Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

ausstrecken. Der Rüssel öfter mit Stechborsten versehen; durch giftigen Stich, besonders wenn sie in ungeheuren Schwärmen erscheinen, oft die lästigste Landplage, namentlich in heißen Ländern, wo sie Mosquitos (s. d.) heißen, aber auch im kalten Norden, Lappland und Nordsibirien. Sie legen ihre Eier theils ins Wasser, theils auf die Erde od. auf Pflanzen. - Man theilt sie hauptsächlich in Stech-M. u. Schnacken. Stech-M. (Culex), die Fühler 14gliederig u. bei den Männchen buschartig behaart; der Rüssel hornartig, viel länger als der Kopf u. mit 4 Stechborsten versehen. Die Weibchen, welche allein stechen, verfolgen den Menschen, besonders Abends, überall hin, um sein Blut zu saugen. Beim Stiche lassen sie einen scharfen Saft in die Wunde fließen, was den Schmerz und die Geschwulst veranlaßt. Sie sind in allen Klimaten verbreitet. Die Weibchen legen ihre Eier aufs Wasser. Von den ohngefähr 16 in Deutschland vorkommenden Arten ist am bekanntesten: die gemeine Stech-M. (C. pipiens), graulich. mit 2 braunen Längslinien, 2-3''' lang. An nassen Orten sehr häufig. Die geringelte Stech-M. (C annulatus), 3-4''' lang, braun, Hinterleib u. Beine weiß geringelt. - Schnacken (Tipula), die Füße noch länger als bei den Vorigen, der Rüssel sehr kurz und meist häutig. Die Krautschnacke (T. oleracea), 6 bis 12''' lang, auf Wiesen häufig. Die Riesenschnacke (T. gigantea), 1'' lang. Die Wiesenschnacke (T. pratensis), 6.-9''' lang, oben roth gefleckt; häufig im Frühjahr. Die Gerstenschnacke (T. hordei); ihre Larve ist dem Getreide sehr schädlich, indem sie das Mark der Halme frißt. Die Gartenschnacke (T. hortulana), 4''' lang. Die gefleckte Kriebelschnacke od. Columbaczer-M. (s. d.) (Simulia maculata).


Mückensehen, Myiodesopsie, Fehler des Gesichtssinnes; dem damit Behafteten kommt es vor, als ob in heller Luft Mücken vor den Augen herumflögen.


Müffling, Friedr. Ferd. Karl, Freiherr von M., mit dem Familiennamen Weiß, geb. 1775 zu Halle, preuß. General, diente seit 1792 in allen Feldzügen und wurde frühe hei dem Generalstabe angestellt, 1813 Blüchers Generalquartiermeister, 1815 Gouverneur von Paris, 1820 Chef des Generalstabs der preuß. Armee, vermittelte 1829 als außerordentlicher Gesandter zu Konstantinopel den Frieden von Adrianopel, wurde 1841 Präsident im Staatsrathe, st. 1851 als Generalfeldmarschall zu Erfurt. Außer kleineren kriegsgeschichtlichen Werken schrieb er Beiträge zur Geschichte der Feldzüge von 1813-15, und als Hauptwerk: "Die Feldzüge der schles. Armee"; "Aus meinem Leben", Berl. 1851.


Mügge, Theodor, geb. 1806 zu Berlin, sehr fruchtbarer Romanendichter u. Reiseschriftsteller, besonders im historischen Roman gewandt, in der Darstellung lebhaft u. unterhaltend, privatisirt gewöhnlich zu Berlin.


Mühlberg, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 3200 E., Eisengießerei u. Hammerwerk; auf der nahen Lochauer Haide Kaisers Karl V. Sieg den 24. Apr. 1547 über den Kurfürsten Joh. Friedr. von Sachsen.


Mühldorf, bayer. Stadt am Inn, mit 1500 E.; zwischen hier u. Ampfing Sieg Ludwig des Bayers über Friedrich von Oesterreich den 28. Sept. 1322.


Mühldorfer, Joseph, ausgezeichneter Theatermaschinist u. Decorationsmaler, geb. 1800 zu Meersburg in Baden, bildete sich in München u. erwarb sich bald durch seine scenischen Einrichtungen an mehren Theatern einen ausgebreiteten Ruf. Nach einer Reise nach Paris erhielt er 1832 eine bleibende Anstellung an der Bühne zu Mannheim. Daselbst erhält er zahlreiche Aufträge aus weiter Ferne.


Mühlen heißen im allgemeinen alle diejenigen Maschinen, welche, durch irgend eine Kraft in Bewegung gesetzt, zur Verkleinerung eines Stoffes dienen, so Oel-, Gyps-, Stampf-, Mehl- od. Getreide-M. etc.; ferner auch solche Werke, bei denen der zerkleinerte Stoff noch weiter bearbeitet wird, wie Pulver-, Papier-M. Im gewöhnlichen Sinne versteht man unter dem Ausdruck M., ohne weitern Beisatz. nur die Getreide-M. Nach Verschiedenheit der bewegenden Kraft theilt man die M. in Hand-, Tret-,

ausstrecken. Der Rüssel öfter mit Stechborsten versehen; durch giftigen Stich, besonders wenn sie in ungeheuren Schwärmen erscheinen, oft die lästigste Landplage, namentlich in heißen Ländern, wo sie Mosquitos (s. d.) heißen, aber auch im kalten Norden, Lappland und Nordsibirien. Sie legen ihre Eier theils ins Wasser, theils auf die Erde od. auf Pflanzen. – Man theilt sie hauptsächlich in Stech-M. u. Schnacken. Stech-M. (Culex), die Fühler 14gliederig u. bei den Männchen buschartig behaart; der Rüssel hornartig, viel länger als der Kopf u. mit 4 Stechborsten versehen. Die Weibchen, welche allein stechen, verfolgen den Menschen, besonders Abends, überall hin, um sein Blut zu saugen. Beim Stiche lassen sie einen scharfen Saft in die Wunde fließen, was den Schmerz und die Geschwulst veranlaßt. Sie sind in allen Klimaten verbreitet. Die Weibchen legen ihre Eier aufs Wasser. Von den ohngefähr 16 in Deutschland vorkommenden Arten ist am bekanntesten: die gemeine Stech-M. (C. pipiens), graulich. mit 2 braunen Längslinien, 2–3''' lang. An nassen Orten sehr häufig. Die geringelte Stech-M. (C annulatus), 3–4''' lang, braun, Hinterleib u. Beine weiß geringelt. – Schnacken (Tipula), die Füße noch länger als bei den Vorigen, der Rüssel sehr kurz und meist häutig. Die Krautschnacke (T. oleracea), 6 bis 12''' lang, auf Wiesen häufig. Die Riesenschnacke (T. gigantea), 1'' lang. Die Wiesenschnacke (T. pratensis), 6.–9''' lang, oben roth gefleckt; häufig im Frühjahr. Die Gerstenschnacke (T. hordei); ihre Larve ist dem Getreide sehr schädlich, indem sie das Mark der Halme frißt. Die Gartenschnacke (T. hortulana), 4''' lang. Die gefleckte Kriebelschnacke od. Columbaczer-M. (s. d.) (Simulia maculata).


Mückensehen, Myiodesopsie, Fehler des Gesichtssinnes; dem damit Behafteten kommt es vor, als ob in heller Luft Mücken vor den Augen herumflögen.


Müffling, Friedr. Ferd. Karl, Freiherr von M., mit dem Familiennamen Weiß, geb. 1775 zu Halle, preuß. General, diente seit 1792 in allen Feldzügen und wurde frühe hei dem Generalstabe angestellt, 1813 Blüchers Generalquartiermeister, 1815 Gouverneur von Paris, 1820 Chef des Generalstabs der preuß. Armee, vermittelte 1829 als außerordentlicher Gesandter zu Konstantinopel den Frieden von Adrianopel, wurde 1841 Präsident im Staatsrathe, st. 1851 als Generalfeldmarschall zu Erfurt. Außer kleineren kriegsgeschichtlichen Werken schrieb er Beiträge zur Geschichte der Feldzüge von 1813–15, und als Hauptwerk: „Die Feldzüge der schles. Armee“; „Aus meinem Leben“, Berl. 1851.


Mügge, Theodor, geb. 1806 zu Berlin, sehr fruchtbarer Romanendichter u. Reiseschriftsteller, besonders im historischen Roman gewandt, in der Darstellung lebhaft u. unterhaltend, privatisirt gewöhnlich zu Berlin.


Mühlberg, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 3200 E., Eisengießerei u. Hammerwerk; auf der nahen Lochauer Haide Kaisers Karl V. Sieg den 24. Apr. 1547 über den Kurfürsten Joh. Friedr. von Sachsen.


Mühldorf, bayer. Stadt am Inn, mit 1500 E.; zwischen hier u. Ampfing Sieg Ludwig des Bayers über Friedrich von Oesterreich den 28. Sept. 1322.


Mühldorfer, Joseph, ausgezeichneter Theatermaschinist u. Decorationsmaler, geb. 1800 zu Meersburg in Baden, bildete sich in München u. erwarb sich bald durch seine scenischen Einrichtungen an mehren Theatern einen ausgebreiteten Ruf. Nach einer Reise nach Paris erhielt er 1832 eine bleibende Anstellung an der Bühne zu Mannheim. Daselbst erhält er zahlreiche Aufträge aus weiter Ferne.


Mühlen heißen im allgemeinen alle diejenigen Maschinen, welche, durch irgend eine Kraft in Bewegung gesetzt, zur Verkleinerung eines Stoffes dienen, so Oel-, Gyps-, Stampf-, Mehl- od. Getreide-M. etc.; ferner auch solche Werke, bei denen der zerkleinerte Stoff noch weiter bearbeitet wird, wie Pulver-, Papier-M. Im gewöhnlichen Sinne versteht man unter dem Ausdruck M., ohne weitern Beisatz. nur die Getreide-M. Nach Verschiedenheit der bewegenden Kraft theilt man die M. in Hand-, Tret-,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0256" n="255"/>
ausstrecken. Der Rüssel öfter mit Stechborsten versehen; durch giftigen Stich, besonders wenn sie in ungeheuren Schwärmen erscheinen, oft die lästigste Landplage, namentlich in heißen Ländern, wo sie Mosquitos (s. d.) heißen, aber auch im kalten Norden, Lappland und Nordsibirien. Sie legen ihre Eier theils ins Wasser, theils auf die Erde od. auf Pflanzen. &#x2013; Man theilt sie hauptsächlich in <hi rendition="#g">Stech</hi>-M. u. <hi rendition="#g">Schnacken. Stech</hi>-M. <hi rendition="#i">(Culex)</hi>, die Fühler 14gliederig u. bei den Männchen buschartig behaart; der Rüssel hornartig, viel länger als der Kopf u. mit 4 Stechborsten versehen. Die Weibchen, welche allein stechen, verfolgen den Menschen, besonders Abends, überall hin, um sein Blut zu saugen. Beim Stiche lassen sie einen scharfen Saft in die Wunde fließen, was den Schmerz und die Geschwulst veranlaßt. Sie sind in allen Klimaten verbreitet. Die Weibchen legen ihre Eier aufs Wasser. Von den ohngefähr 16 in Deutschland vorkommenden Arten ist am bekanntesten: die <hi rendition="#g">gemeine Stech</hi>-M. <hi rendition="#i">(C. pipiens)</hi>, graulich. mit 2 braunen Längslinien, 2&#x2013;3''' lang. An nassen Orten sehr häufig. Die <hi rendition="#g">geringelte Stech</hi>-M. <hi rendition="#i">(C annulatus)</hi>, 3&#x2013;4''' lang, braun, Hinterleib u. Beine weiß geringelt. &#x2013; <hi rendition="#g">Schnacken</hi> <hi rendition="#i">(Tipula)</hi>, die Füße noch länger als bei den Vorigen, der Rüssel sehr kurz und meist häutig. Die <hi rendition="#g">Krautschnacke</hi> <hi rendition="#i">(T. oleracea)</hi>, 6 bis 12''' lang, auf Wiesen häufig. Die <hi rendition="#g">Riesenschnacke</hi> <hi rendition="#i">(T. gigantea)</hi>, 1'' lang. Die <hi rendition="#g">Wiesenschnacke</hi> <hi rendition="#i">(T. pratensis)</hi>, 6.&#x2013;9''' lang, oben roth gefleckt; häufig im Frühjahr. Die <hi rendition="#g">Gerstenschnacke</hi> <hi rendition="#i">(T. hordei)</hi>; ihre Larve ist dem Getreide sehr schädlich, indem sie das Mark der Halme frißt. Die <hi rendition="#g">Gartenschnacke</hi> <hi rendition="#i">(T. hortulana)</hi>, 4''' lang. Die <hi rendition="#g">gefleckte Kriebelschnacke</hi> od. <hi rendition="#g">Columbaczer</hi>-M. (s. d.) <hi rendition="#i">(Simulia maculata)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mückensehen</hi>, <hi rendition="#g">Myiodesopsie</hi>, Fehler des Gesichtssinnes; dem damit Behafteten kommt es vor, als ob in heller Luft Mücken vor den Augen herumflögen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Müffling</hi>, Friedr. Ferd. Karl, Freiherr von M., mit dem Familiennamen Weiß, geb. 1775 zu Halle, preuß. General, diente seit 1792 in allen Feldzügen und wurde frühe hei dem Generalstabe angestellt, 1813 Blüchers Generalquartiermeister, 1815 Gouverneur von Paris, 1820 Chef des Generalstabs der preuß. Armee, vermittelte 1829 als außerordentlicher Gesandter zu Konstantinopel den Frieden von Adrianopel, wurde 1841 Präsident im Staatsrathe, st. 1851 als Generalfeldmarschall zu Erfurt. Außer kleineren kriegsgeschichtlichen Werken schrieb er Beiträge zur Geschichte der Feldzüge von 1813&#x2013;15, und als Hauptwerk: &#x201E;Die Feldzüge der schles. Armee&#x201C;; &#x201E;Aus meinem Leben&#x201C;, Berl. 1851.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mügge</hi>, Theodor, geb. 1806 zu Berlin, sehr fruchtbarer Romanendichter u. Reiseschriftsteller, besonders im historischen Roman gewandt, in der Darstellung lebhaft u. unterhaltend, privatisirt gewöhnlich zu Berlin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mühlberg</hi>, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 3200 E., Eisengießerei u. Hammerwerk; auf der nahen Lochauer Haide Kaisers Karl V. Sieg den 24. Apr. 1547 über den Kurfürsten Joh. Friedr. von Sachsen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mühldorf</hi>, bayer. Stadt am Inn, mit 1500 E.; zwischen hier u. Ampfing Sieg Ludwig des Bayers über Friedrich von Oesterreich den 28. Sept. 1322.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mühldorfer</hi>, Joseph, ausgezeichneter Theatermaschinist u. Decorationsmaler, geb. 1800 zu Meersburg in Baden, bildete sich in München u. erwarb sich bald durch seine scenischen Einrichtungen an mehren Theatern einen ausgebreiteten Ruf. Nach einer Reise nach Paris erhielt er 1832 eine bleibende Anstellung an der Bühne zu Mannheim. Daselbst erhält er zahlreiche Aufträge aus weiter Ferne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mühlen</hi> heißen im allgemeinen alle diejenigen Maschinen, welche, durch irgend eine Kraft in Bewegung gesetzt, zur Verkleinerung eines Stoffes dienen, so Oel-, Gyps-, Stampf-, Mehl- od. Getreide-M. etc.; ferner auch solche Werke, bei denen der zerkleinerte Stoff noch weiter bearbeitet wird, wie Pulver-, Papier-M. Im gewöhnlichen Sinne versteht man unter dem Ausdruck M., ohne weitern Beisatz. nur die Getreide-M. Nach Verschiedenheit der bewegenden Kraft theilt man die M. in Hand-, Tret-,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[255/0256] ausstrecken. Der Rüssel öfter mit Stechborsten versehen; durch giftigen Stich, besonders wenn sie in ungeheuren Schwärmen erscheinen, oft die lästigste Landplage, namentlich in heißen Ländern, wo sie Mosquitos (s. d.) heißen, aber auch im kalten Norden, Lappland und Nordsibirien. Sie legen ihre Eier theils ins Wasser, theils auf die Erde od. auf Pflanzen. – Man theilt sie hauptsächlich in Stech-M. u. Schnacken. Stech-M. (Culex), die Fühler 14gliederig u. bei den Männchen buschartig behaart; der Rüssel hornartig, viel länger als der Kopf u. mit 4 Stechborsten versehen. Die Weibchen, welche allein stechen, verfolgen den Menschen, besonders Abends, überall hin, um sein Blut zu saugen. Beim Stiche lassen sie einen scharfen Saft in die Wunde fließen, was den Schmerz und die Geschwulst veranlaßt. Sie sind in allen Klimaten verbreitet. Die Weibchen legen ihre Eier aufs Wasser. Von den ohngefähr 16 in Deutschland vorkommenden Arten ist am bekanntesten: die gemeine Stech-M. (C. pipiens), graulich. mit 2 braunen Längslinien, 2–3''' lang. An nassen Orten sehr häufig. Die geringelte Stech-M. (C annulatus), 3–4''' lang, braun, Hinterleib u. Beine weiß geringelt. – Schnacken (Tipula), die Füße noch länger als bei den Vorigen, der Rüssel sehr kurz und meist häutig. Die Krautschnacke (T. oleracea), 6 bis 12''' lang, auf Wiesen häufig. Die Riesenschnacke (T. gigantea), 1'' lang. Die Wiesenschnacke (T. pratensis), 6.–9''' lang, oben roth gefleckt; häufig im Frühjahr. Die Gerstenschnacke (T. hordei); ihre Larve ist dem Getreide sehr schädlich, indem sie das Mark der Halme frißt. Die Gartenschnacke (T. hortulana), 4''' lang. Die gefleckte Kriebelschnacke od. Columbaczer-M. (s. d.) (Simulia maculata). Mückensehen, Myiodesopsie, Fehler des Gesichtssinnes; dem damit Behafteten kommt es vor, als ob in heller Luft Mücken vor den Augen herumflögen. Müffling, Friedr. Ferd. Karl, Freiherr von M., mit dem Familiennamen Weiß, geb. 1775 zu Halle, preuß. General, diente seit 1792 in allen Feldzügen und wurde frühe hei dem Generalstabe angestellt, 1813 Blüchers Generalquartiermeister, 1815 Gouverneur von Paris, 1820 Chef des Generalstabs der preuß. Armee, vermittelte 1829 als außerordentlicher Gesandter zu Konstantinopel den Frieden von Adrianopel, wurde 1841 Präsident im Staatsrathe, st. 1851 als Generalfeldmarschall zu Erfurt. Außer kleineren kriegsgeschichtlichen Werken schrieb er Beiträge zur Geschichte der Feldzüge von 1813–15, und als Hauptwerk: „Die Feldzüge der schles. Armee“; „Aus meinem Leben“, Berl. 1851. Mügge, Theodor, geb. 1806 zu Berlin, sehr fruchtbarer Romanendichter u. Reiseschriftsteller, besonders im historischen Roman gewandt, in der Darstellung lebhaft u. unterhaltend, privatisirt gewöhnlich zu Berlin. Mühlberg, preuß. Stadt in der Provinz Sachsen, mit 3200 E., Eisengießerei u. Hammerwerk; auf der nahen Lochauer Haide Kaisers Karl V. Sieg den 24. Apr. 1547 über den Kurfürsten Joh. Friedr. von Sachsen. Mühldorf, bayer. Stadt am Inn, mit 1500 E.; zwischen hier u. Ampfing Sieg Ludwig des Bayers über Friedrich von Oesterreich den 28. Sept. 1322. Mühldorfer, Joseph, ausgezeichneter Theatermaschinist u. Decorationsmaler, geb. 1800 zu Meersburg in Baden, bildete sich in München u. erwarb sich bald durch seine scenischen Einrichtungen an mehren Theatern einen ausgebreiteten Ruf. Nach einer Reise nach Paris erhielt er 1832 eine bleibende Anstellung an der Bühne zu Mannheim. Daselbst erhält er zahlreiche Aufträge aus weiter Ferne. Mühlen heißen im allgemeinen alle diejenigen Maschinen, welche, durch irgend eine Kraft in Bewegung gesetzt, zur Verkleinerung eines Stoffes dienen, so Oel-, Gyps-, Stampf-, Mehl- od. Getreide-M. etc.; ferner auch solche Werke, bei denen der zerkleinerte Stoff noch weiter bearbeitet wird, wie Pulver-, Papier-M. Im gewöhnlichen Sinne versteht man unter dem Ausdruck M., ohne weitern Beisatz. nur die Getreide-M. Nach Verschiedenheit der bewegenden Kraft theilt man die M. in Hand-, Tret-,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/256
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/256>, abgerufen am 24.11.2024.