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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Kitaigorod, Chinesenstadt, mit großem Kaufhofe, Kaufläden von Tataren, Persern, Bucharen, Armeniern etc.; 3) Beloigorod, Weiße Stadt, nach dem Kreml der prächtigste Stadttheil; 4) Semlänoigorod, Erdstadt; und 5) aus 30 Vorstädten (Sloboden). M. hat prächtige Staatsgebäude, Privatpaläste, 400 Kirchen, viele Klöster. 2 Erzbischöfe, ist im Winter Aufenthalt eines großen Theils des russ. Adels, der Mittelpunkt des russ. Handels und der Industrie, deßwegen die wichtigste Stadt des Reichs und in den Augen des Volks die eigentliche Kaiserstadt. - Es wurde 1147 von dem Großfürsten Juri Wladimirowitsch Dolgoruki von Kiew gegründet, 1328 Residenz- u. Hauptstadt des nach ihm benannten Großfürstenthums, Sitz eines Metropoliten. Schon 1280 wurde M. von den Mongolen, 1383 von den Tataren, deßgleichen in den Bürgerkriegen zur Zeit des falschen Demetrius verbrannt, zuletzt vom 14. -21. Sept. 1812 durch die Russen selbst. wodurch die Stellung Napoleons I. im Innern Rußlands unhaltbar wurde.


Moskowiten, - er, alter Name der Russen.


Moskwa, schiffbarer Nebenfluß der Oka, durchfließt die Stadt Moskau und mündet bei Kolomna. Schlacht an der M. (Borodino) 7. Sept. 1812, welche Napoleon mit großen Opfern gewann, die russ. Armee aber weder vernichtete noch zersprengte, u. nur den kurzdauernden Besitz von Moskau errang. Ney führte von dieser Schlacht den Titel Fürst von der M.


Moslem, soviel als Mohammedaner.


Mosquitoküste, Moskito, Indianerstaat an der Ostküste Mittelamerikas (Honduras), etwa 1000 #M. groß, reich an Farbe- und Nutzhölzern u. den Erzeugnissen des tropischen Amerika, ungesund durch weitausgedehnte Sumpfwaldungen, die von Mosquitos, Schlangen etc. wimmeln, von etwa 20000 Indianern bewohnt. Die Engländer haben nach dem Untergang der span. Herrschaft einen indian. Häuptling als König anerkannt und besolden ihn auch, um unter dieser Form das Küstengebiet in ihrer Hand zu behalten; Residenz des halbnackten Königs ist der Küstenort Blewfields.


Mosquitos werden in heißen Ländern mehre Mückenarten genannt, welche durch ihre zum Theil sehr schmerzhaften Stiche daselbst zu einer äußerst lästigen Plage werden. Es sind dies Stechmücken (Culex), Kriebelmücken (Simulia) etc. Am meisten gefürchtet wird eine Art großer Stechmücken, die erst in der Nacht erscheinen, in Südamerika Zecnudos genannt, andere erscheinen bloß am Abend, Tempraneros, andere am Tage, eigentliche M. genannt.


Mosso, ital., bewegt (in der Musik).


Mossul, Mosul, Hauptst. des gleichnamigen türk. Ejalets zu beiden Seiten des Tigris, das gegen 300 #M. groß, sehr fruchtbar, aber fast ausschließlich von nomadisirenden Arabern und Kurden bewohnt ist; die Stadt M. liegt am Tigris, hat alte Festungswerke, viele Moscheen, Kirchen der Nestorianer und Jakobi ten, über 20000 E. Die ehemals blühende Fabrikation in Baumwolle- (daher der Name Musselin), Metall- und Lederwaaren, sowie der Handel mit dem innern Asien und der Levante ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet.


Most (lat. mustum), der ungegohrne Saft der Trauben, Aepfel, Birnen und verschiedener Beeren.


Mostar, türk. Stadt in der Herzegowina, Festung, an der schiffbaren Narenta gelegen, mit 6000 E., Fabrikation von Damascenerklingen.


Mostrich, Möstrich, s. Sens.


Motacillen (lat. Motacillae), Vogelgeschlecht, s. Sänger.


Motala, der Abfluß des Wettersee's in Schweden, mündet bei Norrköping in die Ostsee, ist kanalisirt. Der Flecken M. am Wettersee hat große Eisenwerke.


Motenebbi, arab. Lyriker, geb. 915 n. Chr. zu Kufa, 965 von Beduinen ermordet. Sein "Divan" wurde von Hammer (Wien 1825) verdeutscht.


Motette, ital., ein für mehre Singstimmen gesetztes figurirtes Tonstück mit einem Text aus der Bibel od. aus einem Kirchenliede; in Frankreich und Italien mit Instrumentalbegleitung, Arien und Recitativen.


Motherwell (Mösheruell), geb. 1792

Kitaigorod, Chinesenstadt, mit großem Kaufhofe, Kaufläden von Tataren, Persern, Bucharen, Armeniern etc.; 3) Beloigorod, Weiße Stadt, nach dem Kreml der prächtigste Stadttheil; 4) Semlänoigorod, Erdstadt; und 5) aus 30 Vorstädten (Sloboden). M. hat prächtige Staatsgebäude, Privatpaläste, 400 Kirchen, viele Klöster. 2 Erzbischöfe, ist im Winter Aufenthalt eines großen Theils des russ. Adels, der Mittelpunkt des russ. Handels und der Industrie, deßwegen die wichtigste Stadt des Reichs und in den Augen des Volks die eigentliche Kaiserstadt. – Es wurde 1147 von dem Großfürsten Juri Wladimirowitsch Dolgoruki von Kiew gegründet, 1328 Residenz- u. Hauptstadt des nach ihm benannten Großfürstenthums, Sitz eines Metropoliten. Schon 1280 wurde M. von den Mongolen, 1383 von den Tataren, deßgleichen in den Bürgerkriegen zur Zeit des falschen Demetrius verbrannt, zuletzt vom 14. –21. Sept. 1812 durch die Russen selbst. wodurch die Stellung Napoleons I. im Innern Rußlands unhaltbar wurde.


Moskowiten, – er, alter Name der Russen.


Moskwa, schiffbarer Nebenfluß der Oka, durchfließt die Stadt Moskau und mündet bei Kolomna. Schlacht an der M. (Borodino) 7. Sept. 1812, welche Napoleon mit großen Opfern gewann, die russ. Armee aber weder vernichtete noch zersprengte, u. nur den kurzdauernden Besitz von Moskau errang. Ney führte von dieser Schlacht den Titel Fürst von der M.


Moslem, soviel als Mohammedaner.


Mosquitoküste, Moskito, Indianerstaat an der Ostküste Mittelamerikas (Honduras), etwa 1000 □M. groß, reich an Farbe- und Nutzhölzern u. den Erzeugnissen des tropischen Amerika, ungesund durch weitausgedehnte Sumpfwaldungen, die von Mosquitos, Schlangen etc. wimmeln, von etwa 20000 Indianern bewohnt. Die Engländer haben nach dem Untergang der span. Herrschaft einen indian. Häuptling als König anerkannt und besolden ihn auch, um unter dieser Form das Küstengebiet in ihrer Hand zu behalten; Residenz des halbnackten Königs ist der Küstenort Blewfields.


Mosquitos werden in heißen Ländern mehre Mückenarten genannt, welche durch ihre zum Theil sehr schmerzhaften Stiche daselbst zu einer äußerst lästigen Plage werden. Es sind dies Stechmücken (Culex), Kriebelmücken (Simulia) etc. Am meisten gefürchtet wird eine Art großer Stechmücken, die erst in der Nacht erscheinen, in Südamerika Zecnudos genannt, andere erscheinen bloß am Abend, Tempraneros, andere am Tage, eigentliche M. genannt.


Mosso, ital., bewegt (in der Musik).


Mossul, Mosul, Hauptst. des gleichnamigen türk. Ejalets zu beiden Seiten des Tigris, das gegen 300 □M. groß, sehr fruchtbar, aber fast ausschließlich von nomadisirenden Arabern und Kurden bewohnt ist; die Stadt M. liegt am Tigris, hat alte Festungswerke, viele Moscheen, Kirchen der Nestorianer und Jakobi ten, über 20000 E. Die ehemals blühende Fabrikation in Baumwolle- (daher der Name Musselin), Metall- und Lederwaaren, sowie der Handel mit dem innern Asien und der Levante ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet.


Most (lat. mustum), der ungegohrne Saft der Trauben, Aepfel, Birnen und verschiedener Beeren.


Mostar, türk. Stadt in der Herzegowina, Festung, an der schiffbaren Narenta gelegen, mit 6000 E., Fabrikation von Damascenerklingen.


Mostrich, Möstrich, s. Sens.


Motacillen (lat. Motacillae), Vogelgeschlecht, s. Sänger.


Motala, der Abfluß des Wetterseeʼs in Schweden, mündet bei Norrköping in die Ostsee, ist kanalisirt. Der Flecken M. am Wettersee hat große Eisenwerke.


Motenebbi, arab. Lyriker, geb. 915 n. Chr. zu Kufa, 965 von Beduinen ermordet. Sein „Divan“ wurde von Hammer (Wien 1825) verdeutscht.


Motette, ital., ein für mehre Singstimmen gesetztes figurirtes Tonstück mit einem Text aus der Bibel od. aus einem Kirchenliede; in Frankreich und Italien mit Instrumentalbegleitung, Arien und Recitativen.


Motherwell (Mösheruell), geb. 1792

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[251/0252] Kitaigorod, Chinesenstadt, mit großem Kaufhofe, Kaufläden von Tataren, Persern, Bucharen, Armeniern etc.; 3) Beloigorod, Weiße Stadt, nach dem Kreml der prächtigste Stadttheil; 4) Semlänoigorod, Erdstadt; und 5) aus 30 Vorstädten (Sloboden). M. hat prächtige Staatsgebäude, Privatpaläste, 400 Kirchen, viele Klöster. 2 Erzbischöfe, ist im Winter Aufenthalt eines großen Theils des russ. Adels, der Mittelpunkt des russ. Handels und der Industrie, deßwegen die wichtigste Stadt des Reichs und in den Augen des Volks die eigentliche Kaiserstadt. – Es wurde 1147 von dem Großfürsten Juri Wladimirowitsch Dolgoruki von Kiew gegründet, 1328 Residenz- u. Hauptstadt des nach ihm benannten Großfürstenthums, Sitz eines Metropoliten. Schon 1280 wurde M. von den Mongolen, 1383 von den Tataren, deßgleichen in den Bürgerkriegen zur Zeit des falschen Demetrius verbrannt, zuletzt vom 14. –21. Sept. 1812 durch die Russen selbst. wodurch die Stellung Napoleons I. im Innern Rußlands unhaltbar wurde. Moskowiten, – er, alter Name der Russen. Moskwa, schiffbarer Nebenfluß der Oka, durchfließt die Stadt Moskau und mündet bei Kolomna. Schlacht an der M. (Borodino) 7. Sept. 1812, welche Napoleon mit großen Opfern gewann, die russ. Armee aber weder vernichtete noch zersprengte, u. nur den kurzdauernden Besitz von Moskau errang. Ney führte von dieser Schlacht den Titel Fürst von der M. Moslem, soviel als Mohammedaner. Mosquitoküste, Moskito, Indianerstaat an der Ostküste Mittelamerikas (Honduras), etwa 1000 □M. groß, reich an Farbe- und Nutzhölzern u. den Erzeugnissen des tropischen Amerika, ungesund durch weitausgedehnte Sumpfwaldungen, die von Mosquitos, Schlangen etc. wimmeln, von etwa 20000 Indianern bewohnt. Die Engländer haben nach dem Untergang der span. Herrschaft einen indian. Häuptling als König anerkannt und besolden ihn auch, um unter dieser Form das Küstengebiet in ihrer Hand zu behalten; Residenz des halbnackten Königs ist der Küstenort Blewfields. Mosquitos werden in heißen Ländern mehre Mückenarten genannt, welche durch ihre zum Theil sehr schmerzhaften Stiche daselbst zu einer äußerst lästigen Plage werden. Es sind dies Stechmücken (Culex), Kriebelmücken (Simulia) etc. Am meisten gefürchtet wird eine Art großer Stechmücken, die erst in der Nacht erscheinen, in Südamerika Zecnudos genannt, andere erscheinen bloß am Abend, Tempraneros, andere am Tage, eigentliche M. genannt. Mosso, ital., bewegt (in der Musik). Mossul, Mosul, Hauptst. des gleichnamigen türk. Ejalets zu beiden Seiten des Tigris, das gegen 300 □M. groß, sehr fruchtbar, aber fast ausschließlich von nomadisirenden Arabern und Kurden bewohnt ist; die Stadt M. liegt am Tigris, hat alte Festungswerke, viele Moscheen, Kirchen der Nestorianer und Jakobi ten, über 20000 E. Die ehemals blühende Fabrikation in Baumwolle- (daher der Name Musselin), Metall- und Lederwaaren, sowie der Handel mit dem innern Asien und der Levante ist fast gänzlich zu Grunde gerichtet. Most (lat. mustum), der ungegohrne Saft der Trauben, Aepfel, Birnen und verschiedener Beeren. Mostar, türk. Stadt in der Herzegowina, Festung, an der schiffbaren Narenta gelegen, mit 6000 E., Fabrikation von Damascenerklingen. Mostrich, Möstrich, s. Sens. Motacillen (lat. Motacillae), Vogelgeschlecht, s. Sänger. Motala, der Abfluß des Wetterseeʼs in Schweden, mündet bei Norrköping in die Ostsee, ist kanalisirt. Der Flecken M. am Wettersee hat große Eisenwerke. Motenebbi, arab. Lyriker, geb. 915 n. Chr. zu Kufa, 965 von Beduinen ermordet. Sein „Divan“ wurde von Hammer (Wien 1825) verdeutscht. Motette, ital., ein für mehre Singstimmen gesetztes figurirtes Tonstück mit einem Text aus der Bibel od. aus einem Kirchenliede; in Frankreich und Italien mit Instrumentalbegleitung, Arien und Recitativen. Motherwell (Mösheruell), geb. 1792

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/252>, abgerufen am 24.11.2024.