11.2024.